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Liebe Foristen, besonders die Studer/Revox Fans und Experten unter Euch,
ich bin neu im Forum und suche Hilfe bei einer Kaufentscheidung. Und zwar möchte ich mir eine Studer A810 in der Rack-Ausführung mit UV-Metern und vier Bandgeschwindigkeiten zulegen – ohne Schmetterlingsköpfe. Ein konkretes Angebot liegt mir bereits vor. Die Maschine wurde überholt und es gibt eine entsprechende Dokumentation zur Revision.
Mein Hintergrund:
Ich liebe den analogen Klang dieser Vintage-Maschinen. Allerdings bin ich mittlerweile in einem Alter, in dem ich lieber Musik hören möchte, statt nach einer Stunde Hören zwei Stunden lang an der Technik zu basteln, weil wieder etwas nicht funktioniert – und dann vielleicht keine Ersatzteile mehr verfügbar sind.
Meine Frage:
Wenn ich schon über 10.000 Euro ausgebe – wäre es da nicht sinnvoller, stattdessen eine Revox B77 MKIII zu kaufen? Mir geht es in diesem Thread ausdrücklich nicht darum, mir ein uraltes Bastelprojekt anzuschaffen, um beschäftigt zu sein. Ich möchte einfach nur Musik hören. Gut – und möglichst sorgenfrei. Ich plane auch nicht, alte Tapes zu verwenden, sondern will das Ganze gerätebezogen neu aufsetzen.
Was ich selbst nicht einschätzen kann:
Wie lange kann man bei einer vollständig überholten A810 realistisch mit einem störungsfreien Betrieb rechnen? Bei einer neuen Revox gehe ich mal vorsichtig von mindestens 15–20 Jahren aus. Aber bei der A810?
Auch das Thema “Investition” finde ich spannend: Wird die Studer A810 in den kommenden Jahren im Wert steigen? Und was passiert mit der Revox, falls Revox die Produktion einstellt, weil die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen bleiben?
Ich freue mich über jede freundliche Antwort und gerne auch eine sachliche Diskussion.
Liebe Grüße
Hermann
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06.04.2025, 20:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.04.2025, 21:18 von mincom.)
Brauchst Du denn tatsächlich vier Bandgeschwindigkeiten???
Für eine 810 würde ich nicht unbedingt 10k auf den Tisch legen wollen, eine Dauer-Garantie für ausfallfreien Betrieb gibt´s für den Preis ebensowenig. Es sei denn, man glaubt fest daran. Alle alten, aber auch flammneue Zossen haben irgendwann Macken, weil technische Vorrichtungen immer irgendwann mal verschleißen. Man ist gut beraten, sich mental auf mögliche Havarien einzustellen und sich selbst handwerklich-technisch darauf einzustellen (ist wie mit Zahnfüllungen- irgendwann sind die ja auch fällig, egal wie sorgsam man auch immer geputzt haben mag...).
Für technische Fragen, Tips oder Hilfe gibt´s dieses Forum... .
Der zweite Aspekt "Wertanlage" legt nahe, das Ding sorgsamst zu verpacken und möglichst nicht zu benutzen (Zeitblase). Dann hat sie sich nach 20 Jahren zwar kaputtgestanden, ist aber immer noch im Originalzustand, was von Magnetton-Sammlern aus den Reihen der Generation Z (zahlenmäßig eine defensive Minderheit) in Zukunft vielleicht höher bewertet wird als von uns hier und heute. Das aber ist, ebenso wie eine exorbitante Wertsteigerung nach meiner Meinung kaum sicher zu erwarten. Ich persönlich würde da zurzeit eher in Rüstungsaktien gehen wollen.
Sorry for that!
Martin
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10k sind beide nicht wert
Gut und sorgenfrei Musik hören geht digital für nen Appel und nen Ei.
Sollte es unbedingt eine BM sein, dann kauf Dir ne B77 Halbspur und laß sie bei jem. hier im Forum oder einer guten Werkstatt komplett überholen.
Viele Grüße,
Matthias
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Wenn du für die nächsten paar Jahre auf der 'sicheren Seite' sein willst, nimm die B77. Von 15-20 Jahren würde ich da nicht ausgehen, da die Erfahrung zeigt, dass die heutigen Komponenten nicht für die 'Ewigkeit' gebaut sind.
Revox und die anderen Hersteller neuer Bandmaschinen schätzen ihren Absatz schon realistische ein, deshalb geht es im Preis bei allen erst so ab 10k los - es sind produktionstechnisch einfach nur Einzelstücke.
Über einen Erfahrungsbericht mit einer neuen Bandmaschine würden wir uns hier sehr freuen, ansonsten schließe ich mich Matthias an.
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zu dem Preis beide nicht
Beste Grüße
Arno
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Vielen lieben Dank für die Einschätzungen und Meinungen.
Ich bin einigermassen geschockt darüber, dass eine revidierte Maschine keine 10.000 Euro wert sein soll. Oder zumindest keiner bereit ist das dafür auszugeben. Die von der ich gesprochen habe kostet sogar 12.000 Euro.
Natürlich gebe ich auch gerne weniger aus, aber bitte sagt mir was der angemessene Marktpreis sein darf. Das Angebot bestimmt ja leider auch immer den Preis.
Den Ratschlag eine B77-MKII zu nehmen ist mir sehr wertvoll. Gibt es auch Meinungen zur PR-99 MKIII oder Tascam BR-20 ? Davon sehe ich am Markt deutlich mehr. Aber es geht mir tatsächlich nicht darum zu sparen. Ich möchte nur nicht mehr ausgeben, als die Ware wert ist.
Herzlliche Grüsse,
Hermann
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(06.04.2025, 23:19)Gandalf schrieb: Ich bin einigermassen geschockt darüber, dass eine revidierte Maschine keine 10.000 Euro wert sein soll. Oder zumindest keiner bereit ist das dafür auszugeben.
Das liegt vermutlich daran, daß Du hier im Bandmaschinenforum und nicht im AAA Forum bist
Die Leute hier sind bodenständiger und realistischer.
