nach längerer Abstinenz melde ich mich mal wieder...dieses Mal mit einem Bauprojekt.
Ich hoffe, ich bin hier richtig.
Ich bin dabei meinen Verstärker im Wohnzimmer komplett neu zu machen und einige neue Baugruppen habe ich schon fertig und getestet.
Nun stehe ich vor einem Problem. Bei der 3-Band-Klangregelstufe (auch gleichzeitig Vorverstärker) habe ich mit meinem ewigen "Feind" zu kämpfen: Oszillationen.
Hier sollte ich noch erwähnen, dass das mein zweiter Anlauf für diese Baugruppe ist. Ich hatte die schon mal gebaut und das Ergebnis war noch katastrophaler. In der jetzigen Version läuft es besser, die Frequenzen (Bässe, Mitten und Höhen) lassen sich regulieren, aber es treten immer noch Oszillationen auf.
Hier hoffe ich auf eure Hilfe, falls jemand damit schon Erfahrungen gemacht hat.
Wie gesagt, wenn ich hier richtig bin poste ich Schaltkreise und Platinenlayout.
Vielen Dank.
MFG, Daniel
Ich bin Heavy-Metal! Analog: Bandmaschinen: Teac A-2300SX, Philips N4420, JVC TD-X101 Kassettendeck, Fisher MT-6310, Sharp VZ-2500H, digital: Denon DCD-720AE
Na, das mache ich doch gern.
Hier ist einmal das Layout vom Schaltkreis und das Platinenlayout. Ich weiß, da sind einige sehr lange Leiterbahnen, aber ich habe sie schon so kurz gehalten wie es irgend geht. Bei fünf Potentiometern ist das leider nicht ganz so leicht.
Die Oszillationen treten am stärksten auf, wenn ich Lautstärke, Mittenregler und Höhenregler voll aufdrehe, aber auch schon vorher. Da messe ich mit dem Oszi eine störende Oszillation (ca. 500 mV Pegel, das ist viel) die sich zwischen 50 und 100 kHz bewegt. Die messe ich am Ausgang, also hinter dem NE5532.
Eine Frage hätte ich hier schon gleich: Wenn ich beim letzten Op-Amp zwischen Pin 2 und 1 sowie 6 und 7 jeweils einen kleinen Kondensator (100 pF oder ähnlich) setze...kann das Abhilfe schaffen (Miller-Kompensation oder so)?
MFG, Daniel
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Also Naaamd erstmal. Dann schaun ma mal.
@Areta: Im Layout, speziell Masseführung, kann man alles verderben. Aber das schaue ich mir erst später an.
Zuerst werde ich die Schaltung an sich abklopfen. Die Höhen-/Tiefenregelung ist ja soweit bekannt und weit verbreitet. Da ist nicht zuerst ein Übel zu vermuten. Ob die Mittenregelung da mit drin stört? Das lässt sich recht zuverlässig mit einer Simu der Frequenzgänge von Verstärkung und Phase rauskriegen. Die werde ich also erst mal zusammen klickern. Da ich im Sommer tagsüber auch besseres zu tun habe, kann es einen kleinen Moment dauern.
Was ich so nicht gmacht hätte, wäre die Betriebsspannungsabblockung (100n) zwischen +15V und -15V. Je ein C möglichst niederohmig nach Masse ist auf jeden Fall sicherer. Theoretisch ist´s wurscht, aber ein unnötiges Risiko.
Einen Fehler sehe ich aber gleich: Die Vorstufe 5534 ist als invertierender Verstärker ausgeführt. Der Gegenkopplungswiderstand (Poti 100k) darf nicht kleiner als der "Vorwiderstand" 10k werden. Andernfalls wird die Verstärkung < 1 und dann schwingt es garantiert irgendwo. Also hier 10k in Reihe. Eine Lautstärkeregelung auf 0 lässt sich nicht stabil in der Gegenkopplung realisieren!
Was du schon mal im Vorfeld prüfen könntest:
-Wenn alle Klangregler auf Mitte stehen (linearer Frequenzgang), schwingt es dann auch wenn (mit der genannten Änderung) die Lautstärke von Max nach Min gedreht wird? Oder wird es erst in der Klangstufe instabil?
