Made in Germany

[highlander]

Dieses ursprünglich von den Engländern eingeführte Siegel, sollte es den eigenen Leuten einfacher machen, ausl. Waren, in diesem Fall deutsche, zu erkennen und zu boykottieren. Nach dem 2WK wurde es zu einem Qualitätssiegel.

Ich vermute, dass der 'Made in Germany'-Aufkleber 'freiwillig' aufgebracht werden kann. D.h. es dürfte den Unternehmen obliegen, wann sie dieses Siegel verwenden. Wenn dem so ist, ab wann begeht ein Unternehmen etwa Etikettenschwindel, wenn denn die Waren z.B. komplett aus China kommt und man sie nur öffnet, um das Siegel draufzubappen?
Oder wenn man die chinesische Ware mit einem deutschen Schukostecker versieht, reicht das?
Gibt es da überhaupt Gesetze bzw. Regelungen, taugt dieses Siegel überhaupt etwas?

[mash]

Ich glaube nicht, dass es irgendeine Vorschrift gibt, die ein 'Made In Germany' erzwingt. Zwingend vorgeschrieben ist bei einigen Waren in Europa allerdings das CE-Zeichen.

http://www.ce-zeichen.de/ce-start.htm

Eine Angabe des Herkunftslandes ist nur bei einigen Nahrungsmitteln (z.B. Obst) zwingend.

Das 'Made In Germany' darf benutzt werden, wenn ein bestimmter Anteil der Montage in Deutschland erfolgt ist. Woher die Bauteile dann stammen ist egal.

[timo]

Im Zusammenhang mit irgendwelchen Sonnenbrillen habe ich mal gelesen, daß für "Made in Italy" der Anteil der tatsächlich in Italien stattgefundenen Wertschöpfung bei 30% liegen muß. Ich kann mir aber kaum vorstellen, daß diese Regelung uneingeschränkt auch für Deutschland gilt. Nur so als Beispiel: Komplett-PCs, deren Endmontage in Deutschland erfolgte, tragen praktisch immer "Made in Germany" auf dem Typenschild. Drinnen sind aber überwiegend oder sogar ausschließlich Fernost-Komponenten verbaut, so daß der Wertschöpfungsanteil in Deutschland m.E. nie und nimmer bei 30% liegen kann.

Es gibt übrigens auch den umgekehrten Fall: PC-Prozessoren von AMD werden im Kern in Dresden gefertigt und dann in Taiwan endmontiert. In den Handel kommen sie mit "Made in Taiwan"-Aufdruck.