01.02.2025, 23:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.02.2025, 23:01 von Matthias M.)
Hannes hat mich gebeten, etwas zur heutigen Veranstaltung zu berichten. Da ich mich so gerne anbeten lasse ...
Das erste Zwölftel 2025 ist zuende und mit den Norddeutschen HiFi-Tagen beginnt der Karnevals-Monat. Ich radle also an die Alster: Diesmal haben sich die Veranstalter gegen freie Parkplätze am Golfplatz entschieden, dafür für die Nähe zum Hauptbahnhof und zum ZOB.
Was erwarte ich von "HiFi-Tagen"? Eher keinen Kino-Ton. Erwartung erfüllt. Also kein Hype um neue Formate und Standards, die uns zwingen sollen, SOFORT! neue Geräte zu kaufen und noch mehr Ärger mit den Frauen zu provozieren, weil wieder eine Box mehr untergebracht werden muss: Mindestens einen Meter von jeder Wand entfernt.
Gibt es eigentlich eine statistische Erhebung über die Beziehung zwischen Kino-Ton und Ehe-Scheidungen? Immerhin hat der Streit um "Surround-Anlage vs Geschirrspühler" schon Einzug in Lehrmaterial über die Interpretation des §1357 BGB im Kontext des Familienrechts gefunden! Kann nicht mehr lange dauern.
Als Solist muss ich mir dazu keine Gedanken machen. Sehr wohl aber über die Frage, ob es irgendeinen Sinn macht, die Front- und Rear-Boxen irgendeiner "irgendwas.X-Anlage" Schallwand an Schallwand aufzustellen, weil sie, nach Bedienungsanleitung, jeweils einen Meter von den gegenüberliegenden Wohnungs-Wänden entfernt aufgestellt werden sollen. Denken die Entwickler eigentlich oder werden die Receiver-Fabrikanten von den Fertighaus-Herstellern subventioniert?
Die Umsätze von CDs brechen immer weiter ein. Viele CD-Player werde ich also nicht zu sehen bekommen. Um ein wenig Haptik zu erhalten - schließlich ist der "Mensch" noch immer nicht digital - werden also wieder Plattenspieler und auch ein paar Tonbandgeräte als Zuspieler dienen. Also tatsächlich nichts Neues?
DOCH: Ein Tonbandgerät.
Die Revox B77 Mk.III stammt aus Villingen und basiert auf Ihrer Vorgängerin.
Das Laufwerk ist nicht relevant verändert und die Tonköpfe kämen seit 40 Jahren vom selben Hersteller. Auf Nextel am Gehäuse wurde dieses mal verzichtet. Die Elektronik wäre in vielen Punkten neu. Zudem hätte man dieses mal nicht, zugunsten von Studer, die Qualität beschränken müssen. Haus-interne Konkurrenz zu den Profi-Geräten gäbe es nicht mehr. So lässt sich die neue B77 auf Studio-Entzerrung umstellen, so lassen sich gleich zwei Band-Einmessungen speichern.
Natürlich verkauft Revox auch bespielte und unbespielte Bänder. Insgesamt soll es derzeit vier Hersteller für Bandmaterial geben, so dass sich alle Wünsche erfüllen lassen.
Nur "mitnehmen" geht nicht. Statt der zwanzig Geräte, die pro Woche gefertigt werden, werden derzeit etwa fünfzig bestellt.
Was sollen die Aussteller auf einer HiFi-Messe verkaufen? Wovon sollen sie leben? CD-Player? Eher nicht. UKW-Tuner? Nö. Cassette Decks? Wahrscheinlich nicht. Irgendwas zum Streaming-Empfang? Macht das Telefon.
Ich würde ein Gerät auf den Markt bringen, um die BlueTooth-Verbindung zwischen Smartphone und Highend-Verstärker zu pimpen: Eine Highend-Docking-Station mit armdicken Glasfaser-Verbindungskabeln zum Ultra-Highend-D/A-Wandler, zur Analogisierung des Streaming-Signals vor der Einspeisung in den Digital-Verstärker. Als Zubehör gibt es ein Einbau-Modul, um den USB-C-Anschluss zu pimpen.