-Ist die Klangstufe OHNE die Mittenregelung stabil? (Einfach den 22n mal rausnehmen.)
So long
VG Frank
In Rust We Trust! T e s l a B 1 1 6 (A.D.), R E V O X B 7 7
Moin!
Bringe also erst mal die Vorstufe in Ordnung.
Das Poti durch einen Festwiderstand ersetzen (10k für Verstärkung 1). Und den 47k Eingangswiderstand durch ein Poti ersetzen. Schaue, ob der allein dann stabil ist.
Grüße Frank
In Rust We Trust! T e s l a B 1 1 6 (A.D.), R E V O X B 7 7
09.06.2025, 08:54 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.06.2025, 08:59 von janbunke.)
Hallo Daniel,
Mal eine Frage:
von wem stammt das Schaltungsdesign? Hast du das selbst entwickelt?
Wie oben schon geschrieben, geht die Lautstärkeregelung so gar nicht!
Wieso greifst du nicht auf bewährte Schaltungen zurück?
Die gibt es doch wie Sand am Meer, auch als fertige Platinen.
das Design vom Klangregelnetzwerk habe ich im Netz gefunden. Leider weiß ich die Seite nicht mehr, aber von der Zeichnung her war das schon ein älteres Design.
Und naja, ich muss gestehen, ich bin einer der gerne herumprobiert, mit mehr oder weniger Erfolg. Ich werde aber erst mal mit den von Frank aufgeführten Punkten prüfen und mich später melden.
MFG, Daniel
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Und bevor du dir die ganze Arbeit machst, hast du dir schonmal Gedanken über Rauschen gemacht? Ich habe eine Schaltung von Velleman aufgebaut, als Bausatz. Rauscht viel zu stark. Ist ein ähnliches Design mit 2 Ops.
@AKRETA
Was das Rauschen betrifft, so hatte ich damit nie wirklich Probleme. Was für ICs sind denn in den Velleman-Bausätzen verbaut und sind die Widerstände Metallschicht oder Kohleschicht, Kohleschicht rauscht wesentlich mehr.
Ich verbaue Dünnschichtwiderstände, die noch rauschärmer sind als die ohnehin schon rauscharmen Metallschicht-Widerstände und die NE5534/32 sind auch extrem rauscharm.
@DropOut
Frank, hier habe ich erste Ergebnisse, noch ohne Umbau der Vorstufe.
- Wenn ich alle Klangregler auf Mittelstellung bringe läuft die Baugruppe stabil. Das Bild vom Oszi ist abfotografiert mit: Speisefrequenz 1 kHz, Lautstärke auf voll und alle Regler auf Mitte, ein recht sauberes Signal
- Die Deaktivierung des Mittenreglers brachte keine Änderung. Die Oszillation ist unverändert, wenn ich den Hochtonregler voll aufdrehe.
Wenn ich aber nun, im Schaltkreis gelb eingekreist, einen Kondensator von 100 pF einfüge, verbessert das die Oszillation. Bei 330 pF war sie fast vollkommen verschwunden. Aber, das kappt mir auch die obere Grenzfrequenz ordentlich weg. Ab 15 kHz fiel die Amplitude deutlich und das ist nicht gut. Ich habe versuchsweise einen direkt an die Pins gelötet
Ich würde die Vorstufe so abändern wie da abgebildet. Das ist einer Schaltung von Rod Elliott nachempfunden. Wäre das besser? Den in cyan abgebildeten Kondensator halte ich mir als Option vor, um so mit einem RC-Glied weiteren Oszillationen oberhalb von ca. 40 kHz vorzubeugen.
MFG, Daniel
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09.06.2025, 11:38 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.06.2025, 13:35 von Ferrograph.)
Wozu dient die Parallelschaltung von 47k und 104,7k am Eingang?
Wenn das so bleiben soll würde ich den Eingangskondensator von 470n vergrößern.
Fu beträgt jetzt etwa 15 Hz bei Gegenkopplung des OPV bei voller Lautstärke...
Ich denke, die 47k dienen als Eingangsimpedanz, oder irre ich mich? Den Kondensator am Eingang kann ich auch auf 1µF vergrößern, dann wäre Fu unter 10 Hz.