Zu Deinen Fragen:
Die PR99 ist eigentlich "nur" eine aufgebohrte B77. Man hat einiges für die Profinutzung angepaßt, zB. symmetrische Ein-/Ausgänge, Studiopegel.
Einziger Vorteil meiner Meinung nach gegenüber der B77 ist das Echtzeitzählwerk ab MKII.
Ansonsten kannst Du ja auch mal schauen, es bieten ja div. Händler auch auf B77 MKIII gepimpte Umbauten an, die ca. 4k güstiger sind, zB. techdrader.
Wenn Dir sowas gefällt und das finanzielle nicht das Problem ist, dann wäre das eine Alternative.
Zur Tascam: das ist auch eine feine Maschine, allerdings sehe ich die bei max 1200EUR in gutem Zustand.
Viele Grüße,
Matthias
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Ob nun B77 / PR99 / BR20
All diese Maschinen gehören zur Oberklasse mit denen man auf höchstem Niveau Musik hören kann.
B77 und BR20 hab ich selbst, die PR99 ist im Prinzip eine auf Studiotauglichkeit gepimpte B77
Wie schon empfohlen: Hol dir eine der genannten Maschinen und lasse sie professionell überholen
Hier im Forum gibt es einige sehr zuverlässige Enthusiasten, die vermutlich eine bessere Qualität abliefern als die meisten "professionellen" Betriebe
Warum?
Weil es eben Enthusiasten sind und da nicht minutengenau abgerechnet wird und - ob sinnvoll oder nicht - auch noch das letzte halbe dB beim Einmessen herausgekitzelt wird.
Ich könnte momentan lediglich eine komplett überholte A77 Halbspur anbieten.
Die wird dir vermutlich dann rein optisch etwas zu altbacken sein
Viele Grüße
Jörg
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06.04.2025, 23:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.04.2025, 23:57 von q-tip.)
Wenn Dir der Preis "egal" ist, nimm die A810.
Die B77 MK III ist zwar eine verbesserte Version, beim Thema Bandzug ist sie aber nicht besser als eine A77 von 1968.
Was die Ausfallsicherheit angeht, wird die MK III wohl etwas besser sein als die A810, wenn die aber aber wirklich komplett überholt wurde, sollte da auch erstmal nicht viel passieren. Etwas kritisch bei der A810 ist eine Batterie, die die Einstellungen speichert. Diese sollte alle paar Jahre erneuert werden, weil bei einem Ausfall nicht nur die Daten weg sind sondern durch Auslaufen auch die Platine beschädigt werden kann. Es gibt allerdings eine neue Version dieser Platine, die keine Batterie braucht. Vielleicht ist die in dem Dir angebotenen Gerät schon drinnen?
10.000€ für eine A810 ist wohl etwas viel, ja. Aber die Version mit VU und 4 Geschwindigkeiten liegt schnell bei 6000-7000 Euro. Und wieviel an denen gemacht wurde weiß man dann auch erstmal nicht.
Wenn Du doch zur B77 tendierst, wurde ich auch eher zu einer MK II oder PR99 raten. Viele Vorzüge der MK III lassen sich auch nachrüsten und dennoch wird es dann immer noch deutlich günstiger.
Edit: Die Frage ist auch, was Du genau mit dem Gerät machen willst. Wenn Du z. B. nur selbst was Aufnehmen willst und dann anhören geht das natürlich auch problemlos mit der B77. Wenn Du aber Masterbandkopien kaufen willst, stößt Du schnell an die Grenzen der B77, besonders bei der Kombination Masterbandkopien kaufen und auch selbst was Aufnehmen. Dann ist die A810 auf jeden Fall die bessere Wahl. Ansonsten bräuchtest Du mindestens die B77 HS-Version mit 38 cm/s. Die sind aber seltener als eine PR99, die fast immer 38 cm/s kann.
Gruß
Robert
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Um Musik zu hören brauchst du keine Bandmaschine, außer du kaufst dir wie oben schon gesagt Masterbandkopien. Die sind dann aber auch meistens aus einer digitalen Quelle kopiert.
Da höre ich mit gleich die CD an...
Tonband nutzt man nur als Spielzeug, wenn man ein entsprechender Fan ist!
Nur meine Meinung dazu, hab ja auch genug von diesem "Elektronikschrott" zu Hause...
Liebe Grüße
Norbert
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07.04.2025, 09:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.04.2025, 11:51 von janbunke.)
Sehe ich prinzipiell genauso. Wobei bei mir das "Basteln" im Vordergrund steht.
Ich käme allerdings niemals auf die Idee 10.000 € für so ein "Spielzeug" hinzublättern. Ganz egal wie voll meine Geldbörse ist.
Letztendlich sind es ja Spielzeuge für große Kinder, die ihren Traum vom Tonbandgerät in jungen Jahren nicht verwirklichen konnten, weil kein Geld dafür vorhanden war.
Mir geht es zumindest so.
Sehr schön ist es hier beschrieben
http://www.tonbandgeraetewerkstatt.sitti...ophie.html
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Hallo,
ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine A810 wirklich "vollständig" überholt wurde. "Vollständig" überholt heißt für mich ua. neue Tonköpfe.
Wer high end mäßig unterwegs ist und so eine Maschine für teuer Geld kauft, der will doch das Beste, also breite Tonspuren bzw. Schmetterlingstonköpfe . Wo sollten die denn neu herkommen ?
Beste Grüße
Arno
P.S.: Für mich ganz klar: lieber eine PR99 mit breiten Köpfen und "richtigem" Echzeitlaufwerk, als eine B77 MK III
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(07.04.2025, 16:41)R2R schrieb: Wer high end mäßig unterwegs ist und so eine Maschine für teuer Geld kauft, der will doch das Beste, also breite Tonspuren bzw. Schmetterlingstonköpfe . Wo sollten die denn neu herkommen ? AM Belgien bietet Schmetterlingsköpfe gemäß Studerspezifikation an:
https://ambelgium.be/
Viele Grüße,
Matthias
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(07.04.2025, 16:41)R2R schrieb: Wer high end mäßig unterwegs ist und so eine Maschine für teuer Geld kauft, der will doch das Beste, also breite Tonspuren bzw. Schmetterlingstonköpfe . Wo sollten die denn neu herkommen ?