Immerhin weißt Ingo Hansen in seinem Kurs zu dem Thema "Highend mit dem Smartphone" darauf hin, dass in Verstärker eingebaute Bluetooth-Empfänger sehr leicht von der Endstufe gestört werden könnten. Selbst wenn sich das heraus rechnen oder ersetzen ließe, könnte der zusätzliche Aufwand zu Klang-Verschlechterungen führen. Also externe Empfänger? Und Highend-USB-KAbel gibt es schon. Ich bin sicher, bald gibt es auch Highend-Bluetooth-Kabel.
Der Einmess-Computer für die Stereo-Anlage wäre eigentlich fällig. Allerdings wäre der Versuch der Objektivierung von Tonqualität für so manchen Zubehör-Lieferanten eher kontraproduktiv. Selbst, wenn die Optimierung am Ende, in der Realität, nicht klappt. In der Regel reicht die Überzeugung, "das stimmt so", weil der Computer es meldet. Egal wie es klingt. Übrigens sind an dieser Überzeugung schon viele Kamera- und auch Zubehör-Hersteller im Foto-Markt pleite gegangen. "Mein iDings hat ausgelöst, also stimmt es so. Ups, jetzt habe ich mich selber beim Fotografieren fotografiert. Geil, muss ich hoch laden. Was hatte ich gleich noch knipsen wollen? Egal."
Tatsächlich wies ein Promoter darauf hin, sie hätte sich von DSP verabschiedet. Wegen der Qualität würden sie nun wieder analoge Aktiv-Weichen bauen.
An anderer Stelle allerdings ist DSP eingebaut. Sonoro baut ein Kompakt-Gerät mit eingebauten Lautsprechern. Natürlich mit DSP.
Überhapt gehört Sonoro zu denen, die noch etwas anders machen: Hier findet man doch tatsächlich noch ein mobiles Radiogerät "Easy" für UKW und DAB+. Mit Weckfunktion, optionalem Akku-Betrieb, Nacht-Lampe und Trage-Schlaufe. Und in der Variante "Stream" ist unter anderem ein Internet-Anschluß dabei. Eine etwas größere Stand-Version interpretiert das, was früher mal ein Radio-Wecker gewesen war, mit oder ohne CD-Player. Und dann gibt es die nochmal größere Version, mit zwei eingebauten Lautsprechern, die das Radio von früher ersetzt. Mit oder ohne CD-Player, und deutlich wertiger als so manche Kompaktanlage.
Die "Kompaktanlage", mit der Lyravox gestartet war, wird nicht mehr gezeigt. Dafür präsentiert Steinway-Lyngdorf seine Art "Fertig-Lösung": Man geht nicht in den Laden und kauft, sondern die Lyngdorfer kommen vorbei, schauen sich den Raum an, und bauen - aus ihrem Programm - das ein, was passt und klingt.
Wenn man durch die Räume schlendert, dann findet man hier und da einen Zubehör- oder einen Schallplatten-Händler. Oft hat das mit Kabeln zu tun, Tonarme, Tonabnehmer, oder mit Platten-Reinigung.
Arbeit macht sich der Dipl.Ing. Andre Grunewald von Arakas, der dem Publikum seine Klangspiegel erklärt, den Aufbau und die Einmessung zeigt. Die aufgerufenen Preise rechtfertigen den Aufwand, wenn sich denn ein Käufer findet. Beeindruckend ist der erzielbare Effekt auf jeden Fall, wenn man sich auch darüber klar sein muss, was man eigentlich erreichen will: "Indirektion", unterschiedlicher Art, hat es früher auch als Bestandteil von Boxen-Konzeption gegeben. Möglich ist die Einbeziehung der Reflexions-Eigenschaften eines Raumes. Die Frage ist, ob man sie will und was sie sonst so alles tut.