MFG, Daniel
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09.06.2025, 13:30 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.06.2025, 13:39 von DropOut.)
Hallo!
(09.06.2025, 07:19)DropOut schrieb: Das Poti durch einen Festwiderstand ersetzen (10k für Verstärkung 1). Und den 47k Eingangswiderstand durch ein Poti ersetzen.
Hier habe ich leider Blödsinn geschrieben.
Es gibt m.b.M.n. keine vernünftge Lösung, eine INVERTIERENDE Verstärkerstufe mit eine Lautstärkeregelung zu kombinieren. Auch ein vorgesetztes Poti verändert ständig die Schleifenverstärkung, da es Teil des Gegenkopplungsnetzwerks ist. Bei deiner 2. Schaltung z.B. betrüge die Schleifenverstärkung am oberen UND am unteren Ende ca. 75k / (15k+4,7k) ~ 3,75. In der elektrischen Mitte wären es 75k / (15k + 50k||50k +4,7k) ~ 1,7. Und bei allen anderen Stellungen irgendwie anders. Und zwar nur bei angeschlossener niederohmiger Quelle. Ohne diese ist auch alles wieder anders.
Mehr will ich darüber nicht nachdenken. Das ist leider Pfusch. Retten kann man das nur durch Umbau auf NICHTINVERTIERENDEN Verstärker:
Sorry, was besseres fällt mir nicht ein.
In der Klangregelung scheint nur die Höhenregelung problematisch zu sein. Da ist mir der Sinn von den 270Ohm und 1n nach Masse nicht klar. Schaue ich mir in der Simu an. Kannst du die einfach mal rausnehmen?
In deinem Oszillogramm ist übrigens schon Schwingung auf dem Signal.
So long
Frank
P.S.: Die Verstärkung wäre R1/R2 + 1. Für Verstärkung 1 kann direkt der Ausgang mit dem invertierenden Eingang verbunden werden (R1=0), R2 kann dann entfallen.
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09.06.2025, 14:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.06.2025, 14:30 von janbunke.)
Falls es jemanden interessiert, hier mal das von mir selbst entwickelte Schaltungsdesign meines Selbtsbau-PreAmps.
Es zeigt nur die eigentliche Verstärkerstufe.
Natürlich gibt es weitere Baugruppen in dem Gerät.
(MC/MM Phonovorstufe, Tipptastengesteuerter Input Selector mit Miniatur-Relais für Audio Anwendungen, LED Balkenanzeige, Einschaltverzögerungsrelais, Limiter für Partybetrieb, usw.)
@DropOut
Ich habe mal die Kombi 270 Ohm + 1nF abgeklemmt, aber es ändert sich nichts. Egal, was ich tue, lasse oder mache...ich bekomme diese elendige Oszillation einfach nicht los. Wenn das so weitergeht werde ich auf eine 2-Band-Klangregelung umschwenken.
MFG, Daniel
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Gerade gefunden: Upgrade / replace NE5534:
"The NE5534 is a very old design that often needs external phase compensation components. It often requires knowledge and persuasion to keep it stable."
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Der Mittenregler muss raus!
Hier eine Simu ohne Mittenregler:
Alles so, wie es sein soll. Die Phase muss bei einer invertierenden Stufe um +/-180° bleiben - mit Abstand zu 0° und +/-360°. Das tut sie.
Jetzt mit Mittenstufe:
Chaos pur, das schwingt bei allen möglichen Kombinationen. Wenn man einen Mittenregler will, dann in einer extra Stufe!
Grüße
Frank
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Ach du meine Güte!!
So wie sich das darstellt, scheint die Schaltung überhaupt nicht ihre Funktion zu erfüllen.
Mittenregler raus oder mit extra Stufe...ich denke, ich wäre dann besser beraten bei einer klassischen 2-Band-Regelung (Bässe/Höhen) zu bleiben.
Was aber auch bei der ersten Simulation auffällig ist, die Höhenverstärkung oder Abschwächung ist ja wahnsinnig! Fast 30 dB? Kann das auch ein Grund sein warum der Op-Amp oszilliert?
Trotzdem danke ich vielmals für diese Erleuchtungen. Das habe ich so nicht kommen sehen.
