Aufnahmeprobleme mit Akai GX-4000D
#1
Hallo, liebe Tonband-Community!

Mein Großvater hatte einen großen Fundus an Tonbändern hinterlassen die ich, nachdem sie nun lange genug bei mir im Schrank lagen, endlich alle durchgehen und digitalisieren wollte, und habe mir das Gerät im Threadtitel angeschafft. Ich bin also ein ziemlicher "Newbie". Wink Das Abspielen klappt einwandfrei, aber wie es immer so ist wenn man mit der Gerätespielerei anfängt: Man möchte mehr machen! Dabei stellte ich jedoch fest dass die Aufnahmefunktion defekt oder zumindest gestört ist. Die Zeiger schlagen zwar aus (sowohl über Cinch als auch über Mikrophon), aber beim Abspielen ist der Sound extrem leise und selbst bei voll aufgedrehter Lautstärke kaum zu hören. Zwischendurch kommt in unregelmäßigen Abständen aber dann doch mal ein "normaler" Tonschnippsel durch, aber das nie länger als zwei Sekunden. 

Liegt dies eventuell an einem verschmutzen Aufnahmekopf? Oder sind hier ganz andere Dinge im Spiel so dass eine Reparatur nötig wäre?

Und ja, ich habe beim Durchforsten des Forums bereits gesehen dass genau dieses Gerät hier nicht sonderlich gut wegkommt - und man mir wahrscheinlich ohnehin sagen wird mir ein anderes anzuschaffen. Smile Aber nun habe ich es erstmal an der Backe und will sehen was ich daraus machen kann. Und wie gesagt, der ursprüngliche Gedanke war auch gewesen es als Abspielungsstation von den ca 30 Bändern meines Großvaters zu benutzen. Also: Mal sehen was danach kommt.

Vielen Dank jetzt schon mal für die Hilfe!
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#2
Laß dir nix einreden, die Akai GX-4000D ist ein grundsolides Gerät.
Es ist allerdings viel zu lange her daß ich die selbst hatte, so daß ich technisch zur Fehlersuche leider nichts beitragen kann.
Evtl. ist da auch so ein Schiebeschalter verbaut, welcher im Inneren nicht mehr so kontaktfreudig ist wie er sein sollte...?
Viele Grüße
Jörg
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#3
Moin.

Zunächst einmal solltest Du folgendes sicherstellen/überprüfen:

1. Anschluss des Tonbandgerätes: Line Out des TB an Line in des Verstärkers (idealerweise natürlich ein "Tape"- Anschluss), Line in des TB an Line out ("rec out") des Verstärkers.
2.Du hast es selbst bereits geschrieben: Stelle sicher, dass Köpfe und Bandführungen sauber sind. Wattestäbchen und Isopropylalkohol wirken wunder. Sollte kein Isopropanol vorhanden sein tuts es auch (Ausnahmefall!!) Brennspiritus, ich hab auf einer Party auch schon mal mit Strohrum ein Bandgerät gereinigt.
3. Bedienung beachtenBig Griner kleine Schalter rechts neben den Aussteuerinstrumenten MUSS bei Wiedergabe auf "Tape" geschaltet sein. Steht der Schalter während der Aufnahme auf "Tape" kannst Du das aufgenommene Signal direkt abhören und somit die Qualität beurteilen. Funktioniert nur an einem Verstärker mit "Tape Monitor"-Anschluss--- oder eben über den Kopfhöreranschluss des Tonbandgerätes. Und damit zum nächsten Punkt:

4. Wenn Du hast schließe einen Kopfhörer an die Kopfhörerbuchse an (ich weiß, die jungen Leute heutzutage haben nur noch "BluTooth Buddies"*seufz*) , Output-Level-Regler ruhig auf Vollgas.

5. Wenn über den Kopfhörer ein sauberes Signal kommt aber über den angeschlossenen Verstärker nicht kann natürlich auch der Verstärker defekt sein. Anderen Eingang probieren. Auch testen ob andere Quellen (CD, PLatte etc) sauber wiedergegeben werden.

Und ich gebe meinem Vorschreiber recht: Lass Dir nichts einreden in Bezug auf Wertigkeit und Qualität Deines Gerätes. Das beste Tonbandgerät ist genau das welches regelmäßig mit Freude benutzt wird. Marke und Typ sind dabei völlig egal.
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie.
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#4
Die GX-4000D steht in der Wiedergabe und Aufnahmequalität ihren größeren Schwestern (z.B. GX-215) in nichts nach, allerdings ist das einmotorige Lauferk ein echter Minuspunkt. Spulen geht nur sehr gemächlich mit der Kiste. Ansonsten gibts wenig zu meckern.
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#5
Danke für die Antworten!

Mich stört das langsame Spulen nicht sonderlich. Die Handgriffe die man machen muß um die Geschwindkeit zu ändern ist schon ein wenig kauzig, aber damit kann leben. Für das was ich mit dem Gerät machen möchte reicht es mir auf absehbare Zeit! Smile Aber mal gucken was die Zukunft bereit für mich hält. 

