13.04.2025, 16:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.04.2025, 17:03 von No Gedöns.)
Hallo in die Expertenrunde,
wie in meinem heutigen Vorstellungs-Thread erwähnt, konnte ich eine TEAC A-4010 GSL von Bekannten übernehmen, die ich wieder in Betrieb nehmen will. Sie stand jahrelang beschäftigungslos auf dem Boden einer Altbauwohnung.
Bei Übernahme war sie relativ schmutzig und vor allem im Innenbereich massiv zugestaubt. Die Maschine ist vollständig und gibt unter Strom auch Lebenszeichen von sich. Beispielsweise wird die Andruckrolle bei Betätigung der Start-Taste mit kräftigem "Klack" betätigt.
Nach erster Inspektion scheint sie mir eine gute Basis zur Aufarbeitung darzustellen. Bislang habe ich so gut es ging die Staubschichten entfernt und Verstärker- sowie Mechanikeinheit ausgebaut. Der Hauptantriebsriemen lag nur noch in Bruchstücken im Inneren, der linke Bandführungsarm ist festgebacken, bei einem VU-Meter ist die Lampe defekt. Weitere Funktionstests waren noch nicht möglich.
Die A-4010 GSL ist wohl eher selten vertreten. Im Netz findet man die eine oder andere Info und auch Videos., - meist jedoch auf amerikanischen Plattformen. Da ich in Sachen Bandmaschinen-Aufarbeitung noch relativ unerfahren bin, wäre es schön, wenn Ihr mir eine Einschätzung zur Maschine selbst geben könntet. Perfekt wären eigene Erfahrungen und darüberhinaus ein paar Tipps, wie ich weiter vorgehen sollte. Klar ist anstehender Wechsel von Riemen und Andruckrolle. Angebote hier finden sich leicht - einzeln oder in kompletten Kits. Kann man hier bedenkenlos auswählen oder gibt es spezielle Anbieter, die vorzuziehen wären?
Moin, u. erstmal willkommen.
Vorweg , ich habe diese Maschine nicht! Bei mir steht eine A6300 , bei der ist aber das Laufwerk u. die Elektronik Sektion schon ein Teil .
Ich hoffe Du hast die Verbindungskabel zwischen den beiden Sektionen.!
Was ich erkennen kann ist das es eine Vierspur, Autoreverse für Playbetrieb ist, weil bei der A6300 auch so. Ansonsten scheint mir das die kleinspulerversion von der A7010 zu sein. Ingesamt dürfte die einiges älter sein als die A6300.
Einfach erstmal alles reinigen, Riemen drauf (wie am besten kann ich leider nicht sagen), Verbindungsstecker dran u. probieren.
Hallo Manni, die sieht in der Tat fast unzerstörbar aus.! Die A6300 bzw. A4300 sind auch nur 2 Jahre jünger, aber doch deutlich anders aufgebaut. Teac muss da um die 1975 die Konstruktion kompl. geändert haben.
Gruss
Rainer
Hoffentlich sind die Ferritköpfe in Ordnung !
TEAC hat zu Beginn der 70er eine Serie der 4000 und 7000er Maschinen mit diesen Köpfen ausgestattet und die sind leider oft problematisch.
Wenn die Andruckrolle mit einem zügigen Klack an den Capstan geht ist das schon fast ungewöhnlich. Normal sind die Teac an der Stelle gnadenlos verharzt und benötigen Reinigung und neues Fett. Andruckrolle würde ich erst einmal mit Walzenreiniget reinigen und schauen ob sie noch "griffig" ist, dann darf die weiter arbeiten. Aufpassen das du jede Schraube, von innen welche an die Front geht, auch wieder an die selbe Stelle kommt. Die haben unterschiedliche Längen. Sonst hast schnell unschöne Beulen in der Front.
Viel Erfolg beim Erneuern der Technik.
Grüße 6
Dual TG28/29, ASC6002/ 5004, Technics RS1500, Tesla CM160, Braun TG1000
14.04.2025, 17:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.04.2025, 17:27 von No Gedöns.
Bearbeitungsgrund: Schreibfehler
)
Erstmal DANKE für Eure bisherigen Beiträge!
Mein Gefühl scheint sich zu bestätigen, wonach die A-4010 GSL in unseren Breiten eher selten vertreten ist und somit auch wenig bekannt. Bei den Kollegen im Audiokarma-Forum findet man dagegen einige Beiträge und die TEAC wird dort weitgehend positiv beschrieben. Es gibt wohl das eine oder andere "issue", aber generelle Probleme sind mir in den Chats bislang nicht aufgefallen. Das deckt sich ja dann mit Mannis eigener Erfahrung.
Ich habe jetzt kaum Vergleiche mit anderen Bandmaschinen, aber dieser getrennte Aufbau mit separatem Verstärkerteil bzw. Mechanikteil finde ich schon praktisch. Ich habe beides komplett aus dem Gehäuse ausgebaut, - die Verbindungskabel sind vorhanden. Das Gehäuse ist ganz ordentlich im Zustand. Auf der Oberseite hat sich eine Blase unter dem Furnier gebildet. Das ist aber jetzt noch kein Thema. Getreu dem Motto "First make it work, then make it pretty" muss sich erstmal wieder was drehen.