MFG, Daniel
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(09.06.2025, 14:19)janbunke schrieb: Da rauscht überhaupt nichts.
Da sitzt die Lautstärkeeinstellung ja auch nicht ganz vorn, wo alles, was danach kommt, wenns rauscht, auch unabgeschwächt in den Ausgang rauschen kann. Sie sitzt hinten direkt vor dem Ausgangspuffer und wenn man sie runter dreht, geht evtl. vorhandenes Rauschen (das ich als Laie anhand Schaltung und Bauteilen nicht beurteilen / abschätzen kann) eben mit entsprechend runter.
Moin!
Hier noch mal eine etwas übersichtlichere Simu:
Man sieht, dass in der Schaltung die Höhenregelung erheblich von der Tiefenregelung abhängt. An den Endstellungen des Bassreglers werden ca. +/-21dB bei 20kHz erreicht. Bei Mittelstellung +/-27dB. Ich kenne diese Schaltung seit 50 Jahren und sie wurde in Millionen Geräten verbaut. Aber dieses Verhalten ist mir neu. Nachteilig für die Stabilität ist das aber nicht!
Die Variante von Jan (#14) - in der TT und HT getrennt sind - ist also eine echte Empfehlung!
Aber auch mit deiner Variante kann man leben, Millionen tun das.
Was kannst du also gegen das Schwingen tun?
Die Vorstufe kannst du mit fester Verstärkung so als Inverter weiter nutzen, also das Poti durch einen Festwiderstand (>=10k) je nach gewünschter Verstärkung ersetzen. Und dann das Lautstärkepoti anstelle des 100k Festwiderstandes an den Ausgang.
Der Mittenregler muss raus, das geht so nicht!
Die 270Ohm, 1n sollten auch raus.
Der Rest müsste dann eigentlich gehen.
Wenn es dann immer noch schwingt, würde ich zuerst die OpAmps wechseln. Die 5532/5534 kompensieren zu wollen, ist offenbar recht tricky. Die OPA134/2134/4134 von Jan sind eine gute Wahl und funktionieren nachweislich stabil. Es gibt sie auch im DIL-Gehäuse!
Diese Änderungen sind auf deiner Platine leicht umsetzbar und haben gute Aussichten auf Erfolg. Dann hast du einen Klangregler wie Millionen andere auch. Willst du was besseres, ist Jans Ansatz zu empfehlen.
Grüße
Frank
In Rust We Trust! T e s l a B 1 1 6 (A.D.), R E V O X B 7 7
10.06.2025, 10:22 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.06.2025, 10:37 von janbunke.)
(09.06.2025, 23:28)lg74 schrieb:
(09.06.2025, 14:19)janbunke schrieb: Da rauscht überhaupt nichts.
Da sitzt die Lautstärkeeinstellung ja auch nicht ganz vorn, wo alles, was danach kommt, wenns rauscht, auch unabgeschwächt in den Ausgang rauschen kann. Sie sitzt hinten direkt vor dem Ausgangspuffer und wenn man sie runter dreht, geht evtl. vorhandenes Rauschen (das ich als Laie anhand Schaltung und Bauteilen nicht beurteilen / abschätzen kann) eben mit entsprechend runter.
Da rauscht auch nichts, wenn ich den Regler volle Pulle aufdrehe!
Absolute Totenstille! Auch über Kopfhörer kein Mucks zu hören.
Wenn man etwas rauschen hören möchte, dann muß man schon auf den Phono Eingang schalten. Aber auch der ist extrem rauscharm.
Ich habe nicht ohne Grund dort nur hochwertigste Komponenten verwendet.
11.06.2025, 21:25 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.06.2025, 21:26 von DJ-garnox.)
Dann werde ich das so machen.
Ich werde daraus eine 2-Band-Klangregelung machen und das Konzept so ändern, dass ich zuerst die Klangregelung und dann die Lautstärke hinterher schalte. Mir macht das nichts aus auch eine komplett neue Platine zu erstellen.
Als IC würde ich dann auch die OPA2134 nehmen, obwohl viele auch auf den LM4562 schwören. Ist der LM4562 eigentlich schwer zu "zügeln"? Weil das ja auch ein ultraschneller Op-Amp ist, aber für viele die Speerspitze.
