BASF Chromdioxid 120 - Erfahrungen?
#1
Habt ihr mal BASF Chromdioxid 120er getestet?

Ich benötigte mal eine größere Menge 120er aus den 70ern bekommen und habe dann enttäuscht feststellen müssen, daß die nicht zu gebrauchen sind. Auf meinem Technics RS-TR555 bringen die höchstens +3 dB. Dolby und dbx bringen nichts.

Ich habe also das ganze Bandmaterial entsorgt. Und das ist alles so merkwürdig. Die CrO2 120er dieser Zeit haben nicht nur den SM-Mechanismus, sondern auch noch eine Blattfeder, die das Band festigt.

Aber sonst sieht es nicht gut aus. Ich hatte Bandwickel mit abgebrochenen Zacken. Unterschiedliche Bandwickel in einer Cassette. Die Gleitfolien sind nicht transparent. Das schöne neon-grüne Vorspannband war total statisch aufgeladen.

Hier mal ein paar Fotos.
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#2
Das war ein Teil der Reinigungsaktion.


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#3
Ich habe dann mal weitere BASF chromdioxid 120er getestet. Und die sind alle so mies, selbst die chromdioxid II mit dem großen eckigen Sichtfenster. Die CR-E II 120 konnte ich nicht testen, habe keine von denen.

Die BASF Chrome Extra II 120 (1992, verschraubtes Gehäuse) und CE II 120 (1995, verschweißtes Gehäuse) kann man gut verwenden. Versionen von EMTEC habe ich nicht da.

Da hatte ich von BASF mehr erwartet. Die 60er und 90er aus den 70ern kann man gut verwenden, aber daß die 120er über einen so langen Zeitraum so schlechte Qualität haben, ist enttäuschend.
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#4
Von denen in Beitrag 2 hatte ich auch mal welche, aber ich glaube, ich habe sie nie ausprobiert.

Gut funktioniert haben bei mir diese aus den 1980ern. Waren damals aber auch noch recht neu.
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#5
Diese Federung habe ich erstmals in einer blauen Ferrochrom 90 aus einer C-Box entdeckt. Die Cassette war originalverpackt, aber das Bandmaterial bröselte von der Trägerfolie. Als ich die dann aufgemacht hatte, fand ich diese Federung. Es gibt auch noch eine aufwändigere Variante, die einen Plastik-Kreis als Halterung verwendet.

In den USA hat BASF damit geworben.


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#6
Die Extra-Feder gab es ursprünglich nur in C-120, später dann auch in den chromdioxid super und ferrochrom 60/90. Grund war, daß diese Zweischichtbänder und die 120er dazu neigen, daß sich das Band kräuselt, wenn es nicht straff aufgewickelt ist, was in Verbindung mit den SM-Elefantenzähnen besonders leicht zu Unfällen führt. Die Variante mit der Extra-Halterung der Feder war eine verbesserte Version, die mit dem Gehäuse-Update Ende der 70er Jahre kam.

Die statische Aufladung kommt von den damaligen Gleitfolien, welche noch nicht mit Gleitmittel versehen waren. Das schöne Vorspannband hättest Du also behalten können, modernere Gleitfolien rein, neues Band (z.B. UD II-CD), SM auch drin lassen, und die Teile funktionieren wieder prima.

Was Du da festgestellt hast von wegen "nicht brauchbar" ist die Alterung von Chromdioxid. Nach nunmehr 50(!) Jahren hat sich eben ein Teil der Beschichtung in nicht-magnetische Chromverbindungen umgewandelt. Bei den 40 Jahre alten Teilen aus den 80ern (chromdioxid II und CR-E II) ist es nicht ganz so extrem, aber auch deutlich hörbar. Die letzten Chromdioxidbänder aus den 90ern funktionieren natürlich noch besser, werden sich aber irgendwann auch auf das Niveau der 80er-Jahre-Versionen begeben. Ist alles auch von der Lagerung abhängig: Je wärmer und je höher die Luftfeuchtigkeit, desto schneller der Zerfall.

Bei 120ern mit ihrer dünneren Beschichtung schlägt der Effekt nochmal etwas stärker durch als bei C-60/90. Trotzdem lassen sich die Chrombänder ab chromdioxid II (1980, verbesserte Stabilisierung der Chrompartikel, irgendwo gibts dazu ein Patent von 1979) nach wie vor benutzen, wenn sie kühl und trocken gelagert wurden. Man darf halt nicht die Dynamik von moderneren FeCo Typ II erwarten, also vorsichtig aussteuern, dann paßt das. 120er waren sowieso nie Dynamik-Wunder.

Viele Grüße,
Martin
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#7
Erst vor wenigen Tagen musste ich eine chromdioxid II 120 (ca. 1982/83, Panoramafenster) ausrangieren. Eine Neuaufnahme brachte nur ca. -10dB. Allerdings habe ich momentan nur ein einfaches Gerät mit automatischer Aussteuerung zur Verfügung (Grundig CR 485). Mit meinen "großen" Tapedecks von Yamaha (frühe 80er) hat das gar keinen Sinn mit BASF Chromdioxid. Neben dem sehr niedrigen Pegel ist hier auch noch die Klangqualität besonders schlecht. Diese Decks sind auf japanische Bänder eingemessen, hier ist (fast) kein Unterschied zum Original festzustellen.

Eigentlich war der Grundig CR 485 bisher noch das bei mir am besten geeignete Gerät, um BASF zu bespielen. Aber letztens funktionierte das auch schon nicht mehr mit einer 1976er chromdioxid 90.

Die für die chromdioxid II 120 vorgesehene Aufnahme machte ich schließlich auf eine noch mal mindestens 10 Jahre ältere LH 120. Zwar auch nicht perfekt wegen des hohen Alters (war aber auch ein nicht so hochwertiges Quellmaterial, daher nicht so hohe Ansprüche), aber die konnte ich wenigstens aussteuern, und das Ergebnis ist mindestens akzeptabel.
Gruß
Michael

Kassetten-Wiedereinstieg 2007 nach längerer digitaler Phase
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#8
Kirunavaara:

Keine Sorge, ich habe alles aufgehoben. Nur das Bandmaterial ist entsorgt. Gibt es irgend eine automatische Klebevorrichtung für das Vorspannband?

Die Gehäuse gefallen mir eigentlich sehr gut, besser als die mit den größeren Fenstern. Später bekamen ja eigentlich alle Cassetten den Stil 'Mega-Design mit Mini-Sticker'. Ganz besonders blödsinnig bei der Ur-Maxima, bei der man bei vielen Cassettendecks nicht sehen kann, wieviel Band noch für die Aufnahme bleibt. Heutzutage kann man sich ja per DTP die schönsten Labels erstellen. Bei den Cassetten im Philips-Gehäuse reicht ein Locheisen und ein Cutter, um sie auszuschneiden.

Früher gabe ich mir ja gelegentlich MC's gekauft. Deshalb habe ich auch mal das Polydor-Design nachgestellt. Da passen drei Zeilen Text für Titel drauf. Sogar eine Version für Microcassetten habe ich gebastelt. Auch das ikonische 2LP-Logo habe ich neu nachgestellt, die kleinen Cassetten sind keine Scans. Wenn jemand eine Cassette in dem Stil haben möchte, ich benötige nur die Daten und vielleicht ein Cover. Es kommt dann als PDF für den Druck zurück.


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