Umbau oder nicht Umbau das ist hier die Frage
#1
Hallo Tonbandfreunde,

ich habe, wie im Philips Pro12 Thread schon kurz angeschnitten, beim Keller aufräumen meine A und B77 "wiedergefunden" und beschlossen was damit zu machen. Da ja nun beide in 4-Spur Ausführung sind, kann ich sie nicht mehr richtig nutzen, da ich nicht vor habe wieder 4-Spur einzusetzen. Einzig um gekaufte Bänder abzuhöhren, wär's brauchbar.

Die B77 ist im Original Fundzustand, ich hab sie vor Jahren nur kurz getestet und dann in den Keller gestellt. Das Gerät habe ich damals als Bezahlung in naturalien erhalten, als ich half die Wohnung eines Verstorbenen zu entrümpeln. Dort stand sie ganz hinten im Kleiderschrank, wurde offfensichtlich schon lang nicht mehr benutzt. Leider waren auch ein paar technische Mängel vorhanden, ausgebrannte Lämpchen an der Aussteuerungsanzeige, kratzende Potis und abgebrochene REC Schalter waren offensichtlich. Da 4-Spur damals kein Interesse.

Nun habe ich mir die Gute aber vorgenommen. Das Gehäuse erhielt ein Bad und das was ich für klebriges Nextel hielt lief als braune Suppe in den Abfluss. Das Gehäuse war durch eine dicke Teerschicht wohl gut konserviert - der Vorbesitzer war Kettenraucher.

Die Schalter wurden zerlegt, gereinigt und mit neuen China Metallhebelchen wieder zusammengebaut. Optisch nicht ganz perfekt, da das China Metall glänzt, Original ist Seidenmatt. Egal!

Die 4-Spur Kopfbrücke habe ich komplett gegen eine 2-Spur Version von ebay ersetzt, die ca. 3-3.5mm Einschliff an den Köpfen hat. Funktioniert einwandfrei.

Nun dachte ich mir bauen wir die B77 auch gleich auf HS um. In aller Euphorie hab ich mir einen HS Motor aus Spanien schicken lassen. Was ich erst beim Einbau bemekt habe ist, dass es der Motor für eine A77 ist - passt also nicht. Doof.

Gut, dann könnte ich die A77 zur HS umbauen, quasi zur ORF Version. Aber halt - wie spiele ich dann 4 Spur Bänder ab?

Nun zum eigentlichen Gedanken den ich hier diskutieren möchte:

Wenn ich die A77 in der jetzigen Form belasse, den falschen Capstanmotor wieder verkaufe, dann könnte ich mir einen 2-Spur Wiedergabekopf für die A77 kaufen und diesen anstelle des Aufnahmekopfes einbauen. Die gesamte Aufnahmeelektronik würde ich stilllegen und die A77 als reine Playbackmaschine für 9,5/19cm nutzen aber eben von 2 auf 4-Spur umschaltbar. Was denken die Profis hier? Hat jemand sowas schonmal gemacht? Übersehe ich was? Ich denke das müsste doch funktionieren.

Und ein B77 Capstanmotor für den HS Umbau wär auch noch drin...

lg
David
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#2
Gemacht habe ich das noch nicht, kann aber zwei Punkte aus meiner langjährigen Erfahrung zu bedenken geben:

• Der Viertelspurkopf benötigt auf jeden Fall eine Brummklappe, sonst wirst du keine Freude daran haben!
• Der Viertelspurkopf hat eine etwa 6 dB niedrigere Ausgangsspannung. 

Letzteres könnte man dadurch angleichen, dass man den Pegel des Halbspurkopfes um diesen Betrag dämpft, so dass man beim Umschalten keinen Lautstärkesprung hat. Oder man schaltet die Verstärkung des Playback Amps, ggf. per Relais, ebenfalls um. 
Dritte Möglichkeit: Es stört dich nicht!

Ansonsten sehe ich da keine großen Probleme....