Schmetterlingsköpfe sind tatsächlich ein Ausschlusskriterium. Bringen im Audiophilen Bereich keine nennenswerten Vorteile und kosten zu viel im Ersatzteilbereich. So jedenfalls meine Meinung.
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(07.04.2025, 16:41)R2R schrieb: ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine A810 wirklich "vollständig" überholt wurde. "Vollständig" überholt heißt für mich ua. neue Tonköpfe.
Sorry. Da habe ich mich unpräzise ausgedrückt. Mit vollständig meinte ich die Bauteile, die weitläufig als Troublemaker bekannt sind und getauscht werden sollten wenn das Gerät schon mal überarbeitet wird. Also nicht nur den Knallfrosch austauschen wenn daneben noch 20 andere stehen.
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(07.04.2025, 18:10)Gandalf schrieb: (07.04.2025, 16:41)R2R schrieb: ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine A810 wirklich "vollständig" überholt wurde. "Vollständig" überholt heißt für mich ua. neue Tonköpfe.
Sorry. Da habe ich mich unpräzise ausgedrückt. Mit vollständig meinte ich die Bauteile, die weitläufig als Troublemaker bekannt sind und getauscht werden sollten wenn das Gerät schon mal überarbeitet wird. Also nicht nur den Knallfrosch austauschen wenn daneben noch 20 andere stehen.
Das ist dann aber erst recht keine 10k Wert, paar Elkos tauschen un neu einmessen machste an einem Nachmittag.
Wahnsinn wie locker bei manchen die Kohle sitzt  .
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07.04.2025, 18:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.04.2025, 18:24 von MatthiasB..)
Ich denke mal, Gandalf hat sich an der A810 festgebissen. Geld scheint ja kein Problem zu sein, Hauptsache das "Audiophile" wird mit dem Namen Studer erfüllt. Schmetterligsköpfe sind ja auch Mist, die im Rundfunk und in den Audiostudios haben ja gar nicht das audiophile Gehör.....
Sorry, ich denke, es bringt nicht viel hier weiter zu diskutieren, falsches Forum wie ich schon in Post 7 schrieb....
Viele Grüße,
Matthias
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(07.04.2025, 18:17)David77 schrieb: Wahnsinn wie locker bei manchen die Kohle sitzt .
Hallo David,
der eine baut sich dafür einen halben Wintergarten und der andere kauft sich dafür eine Bandmaschine. Fragt sich nur, wer davon der Wahnsinnige ist.
Ein bekannter Studer Experte sieht den Preis für eine A810 bei 2.500 bis 8.000 Euro für ein Top Exemplar. Also die Zeiten, wo man sowas für einen Appel und ein Ei kaufen konnte sind wohl vorbei. Ich denke hier bestimmt das mangelnde Angebot den Preis.
Liebe Grüsse.
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Ein gutes Tonbandgerät wie z.B. TEAC A3300SX 2T,
Philips N4522 dürfte zum reinen Musik hören auch genügen.
Ich würde da zur A810 auch keinen Unterschied hören.
Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte 
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Hallo Gandalf,
war nicht bös gemeint. Du kannst mit deinem Geld ja machen was du willst, wie wir alle.
Man muss nur bedenken, eine Tonbandmaschine ist ein bischen wie ein Oldtimer. Da kann halt immer was aputt gehen, egal wie gut er beim Händler aussieht. Und nur weil man initial mehr Geld hinblättert, bekommt man nicht unbedingt die bessere Ware. Läuft bei Übenahme super, ein Jahr später stellt man fest, dass sämtliche Betriebsstoffe unter dem Auto liegen - cest la vie.
Eine richtige Überholung eines Studiotonbandgeräts beinhaltet mehr als Elkos tauschen. Neue Köpfe würde ich bei dem Preis als Mindestes erwarten. Und zwar Schmetterlinge!
Und von Appel und Ei hat glaub ich niemand gesprochen. 2,5-5000 EUR für eine A810 sind vermutlich realistisch. Nur wie kommen dann 10 oder 12k zustande? Zugegeben, meine Erfahrung mit Studer endet bei der PR99.
Und bei ner B77 ist 2000 EUR m.M.n das oberste Ende der Fahnenstange, das ist dann eine Top gepflegte HS Version.
Für eine PR99 würde ich nicht mehr ausgeben, es ist eben doch "nur" eine aufgemotzte B77.
Die Zeiten als man eine top gewartete M15A direkt aus dem Funkhaus für 500Eur haben konnte sind leider Vorbei. Meiner bescheidenen Meinung nach die bessere Wahl, aber ich bin da voreingenommen.
Wie auch immer du dich entscheidest, viel Spaß mit dem Spielzeug für Erwachsene, das ist es für die meisten hier.
lg
David.
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Das beobachtet man doch die letzten Jahre schon in div. Foren etc.
Erst werden die Top-Modelle gehypt, dann sind die auf einmal unbezahlbar oder nicht mehr verfügbar, dann kommen Geräte niedrigeren Levels dran, die auf einmal genausogut wie das Topmodell sind, dann steigen da auch die Preise und dannn geht`s wieder eine Stufe runter...sieht man schön zB. an den Naka Decks oder gewissen Plattenspielern.
Seitdem "Vintagehändler" ala " Frühlingsluft" oder "Gehörtheke" da mitmischen, ist für den ernsthaften Interessenten kaum noch was zu bekommen.
Ist ja logisch, jeder der sowas hat, schaut erstmal in die kleine oder große Bucht nach den Preisen und orientiert sich daran.
Viele Grüße,
Matthias
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07.04.2025, 19:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.04.2025, 07:45 von stob.)
Ich habe eine A810 und eine B77 (MKll). Meine Meinung: Von der Bandführung, dem Handling und Möglichkeiten, aber auch den verbauten Audiokarten gibt es gewaltige Unterschiede. Die "neue" (neu sind die verbauten Teile zu einem grossen Teil ja nicht wirklich) B77 MKlll ist eine getunte Amateur-Maschine, allen Werbeversprechen von Revox zum Trotz.