Trotzdem schon mal vielen Dank für alles, ich hab wieder eine Menge gelernt und viele neue Einsichten gewonnen, die mir so vorher nie bewusst waren.
MFG, Daniel
Ich bin Heavy-Metal! Analog: Bandmaschinen: Teac A-2300SX, Philips N4420, JVC TD-X101 Kassettendeck, Fisher MT-6310, Sharp VZ-2500H, digital: Denon DCD-720AE
Infos zu Klangsteller gibt es hier oder in den Büchern und Artikeln von z. B. D. Self oder R. Cordell.
Zu der von Dir nachgebauten Schaltung mag ich mich lieber nicht äußern. Der Grund ist in der o.g. Literatur zu finden.
Hast Du die Schaltung schon mal mit TL071 und 072 probiert?
Seltsamer Link: http://Hallo%20Daniel,%20Infos%20zu%20Klangsteller%20gibt%20es%20hier , wo bitte soll der hinführen?
Die Klangreglerschaltung ist eine gängige Variante, ohne den Mittensteller funktioniert sie ja auch. Mit TL071 / 072 (Bifet-Ops) kann man das Ganze hochohmiger bauen, was aber eigentlich nur Nachteile hat.
Ich versuche es nochmal. Die dort vorgeschlagene Schaltung ist niederohmiger.
Die TL sind unproblematisch (sofern sie nicht gefälscht sind). Nur darum habe ich sie erwähnt.
Nachdem ich nochmals nachgelesen und revidiert habe, nun meine Frage: Wäre diese Schaltung hier besser?
Das ist jetzt eine normale 2-Band-Klangregelung, aber diese Schaltung habe ich eben dem Projekt von Rod Elliott nachempfunden mit einer nicht-invertierenden unity-gain Pufferstufe vor dem Klangregler, dann der eigentlichen Klangregelung (die nicht ganz so stark regeln sollte) und dann der nachgeschalteten Lautstärke mit DC-Blocker am Ende.
Die cyan eingefärbten Kondensatoren halte ich mir immer noch als Optionen frei, um den Frequenzbereich nach oben hin zu begrenzen (obere Grenzfrequenz zwischen 35 und 40 kHz) um eventuelle Oszillationen zu bekämpfen.
Und ja, ich habe diesen 3-Band EQ auch mit TL071 und 072 probiert...dasselbe Ergebnis. Dann taugt die wirklich nichts mit dem Mittenregler.
MFG, Daniel
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Ich helfe ja gerne, wenn jemand kein so guter Elektroniker ist, sonst hätte ich mich hier nicht gemeldet. Wenn meine (u. a.) Beiträge aber ignoriert werden, wirds schwierig.
Zum technischen:
Deine erste Stufe ist kein Eins-Verstärker. Beim NICHTinverierenden Verstärker ist V = R2/R1 +1, ergo 10k/10k + 1 = 2. Eins erreicht man nur mit R1=∞ und/oder R2=0. Am einfachsten den Ausgang direkt mit dem invertierenden Eingang verbinden (R2=0) und R1 weg lassen. Für AC-Verstärker bringt weiterer Aufwand nichts.
Wo hast du nur diese unselige invertierende Lautstärkeregelung her. Die ist am Ausgang genauso Pfusch wie am Eingang (ausführlichst s. #13!!!)
(Der Lieblingsspruch meines Vaters war: Warum einfach, wenns auch umständlich geht.)
Du brauchst den Regelumfang der Klangregelstufe nicht zu verringern, um Stabilität zu erreichen (s. #22!!!). Instabil ist der 5532 selbst. Ob und wie der sich mit externer Kompensation bändigen lässt (mit evtl. Einbußen beim Klang), steht in den Sternen. Nimm einfach einen moderneren OpAmp (s. #22). Schon ein TL07x tuts ja offenbar. Für den Klang optimal (u.a. Rauschen) ist der aber nicht.
Ich habe mal schnell was zusammengemalt:
V1 ist ein invertierender Eins-Verstärker mit Ri = 47k.
V2 ist der Klangregler, er invertiert ebenfalls. Zusammen wird also das Signal nicht invertiert.
Am Ende die Lautstärkeregelung mit P1. C2 blockt die DC (scheint dir wichtig zu sein).
