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Moin, hab wieder eine sehr interessante Doku auf Arte gesehen.
Für den Fall, daß sowas noch andere aus dem Forum interessiert und hier wurde es wohl noch nicht erwähnt:
https://www.arte.tv/de/videos/098798-000...ibrations/
Ist aber wohl nichts für zwischendurch, man braucht schon bissel Muße dafür...
Etliche Bandmaschinen tauchen natürlich auch auf ;-)
Viele Grüße
Fred
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Danke für den Link
Wieder etwas gelernt, die Anfänge waren mir so nicht bekannt
Lars
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Ich danke auch für den Link!
Hab' ich mir gerade angeschaut und das ist echt interessant!
Seit Autobahn und Oxygene bin ich großer Fan dieser Musik!
Gruß
Hörbie
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Schöner Beitrag, leider viel zu kurz, um noch frühere technische Entwicklungen zu beschreiben, beispielsweise das Trautonium (Erstvorstellung 1930) und sein bekanntester Protagonist nach dem 2. Weltkrieg, Oskar Sala. Oder die Entwicklung des Subharchords und der Betrieb des Experimentalstudios von 1958 bis 1969 im Labor für Akustisch-Musikalische Grenzprobleme des Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamts (RFZ) der Deutschen Post der DDR unter Gerd Steinke.
Grüße
Peter
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Das Theremin oder Aetherophon wäre hier auch noch zu erwähnen.
Das Problem solcher TV Beiträge ist halt, dass die verfügbare Zeit in der Regel nicht ausreicht, um derartige Themen auch nur annähernd umfassend zu behandeln.
Gruß Holger
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13.05.2025, 07:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.05.2025, 07:59 von Peter Ruhrberg.)
(13.05.2025, 02:13)Analoghoerer schrieb: Das Theremin oder Aetherophon wäre hier auch noch zu erwähnen.
Na sowas ... ausgerechnet das Theremin habe ich vergessen zu erwähnen, wo ich eine der bekanntesten Thereministen persönlich kenne, Carolina Eyck.
Clara Rockmore war der Ansicht, dass das Instrument mit so wenig Rumpfbewegungen zu bedienen sei wie irgend möglich, was der Tradition zu entsprechen scheint, die durch Lydia Kavina vertreten wird, die ihrerseits vom Erfinder des Instruments, Leon Theremin, unterrichtet wurde:
https://youtu.be/pSzTPGlNa5U
https://youtu.be/72NKTU7uDeg
Das Mellotron ("Strawberry Fields Forever") habe ich auch vergessen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mellotron
Wenn ich weiter nachdenke, kommen mir vielleicht noch mehr Elektrophone in den Sinn...
Grüße
Peter
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Wow, danke, schau ich mir gleich heute Abend an. JMJ hat mich auch von Anfang an fasziniert, und anscheinend kommt er in der Doku auch zu Wort.
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Danke für den Hinweis!
Ja, die DDR-Entwicklungen im RFZ hat man hier ausgeklammert. Ich habe die Doku gerade meinem Patenonkel verlinkt, der am Subharchord maßgeblich mitentwickelt hat und auch bei Produktionen wie "Zoologischer Garten" von Frederic Rzewski dabei war:
https://www.youtube.com/watch?v=b8gneIKOJm8
Rzewski kam dazu 4 Jahre nach dem Mauerbau jeden Tag von Westberlin über Friedrichstraße in die DDR, um in Adlershof zu produzieren. Er und mein Patenonkel trafen sich vor einigen Jahren nochmal in Berlin auf einer Veranstaltung. Inzwischen ist Rzewski verstorben.
Von einem anderen Künstler, der am Subharchord arbeitete, hat mein Patenonkel bis heute die mechanische Stoppuhr zu Hause.
Hier ist auch ein Foto vom Studio für Akustisch-Musikalische Grenzprobleme im RFZ:
https://de.ra.co/features/1771
Interessant ist der Scan ganz oben auf dieser Seite, da wird die technische Hauptstelle des Funkhauses Masurenallee genannt. Die interessierten sich also auch dafür oder sollten dafür interessiert werden, denn die DDR-Funkleute waren zu den Zeiten, als das Subharchord entwickelt wurde, schon seit Jahren aus der Masurenallee raus.
Leider habe ich nie geschafft, die Doku von Ina Pillat, die dem nach Norwegen gelieferten Subharchord bis Trondheim folgt, zu sehen. Als sie in Berlin lief, war ich nicht in der Stadt. In der NRK lief sie auch mal, aber mein Kontakt zur NRK war da schon wieder versiegt.
https://www.adk.de/de/projekte/2015/Kont...ser_22.htm
https://www.youtube.com/watch?v=AJ5yELmUk3Y
Leider ist die Geschichte des "Verschwindens" und angeblichen "Wiederentdeckens" des Subharchords im Funkhaus Nalepastraße Unsinn, der durch permanente Wiederholung in diversen (Online)publikationen leider zu einer Art Wahrheit geworden ist. Das Gerät war nie verloren. Die Hörspiel-Leute wussten, wo das Gerät stand. Peter Kainz, Andreas Meinetsberger, Jürgen Meinel und gewiss auch Gerhard Steinke wussten es immer. Es wurde weggeschlossen in einer Abstellkammer, damit es nicht wie vieles andere im Block B geplündert wird.