Trotzdem würde ich in dem Fall nicht diese A810 nehmen, der Preis ist zu hoch, falls sie nicht wirklich komplett revidiert ist. Und es fragt sich auch, für was du mit 4 Geschwindigkeiten, 2 Entzerrrungen, 2 Bandsorten (je nach Version) und all den Gimmicks machen willst. Ich brauche meine, um alte Archivaufnahmen abzuspielen, die ich mit meinem Verein sammle - die kommen manchmal in den unterschiedlichsten Geschwindigkeiten und Entzerrungen daher:
https://tonbandjagd.ch
Wieso kaufst du dir nicht eine preismässig vernünftigere, revidierte Studer, zb eine B67 oder A807? Dann hättest du noch etwas Geld um dir etwas "Software", also gute Kopien von Mastertapes zu kaufen. Was behauptet wurde, dass diese qualitativ ähnlich einer CD seien, ist bei den nahmhaften Anbietern schlicht nicht wahr - Horch (jetzt Revox), Triston und andere, zb die Bänder von der AAA oder von Rainer sind qualitativ sehr gut, wer das einmal mit einer guten Anlage gehört hat ist begeistert.
Meine Bandmaschinen: Ganz frisch: Studer C37  , Studer A807, Studer B62, Telefunken M15a. Und Swissonor Tube Amp AM6221
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(07.04.2025, 18:22)MatthiasB. schrieb: Ich denke mal, Gandalf hat sich an der A810 festgebissen. Geld scheint ja kein Problem zu sein, Hauptsache das "Audiophile" wird mit dem Namen Studer erfüllt. Schmetterligsköpfe sind ja auch Mist, die im Rundfunk und in den Audiostudios haben ja gar nicht das audiophile Gehör.....
Sorry, ich denke, es bringt nicht viel hier weiter zu diskutieren, falsches Forum wie ich schon in Post 7 schrieb....
Lieber Matthias,
ist das hier nicht das Tonbandforum ?
Ich habe mit keinem Ton gesagt, dass Schmetterlingsköpfe Mist sind. Wenn Du nicht schon gegangen wärst, hätte ich Dich jetzt gefragt, warum Schmetterlingsköpfe im audiophilen Bereich „nennenswerte“ Vorteile bringen. Denn das impliziert Dein Kommentar ja. Also den Hörgenuss/Hörästhetik betreffend, denn darum geht es ja.
Aber gut. Vielen Dank für Deine Zeit.
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Du hast immer noch nicht genau beschrieben, was Du mit der Maschine machen willst. Nur, um Fremdbänder abzuhören, braucht es keine VU-Meter, ja nicht mal einen Aufnahmezweig (wenn der Hersteller sowas angeboten hat). Das reduziert bei den meisten Studiomaschinen den Preis deutlich.
Außderdem kommt man da mit 19 und 38 aus (vgl. auch das Posting von stob).
Ansonsten hat David77 mir erspart, den Oldtimervergleich zu tippen. Der paßt hier nämlich wirklich mal.
Noch etwas Lektüre von einem, den ich jetzt schon als einen renommierten Experten ansehe:
http://www.tonbandgeraetewerkstatt.sitti...ertes.html
hier speziell den Absatz "Die Profi-Versionen im Vergleich zu den Heimstudio-Versionen".
Michael
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(06.04.2025, 23:19)Gandalf schrieb: Ich bin einigermassen geschockt darüber, dass eine revidierte Maschine keine 10.000 Euro wert sein soll. Oder zumindest keiner bereit ist das dafür auszugeben ... aber bitte sagt mir was der angemessene Marktpreis sein darf. Das Angebot bestimmt ja leider auch immer den Preis.
Nein, die Nachfrage bestimmt den Preis. Rational betrachtet handelt es sich bei Tonbandgeräten um einen kunstvoll zusammengebastelten Haufen Metall, Kunststoff, Gummi und Elektronik von vor über 40 Jahren, der dazu gedacht war, Nutzsignale mehr oder weniger gut zu speichern und wiederzugeben.
Heute, im Jahr 2025, geht all das mit viel weniger technischem Aufwand und in besserer Qualität.
Gäbe es für Hifikram, genau wie für Autos, eine DAT/Schwacke-Wertermittlungsliste, stünde bei den entsprechenden Geräten sicher eine Null drin.
Es muss also etwas geben, was über den reinen Materialwert hinaus solchen Geräten einen Wert beimisst, und das sind Emotionen. Du kannst nur selber wissen, wie viel Dir diese Emotionen wert sind.
Ob diese Anschaffung auch als Wertanlage taugt, weiß man heute noch nicht. Manch ein Auto, das vor der Schrottpresse bewahrt wurde, ist Sammlern heute Millionen wert. Auf der anderen Seite sind Briefmarken, für welche Sammler einst Unsummen ausgegeben haben, heute nichts mehr wert, da die nachwachsende Generation sich nicht mehr für das Hobby Briefmarkensammeln interessiert. Hier schlägt nun also die rationale Wirklichkeit gnadenlos zu, weil die Sammler erkennen müssen, dass Briefmarken ohne Emotionen betrachten eben doch nichts anderes sind, als winzige bedruckte Papierschnipsel.
Fazit: Prüfe Deine Emotionen und wäge ab, wie viel Geld Dir ein altes Tonbandgerät wirklich wert ist. Und wenn Du eine Wertanlage brauchst, kauf Dir für 9000 Euro 100 Gramm Gold. Das kostete vor 15 Jahren nur etwa ein Viertel und wird in weiteren 15 Jahren unerschwinglich sein. Zu diesem Zeitpunkt wird sich niemand mehr die Revision einer Studer A810 leisten können, geschweige denn eine ins Wohnzimmer stellen wollen.
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07.04.2025, 20:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.04.2025, 20:58 von R2R.)
Hallo,
zu den von mir angesprochenen Schmetterlingstonköpfen und Gandalfs Antwort:
Studer gibt in seinem Datenblatt zur A810 bei 38cm/sek (wir sprechen ja wohl von High-End) und CCIR Entzerrung für eine A810 mit Schmetterlingen einen Geräuschspannungsabstand von 63 dB und bei Standardköpfen von 61 dB bei linearer Messung sowie 67 dB zu 66 dB bei nach DIN bewerteter Messung an.