Mittlerweile hat sich herausgestellt was das Problem war, oder vielmehr was die Probleme waren. Einerseits war es tatsächlich ein verdreckter Aufnahmekopf - UND ein Cinch-Kabel das zufällig ausgerechnet jetzt einen Wackelkontakt entwickelt hatte. Läuse und Flöhe also. Wink Dank Isopropanol und einem neuen Kabel läuft nun alles prima!
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#6
Apropos Geschwindigkeit ändern bei dem Gerät. Da gibt es ja diese Hülse zum aufschrauben. 
Ich hatte letztens bei einem Kollegen, der die 4000er besitzt, die Hülse mal aufgeschraubt.
Als ich sie wieder abmachen wollte ging das etwas schwer und beim abziehen ist mir die ganze Capstanwelle entgegengekommen.
Oh Schreck, was nun?
Die Schwungmasse baumelte danach ohne Achse irgendwo im Gerät herum und wurde nur noch durch den Riemen gehalten.
Ich habe dann einfach die Welle wieder in die Schwungmasse reingeschoben und damit war das Problem erstmal wieder gelöst.
Das darf ja eigentlich auch nicht passieren.

Gruß, Jan
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#7
(07.05.2025, 10:13)janbunke schrieb: Apropos Geschwindigkeit ändern bei dem Gerät. Da gibt es ja diese Hülse zum aufschrauben. 
Ich hatte letztens bei einem Kollegen, der die 4000er besitzt, die Hülse mal aufgeschraubt.
Als ich sie wieder abmachen wollte ging das etwas schwer und beim abziehen ist mir die ganze Capstanwelle entgegengekommen.
Oh Schreck, was nun?
Die Schwungmasse baumelte danach ohne Achse irgendwo im Gerät herum und wurde nur noch durch den Riemen gehalten.
Ich habe dann einfach die Welle wieder in die Schwungmasse reingeschoben und damit war das Problem erstmal wieder gelöst.
Das darf ja eigentlich auch nicht passieren.

Gruß, Jan

Der Beitrag hat offensichtlich das Schicksal herausgefordert. Er blieb mir die ganze Zeit im Hinterkopf - und nun ist genau das passiert. 

Einfach wieder reinstecken ging allerdings nicht. Ich musste das Gerät aufschrauben und Riemen und Schwungmasse wieder in Position bringen bis ich die Welle wieder einführen konnte. Dies ging jedoch nur sehr schwer - aber es ging. Nun allerdings steht das Gerät still. Spulen ist weiterhin möglich, aber Abspielen nicht mehr. Die Capstanwelle bewegt sich auch nicht mehr im "Ruhestand" wenn ein Band eingespannt wurde, so wie sie es sonst immer tat, und sie sitzt jetzt auch dermaßen verkeilt dass ich sie gar nicht mehr herausziehen kann.

Stöhn, was nun?
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#8
Wenn das Capstanlager wie bei Cassettengeräten aufgebaut ist, dann sitzt zwischen den beiden Lagerbuchsen eine Filzscheibe. Wäre es möglich dass dieser Filz zwischen Welle und Lagerbuchse geraten ist?
Oder aber die Lagerbuchsen fluchten nicht mehr oder wurden durch das hintere Ende der Welle beschädigt?
Grüßle,
Franz
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#9
Mit der Hand die Schwungscheibe drehen geht auch nicht mehr?
Wenn ja, dann muß das irgendwie wieder auseinandergebaut werden und gängig gemacht werden.
Was mich allerdings wundert, das ist ja ein 1-Motoren Laufwerk. 
Wenn der Capstan klemmen sollte, dann müßte der Motor auch zum Stillstand kommen und Spulen wäre dann auch nicht mehr möglich.
Liegt der Capstan Riemen richtig auf?
Schau dir das am besten alles nochmal genau an.
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#10
Vielen Dank für die Antworten!

Ich hab's jetzt einfach mal riskiert und versucht mit einer Zange den "Stift" wieder zu ziehen (was sehr viel Kraft gekostet hat). Dadurch konnte ich ihn wieder ein wenig lockern. Anfang war das Abspielen noch langsam und eierig, aber je weiter ich ihn lockern konnte umso näher kam ich der Originalgeschwindigkeit. Jetzt scheint es wieder zu gehen - für's Erste. Muss ich im Auge behalten.

Aber mit eben diesem Auge sehe ich auch dass ich mit diesem Gerät nicht ewig befreundet sein werde. Früher oder später werde ich mich wohl nach einem besserem Kumpel umsehen müssen. 

Darüber hinaus muss ich aber auch sagen: So eine manuelle Reparatur (geschweige denn Reparatur überhaupt) habe ich irgendwie vermisst. Wenn mir in den letzten 20 Jahren irgendein iPod oder Laptop kaputt ging, dann war er... kaputt. Aber irgendetwas mit ein wenig "Klopfen" wieder zum Laufen bringen zu können ist schon sehr erleichternd. Hach ja, die gute alte Technik des 20ten Jahrhunderts. Schwärm.
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#11
Aber bitte nicht kaputtreparieren.
Service Anleitungen (mit "Explosionszeichnungen":
https://manuals.sterremuur.nl/Tapedecks/...X4000D.pdf
https://elektrotanya.com/akai_4000-d-db_...nload.html
https://elektrotanya.com/akai_gx-4000d_4...nload.html
Grüßle,
Franz
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