Tatsache ist, in nahezu jedem Raum steht Elektronik. CD-Player-Komponenten werden noch von CEC gezeigt. Manche Hersteller haben sie zumindest noch im Katalog. In fast jedem Raum stehen Plattenspieler. In größerer Zahl standen sie bei Thorens, auch mit der Marke EMT, bei Elac, Aragon Audio, Transrotor und AVM. Reed, Technics und Revox präsentierten ebenfalls ihren eigenen Dreher. Ansonsten konnte man überall größere, meist Masse-Laufwerke sehen, die aber nicht wirklich präsentiert, nicht vorgeführt worden waren. Und es gibt natürlich Verstärker. Alle haben gemeinsam, dass sie einfach laufen und meist nicht wirklich weiter beworben werden. Praktisch vorgeführt werden Lautsprecherboxen ... oder Kopfhörer.
Man geht also von Raum zu Raum und hört sich an, was die Promoter als "richtig" anpreisen. Aufgrund der Größe der Räume sind das häufig kleine Boxen. Beeindruckend klingen die häufig trotzdem. Aber eben auch unterschiedlich.
Und da in kaum einem Raum mal die selbe Musik gespielt wird, wie im letzten, ist ein Vergleich nicht wirklich einfach. Natürlich darf man unterstellen, die Musik-Auswahl der Promoter hat einen Zweck. Und so geht es mal um Dynamik, mal um Tiefbass, mal um Bühne oder Auflösung, mal um ... etwas, was die Box in besonderer Weise kann?
Selbst die alte BBC-Referenz LS3/5a, in der Version von Graham Audio, war wieder vertreten. Immer noch gut? Demgegenüber klingt ein neuer, viel kleinerer Monitor von Kii beeindruckend, angeblich bei nur +/- 0,5 dB Abweichung zwischen 40 Hz bis über 22 kHz. Richtig?
Immer wieder etwas Besonderes sind für mich die Flächenstrahler. Diesmal von Magnepan (Magnetostat) und Final (Elektrostat). So eine Art Flächenstrahler, eine strahlende Holzfläche, zeigt die Michael Symann Klavierbau, mit ihrem Soundboard. Einen "echten" Dipol, also einen Dipol über den gesamten Frequenzbereich, führt Linkwitz vor, eine Line Dr. Michael Axmann. Nicht so einfach zu ergründen, ob das eine wie das andere Prinzip, im Vergleich mit all den anderen, einen Vor- oder Nachteil hat.
Flachmembranen hat PMC. Und einen ganz langen Antrieb, wie der Promoter mit AVM-Shirt versichert. Und wenn die verwendete Endstufe, pro Seite, mindestens 700 Watt leiste, begännen die Boxen richtig "frei" zu klingen.
Modulare Boxen, Open Baffle, Hörner ... Sehen und Hören lässt sich viel. Vergleichen nicht wirklich. Bezahlen?
Eine Lösung, die mir positiv aufgefallen ist, war die Vorführung von Vestlyd. Ein sogenannter Power-Monitor. Ein 2-Wege Coax-System von 12" oder 15", in einem Baßreflex-Gehäuse mit zwei Ports, im Retro-Design. Entwicklungs-Ziel: Live-Athmosphäre. Der Paketpreis von unter dreitausend Euro, inklusive Kabel und Verstärker, scheint mir, angesichts des allgemeinen Preisniveaus der Veranstaltung, ... ja was denn? Muss jeder selber wissen. Preiswerter, als ein Starter-Set Audio-Spiegel.
Falls sich noch jemand aufraffen möchte, möge er unbedingt die Raumpläne vorher runter laden. denn in Treppenhäusern und Fahrstühlen ist es mit den Hinweis-Schildern eher dünn. Auf den Etagen auch.
Und es gibt zwei Aufgänge: Gegenüber dem Haupteingang der zu den "Etagen". Hinter dem Zeitungsstand der Veranstalter, der mit den "Level"'s.
Parkplätze sind an der Straße, aber knapp. Die nächsten Parkhäuser in der Langen Reihe (Parallelstraße südlich) oder unter der Kunsthalle (westlich, in der Straße, Richtung Binnenalster). Die nächste Bus-Haltestelle ist ein paar hundert Meter nah, in der Langen Reihe: zwei Haltestellen zum Hauptbahnhof.