Gruß
Holgi
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#3
Hi, David, 
ich finde die Idee spannend  Smile
Zum Aufnehmen brauchst Du sie ja wohl nicht. Technisch würde ich Holgi da glauben, also alles machbar.
Bitte halte uns auf dem Laufenden. Vielleicht mit Bildern?

LG 
Mike
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#4
Hallo Tonbandfreunde!

Es wird umgebaut, aber anders als geplant.
Da ich ja den A77 HS Motor nun liegen habe und ich eh noch eine 2 Spur Kopfbrücke gebraucht hätte, hab ich statt besagter Kopfbrücke für'n Zwanni mehr gleich eine ganze 2 Spur A77 MK3 gekauft. Laut Bildern hat sie ordentliche Köpfe, aber der Capstan läuft nicht

Voraussichtlich bekommt die MK3 den HS Capstan und den Umbau auf ORF Version und meine alte MK4 bleibt für 4 Spur Anwendungen.

Wie weit ich beim ORF Umbau gehen werde, muss sich noch zeigen, mindestens CCIR Entzerrung und Gleichstrombremsen. Außerdem müssen die Regler weg, ich kann das nicht leiden - brauche fixe Pegel wie bei den TFK's. Ob's dann noch Symmetrische Ein/Ausgänge gibt weiß ich noch nicht.

Bis die MK3 kommt muss erstmal die 4 Spur wieder auf Vordermann gebracht werden, da kam gestern der Qualm raus ? . Hab wohl vor 23 Jahren nach dem Kauf die Rifas nicht ersetzt....
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#5
Es geht los!

Gestern ist die erwähnte A77 MKIII hier eingetrudelt, sehr schön verpackt, also alles heile. Ausgepackt und erstmal Saft dran. Wie beschrieben: Spult, aber Capstan macht keinen Mucks. Also mal entkleiden die gute. Sehr schön: Innerlich alles Original, die hat keinen Lötkolben mehr gesehen seit sie 1974 zusammengeklemptnert wurde.

Nach etwas Fehlersuche: Die 630mA Feinsicherung auf dem Netzteilprint war durch, die 21V Versorgung fehlte, also konnte auch die Geschwindigkeitsregelung des Capstans nicht arbeiten. Neue Sicherung rein und schon rennt sie!
Spielt nach einer gründlichen Reinigung des Bandpfads auch vernünftig ab, allerdings ist das Volumepoti ziemlich verschlissen und diverse andere Oxidationsprobleme haben wir auch. Alles erwartet, alles im Rahmen.

Nun wird die Gute erstmal ausgenommen. Laufwerksteuerung, Reglerprint, Capstanmotor und Netzteil kommen erstmal raus. Da diese drei Platinen so schlecht zugänglich sind, sind hier erstmal eine Elkokur und neue Entstörkondensatoren fällig. Den großen Becher im Netzteil hab ich mit einem 10000uF Elko ersetzt. War der Einzige mit Schraubbolzen den mein Elkosammelsurium hergegeben hat. Passt schon.

   

Wenn man dann vor diesem zerpflückten Haufen sitzt, hofft man inständig das Puzzle wieder zusammen zu bekommen. Das muss in einem Rutsch passieren, wenn zwischen Auseinanderbau und Zusammenbau zuviel Zeit vergeht, verliere ich zuviele Details.

   

Puh. Der HS Capstan ist drin! Es war etwas Bastelarbeit notwendig, da der Vorbesitzer die Gewinde aus der Trägerplatte des Motors ausgebohrt hatte? Ich denke da wollte jemand den Motor vor mir schon mal in eine B77 einbauen. Das Werkstattchaos hat aber vier Schrauben M4x40 und vier passende Muttern geliefert, somit ist das auch kein unlösbares Problem.

Der weiter Zusammenbau war problemlos, dank guter Dokumentation beim Zerlegen.

   

Nu läuft sie wieder. Erster Testlauf bei 19cm.