Ob man die 2dB linear auf diesem Level braucht oder gar hört, ist Ansichtssache. Im "audiophilen Bereich" sollten belegbare 20 Prozent aber durchaus einen Unterschied machen. Auf den entsprechenden Messen wird nach meinen Erfahrungen um viel weniger Unterschiede ein riesen Gedöns gemacht und beim Preis eine extra Nulle angehängt.
Kauf Dir ein sauber überholtes Gerät bis max. 3000 EUR, wie eine A77, B77, PR 99 (Achtung: symmetrische Anschlüsse) mit voller Händlergarantie (sonst ist auch dieser Preis zu hoch). Die genügen auch audiophilen Ansprüchen bei weitem. Ich habe auf der High-End Messe in München schon eine garantiert nicht revidierte A77 bei 19 cm/sek an einer Anlage mit Boxen für ca 60.000 EUR/Stk vorgeführt bekommen. (Die A77 hätte ich genommen, die Boxen nicht  )
Beste Grüße
Arno
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Hermann hat ja bereits eine Akai GX 646 in seiner doch recht anspruchsvollen Kette.
Er könnte doch jetzt schreiben was ihm an dem Gerät stört oder er besser haben möchte.
Dann könnte das Forum auf Grund seiner Wünsche helfen und Geräte empfehlen.
Dann glaube ich entnommen zu haben, dass er nicht in absehbarer Zeit schrauben möchte, oder es auch gar nicht kann.
Dann würde doch nur ein Gerät professionell von einem Händler mit Gewährleistung revisioniert in Frage kommen.
Klar ist, dass Geräte mit Gewährleistung teurer sind, als Geräte die zum Freundschaftspreis instand/überholt worden sind.
Auch hier könnte das Forum Empfehlungen aussprechen.
So viele Firmen gibt es ja leider nicht mehr, die "nachhaltig für Ihre Kunden" arbeiten.
Wieviel Hermann letztendlich für "sein" Gerät ausgeben will, kann er eigentlich nur mit sich selbst ausmachen.
Was mich etwas stört, ist der relativ oft gefallene Begriff "Audiophil".
In einem Technikerforum wo Messergebnisse interpretiert werden, könnte es zu Missstimmungen/Missverständnissen führen. Audiophil ist mM. technisch nicht definiert ...
Ist nur meine persönliche Meinung dazu.
Grüße: Erhard
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Ich melde mich hier dann auch einmal mit meiner Meinung zum Thema, da ich "stolzer " Besitzer einer A810 VU bin, gekauft
von einem bekannten Studer Fachmann, der leider kürzlich zu früh verstarb.
Ich habe für das Gerät 3800 Euros bezahlt,- Absolut Top
Um aber ehrlich zu sein, das Teil steht quasi hier nur herum.- Gekauft habe ich die eigentlich in erster Linie, weil ich unbedingt eine
"echte" Studiomaschine wollte und mir (auch hier) ständig meine PR99 MK III als "NUR" ""gepimpte B77"" u.ä. madig gemacht
wurde. - Inzwischen habe ich 2 dieser Geräte,- mit Schmetterlingen die eine.-
Ich besitze einige Maschinen, darunter auch 2 B77 und noch 3 AS 6000 - bei mir laufen allerdings nur 2 ständig, eine PR99 und eine
TD 20A für 1/4 Spur Bänder.
Mein Resümee aus all dem ist.- Die ReVox PR99MK III ist mehr als ausreichend, ist studiotauglich und hat entspr. Sym. Ein/Ausgänge
die PR99 MK II gefällt mir gar nicht, zu überladen, zu gedrungene Optik und wozu braucht ein Prof. Gerät MIC Eingänge?
Die PR99 bietet eben im Vergleich zur A810 auch den Vorteil, viele Bauteile der B77 verbaut zu haben,- Versuch doch mal allein
VU Meter für eine A700, A77 oder gar A810 zu bekommen,- da gibt`s dann bestenfalls überteuerten Bastelkram
Reparateure/Fachleute, Ersatzteile für PR99 und B77 sind ebenfalls noch weit und gut verbreitet.
... und was die technischen Daten der Pr99 angeht, muss die sich auch nicht hinter einer A810 verstecken.
das ist aber eben nur (m)eine Meinung
.
.
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Warum jemand, der in einem Tonbandforum dieses Thema erstellt, gefragt wird, warum er mit dieser veralteten Technik Musik hören möchte, finde ich etwas... merkwürdig.
Davon abgesehen: Wer mir sagen möchte, wo man eine A810 für 2.500 Euro bekommt, kann mir gerne eine Nachricht schicken...
Gruß
Robert
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(07.04.2025, 19:31)stob schrieb: Was behauptet wurde, dass dies einfach CD-Kopien seien ist bei den nahmhaften Anbietern schlicht nicht wahr - Horch (jetzt Revox), Triston und andere, zb die Bänder von der AAA oder von Rainer sind qualitativ sehr gut.
Das habe ich geschrieben, aber zu meiner Verteidigung, ich schrieb Kopien von digitaler Quelle, das ist in den meisten Studios der Fall. Die Masterbänder wurden inzwischen, Gott sei Dank, digitalisiert, denn wie wir wissen, halten Tonbänder auch nicht ewig, siehe Bändertauglichkeitsliste!
Zum Beispiel, bei der CD von Lou Reed war es schon zu spät für die Digitalisierung, man hört deutliche Drop-outs.
Ich habe früher auch als "Hobby" Tontechniker gearbeitet, wenn ich den ganzen Tag hinter dem Mischpult gesessen bin, und quasi das volle Spektrum der Musik über meinen Kopfhörer gehört habe, war ich dann über analoge und datenreduzierte Medien enttäuscht, hörte sich dann an als fehlt etwas, aber das Ohr gewöhnt sich dann wieder an "normale" Verhältnisse.
