Neue "Capstan Board" für die Revox A700
#1
Hallo zusammen,

heute geht es weiter mit der Geschichte "Upgrade der A700" und wie man die defizit Teile vermeidet.
Ich möchte euch meine neueste Kreation zeigen - eine neue Capstan-Platine für die A700.
So sieht es im Vergleich zum Original aus:
       

Es ist basiert auf dem ATMEGA88, da ist ein digitaler Phasen-/Frequenzdetektor (DPFD) und ein PID realisiert.
Die Motorsteuerung verwendet die Standard Treiberschaltung (am anfag gab es die Idee, den Motorcontrol neu zu machen und einen vollständigen Zweiphasen Wechselrichter einzubauen, um eine Reverse zu realisieren, aber später wurde diese Idee verworfen, da sie sonst zu einem großen aufwand für weniger Gewinn geführt hätte Smile )

Wie im Original wird das FBM-Signal verwendet und anstelle des defizitären TCA561 kommt ein Multiplikator AD633 zum Einsatz (ich glaube, das teuerste Teil im Projekt, ca. 10 Euro). Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, ob diese Multiplikation überhaupt nötig ist. Klar, verbessert sich die Sinusform des Strom durch die Motorwicklungen, aber die Notwendigkeit dafür halte ich für fraglich. 
   
Im Studer A810 wurde dieser ganze "Schnickschnack" entfernt und die Motoren werden einfach ohne Feedback gesteuert.

Hier ist ein kurzes Video des Boards während der Charakterisierung:

https://www.youtube.com/shorts/6pYho17gbGE
   

Einige Ergebnisse und Vergleiche:
           
Wie aus dem Video zu sehen ist, Ich habe für die Frequenzmessung Agilent 34401a verwendet.

Wenn ich ganz 100% ehrlich sein muss, wie zu sehen ist, verliert mein Board im Spielmodus ganz minimal gegenüber dem Original (vielleicht besteht noch Potenzial, mit die PID-Parametern leicht zu verbessern).
Im Leerlauf hingegen übertrifft es das Original um einiges
   
für uns leider weniger relevant  Angel
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#2
Wiedermal eine gelungene Umsetzung und meinen Respekt dafür. 

Schade finde ich die fehlende Resonanz zu deinem Projekt. 
Früher wurde hier noch mehr gebastelt.

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#3
Danke, 
Ja, ich finde es auch schade.

Gruß, Tihomir 
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#4
Hi Tihomir,

ohne Zweifel eine tolle Arbeit, ich finde derlei immer spannend und lobenswert. 

Die reduzierte Resonanz begründet sich wahrscheinlich darin, dass nicht viele eine A700 haben und noch weniger mit defekter Tonmotorregelung.

Was ich mich immer frage, ist aber auch nach dem beabsichtigten Ziel der Präsentation, welches Du mit der Bekanntgabe verfolgst.
Ist das eher ein Angebot an Dritte um dies zum Abkauf anzubieten? 
Oder eine grobe Präsentation über etwas was man allein für sich im stillen Kämmerlein erarbeitet hat ?

Wenn kein primäres Geschäftsinteresse besteht ist die präsentierte Arbeit hier sicherlich passend plaziert. Dann frage ich mich aber auch immer warum man das Projekt nicht in seiner Gänze zum Beispiel unter gitHub offen legt.

Grüße 
Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#5
Hallo Thomas,

Ich finde deinen Kommentar auf jeden Fall berechtigt.

Das Projekt ist meine Arbeit mit einer Klarstellung:
Es ist basiert auf einem belarussischen Enthusiast, der etwas Ähnliches für die sowjetische Kopie des A700 gemacht hat, aber dort wurde ein völlig anderer Motortyp verwendet. Ein großer Teil der SW wird von dort mit den benötigten Anpasungen für uns wiederverwendet.
Der Schaltplan und das Layout-Design wurden von null auf neu erstellt. Zu sehen ist das um die zweite Version handelt. 
Wurden in der ersten einige Fehler gefunden und der Schaltung verbessert.

Ehrlich gesagt hatte ich mir anfangs vorgestellt, dass das gesamte Thema der A700-Verbesserungen (zum beispiel der „Neuen Steuerplatine für die Revox A700“) mehr Interesse wecken würde. Jetzt ist auch ein Digitalzähler geplant. 
Gleichzeitig, um es einfach zu halten, habe ich mich vorgestellt einige nackte Platinen zu verkaufen, die die Leute dann selbst zusammenbauen lassen.

Aber vielleicht mache ich es am Ende als meinen A77/B77-Zähler –> direkt in GitHub Smile

Beste Grüße,
Tihomir
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#6
Moin zusammen,

für mich ist diese Thematik in der Theorie sehr interessant.
Praktisch könnte ich so eine Arbeit nie verwirklichen.
Bei mir warten noch zwei A700 seit langer Zeit auf Revision und daher ist es natürlich wichtig, für den Fall der Fälle eine Bezugsquelle
für sonst nicht mehr erhältliche Teile zu kennen.

Herzlichen Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#7
Bei dem Thread geht mir das Herz auf. Ich mag es total, wenn man für anderswo totgeglaubter Technik Ersatzteie fertigt.

Wie verhält sich die neue Regelung bei einer W&F Messung? Ich denke, dass hat ja die stärkste Aussage über eine Bandmaschine.

PS: Ich hatte mal für meine Mechlabor STM 610 neue Audiokarten gekauft. Die kamen aus Russland. Leider gibt es keinen Kontakt mehr zu dem Hersteller. Die Karten haben einen Fehler, aber ohne Schaltplan ist da nichts zu machen :-(
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#8
Ich habe die W&F Messung noch nicht gemacht, ist aber sind definitiv geplant Smile
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