   

Und erster Testlauf mit Offenwickel und 38cm. Sehr problematisch ist der Betrieb mit geschränktem Band, das hab ich aber schon gewusst. Mein Offenwickelarchiv ist halt durchgehend in deutscher Schichtlage. Beim Playbetrieb gehts noch, beim zurückspulen ist es ätzend.

Nun geht es ans Eingemachte. Erste Baustelle: Der Gegenzug.
Ein paar Versuche dazu habe ich schon an der anderen A77 unternommen. Habe die bekannte Modifikation nachgebaut.

   

Ich muss aber sagen, dass ich von diesem Umbau wenig überzeugt bin, da der Widerstand schon gut heiß wird. Wenn das nur beim Wickeln der Fall wäre, wär's vertretbar. Aber da auch bei Stop die Motoren mit Gleichstrom beaufschlagt werden kocht der dicke grüne halt ständig vor sich hin.
Auch ist es nicht gerade einfach die richtige Einstellung an dem Widerstand zu finden, so dass sich ausreichend Gegenzug und eine tragbare Umwickelgeschwidigkeit finden lassen.
Es verwundert nicht, dass Revox selbst diese Modifikation nicht gewählt hat.
Als nächstes werde ich den offizellen ORF Umbau mit umschaltbaren Widerständen versuchen. Ich werde berichten.

lg
David
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#6
Im Vorgriff auf die Fertigstellung des Projektes:

Da ich ja vorhabe sämtliche Regler und Klinkenbuchsen auf der Front zu entfernen, muss ich irgendwie die Löcher und die dazugeörige Beschriftung verschwinden lassen.
Dazu hab ich noch nicht die richtige Idee. Lochstopfen in die Löcher und dunkelgraue DC Fix Folie drüberkleben? Oder 'n dünnes Alulech draufkleben?

Hat da jemand eine Idee?

lg
David
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#7
Hallöle miteinader.

Hab heute Nachmittag den ORF Gegenzug-Mod zusammengebastelt. Hab's etwas abgewandelt, da mein Bastelkeller zwei 600R Lastwiderstände zu Tagé förderte aber keinen 1,2k Widerling. Statt für erhöhten Bandzug zwei Widerstände parallel zu schalten, schalte ich für normalen Bandzug (kleine Spulen) zwei 600R in Reihe und überbrücke einen davon für den erhöhten Bandzug mit dem Öffnerkontakt eines Relais. Kommt auf das selbe hinaus.

Hier die Schaltskizze:

   

Aufgebaut wurde das alles auf einem Stückchen Lochraster, dafür ein Layout zu entwerfen und eine Platine herzustellen lohnt sich ja nicht.

   

Eingebaut sieht das ann so aus:

   

Es wurden keine unwiderbringlichen Änderungen an der Maschine durchgeführt. Der originale Kabelbaum bleibt erhalten, ich ziehe neue Strippen. Um die Schaltung wieder auszubauen müsste man nur R125 wieder einlöten und ein paar Flachstecker umstecken.

Das Ergebnis gefällt mir nach ersten kurzen Tests ganz gut, besser jedenfalls als die Gleichstrombremserei. Beim Wickeln von Band ohne RSM (Agfa PE31) merkt man keinen Unterschied, ist immer gleich schlecht. Der Wickel bei einem Band mit RSM (BASF SPR50LHL) ist aber erheblich glatter und auf dem Bobby auch wesentlich fester.

Ich denke das kann so bleiben, werde aber heute noch ein bisschen testen.

lg
David
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#8
Und nun A77 mit ohne Knöppe:

   

Wiedergabe funktioniert noch  Angel . Ob's aufnimmt weis noch keiner, da mussten ein paar Drahtbrücken auf den Schalterprint, wer weis wieviele Fehler ich mir eingebaut habe  Cool .

Das finden wir morgen Raus.

lg David
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#9
Das sieht ja schonmal sehr gut aus, aber ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz den Drang, alle Knöpfe zu entfernen, auch wenn es bei der ORF-Version so war. Da würde ich eher hinter der Tonkopfabdeckung Schalter anbringen, die zwischen Potis und festen Widerständen umschalten (CAL/UNCAL).