Liebe Grüße
Norbert
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(08.04.2025, 07:55)Norbsi schrieb: (07.04.2025, 19:31)stob schrieb: Was behauptet wurde, dass dies einfach CD-Kopien seien ist bei den nahmhaften Anbietern schlicht nicht wahr - Horch (jetzt Revox), Triston und andere, zb die Bänder von der AAA oder von Rainer sind qualitativ sehr gut.
Das habe ich geschrieben, aber zu meiner Verteidigung, ich schrieb Kopien von digitaler Quelle, das ist in den meisten Studios der Fall. Die Masterbänder wurden inzwischen, Gott sei Dank, digitalisiert, denn wie wir wissen, halten Tonbänder auch nicht ewig, siehe Bändertauglichkeitsliste!
Zum Beispiel, bei der CD von Lou Reed war es schon zu spät für die Digitalisierung, man hört deutliche Drop-outs.
Ich habe früher auch als "Hobby" Tontechniker gearbeitet, wenn ich den ganzen Tag hinter dem Mischpult gesessen bin, und quasi das volle Spektrum der Musik über meinen Kopfhörer gehört habe, war ich dann über analoge und datenreduzierte Medien enttäuscht, hörte sich dann an als fehlt etwas, aber das Ohr gewöhnt sich dann wieder an "normale" Verhältnisse.
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Norbert
Ich habs korrigiert, sorry. Und tatsächlich gibt es immer wieder Fälle, in denen Bänder ab einem digitalen Master gezogen werden. Wenn das klar deklariert ist, finde ich es ok - aber es ist natürlich schon nicht so ganz der Sinn der Sache.
Meine Bandmaschinen: Ganz frisch: Studer C37  , Studer A807, Studer B62, Telefunken M15a. Und Swissonor Tube Amp AM6221
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(08.04.2025, 07:55)Norbsi schrieb: Das habe ich geschrieben, aber zu meiner Verteidigung, ich schrieb Kopien von digitaler Quelle, das ist in den meisten Studios der Fall. Die Masterbänder wurden inzwischen, Gott sei Dank, digitalisiert, denn wie wir wissen, halten Tonbänder auch nicht ewig, siehe Bändertauglichkeitsliste!
Viele Anbieter von Masterbandkopien haben eine analoge Kopie vom Master und erstellen davon die Kopien für die Kunden. Ob das jetzt besser ist als eine digitale Kopie möchte ich hier gar nicht diskutieren.
Aber was das generelle Digitalisieren von Masterbändern betrifft, ist das sicherlich sinnvoll. Neulich sah ich das hier:
Das Bild zeigt das Stereo-Masterband des The Doors Albums L. A. Woman. Und wenn man auf die zusätzlichen Notizen schaut:
1987 digitalisiert in 48/16
1999 digitalisiert in 96/24
2007 digitalisiert in 192/24
2021 digitalisiert in 384/24
Jedes Mal dachte man wohl, dass man das Band jetzt in der ultimativen Version digitalisiert hat. Trotzdem ist man ca. alle 10 Jahre zurück zum Band, weil man wohl dachte, dass da noch mehr möglich ist...
Gruß
Robert
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(08.04.2025, 09:02)stob schrieb: Ich habs korrigiert, sorry. Und tatsächlich gibt es immer wieder Fälle, in denen Bänder ab einem digitalen Master gezogen werden. Wenn das klar deklariert ist, finde ich es ok - aber es ist natürlich schon nicht so ganz der Sinn der Sache.
Das dürfte der Normalzustand sein und analoge Masterbandkopien eine eher seltene Ausnahme.
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(08.04.2025, 12:01)The_Wayne schrieb: (08.04.2025, 09:02)stob schrieb: Ich habs korrigiert, sorry. Und tatsächlich gibt es immer wieder Fälle, in denen Bänder ab einem digitalen Master gezogen werden. Wenn das klar deklariert ist, finde ich es ok - aber es ist natürlich schon nicht so ganz der Sinn der Sache.
Das dürfte der Normalzustand sein und analoge Masterbandkopien eine eher seltene Ausnahme.
Ich verkaufe zwei voll analoge Kopien von Masterbändern mit meinem Label - und mache auch Videos vom Produktionsprozess:
https://tonbandjagd.ch/chloisu-friedli-studio-sessions
Und andere (zb Triston) arbeiten gleich wie ich. Solche Bänder tönen wirklich ausserordentlich gut. Und deshalb würde ich nicht alles Geld in eine A810 stecken, sondern noch ein paar Bänder kaufen. Aber jeder kann natürlich seine Maschine für das brauchen, was er will.
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08.04.2025, 18:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.04.2025, 18:52 von kesselsweier.)
Danke für das kleine L.A. Woman-OT, Robert.
Interessant...15 ips NAB, kein Hinweis auf Dolby A...
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Also die Mondpreise, für die aktuell Studer Maschinen z.B. in Ebay angeboten werden sind ein Witz. Keine dieser Maschinen wird verkauft!. Schaut mal nach A812 Preisen. Neulich wurde eine gewartete Maschine mit VU für etwas über 7k€ versteigert. Das war der reale Preis. Alles andere sind feuchte Träume.
Bei einer A810 sehe ich das ähnlich. Mit VU, den vier Geschw. und revidiert musst du auch erst mal einen finden, der mehr als 6k€ hinlegt und das wäre mir immernoch zu viel Geld.
Bei neu gefertigten Maschinen ist der Preis hoch, das verstehe ich. Wer es billiger mag, muss selber welche für weniger Geld bauen.... So einfach ist das.
Meine Erfahrung bei alten Maschinen generell: Du kannst alles noch so penibel überholt haben und am nächsten Tag stirbt irgendein OP-Amp und nichts geht mehr. Das ist nunmal so. Aber auch bei neuen Maschinen kann mal was kaputt gehen.
Zum Thema Preisentwicklung: Wie bei allen alten Sachen tauchen immer mehr Sammlungen auf, weil Besitzer verstorben sind. Junge Leute interessieren sich nicht für diese Technik, bzw versenken nicht diese Mengen an Geld darin.