Was auch in der arte-Doku fehlt: Delia Derbyshire vom Radiophonic Workshop der BBC.
https://www.youtube.com/watch?v=jpdiMcEeTJA
https://www.youtube.com/watch?v=nXnmSgaeGAI
Dazu gehört dann letztlich auch dieses bekannte Album von 1969:
https://www.youtube.com/watch?v=2jLa7eEaFjk
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13.05.2025, 17:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.05.2025, 17:15 von Peter Ruhrberg.)
(13.05.2025, 11:34)lg74 schrieb: Rzewski kam dazu 4 Jahre nach dem Mauerbau jeden Tag von Westberlin über Friedrichstraße in die DDR, um in Adlershof zu produzieren. Er und mein Patenonkel trafen sich vor einigen Jahren nochmal in Berlin auf einer Veranstaltung.
Die Veranstaltung war am 11.7.2018:
https://www.udk-berlin.de/newsletter/new...juli-2018/
Ich habe ein Video davon.
Hier gibt es eine Mitschrift:
https://issuu.com/journalderkuenste/docs...ssuu-de/40
Zwei meiner Lieblingspassagen daraus:
FREDERIC RZEWSKI Wir sind alle nach Ost-Berlin gefahren und haben das Studio besichtigt.
GERHARD STEINKE Unglaublich, das war 1964, drei Jahre nach der Mauer, mit zehn Sondergenehmigungen! Und dann, ein Jahr später, am 6. August 1965, durfte er nach Ost-Berlin und an der Grenze hieß es - weißt du das noch? „Wo wollen Sie denn hin?“ Und was sagte er? „Ich will ins Labor für akustisch-musikalische Grenzprobleme!“ - „Grenzprobleme?!“, sagten die Soldaten an der Mauer. Er hatte aber, Gott sei Dank, irgendein Papier, da drauf stand eben noch Rundfunkzentralamt und Deutsche Post und wie das Zeug hieß. Aber das machte er doch dreimal in der Woche! Und immer wieder waren andere Herren da! Kann man Herren sagen? Die Bewacher dort an der Grenze!
FR Ja, ich erinnere mich! Und sie haben geantwortet: „Was machen Sie dort?“ Und ich: „Ja, wir versuchen, akustische und musikalische Lösungen zu Problemen der Grenze zu finden.“ - „Ach so, ach so!“
~~~
GS Ja, das ist ein Irrtum! Wir hatten ja gar keinen Sozialismus, erstens, nicht? Das war ein „Pseudo- Sozialismus“! Wir haben es ja trotz des Pseudo-Sozialismus entwickeln dürfen, weil wir für kurze Zeit einen genialen Postminister hatten, der das selber begeistert für richtig hielt.
FR Und was haben wir jetzt? Pseudo-Demokratie?
GS Demokratur, ja, richtig!
Grüße
Peter
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Herzlichen Dank! Dass Delia Derbyshire durch Gerhard Steinke auch nach Ostberlin geholt wurde, wusste ich nicht. Das ist der Hammer! Ich muss meinen Patenonkel (K.B.) da mal drauf ansprechen.
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Wohin mit dieser Meldung? Ich hänge sie hier mal unten ran.
Vor wenigen Tagen hat mich die Raumakustikerin, die für den Block B (und nicht nur den Block B) im Funkhaus Berlin-Oberschöneweide verantwortlich war, angerufen. Die nun 99-jährige Dame musste mir mitteilen, dass ihr Kollege und Co-Autor des gemeinsamen Buches " Der Raum ist das Kleid der Musik", Gerhard Steinke, im Alter von 97 Jahren verstorben ist.
2 Tage später erhielt ich die gleiche Nachricht von meinem 92-jährigen Patenonkel, der einst in Steinkes Abteilung im RFZ gearbeitet hat.
Ich wollte damit nicht öffentlich gehen, bevor es etwas offizielles von Steinkes Familie gibt. Nun ist aber bereits ein Nachruf auf Elisabeth Hellers Webseite erschienen, geschrieben von Elisabeth Heller und Matthias Thalheim, der im Bereich "künstlerisches Wort" (so will ich es mal nennen) im Rundfunk der DDR auch in der Nalepastraße aktiv war, später dann das Kulturprogramm von Sachsenradio mit aufbaute und viele Jahre in leitender Position bei MDR Kultur / MDR Figaro war:
https://www.zeitreise-nalepafunk.com/fun...einke.html
Also: _der_ Gerhard Steinke, der legendäre, bis ins hohe Alter überaus brillante und mitreißende Ingenieur, Erfinder, Multiplikator, "Grenzprobleme" angehende Tonmensch, lebt nicht mehr.
Hier ein Video eines in rasantem Tempo abgehaltenen Vortrags aus dem Jahre 2023 - da war er 95 Jahre alt.
https://tonmeister.org/de/magazin/2023/3...-rundfunk/
Hier ein Portrait aus dem Jahre 2018:
https://www.redbull.com/de-de/gerhard-st...e-funkhaus
ein Interview von 2017, als Gerhard Steinke in großer Runde im Funkhaus seinen 90. Geburtstag feierte:
https://www.zeitreise-nalepafunk.com/ass...pieren.pdf
und eine kurze Biographie:
https://www.rundfunkschaetze.de/landesse...d-steinke/
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02.06.2025, 01:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.06.2025, 10:58 von Peter Ruhrberg.)
In stillem Gedenken möchte ich im Moment nur diese Bilder aus 2017 (zum 90. Geburtstag) und 2019 beifügen.
Gerds Tod geht mir so nahe...
Gute Reise, lieber Gerd - vielleicht begegnen wir uns eines Tages in anderer Daseinsform wieder.
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