Und ob es eine gute Idee ist, die Kapazität vom Netzteilelko mehr als zu verdoppeln?

Gruß
Robert
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#10
(27.04.2025, 09:41)q-tip schrieb: ...
Und ob es eine gute Idee ist, die Kapazität vom Netzteilelko mehr als zu verdoppeln?

Gruß
Robert

Imho: nein
höherer Ladestrom belastet den Gleichrichter, also würde ich den auch ändern. 
Was der Trafo dazu sagt oder ob es wirklich einen Nutzen hat? K.A.
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#11
(27.04.2025, 10:14)peter-hifi schrieb:
(27.04.2025, 09:41)q-tip schrieb: ...
Und ob es eine gute Idee ist, die Kapazität vom Netzteilelko mehr als zu verdoppeln?

Gruß
Robert

Imho: nein
höherer Ladestrom belastet den Gleichrichter, also würde ich den auch ändern. 
Was der Trafo dazu sagt oder ob es wirklich einen Nutzen hat? K.A.

Hallo ihr beide!

Dass die Vergrößerung des Ladeelkos keinen/wenig  Sinn hat bestreite ich nicht. Das der Trafo damit ein Problem haben wird halte ich für unwahrscheinlich und selbst der Gleichrichter sollte den höheren Ladestrom aushalten.
Ich hab den 10000uF eingebaut ganz einfach weil ich davon ein paar liegen habe.

Die Knöpfe braucht ein Bandgerät einfach nicht, zumindest wenn es wie bei mir am Mischpult betrieben wird. Meine Anlage hier zuhause orientiert sich stark am Rundfunkstandard. Ich will die A77 HS haupsächlich als zusätzlichen Zuspieler der 38cm Bänder abspielen kann, da ich bisher nur ein Gerät habe, dass 38cm abspielt. Meine Pegel werden am Mischpult eingestellt, jede zusätzliche Stellmöglichkeit ist eine Fehlerquelle, da ja doch immer an Drehern gedreht wird - auch unabsichtlich.

@Alle
Wenn man die Köpfe unter einer Lupe genau betrachtet, kann man Verschmutzungn erkennen, die sich mit Alkohol nicht entfernen lassen. Ich habe den Verdacht, dass es sich dabei um Korrosion handelt.
Um die Köpfe zu polieren lasse ich grad mein gröbstes Schmirgelleinen drüberlaufen.

Agfa FR25 - Eigentlich ein gutes Band. Mit Stereoaufnahme 38cm eines Kichenchors.

   

lg
David
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#12
So, weiter geht's.

Aufnehmen funktioniert prinzipiell.

Es hat sich nur ein neues kleines Problem ergeben.

Bei Wiedergabe eines Bandes, egal ob bespielt oder jungfräulich sind vor allem auf CHI blubbernde Störgeräusche hörbar. Zuerst hatte ich den PB Verstärker im Verdacht. Nach tausch der beiden PB Verstärker stellte sich heraus, dass das Störsignal nicht wandert, es bleibt auf CHI.
Im Oszillogramm ist das Signal auch deutlich sichtbar als kurzfristiger Pegelsprung.
Nach weiterem Suchen und Messen isz aber auch aufgefallen, dass ich eine fiese 20kHz Schwingung am Ausgang beider Kanäle anliegen habe, sobald der Kurzschliesser S5 geöffnet wird. Ob diese Schwingung das blubbernde Störsignal verursacht? Möglich, auf jeden Fall gehört dieses 20kHz Signal da nicht hin, irgendeine Verstärkerstufe schwingt da!

Hier mal die Änderungen, die ich bisher am Schalterprint durchgeführt habe. Das Volume Poti, das Balance Poti und die zugehörigen Schalter S1 und S2 sind weg. Das Signal wird direkt von Pin 13 an Pin7 zurück in den PB Amp geführt. Das Balancepoti wurde durch einen Spannungsteiler aus 2x 12k ersetzt.

   

Wo kommen die 20kHz her?

EDIT:

Einen Teil des Rätsels konnte ich lösen. Ich habe natürlich fen Fehler begangen die Potis zu entfernen, also gab's auch an den Eingangsreglern keine 5k gegen Masse. Genauso mit den 25k Volumepotis. Ich habe nun dort jeweils einen 5k bzw.22k Widerstand gegen Masse anstatt der Potis eingelötet, damit ist das Schwingen weg.

Das Blubbern auf CH1 ist aber noch da und sehr störend. Es ist auch auf Kanal 2 vorhanden, dort aber sehr viel schwächer. 
Diese blubbernde Störgeräusch tritt auf sobald sich Tonbandam Kopf vorbei bewegt. Nimmt man das Band aus dem Bandpfad und schaltet auf Play ist es nicht vorhanden.

Was kann diese Blubbern verursachen?

Ich bin mir relativ sicher, dass dieses Störgeräusch nicht da war, bevor ich die Potis entfernt habe. Kann's aber nicht zu 100% sicher sagen, da vor dem Umbau das Volumepoti ständig gekracht hat oder ein Kanal ganz ausgefallen ist, wenn man das Poti nur schief angeschaut hat.


lg
David
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#13
Hallo David,

das Blubbern könnte von einem magnetisierten Bandpfad / Kopf kommen - einfach mal entmagnetisieren und nochmal testen... Wenn's "nix war" kostete es zumindest nahezu keinerlei Aufwand.

Gruß
Wolfgang / BandWolf
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) / Revox A-77 MkII (4-Spur) / Revox A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 / Telefunken M85KL / Grundig TK28 / Grundig TK14 d.L. / Grundig TK745 / Philips Maestro 304 / Uher Universalgerät 5000 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
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#14
Hallo Wolfgang,

ja du hast recht. Ich hab den Bandpfad grad nochmal ausgiebig entmagnetisiert und das Blubbern ist weg.

Ich hatte den Gedanken auch schon gestern Abend, dann aber keine Lust mehr es zu testen
Wenn ich mich richtig erinnere habe ich bei der vorherigen Runde entmagnetisieren die Löschdrossel von der Maschine weggeführt, dann aber um 90° horizontal gedreht und dann den Taster losgelassen. Genau was man nicht tun sollte. So eindrücklich habe ich aber noch nicht vorgeführt bekommen wie sich die diletantische Anwendung der Bernsteindrossel auswirken kann. Ärgert mich etwas, da ich ja genau weis wie's richtig geht, es dann aber doch falsch mache.

lg David
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#15
Hallo Tonbandler!

Kurzes Update: Die Platine des Eingangsverstärkers wurde von sämtlichen Bauteilen befreit. An deren Stelle treten jetzt pro Kanal ein Spannungsteiler 47k/820R um eine Eingangsspannung von +6dBu (1,55V) auf 25mV zu reduzieren. Klingt zwar irgendwie bescheuert, aber Revox hat das bei der ORF selbst so gemacht. Man wollte wohl die Aufnahmeverstärker nicht umfrickeln.
Man kann das wohl auch als "Abbey Road mod" bezeichen. Naja.

So langsam macht mir die A77 wieder richtig Spaß!

Eine Frage an die Profis: Da die A77 ja nur 2mm Spurbreite hat, meine Telefunken aber mit 2,75mm abtastet, welchen Pegelabfall kann man erwarten bei Wiedergabe eines auf der A77 aufgenommenen Bandes auf der TFK? So 2-3dB hätte ich nach ersten Tests vermutet, kann das hinkommen? Das das S/R
Verhältnis um den gleichen Wert schlechter wird ist klar. Beide Maschinen sind auf den selblen Bandfluss eingemessen - 320nWb.

lg
David
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#16
In hinreichender Näherung: 2/2,75=0,727..=-2,77dB.
In Rust We Trust!
T e s l a  B 1 1 6 (A.D.),  R E V O X  B 7 7
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#17
(28.04.2025, 12:47)David77 schrieb: Hallo Wolfgang,

ja du hast recht. Ich hab den Bandpfad grad nochmal ausgiebig entmagnetisiert und das Blubbern ist weg.

Prima!
Tja, und es soll ja nach wie vor Leute hier im Forum geben, die die Wirksamkeit bzw. Notwendigkeit der Entmagnetisierung hartnäckig abstreiten.
Ich gehöre jedenfalls nicht dazu und entmagnetisiere meine Geräte regelmäßig.

Gruß, Jan
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#18
dazu habe ich eine Frage

Ich habe auch so eine Löschdrossel in meinem Fundus. So eine schwarze mit einem roten abgewinkelten Rüssel - die ist scheinbar recht häufig. Ich merke zwar kein Blubbern oder sonstige Störungen aber schaden kann es wohl nicht ...

Hält man das Teil an alle Teile der Tonbandmaschinen und Kassettenrekorder ?
Also auch Umlenkrollen, sonstige Fühler, Tonköpfe oder was auch immer ?
Wie lange ?

Gerade bei Tapedecks stell ich mir das nicht so einfach vor.
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#19
Einschalten, langsam nähern und dann alle magnetisierbaren Teile des Bandfads ein paar Mal umkreisen und weiter zum nächsten Teil. Immer schön gemütlich. Zuletzt langsam weg gehen mit der Drossel und so circa in 1m Abstand abschalten. So oder so ähnlich soll das Ritual aussehen  Cool
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
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#20
(30.04.2025, 14:56)Kuni schrieb: Einschalten, langsam nähern und dann alle magnetisierbaren Teile des Bandfads ein paar Mal umkreisen und weiter zum nächsten Teil. Immer schön gemütlich. Zuletzt langsam weg gehen mit der Drossel und so circa in 1m Abstand abschalten. So oder so ähnlich soll das Ritual aussehen  Cool

Ja, und nicht so wie ich die Drossel verdrehen vorm ausschalten. Wobei die Ausführung mit dem roten Rüssel vmtl. wenig Dampf hat als die Bernsteindrossel.

Ach ja, Gerät abschalten und alle Tonbänder, Kassetten, VHS usw. aus der Umgebung entfernen!
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#21
So, weiter geht's!

Damit ich die Maschine dieses WE auch mal final einmessen kann, müssen natürlich erst noch auf den PB und REC Verstärkerkarten die Entzerrernetzwerke angepasst werden. Das ist ganz einfach, da hier nur ein paar C's und R' angepasst werden bzw. entfernt und durch Drahtbrücken ersetzt werden müssen.

   

   


Da ich mir grad aus Dummheit ein Band auf der A77 zerknittert hab, muss auf jedenfall auch noch die Play Memory Schaltung nachgerüstet werden, wie an der 4 Spur auch. Da werd ich mir eine kleine Platine ätzen.

lg
David
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#22
Hi David,
mit großem Interesse lese ich deinen Umbaubericht, schon, weil ich hier und da immer wieder was für mein eigenes Projekt lernen kann.

Und stillvergnügt lächeln musste ich bei folgendem Satz: "Ärgert mich etwas, da ich ja genau weis wie's richtig geht, es dann aber doch falsch mache." So etwas passiert mir auch - immer mal wieder!

LG,
Binse
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#23
Kurzes Update:

Mit dem Einmessen wurde es noch nichts, da bin ich diese WE neben Gartenarbeit und dem Neulayout der Dänicke Schaltung nicht dazu gekommen.

Für den Play Memory Zusatz habe ich ein Platinenlayout erstellt, sowas mach ich nicht mehr auf Lochraster. Vor 25 Jahren hab ich die Schaltung schonmal für die 4-Spur A77 nachgebaut, damals auf Lochraster. Leider hab ich damals wohl keine Unterlagen dazu angefertigt, sonst wäre die abermalige Herstellung der Schaltung einfacher gewesen. So hab ich den ganzen Sonntag Nachmittag damit zugebracht.

       

Natürlich könnte man das selbe auch mit einem kleinen Mikroprofessor machen, da ich aber noch hunderte TTL IC's rumliegen habe, die Schaltung ja gut funktioniert und ich keine Lust hatte auch noch zu programmieren, bleibt die Schaltung weitgehend wie von Herrn Dänicke ausgedacht, nur leicht modernisiert.

Befestigt wird die kleine Platine an einem Blechwinkel unter dem rechten Wickelmotor. Dort gibt es im Chassis zwei 3mm Gewinde an denen im Originalzustand nichts befestigt ist. Die rote LED und der Phototransistor werden auf die Glocke des Motors ausgerichtet, an deren Umfang werden Reflektoren aus Al Folie aufgeklebt. Das habe ich vor 25 Jahren einfach mit Tesafilm gemacht. Funktioniert immer noch und zeigt keine Alterungserscheinungen.

lg David
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#24
Hallo David,
ein schönes Layout.
Respekt dafür, daß du eine SMD Bestückung selber durchführen kannst.

Gruß Jan
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#25
(05.05.2025, 07:09)Ferrograph schrieb: Hallo David,
ein schönes Layout.
Respekt dafür, daß du eine SMD Bestückung selber durchführen kannst.

Gruß Jan

Servus Jan,

Danke. Auch der Hobbyelektroniker sollte langsam mit SMD Bauteilen zurechtkommen, finde ich.
Mit der richtigen Ausrüstung ist das auch kein problem. Ich selbst löten sowas auch unterm Stereomikroskop, und nicht unter 0805. Sonst wird's zu fummelig. Ich Versuche bei Neu"Entwicklungen" so viel SMD wie möglich zu verwenden. Da aber noch viel Altbestand da ist, wird's immer eine Mischung aus beidem. 

Lochraster ist damit natürlich großteils raus - wobei auch das geht.
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#26
Update zum Play Memory:

Der Play Memory Zusatz ist jetzt montiert und funktioniert grundsätzlich. Eine Kleinigkeit ist allerdings noch unschön: Beim Einschalten der Maschine geht das Gerät nach kurzer Verzögerung sofort auf Play. Ich vermute, dass einer der Monostabilen Multivibratoren im 74123 bei anlegen der Betriebsspannung getriggert wird und so das Relais A angesteuert wird. Mal sehen, was man dagegen tun kann.

   

So wurde die Schaltung montiert. Als Reflektoren nutze ich erstmal ein paar Streifen weisses Isolierband. Das hält aber natürlich nicht dauerhaft, fliegt schon beim Spulen weg.
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#27
Respekt, David. Sehr interessante Arbeiten lieferst Du da ab.

Angel Was würden denn 3 dieser Dänicke Platinchen kosten, wenn Du sie "mitbestellst" ?

LG
Mike
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#28
(06.05.2025, 12:48)dynamike schrieb: Respekt, David. Sehr interessante Arbeiten lieferst Du da ab.

Angel Was würden denn 3 dieser Dänicke Platinchen kosten, wenn Du sie "mitbestellst" ?

LG
Mike

Hallo Mike.

Danke.

Man ätzt selbst. Ich bestelle meine Platinchen nirgends. Ich könnte natürlich noch ein paar Platinen in den Ätztank schmeissen.
Alternativ kannst auch das layout haben und selbst ätzen oder bestellen.

Aber erst muss ich noch den Fehler finden 

LG
David
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#29
Danke, und viel Erfolg bei der Fehlersuche  Smile
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#30
   

So sieht's jetzt aus. Hab mir aus 40x40mm Aluprofil einen Gestellwagen für die A77 gebaut.

Die Play Memory Schaltung funktioniert jetzt auch scheinbar zuverlässig, musste einen Kondensator wesentlich vergrößern um den ungewollten Startbetrieb nach dem Einschalten zu verhindern. Werde das aber noch etwas testen.
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