Es werden wohl kaum Sammler in der bisherigen Menge nachwachsen, also gehe ich davon aus, dass in 5 bis 10 Jahren diese hohen Preise sinken werden.
Zudem sind so ziemlich ALLE Reparaturanlaufstellen auch im entsprehenden Alter. Wer repariert diese Maschinen denn morgen? Bekomme ich da überhaupt noch Ersatzteile oder werden dann Maschinen wieder geschlachtet, weil man sie nicht mehr repariert bekommt?
Ich denke die Zeit der Mondpreise geht eher dem Ende zu. Als Wertanlage würde ich sowas nicht mehr sehen.
Man muss aber auch sagen, dass bei fachgerechter Instandsetzung einfach sehr hohe Reparaturkosten aufkommen und das summiert sich halt auf. Alles immernoch günstiger als Werkstatpreise bei BMW & Co und das bei bald 40 Jahre alten Geräten....
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(08.04.2025, 18:51)kesselsweier schrieb: kein Hinweis auf Dolby A...
Bruce Botnick, Toningeneuer der Doors Alben, sagte in einem Interview, dass man das Album "The soft parade" mit Dolby A aufgenommen hat, und damit klanglich überhaupt nicht zufrieden war...
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Ich versuche mal aus meiner Sichtweise zu antworten. Dem Themen Ersteller geht es bei dieser Diskussion wohl nicht ums Geld, also brauch ich auf diese Thematik nicht ein zu gehen. Allerdings lese ich etwas die Wertstabilität heraus.
Um schlicht und ergreifend analog Musik zu hören, ohne in den nächsten Jahren bauen zu müssen, da bleibt eigentlich nur die B77 MKIII. Alles andere wäre Augenwäscherei. Bei allen gut gemachten Revisionen, bleibt die Maschine zum großen Teil alt. Eine neue Maschine ist halt neu. Auch ist die B77 von der Größe her umgänglich. Und der große Vorteil, es ist eine Sonderedition und wird schon aus diesem Grunde immer Wertvoll bleiben.
Grüße André
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.04.2025, 06:39 von The_Wayne.)
(08.04.2025, 12:28)stob schrieb: Ich verkaufe zwei voll analoge Kopien von Masterbändern mit meinem Label - und mache auch Videos vom Produktionsprozess:
https://tonbandjagd.ch/chloisu-friedli-studio-sessions
Und andere (zb Triston) arbeiten gleich wie ich. Solche Bänder tönen wirklich ausserordentlich gut. Und deshalb würde ich nicht alles Geld in eine A810 stecken, sondern noch ein paar Bänder kaufen. Aber jeder kann natürlich seine Maschine für das brauchen, was er will.
Danke für den Hinweis, interessant mal jemanden zu sehen, der das wirklich so macht. Ich halte das dennoch für eine Ausnahme.
(09.04.2025, 05:25)Hasen70 schrieb: Bei allen gut gemachten Revisionen, bleibt die Maschine zum großen Teil alt. Eine neue Maschine ist halt neu.
Ich bezweifle, dass an der B77 Mk III wirklich alles neu ist. Vermutlich sind da einige NOS-Teile verbaut. Revox schweigt sich leider über genauere Details aus. Wirklich zuverlässiger als eine ordentlich revidierte Mk II halte ich die nicht. Die Herstellergarantie beträgt auch nur zwei Jahre, plus ein Jahr bei Registrierung. Und man hat die gesetzliche Gewährleistung von zwei Jahren. Wenn danach was ist, muss man die genau so kostenpflichtig zur Reparatur geben, wie eine B77 Mk I oder Mk II. Und die, kann man wenn man möchte, auch heute noch zu Revox geben. Also, zumindest für mich, bietet die Mk III keine wirklich überzeugenden Vorteile.
Noch was Allgemeines an den TE:
Ich finde zwar einige Antworten anderer Forumsteilnehmer etwas zu harsch, allerdings ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei den Mitgliedern des BMF überwiegend um keine analogen Hardliner handelt, sondern viel mehr um Realisten. Die Meisten hier betreiben dieses Hobby aus Liebhaberei, Nostaglie und Interesse an der Technik, einige haben wirklich noch professionell damit zu tun. Dass die analoge Tonaufzeichnung generell überlegen ist, dieser Meinung sind die Wenigsten. Dafür ist die Kompetenz und das Fachwissen hier außerordentlich hoch.
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Wenn Kohle keine Rolle spielt, würde ich aus emotionaler Sicht die 810 der 77er vorziehen.
Alleine schon wegen dem Bandzug und den Bandzugwaagen.
Irgendwann dann, für die nächste Generation, quasi für die Erben spielt das ganze eh keine Rolle, ich war gerade bei einer Hausräumung dabei, da wird ohne Rücksicht sowieso alles entsorgt...
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(08.04.2025, 22:44)q-tip schrieb: Bruce Botnick, Toningeneuer der Doors Alben, sagte in einem Interview, dass man das Album "The soft parade" mit Dolby A aufgenommen hat, und damit klanglich überhaupt nicht zufrieden war...
Hat er auch gesagt, warum?
Vermutlich wird die Maschine nicht vernünftig kalibriert worden sein, wie so oft …
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(08.04.2025, 11:23)q-tip schrieb: Das Bild zeigt das Stereo-Masterband des The Doors Albums L. A. Woman. Und wenn man auf die zusätzlichen Notizen schaut:
1987 digitalisiert in 48/16
1999 digitalisiert in 96/24
2007 digitalisiert in 192/24
2021 digitalisiert in 384/24
Jedes Mal dachte man wohl, dass man das Band jetzt in der ultimativen Version digitalisiert hat. Trotzdem ist man ca. alle 10 Jahre zurück zum Band, weil man wohl dachte, dass da noch mehr möglich ist...
Gruß
Robert
Ob das für die 95 % der Nutzer, die über Handy und im besten Fall noch über BT Boxen hören, relevant ist???
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09.04.2025, 10:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.04.2025, 10:45 von DietmarP.)