V3 wird nur benötigt, wenn man einen Ausgangswiderstand < 100k benötigt. Man könnte aber auch einfach P1 niederohmiger machen (minimal 4,7k), C2 dann entsprechend größer. V3 brauchts dann nicht. Bei der Variante mit V3 sollte C2 entfallen.
Die Variante ohne V3 mit evt. niederohmigeren P1 könntest du sogar auf deinem vorhandenen Board realiseren.
So long
Frank
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Warum nimmst du dir nicht einfach eine Schaltung aus einem guten handelsüblichen Verstärker und baust diese nach? Die sind erprobt, funktionieren 100% und haben gute Eigenschaften.
17.06.2025, 13:21 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.2025, 13:24 von DJ-garnox.)
Hallo zusammen!!
Also...ignorieren will ich eigentlich niemanden, aber...bitte verzeiht mir, wenn ich nicht auf Anhieb verstehe oder etwas übersehe. Immer mit der Ruhe.
Die letzte Schaltung habe ich Rod Elliotts P97 nachempfunden. Mehr dazu auf seiner Seite.
Ja, aus einem kommerziellen Verstärker die Schaltung zu übernehmen, daran dachte ich auch. Mal sehen, was sich da so finden lässt.
Ich bin demnächst zwar im Urlaub aber danach würde ich weitermachen. Als moderne OpAmps würde ich dann auf OPA2134 (soll deutlich stabiler sein) oder LM4562 umschwenken. Wie sind eure Erfahrungen mit dem LM4562?
MFG, Daniel
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Schau dir mal den Tonteil vom AX-596 Yamaha an. Inklusive "Volume-Amp" kommt dieser mit 2 OP-ICs aus. Hat adaptive Loudness. Die Klangregelung hat aber nur +- 10 dB.
18.06.2025, 10:59 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.06.2025, 11:03 von David77.)
Ich empfehle immer gern die Seite von Rod Elliot. Sehr kompetenter Mann.
Guck Mal hier unter Tone Control Module. Funktioniert einwandfrei. Schon einige Dutzend Male aufgebaut.
Und auf den NE5532/4 lasse ich mal gar nix kommen. Ist vielleicht alt aber wurde und wird zu millionen verbaut. Da schwingt nix bei vernünftigem Schaltungsdesign & Layout.
19.06.2025, 07:49 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.2025, 07:52 von DropOut.)
(18.06.2025, 10:59)David77 schrieb: :
Und auf den NE5532/4 lasse ich mal gar nix kommen. Ist vielleicht alt aber wurde und wird zu millionen verbaut. Da schwingt nix bei vernünftigem Schaltungsdesign & Layout.
Nichts gegen den 5532/4! Er hatte und hat seine Stärken, allemal zu seiner Zeit.
Dieser wird meist aber mit Verstärkungen >>1 betrieben und da ist die Stabilität viel unkritischer. Bei Vu=1 ist das kritischer und es wird geschrieben (s. #17), dass das problematisch sei. Ich habe keine eigenen Erfahrungen dazu. Dass dieselbe Schaltung mit TL07x aber stabil ist, bestärkt diese Vermutung. Da ist der Wechsel zu einem moderneren Typ die sicherste und bessere Lösung.
LG Frank
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Zum Klangregler:
Das ist die übliche Schaltung, die mit relativ großen Widerständen beidseits der Regelpotis im Regelumfang eingegerenzt wird. Der Sinn erschließt sich mir nicht. Da kann ich doch einfach nur halb "aufdrehen"???... Mit SW1 kann der Regelumfang weiter eingeschränkt werden ???
Zum Lautstärkeregler:
Der Balanceregler ist so normal wie simpel.
Im Lautstärkeregler werden LINEARE Potis eingesetzt und eine nichtlineare Kennlinie mit einer abenteuerlichen Schaltung erzielt, in der das Poti Bestandteil der Gegenkopplung ist, die Verstärkung also variiert. Wo ist der Vorteil??? Lineare Potis haben u.U. besseren Gleichlauf und / oder sind mit gutem Gleichlauf billiger. Die Regelkennlinie könnte ich mit einer Simu ermitteln. Aber so viel Langeweile habe ich im Sommer dann doch nicht.
LG Frank
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