Tschüß, Matthias
Das erste Zwölftel 2025 ist zuende und mit den Norddeutschen HiFi-Tagen beginnt der Karnevals-Monat. Ich radle also an die Alster: Diesmal haben sich die Veranstalter gegen freie Parkplätze am Golfplatz entschieden, dafür für die Nähe zum Hauptbahnhof und zum ZOB.
Was erwarte ich von "HiFi-Tagen"? Eher keinen Kino-Ton. Erwartung erfüllt. Also kein Hype um neue Formate und Standards, die uns zwingen sollen, SOFORT! neue Geräte zu kaufen und noch mehr Ärger mit den Frauen zu provozieren, weil wieder eine Box mehr untergebracht werden muss: Mindestens einen Meter von jeder Wand entfernt.
Gibt es eigentlich eine statistische Erhebung über die Beziehung zwischen Kino-Ton und Ehe-Scheidungen? Immerhin hat der Streit um "Surround-Anlage vs Geschirrspühler" schon Einzug in Lehrmaterial über die Interpretation des §1357 BGB im Kontext des Familienrechts gefunden! Kann nicht mehr lange dauern.
Als Solist muss ich mir dazu keine Gedanken machen. Sehr wohl aber über die Frage, ob es irgendeinen Sinn macht, die Front- und Rear-Boxen irgendeiner "irgendwas.X-Anlage" Schallwand an Schallwand aufzustellen, weil sie, nach Bedienungsanleitung, jeweils einen Meter von den gegenüberliegenden Wohnungs-Wänden entfernt aufgestellt werden sollen. Denken die Entwickler eigentlich oder werden die Receiver-Fabrikanten von den Fertighaus-Herstellern subventioniert?
Die Umsätze von CDs brechen immer weiter ein. Viele CD-Player werde ich also nicht zu sehen bekommen. Um ein wenig Haptik zu erhalten - schließlich ist der "Mensch" noch immer nicht digital - werden also wieder Plattenspieler und auch ein paar Tonbandgeräte als Zuspieler dienen. Also tatsächlich nichts Neues?
DOCH: Ein Tonbandgerät.
Die Revox B77 Mk.III stammt aus Villingen und basiert auf Ihrer Vorgängerin.
Das Laufwerk ist nicht relevant verändert und die Tonköpfe kämen seit 40 Jahren vom selben Hersteller. Auf Nextel am Gehäuse wurde dieses mal verzichtet. Die Elektronik wäre in vielen Punkten neu. Zudem hätte man dieses mal nicht, zugunsten von Studer, die Qualität beschränken müssen. Haus-interne Konkurrenz zu den Profi-Geräten gäbe es nicht mehr. So lässt sich die neue B77 auf Studio-Entzerrung umstellen, so lassen sich gleich zwei Band-Einmessungen speichern.
Natürlich verkauft Revox auch bespielte und unbespielte Bänder. Insgesamt soll es derzeit vier Hersteller für Bandmaterial geben, so dass sich alle Wünsche erfüllen lassen.
Nur "mitnehmen" geht nicht. Statt der zwanzig Geräte, die pro Woche gefertigt werden, werden derzeit etwa fünfzig bestellt.
Was sollen die Aussteller auf einer HiFi-Messe verkaufen? Wovon sollen sie leben? CD-Player? Eher nicht. UKW-Tuner? Nö. Cassette Decks? Wahrscheinlich nicht. Irgendwas zum Streaming-Empfang? Macht das Telefon.
Ich würde ein Gerät auf den Markt bringen, um die BlueTooth-Verbindung zwischen Smartphone und Highend-Verstärker zu pimpen: Eine Highend-Docking-Station mit armdicken Glasfaser-Verbindungskabeln zum Ultra-Highend-D/A-Wandler, zur Analogisierung des Streaming-Signals vor der Einspeisung in den Digital-Verstärker. Als Zubehör gibt es ein Einbau-Modul, um den USB-C-Anschluss zu pimpen.