Es ist schon viel geschrieben und die Frage wurde von allen Seiten betrachtet. Würde ich mich in deine Situation versetzen, käme eine Maschine mit 2 Jahren Garantie infrage. Auf die Gefahr, Säulen nach Athen zu tragen, würde ich hier mal auf die Suche gehen.
Ach ja, ich habe eine A77 (Dolby), A700 und B77 und ich würde mich für eine B77 entscheiden. (Die B77 Dolby für 4.490 Euro wäre mir zu teuer, auch wenn ich ein Budget von 10.000 Euro hätte).
Viele Grüße
Dietmar
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Hallo
Ich habe bis jetzt von der B77 Mk III ,noch kein Bild vom Innenleben gesehen,also gehe ich stark davon aus,das Revox sich aus dem
Fundus zehntausender gefertigter B77 bedient und Altteile upcycling betreibt, was an den Teilen wirklich neu gefertigt ist ,hat niemand verraten.
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(09.04.2025, 06:37)The_Wayne schrieb: Wenn danach was ist, muss man die genau so kostenpflichtig zur Reparatur geben, wie eine B77 Mk I oder Mk II. Und die, kann man wenn man möchte, auch heute noch zu Revox geben. Also, zumindest für mich, bietet die Mk III keine wirklich überzeugenden Vorteile. Dazu kommt, dass die neuen Platinen sehr wahrscheinlich mit SMD Bauteilen aufgebaut sind und ein Service daraus bestehen wird, komplette Karten zu tauschen statt einzelne Bauteile. Ja, einzelne Bauteile tauschen geht auch bei SMD. Die meisten machen das aber nicht. Und falls sich in 10 Jahren bei Revox keiner mehr für die B77 interessiert, werden wohl wieder MK I und II Platinen zur Reparatur verwendet...
Ich finde es übrigens auch ein bisschen frech von Revox zu behaupten, dass niemand anderes so gute Revisionen macht wie sie selbst - das steht zumindest auf der Homepage...
Sunlion schrieb:Hat er auch gesagt, warum?
Vermutlich wird die Maschine nicht vernünftig kalibriert worden sein, wie so oft … Hat er nicht gesagt. Ich wollte damit auch nur sagen, dass das wohl der Grund ist, warum auf den späteren Alben kein Dolby verwendet wurde.
Norbsi schrieb:Ob das für die 95 % der Nutzer, die über Handy und im besten Fall noch über BT Boxen hören, relevant ist??? Für irgendwen scheint das relevant zu sein, sonst hätte man spätestens bei 96/24 aufgehört.
Gruß
Robert
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(09.04.2025, 10:40)q-tip schrieb: Norbsi schrieb:Ob das für die 95 % der Nutzer, die über Handy und im besten Fall noch über BT Boxen hören, relevant ist??? Für irgendwen scheint das relevant zu sein, sonst hätte man spätestens bei 96/24 aufgehört.
Gruß
Robert
Vielleicht ist das Masterband, so wie ein alter Whisky, in den 34 Jahren auch noch besser geworden
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Ein technischer Hinweis zur A810: Der RAM Speicher von der Prozessorbaugruppe wird mit einem Akku versorgt. Man kann das umbauen auf einen RAM, der keine Gedächtinsspannung braucht oder zummindest mal auf eine Lithiumspeicherbatterie, wenn man die Ladeschaltung abklemmt.
Wenn das aber nicht gemacht wurde, dann hat die Maschine zwei Probleme:
- Lange Zeit ausgeschaltet: Akku leer und Gedächtnis weg!
- Maschine viele Jahre in Betrieb: Akku ausgelutscht und Gedächtnis eventuell schon nach kurzer Zet weg (Wenn man sie ausschaltet)!
Dann müssen die ganzen Parameter neu eingegeben werden, insofern man so schlau war und die sich vorher notiert hat. Ansonsten muss man sie neu einmessen.....
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Ich geb jetzt auch noch meinen Senf dazu weil ich auch einiges an Revox/Studer Geräten am Start habe.
Grundsätzlich sollte man unterscheiden zwischen Musik hören bzw. Musik machen.
In meinem Dunstkreis gibt es keine andere Maschine die derart präzise, homogen und in einer ausgewogenen Sättigung so perfekt Musik aufzeichnet wie die A810! Die Aufnahme einer CD klingt plötzlich nicht mehr nach digital... die klingt nach... einfach anders. Für meine Ohren angenehmer!
Natürlich kostet dieser Luxus entsprechend obwohl ich dennoch € 10.000 für etwas übertrieben finde. Wenn man sich in entsprechenden Foren umhört bietet sich immer etwas, eventuell sogar etwas günstiger.
Zum Thema Speicherbatterie: Die wechselt man halt alle 5/6 Jahre und gut. Ist ja nicht der große Aufwand.
Theoretisch könnte man die Parameter auch auf Magnetband aufzeichen und dann wieder auf das System zurückspielen (Lt. SM). Hab ich zwar noch nie gemacht wäre aber anscheinend möglich. Ansonsten sind die Studer/Revoxe eher wartungsfreundlich.
Grüße Werner
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Aus Sicht eines Technikers würde ich die B77 oder eher eine A77 HS ORF vorziehen.
Die Chancen diese in 20 - 40 Jahren mit geringem Aufwand zu reparieren sind hoch.
Emotional gefällt mir die A810 sehr gut, ist aber zu teuer.
Deshalb habe ich als Studiolaufwerk eine TFK M15A gewählt.
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10.04.2025, 09:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.04.2025, 09:40 von R@lly.)
(09.04.2025, 17:46)bb_magnetophon schrieb: Ein technischer Hinweis zur A810: Der RAM Speicher von der Prozessorbaugruppe wird mit einem Akku versorgt. Man kann das umbauen auf einen RAM, der keine Gedächtinsspannung braucht oder zummindest mal auf eine Lithiumspeicherbatterie, wenn man die Ladeschaltung abklemmt.
..........
genau diesen "Nicht" Batterie RAM hatte meine 810,- der funktionierte dann schon nach 6 Monaten nicht mehr.
Wurde wohl "inkontinent"
Der VK setzte mir dann das original ein. Seid dem keine Probleme.
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" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
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(Werner Heisenberg)
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Gruß
Ralf
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