Hallo Fred,
(07.01.2025, 11:21)Sirdolby schrieb: Ich fürchte, ich muss mich wohl mit 20khz zufrieden geben.
um meine Bemerkung oben etwas präziser zu machen: Ich erwarte nicht, dass oberhalb von 20 kHz noch irgendwelche relevante Audio-Information zu finden ist. Wenn Du mit der richtigen Geschwindigkeit digitalisierst, ist das kein Engpass irgend einer Art.
Ich meinte den
Spezialfall, dass Du aufnahmen, die mit 19 cm/s gemacht wurden, mit 38 cm/s abspielst und die Geschwindigkeit nachträglich im Rechner halbieren willst. Bezüglich der
Wellenlängen (Aufnahme auf dem Band, Kopfspalt) ist das kein Problem, also nicht besser oder schlechter, als wenn man direkt mit der richtigen Geschwindigkeit läuft.
Durch die doppelte Geschwindigkeit werden allerdings die
Frequenzen verdoppelt, also was bei 19 cm/s von 20 Hz bis 20 kHz aufgenommen wurde bildet sich bei 38 cm/s auf 40 Hz bis 40 kHz ab. Wenn man das verlustfrei digitalisieren und danach zurückrechnen will, könnte es einen Engpass geben, weil im Wiedergabeverstärker (und vielleicht auch in der Soundkarte) niemand darauf geachtet hat, ob der Bereich zwischen 20 und 40 kHz irgendwie sinnvoll abgebildet wird - eher hat man ihn irgendwo bewusst begrenzt, um Störungen zu vermeiden. In jedem Fall müsste die Abtastrate für so eine Übung dann auch doppelt so hoch wie gewöhnlich sein, dass man sie beruhigt halbieren kann - also z.B. 96 kHz, um 48 kHz übrig zu haben.
Wenn allerdings die Geschwindigkeit durch einen Eingriff am Tonmotor schon richtig auf 19 cm/s reduziert wurde, bleibt noch die Korrektur der Entzerrung übrig (vermutlich Umrechnung von 50 + 3180 µs für 38 cm/s auf 90 + 3180 µs for 19 cm/s). Das ist eine einfache Übung im Rechner.
(07.01.2025, 11:21)Sirdolby schrieb: wie kann ich direkt am Kopf digitalisieren?
Dazu würde ich noch nicht raten - ich hab es noch nicht zu Ende ausprobiert und kann nicht sagen, ob der Aufwand irgendwas bringt.
Die Idee wäre, den Kopf direkt an den symmetrischen XLR-Eingang eines Audio-Interfaces zu hängen, der eigentlich für Mikrofone gedacht ist (natürlich ohne 48V-Speisung!). Das gibt natürlich alles andere als einen linearen Frequenzgang - eher so, wie wenn man einen Plattenspieler ohne RIAA-Entzerrung betreibt. Hier hatte ich mal gezeigt, was dann ankommt:
Selbstbau eines Tonbandgerätes, Beitrag #107.
Viele Grüße
Andreas