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Hallo,
ich habe in der Bucht ein paar BASF LH-E I C60 Cassetten geschossen, die beim Spulen doch gehörig Krach erzeugen.
Das obere Gehäuse spult eigentlich noch sehr ruhig und gibt ab und an mal einen "zwirb" von sich. Die Umlenkrollen laufen bei diesem Gehäuse noch auf Stahlachsen. Es dürfte baugleich mit dem der ersten Ausgabe der LH-E I mit den orangen Aufklebern sein.
Die beiden anderen Gehäuse produzieren schon erheblichen Lärm beim Spulen, egal ob die Elefantenzähne vorhanden sind, oder nicht. Dessen Umlenkrollen laufen auf Kunststoffachsen.
Waren diese Gehäuse beim spulen schon immer so laut oder lässt die Gehäuse Qualität über die langen Jahre immer mehr nach?
Ein Umtopfen des Bandes inkl. Hub in das untere Gehäuse sorgt für absolute Stille beim Spulen.
Viele Grüße
Michael
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Da ist wohl das Fett auf den Achsen der Umlenkrollen eingetrocknet, dann können die durchaus beim Umspulen kreischen. Wenn man das Problem beheben und die Originalgehäuse beibehalten will, kann man die Achsen neu schmieren, Modellbahn-Öl o.ä. in sehr geringer Menge hilft meistens.
Von der inneren Konstruktion her sind die drei BASF-Gehäuse weitgehend identisch, nur die Achsen wurden so ab 1983 sukzessive von Stahl auf Kunststoff umgestellt. Zumindest das mittlere der drei gab es garantiert auch noch mit Stahlachsen. Das untere mit kleinem Fenster wohl nicht mehr, das wurde erst 1985 eingeführt. Beim oberen mit dem großen Etikett bin ich nicht sicher, ob es auch noch auf Kunststoffachsen umgestellt wurde.
Laut BASF-Werbematerial sollten die Kunststoff-Achsen die Präzision verbessern, da zusammen mit dem Gehäuse in einem Stück gefertigt, wohingegen es bei den Stahlachsen zumindest theoretisch das Risiko gibt, daß sie nicht hundertprozentig senkrecht in ihrer Verankerung sitzen. Vielleicht war es auch einfach nur eine Kostensparmaßnahme. Von der Qualität her konnte ich noch keinen systematischen Unterschied zwischen beiden Varianten feststellen - im Gegenteil, die sind alle ziemlich gut.
Das transparente Gehäuse auf Deinem Bild ist eine Magna-Konstruktion.
Viele Grüße,
Martin
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Hallo Martin,
vielen Dank für den Tip mit dem Öl, ich werde das einmal Testen. Zum Glück machen die Gehäuse nur beim Spulen diese Geräusche.
Ich glaube in einem BASF Prospekt so um 1984 war beschrieben warum die Umstellung von Stahlachsen auf Kunststoffachsen erfolgt ist. Wie du schon schriebst versprach man sich davon eine genauere Senkrechtstellung der Achse.
Hat Magna diese Gehäuse selbst hergestellt oder zugekauft?
Gibt es Merkmale an denen man erkennen kann, dass diese und auch andere Gehäuse von Magna stammen?
Viele Grüße,
Michael
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Hallo Michael,
just bei diesem Transparentgehäuse ist genau genommen gar nicht sicher, wie weit Magna daran noch beiteiligt war: Bisher habe ich es nämlich noch bei keiner einzigen Cassette gesehen, die mit Magna oder einer Marke von deren typischen OEM-Kunden beschriftet wäre. Das Gehäuse tauchte so erst ein paar Jahre später auf, als Magna überhaupt keine Cassetten mehr verkaufte.
Die Konstruktionsmerkmale, an deren Vorhandensein in Kombination ich die Verwandtschaft erkenne, sind:
- die beiden Gußwarzen schräg über den Capstanlöchern
- die gegenüber den allermeisten anderen Konstruktionen etwas nach oben, zu den Bandwickeln hin "verrutschte" fünfte Schraube
- die geraden Bandführungselemente neben den Umlenkrollen
Viele der Magna-Cassetten aus den 80er Jahren sind innen exakt genauso aufgebaut. Angeblich stellte Magna in Berlin auch selbst Gehäuse her, aber wirklich gesichert ist diese Information nicht. Entweder kamen die auch damals schon von einem Zulieferer, der eben auch nach dem Ausstieg von Magna noch aktiv war. Oder aber Magna hat wirklich selbst Gehäuse hergestellt, und die nicht ganz billigen Werkzeuge dafür beim Ausstieg noch weiterverkaufen können.
Meine etwas saloppe Einordung als "Magna-Gehäuse" war daher eine grobe Vereinfachung zur leichteren Einordnung :-)
Viele Grüße,
Martin
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Hallo Martin,
danke für die Erläuterungen. Ich habe den vermeintlicher Verkäufer dieser Gehäuse einmal angeschrieben, er meinte die Gehäuse kämen aus der Schweiz und sollen noch zu den besseren Gehäusen gehören. Er hätte früher selber Cassetten befüllt und verkauft, und eigentlich immer qualitativ hochwertige Gehäuse eingekauft.
Mal schauen wie ich das testen kann.
Viele Grüße,
Michael
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Die Magna-Gehäuse ab Mitte der 80er Jahre, oder wo auch immer Magna diese zugekauft hat, waren qualitativ auch gar nicht schlecht. Wenn Du keine Tonhöhenschwankungen hast und auch der linke Kanal hinter Band nicht merklich gegenüber dem rechten abfällt, dann paßt das schon für den normalen Gebrauch. Wenn man jetzt ein Frequenzgang-Prüfband reinsteckt und oben ein paar kHz fehlen, dann läßt sich zumindest meßtechnisch ein Qualitätsunterschied feststellen - den gibt es allerdings auch schon bei den Markenherstellern innerhalb der Serienstreuungen.
Viele Grüße,
Martin
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Laut Verkäufer stammen die transparenten Gehäuse von OMD aus der Schweiz. Er hatte auch noch schwarze Gehäuse mit Chrom Kennung. Hersteller Selchorm aus Deutschland. Hat jemand den Namen schon einmal gehört?
Viele Grüße.
Michael
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Hallo Martin,
zwei Tropfen Öl haben geholfen. Jetzt herrscht fast Stille beim Spulen.
Viele Grüße,
Michael
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Selchorm habe ich noch nie gehört, selbst Google findet null(!) Treffer zu dem Begriff. Oder Selchrom? Da gibt's nur Fahrrad-Gangschaltungen... Gibt es von den schwarzen Gehäusen dieses Herstellers ein Foto?
OMD war eine Nachfolgefirma von ICM, da müßten die Gehäuse eigentlich konstruktionsseitig anders aussehen. Es sei denn, die Schweizer haben Magna-Formen übernommen und damit weiter gemacht.
Freut mich, daß die Ölung geholfen hat.
Viele Grüße,
Martin
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Hallo Martin,
hier ein Bild:
Viele Grüße,
Michael
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Danke für das Bild. Dieses Gehäuse kenne ich zwar, weiß aber leider den Hersteller nicht, und würde es dennoch keinem deutschen Hersteller zuordnen. Das ist eher was aus China, Taiwa, Singapur.
Viele Grüße,
Martin
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