Immerhin weißt Ingo Hansen in seinem Kurs zu dem Thema "Highend mit dem Smartphone" darauf hin, dass in Verstärker eingebaute Bluetooth-Empfänger sehr leicht von der Endstufe gestört werden könnten. Selbst wenn sich das heraus rechnen oder ersetzen ließe, könnte der zusätzliche Aufwand zu Klang-Verschlechterungen führen. Also externe Empfänger? Und Highend-USB-KAbel gibt es schon. Ich bin sicher, bald gibt es auch Highend-Bluetooth-Kabel.
Der Einmess-Computer für die Stereo-Anlage wäre eigentlich fällig. Allerdings wäre der Versuch der Objektivierung von Tonqualität für so manchen Zubehör-Lieferanten eher kontraproduktiv. Selbst, wenn die Optimierung am Ende, in der Realität, nicht klappt. In der Regel reicht die Überzeugung, "das stimmt so", weil der Computer es meldet. Egal wie es klingt. Übrigens sind an dieser Überzeugung schon viele Kamera- und auch Zubehör-Hersteller im Foto-Markt pleite gegangen. "Mein iDings hat ausgelöst, also stimmt es so. Ups, jetzt habe ich mich selber beim Fotografieren fotografiert. Geil, muss ich hoch laden. Was hatte ich gleich noch knipsen wollen? Egal."
Tatsächlich wies ein Promoter darauf hin, sie hätte sich von DSP verabschiedet. Wegen der Qualität würden sie nun wieder analoge Aktiv-Weichen bauen.
An anderer Stelle allerdings ist DSP eingebaut. Sonoro baut ein Kompakt-Gerät mit eingebauten Lautsprechern. Natürlich mit DSP.
Überhapt gehört Sonoro zu denen, die noch etwas anders machen: Hier findet man doch tatsächlich noch ein mobiles Radiogerät "Easy" für UKW und DAB+. Mit Weckfunktion, optionalem Akku-Betrieb, Nacht-Lampe und Trage-Schlaufe. Und in der Variante "Stream" ist unter anderem ein Internet-Anschluß dabei. Eine etwas größere Stand-Version interpretiert das, was früher mal ein Radio-Wecker gewesen war, mit oder ohne CD-Player. Und dann gibt es die nochmal größere Version, mit zwei eingebauten Lautsprechern, die das Radio von früher ersetzt. Mit oder ohne CD-Player, und deutlich wertiger als so manche Kompaktanlage.
Die "Kompaktanlage", mit der Lyravox gestartet war, wird nicht mehr gezeigt. Dafür präsentiert Steinway-Lyngdorf seine Art "Fertig-Lösung": Man geht nicht in den Laden und kauft, sondern die Lyngdorfer kommen vorbei, schauen sich den Raum an, und bauen - aus ihrem Programm - das ein, was passt und klingt.
Wenn man durch die Räume schlendert, dann findet man hier und da einen Zubehör- oder einen Schallplatten-Händler. Oft hat das mit Kabeln zu tun, Tonarme, Tonabnehmer, oder mit Platten-Reinigung.
Arbeit macht sich der Dipl.Ing. Andre Grunewald von Arakas, der dem Publikum seine Klangspiegel erklärt, den Aufbau und die Einmessung zeigt. Die aufgerufenen Preise rechtfertigen den Aufwand, wenn sich denn ein Käufer findet. Beeindruckend ist der erzielbare Effekt auf jeden Fall, wenn man sich auch darüber klar sein muss, was man eigentlich erreichen will: "Indirektion", unterschiedlicher Art, hat es früher auch als Bestandteil von Boxen-Konzeption gegeben. Möglich ist die Einbeziehung der Reflexions-Eigenschaften eines Raumes. Die Frage ist, ob man sie will und was sie sonst so alles tut.
