Vergleich alt gegen neu(er) A81 vs. A816
#1
Wink 
Hallo zusammen,

an einigen Stellen wird mal nachgefragt und auch diskutiert, was neu besser macht oder alt wärmer klingt oder auch warum neu soviel mehr kostet.

Gerne hier einmal ein Erfahrungsbericht von der A816 und der A81 von Studer aus meiner Sammlung. Die A81 wäre für mich hier die ältere und die A816 die neuere.

Erst einmal möchte ich grundsätzlich mitteilen, dass beides für mich herausragende Bandmaschinen sind, die ich extrem gerne in meiner Sammlung hege und pflege. Die A816 begleitet mich nun schon mehr als ein Jahrzehnt und die A81 ist so ungefähr 15 Monate bei mir.

Beide sind nicht wartungsfrei, dass einmal vorausgesagt. 

Die A816 ist übrigens nicht um ein mehrfaches zu mir gelangt wie die A81 (wie aktuell in einem anderen Thread gefragt wird). Eher umgekehrt. Für die A816 habe ich rund ein Drittel von der A81 gezahlt. Gerne hier einmal 2 Bilder der Geräte zum Vergleich:

   
   

Die "klanglichen" Unterschiede möchte ich einmal bei beiden Maschinen als sehr gering bezeichnen. Beide sind mindestens auf PER528 eingemessen (bei der A816 geht natürlich viel mehr) und daher beschränke ich mich beim klanglichen Vergleich gerne auf diesen Bandtyp. Aus meiner Sicht könnte man die A81 als einen gaaaaaanz kleinen Ticken wärmer wahrnehmen. Objektiv würde ich beide aber als "ohne Klang" bezeichnen. Sie machen dass, was sie sollen: Aufnehmen und Widergeben ohne Einfluß.

Von Peter R.´s Messband bei IEC 38cm/s gern einmal der Vergleich:

   

Also ist die A816 noch ein wenig glatter, aber das ganze spielt sich im 0,5dB Bereich ab. Wie gesagt, wenn man dieses unter der Rubrik Wärme beschreibt, ist da ein Hauch mehr bei A81.
Und ja, die A816 ist schon extrem linear - hier noch der Schrieb von Ihr komplett mit linkem und rechten Kanal:

   

Die andere wichtige Funktion ist sicher das Spulen. Schnell geht bei beiden - ich meine die A816 ist mit 13m/s da etwas aber auch nur etwas schneller. Bandzüge - auch hier sehr gut. Wie gehe ich als Maschine mit meinem Band um? Hier finde ich das schonende Anfahren und reagieren mit der kompletten Elektronik der A816 besser. Da ist alles wirklich absolut smooth und trotzdem kann die eine rasante Geschwindigkeit vorlegen. Vor Ende kann man die Maschine automatisch langsamer werden lassen, im Edit-Betrieb gibt es sogar eine Einhand Betriebsmöglichkeit, die den gegenüberliegenden Teller sanft mit bewegt. Alles toll ----- solange es funktioniert. Und da kommen wir zum dritten Part - Wartung oder Reparatur.

Erst einmal: beide Geräte funktionieren ohne Fehler - aktuell.

Aber wenn ein Fehler kommt. Na dann bekomm ich bei der 816 immer deutlich mehr flattern als bei der A81.

In dem Jahrzehnt der 816 habe ich 3 mal Hand anlegen müssen für - ich nenne das mal größere Störungen. Aber auch die A81 hat die ein oder andere Sache gehabt. Bei der A81 sind die Reparaturen bisher klein gewesen. Zählwerksnullsteller, Lichtschranke, Mechanik, Steckerkontakte, Leichtgängkeit von Hebeln oder Andruckrollen. Diese Probleme waren bei der A816 eigentlich nicht so aufgetreten. Hier eher: Kondensatoren (und die sind ohne Ende da  Sad ), Einstellung der Tapedecksensoren, Opto Board, confused MPU, confused TD Control.

Jetzt habe ich ja eine ganze Menge geschrieben und würde mich gerne über Eure Erfahrungen freuen.
Viele Grüße

Peter
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#2
Dazu kann ich keinen wirklich sinnvollen Beitrag abliefern, da ich solch hochwertige Maschinen nicht im Eigentum habe.
Zum Vergleich habe ich nur B67 B77 MkI und II und A700.
Natürlich, die B67 ist eine Profimaschine und ist deshalb nicht wirklich mit den Revoxen vergleichbar.
Aber von der Tonqualität und Wartbarkeit kommt mir die B77 MK II noch am idealsten vor.
Sehr geringes Eigenrauschen (auch Brummen), die einfachere Reparierbarkeit und die beste Ersatzteilverfügbarkeit.
Nachteile liegen auf der Hand: keine Bandzugregelung, langsame Umspulzeiten, kein Echtzeitzählwerk...
Aber vom Prinzip nur Alt gegen noch Älter
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#3
Ich sage immer: Wenn die Maschinen in gutem Zustand und korrekt eingemessen, dann sind die verbleibende Unterschiede nur Geschmaksache oder Einbildung :-) Natürlich hat die A816 die viel moderneren Audiokarten und die haben einen Vorteil: Sie sind Phasengang korrigiert.
Die A816 hat aber auch ihren Sargnagel: Der Netztrafo. Diese sind schon reihenweise verstorben. Da wurde echt Mist produziert. Ersatz gibts nicht mehr.

Die Elkos sind bei beiden Maschinen Schrott. Die müssen nach der Zeit zwingend getauscht werden.
In der A81 sind außer ein par Promdecoder keine besonderen ICs drin. In der A816 sehr wohl. Z.B. ( je nach SW Stand) 27C513 Eproms. Wenn man die braucht: -> Viel Spaß beim nicht finden :-(

Die A81 ist elektronisch viel leichter zu reparieren, wie die A816. Die A816 ist aber von den digital gesteuerten Studer Maschinen die am besten zu reparierende, da sie als einzige das Servicemenü hat.

Wenn bei ihr aber mal was digtaltechnsich nicht funktioniert, dann muss man tief in die Knowhow Kiste greifen. Drei-Prozessorbetrieb. Interner Parallel- und Seriellbus mit den entsprechenden Umsetzern.....
Dann die Stroboskopscheiben, für die Drehzalerfassung der Wickelmotoren. Lass da nie den Druck abgehen.......
Die moderner Technik bringt eben auch komplexere Probleme mit sich.

Das muss man beherrschen oder im Fehlerfall bezahlen können.
Von der Funktion her sind beide Maschinen ein absoluter Traum.
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#4
der gute Mann baut vor  Wink .

   

Beim Trafo mach ich weniger Gedanken, da man hier Lösungen finden kann. Die C´s sind bis auf Audiokarten mittlerweile alle neu. Mal sehen, wann ich die anpacke?

Die Angst bleibt dennoch  Undecided .
Viele Grüße

Peter
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#5
Ich hatte mal ne a816 in den Fingern, wo tatsächlich der 27C513 defekt war. Deine Vorratshaltung ist also perfekt :-)
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#6
Die Kondensatoren der Audiokarten sind ja schnell gewechsdelt. Anschließend neu einmessen und man hat lange seine Ruhe.
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#7
Was ist an einem 27C513 anders als bei einem 27C512 ?

MfG, Tobias
Strom kann erst fließen, wenn Spannung anliegt
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#8
Da passt mehr rein. (Falsch)

-->Korrektur 20.02.2025 20:32: Da passt nicht mehr rein. Der 27C513 ersetz den vorherigen 27C128. Und in dem Vergleich passt mehr rein.
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#9
Also 513kB statt 512kB ?
Strom kann erst fließen, wenn Spannung anliegt
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#10
-->Korrektur 20.02.2025 20:32

(Falsch) vermutlich. Die 512er hatten ab einem bestimmten Softwarestand nicht mehr ausgereicht. Das Problem ging schon bei der 820er los. (Falsch!)

Richtig: Die 27C128 hatten ab einem bestimmten Softwarestand nicht mehr ausgereicht. Das Problem ging schon bei der 820er los.
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#11
(20.02.2025, 16:54)bitbrain2101 schrieb: Also 513kB statt 512kB ?

nicht Dein ernst oder, ist sicherlich als Witz gemeint ;-) ?

Die Dinger sind immer auf dem Zahlensystem zur Basis 2 aufgebaut.

Ein Blick in das Datenblatt sagt! 
Beide verfügen über 512KBit. Der Unterschied ist Ihre Seitengröße der eine hat 64KB und der andere halt 16KB. Wie das zuzuordnen ist verrate ich nicht, da müsst ihr selbst ins Datenblatt sehen ;-)


Thomas

PS: Kaufen läßt sich ein 27C513 z.B. hier!
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#12
Ich komme noch einmal zum eigentlichen Vergleich zurück. Oben hatte ich ja schon geschrieben, dass die Komplexität bei "Neu" doch eher zu Risiken führt. Das wurde auch von einigen Kollegen ähnlich gesehen. Technisch war bei Bandbreite die A816 vielleicht einen Tacken besser - aber beide immer noch Weltklasse.
Nun ist mir beim Messen aufgefallen, dass die A81 in einer technischen Klasse doch die Nase vorn hat. Und zwar ist bei meinem Vergleich der Gleichlauf die Alte einfach besser. Für W&F habe ich leider kein herausragendes Messband, sondern nur mit der A816 3000kHz aufgenommen.

Dennoch ergibt das bei A81:

   

und bei A816

   

Hier vermute ich, dass die massivere Art des A81-Capstan und damit auch die größere Trägheit einfach noch einmal mehr den Gleichlauf fördert. Aber - beide sind extrem Pianoanschlagstauglich - da schwebt nix, wenn das Klavier sauber gestimmt ist Wink .
Viele Grüße

Peter
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#13
Kann ja auch sein, dass da was bei der A816 nicht perfekt justiert ist. Aber ein Gleichlauf kleinergleich 0,04 bei 38cm/s ist vollkommend ausreichend, da Werksspezifikation.
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#14
Danke für den spannenden Vergleich. Selber habe ich an ähnlichen Maschinen eine A80 und eine A810. Ich habe mich plötzlich gefragt, was denn die Unterschiede zwischen einer A80 und einer A81 ist - aber offenbar ist es wirklich nur die andere (deutsche) Schichtlage bei der A81.

Gruss aus der Schweiz ?
Meine Bandmaschinen: Ganz frisch: Studer  C37 Heart , Studer A807, Studer B62, Telefunken M15a. Und Swissonor Tube Amp AM6221
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#15
Die A80 und die A81 haben unterschiedliche Steuerungen.
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#16
Gemäß Servicemanual - habe mir hier beide angesehen - sind die grundsätzlich gleich. Schichtlage klar - ist ja erwähnt. Grundsätzlich deshalb, weil bei der A80 ja z.B. noch die Rolle vorne angelegt werden muss.
Viele Grüße

Peter
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#17
Ne, die Logikkarten unterscheiden sich. Die A81 hat einge LEDs auf der Steuerung, wo man Bandbewegung, Bewegungsrichtung und noch irgendwas anderes erkennen kann.
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#18
Habe soeben zwei meiner Beiträge korrigiert, siehe oben.

Also der 27C513 hat den 27C128 ersetz....
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