Erster Akt wäre jetzt ein neuer Antriebsriemen. Und hierzu wäre jetzt meine Frage: Nehme ich den nächstbesten Anbieter bei ebay, - oder gibt es da größere Qualitätsunterschiede und man muss genauer hinschauen? Bei Plattenspielern ist die Riemenfrage bei manchen Konstruktionen nicht ganz unwichtig...
Und hierzu noch gleich eine Dummie-Frage: Die A-4010 GSL hat zwei Stufen, auf denen der Riemen aufgelegt werden kann. Wozu ist das gut? In Videos wurde der Riemen auf der frontseitigen Stufe aufgezogen.
Den Tipp mit der Antriebsrolle werde ich befolgen und dem vorhandenen Teil noch eine Chance geben. Walzenreiniger habe ich bislang noch nicht in der Werkstatt.
Die Mechanik zur Betätigung der Rolle ist tatsächlich leichtgängig. Werde mir diese aber trotzdem noch einmal genauer anschauen und ggfs. reinigen und schmieren, um hier nicht eine erste Fehlerquelle zu haben, sollte die Rolle später nicht perfekt transportieren.
Wie gut die Köpfe sind, wird sich zeigen. Momentan sind sie stark verschmutzt. Reinigen und Entmagnetisieren - und dann schauen bzw. hören. Wenn es sich tatsächlich um Longlife-Köpfe ähnlich der AKAI-GX-Köpfe (???) handelt, rechne ich mir gute Chancen aus. Ich habe mit der TEAC die komplette Bändersammlung des Vor- (und Erst-) Besitzers erhalten. Das sind insgesamt ca. 75 Stück mit 18er Spule und ca. 10 mit 13er Spule - weitgehend BASF in Plastikschubern. Ich vermute, dass die alle genau einmal bespielt wurden, - es gibt umfangreiche handschriftliche Aufzeichnungen dazu. Wie oft sie nachher abgehört wurden, weiß ich natürlich nicht.
Das war auch mein erster Gedanke. Ein entsprechend beschrifteter Schalter unter der Frontplatte brachte mich jedoch davon ab. Jetzt doch einmal die BA gewälzt und siehe da: tatsächlich Frequenzanpassung. Bingo!
20.04.2025, 10:47 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.04.2025, 10:50 von No Gedöns.)
Hallo,
kurzer Zwischenstandsbericht:
Mechanisch läuft die A-4010 GSL inzwischen. Nach Generalreinigung wurde der Capstan-Riemen ersetzt, der linke Bandführhebel nach Erwärmen demontiert und gereinigt, ein Bremsbandbelag wieder angeklebt, Andruckrolle gereinigt, Köpfe gereinigt und entmagnetisiert, Lager geölt bzw. gefettet. Alle Antriebsfunktionen laufen jetzt gut in beiden Richtungen, Finetuning ist sicherlich noch angesagt. Bremsen funktionieren prima.
Soundtechnisch ist es momentan eher mau. Wiedergabe ist dumpf und verhangen, wobei ich nicht einschätzen kann, wieweit die alten BASF-Bänder da ihren Beitrag liefern. Aufnahmefunktion ist prinzipiell gegeben. Ergebnis aber bescheiden, - die Maschine kann gewiss deutlich mehr. Hier wäre wohl der nächste Schritt Bearbeitung von Schaltern und Potis sowie Tausch der Kondensatoren im Aufnahme und Wiedergabe Verstärker. Das ist aber eine Aufgabe, für die ich jetzt erstmal keine Zeit und Ruhe finde, - somit ein Winter-Projekt. Bis dahin wird sie als lauffähiges Deko-Stück dienen müssen.
Eine Sache finde ich seltsam. Bei Wiedergabe schlagen die VU-Meter beständig stärker aus, je weiter ich den Output-Regler nach rechts drehe. Bei Maximalstellung des Reglers sind die VU-Meter dann fast stets am Anschlag. Das kann ja eigentlich so nicht gedacht sein!?
DAs Bandmaterial macht schon eine Menge aus. Das Gerät kann definitiv viel !! Der Outputregler soll bei Aufnahme immer auf 15 Uhr stehen; bei der Wiedergabe dann auch. Die Zappelzeiger reagieren auf Drehen des Out- Reglers.
Manni
3 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............
Manni hat es schon gesagt- die Funktion des Output- Reglers ist genau so in Ordnung, wie Du es bei Deiner Maschine vorfindest.
Das ist eine TEAC- Spezifische Sonderlocke, welche sie bis zu ihren letzten Maschinen so durchgezogen hatten. Bei meiner X-1000 funktioniert das ganz genauso. Aber ja, wer das nicht gewohnt ist sucht einen Fehler welchen es nicht gibt...
Viel Spaß mit Deiner Maschine,