Tatsache ist, in nahezu jedem Raum steht Elektronik. CD-Player-Komponenten werden noch von CEC gezeigt. Manche Hersteller haben sie zumindest noch im Katalog. In fast jedem Raum stehen Plattenspieler. In größerer Zahl standen sie bei Thorens, auch mit der Marke EMT, bei Elac, Aragon Audio, Transrotor und AVM. Reed, Technics und Revox präsentierten ebenfalls ihren eigenen Dreher. Ansonsten konnte man überall größere, meist Masse-Laufwerke sehen, die aber nicht wirklich präsentiert, nicht vorgeführt worden waren. Und es gibt natürlich Verstärker. Alle haben gemeinsam, dass sie einfach laufen und meist nicht wirklich weiter beworben werden. Praktisch vorgeführt werden Lautsprecherboxen ... oder Kopfhörer.
Man geht also von Raum zu Raum und hört sich an, was die Promoter als "richtig" anpreisen. Aufgrund der Größe der Räume sind das häufig kleine Boxen. Beeindruckend klingen die häufig trotzdem. Aber eben auch unterschiedlich.
Und da in kaum einem Raum mal die selbe Musik gespielt wird, wie im letzten, ist ein Vergleich nicht wirklich einfach. Natürlich darf man unterstellen, die Musik-Auswahl der Promoter hat einen Zweck. Und so geht es mal um Dynamik, mal um Tiefbass, mal um Bühne oder Auflösung, mal um ... etwas, was die Box in besonderer Weise kann?
Selbst die alte BBC-Referenz LS3/5a, in der Version von Graham Audio, war wieder vertreten. Immer noch gut? Demgegenüber klingt ein neuer, viel kleinerer Monitor von Kii beeindruckend, angeblich bei nur +/- 0,5 dB Abweichung zwischen 40 Hz bis über 22 kHz. Richtig?
Immer wieder etwas Besonderes sind für mich die Flächenstrahler. Diesmal von Magnepan (Magnetostat) und Final (Elektrostat). So eine Art Flächenstrahler, eine strahlende Holzfläche, zeigt die Michael Symann Klavierbau, mit ihrem Soundboard. Einen "echten" Dipol, also einen Dipol über den gesamten Frequenzbereich, führt Linkwitz vor, eine Line Dr. Michael Axmann. Nicht so einfach zu ergründen, ob das eine wie das andere Prinzip, im Vergleich mit all den anderen, einen Vor- oder Nachteil hat.
Flachmembranen hat PMC. Und einen ganz langen Antrieb, wie der Promoter mit AVM-Shirt versichert. Und wenn die verwendete Endstufe, pro Seite, mindestens 700 Watt leiste, begännen die Boxen richtig "frei" zu klingen.
Modulare Boxen, Open Baffle, Hörner ... Sehen und Hören lässt sich viel. Vergleichen nicht wirklich. Bezahlen?
Eine Lösung, die mir positiv aufgefallen ist, war die Vorführung von Vestlyd. Ein sogenannter Power-Monitor. Ein 2-Wege Coax-System von 12" oder 15", in einem Baßreflex-Gehäuse mit zwei Ports, im Retro-Design. Entwicklungs-Ziel: Live-Athmosphäre. Der Paketpreis von unter dreitausend Euro, inklusive Kabel und Verstärker, scheint mir, angesichts des allgemeinen Preisniveaus der Veranstaltung, ... ja was denn? Muss jeder selber wissen. Preiswerter, als ein Starter-Set Audio-Spiegel.
Falls sich noch jemand aufraffen möchte, möge er unbedingt die Raumpläne vorher runter laden. denn in Treppenhäusern und Fahrstühlen ist es mit den Hinweis-Schildern eher dünn. Auf den Etagen auch.
Und es gibt zwei Aufgänge: Gegenüber dem Haupteingang der zu den "Etagen". Hinter dem Zeitungsstand der Veranstalter, der mit den "Level"'s.
Parkplätze sind an der Straße, aber knapp. Die nächsten Parkhäuser in der Langen Reihe (Parallelstraße südlich) oder unter der Kunsthalle (westlich, in der Straße, Richtung Binnenalster). Die nächste Bus-Haltestelle ist ein paar hundert Meter nah, in der Langen Reihe: zwei Haltestellen zum Hauptbahnhof.
Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch