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03.01.2025, 02:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.01.2025, 16:55 von kesselsweier.)
Der BASF DP 26-Thread (mit LP 35 und TP 18)
Bestimmt ist es dem ein oder anderen schon so ergangen wie mir:
Man hat zum ersten Mal ein BASF DP 26 in der Hand und schaut in der Suchmaschine oder in den Internet-Marktplätzen danach: Man findet verwirrenderweise eine Unmenge verschiedener Typen, dessen Langnamen (hast Du das ferro super LH hifi oder das Audio Professional FE LH…) bisweilen an das, Entschuldigung, Jodeldiplom.
Zeit für eine Selbstkasteiung, aehm, Chronologie.
Das BASF-Heimtonbandprogramm bestand von 1953 bis 1968 aus den LGS-Typen (Luvitherm (PVC)-Folie) und ab 1958 parallel dazu aus den PES-Typen (Polyester (PE)-Folie).
Etwa mit Umstellung des BASF-Firmenlogos
BASF_Logo_alt.JPG (Größe: 3.54 KB / Downloads: 1095)
BASF_Logo_ab_1968.jpg (Größe: 2.94 KB / Downloads: 1094)
wurde das Heimtonbandprogramm 1968 neu gestaltet.
Die bisherigen Typen PES 35, PES 26 und PES 18 (die Ziffern stellen die Dicke in Mikrometern dar) wurden in die Typen
LP 35 (Long Play, Langspielband), DP 26 (Double Play, Doppelspielband) und TP 18 (Triple Play, Dreifachspielband) umbenannt und umgestaltet.
Ebenfalls umbenannt wurde das bisherige LGS 52, welches zu SP 52 (Standard Play, Standardspielbanddicke) mutierte, wenngleich Standardspielbänder seit Mitte der 60er nicht mehr im Heimtonbandprogramm gelistet waren, sondern unter den Studiobändern. Siehe auch #15.
LP 35 und DP 26 gab es, gemäß der u.a. 1970er Datenblätter, eine Zeit lang parallel als PE- oder PVC-Band, also eine gewisse Resteverwertung.
Sie wurden primär in hellen Kunststoffkassetten und, günstiger, in Runddosen vermarktet, die Kunststoffspulen waren transparent, hatten nun kleinere Flanschlöcher und trugen das neue logo.. Es gab auch noch sogenannte Archivboxen, welche quasi eine Dreifach-Kunststoffkassette darstellten. Bei Spulengrößen ab 22 cm gab es Schiebekartons.
Produktionsstandort bis ca. 1991 war Willstätt.
(Bilderquelle: eBay)
Datenblätter:
BASF LP 35 DE (1970).pdf (Größe: 98.67 KB / Downloads: 11)
BASF DP 26 1970.pdf (Größe: 274.28 KB / Downloads: 11)
BASF TP 18 (1971).pdf (Größe: 107.15 KB / Downloads: 8)
Prospekt von ca. 1972:
1972/73 wurden diese Nicht-LH-Typen eingestellt.
Ebenfalls ab 1968 wurde der neue Typ LP 35 LH ( Low Noise High Output), im gleichen Gewand eingeführt, welcher ein neues Pigment mit geringerem Grundrauschen und höherer Aussteuerbarkeit aufwies. Das LP 35 LH hatte dabei bereits 1967 einen Vorgänger, das PES 35 LH (siehe auch #23).
DP 26 LH und TP 18 LH folgten in 1969.
(Bilderquelle: eBay)
Datenblätter:
BASF LP 35 LH (1970).pdf (Größe: 198.07 KB / Downloads: 9)
BASF DP 26 LH 1970.pdf (Größe: 277.26 KB / Downloads: 9)
BASF TP 18 LH (1971).pdf (Größe: 117.34 KB / Downloads: 8)
Prospekt ca. 1974:
(Fortsetzung Teil 2)
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03.01.2025, 02:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.01.2025, 16:49 von kesselsweier.)
Teil 2:
Das DP 26 LH gelangte zu besonderen Ehren, denn es wurde bereits 1969 mit der Charge C 264 Z das primäre Referenzleerband der DIN (und später, bis zum heutigen Tage, auch der IEC) für die Heimton-Klassen 19,05, 9,53 und 4,76 cm/s:
Die ab 1971 eingeführten semiprofessionellen Typen LPR 35 und DPR 26 werden in einem eigenen Thread behandelt:
LPR 35 zum 50. Jubiläum
1975 wurden zusätzlich höher aussteuerbare Typen mit einer besonders gestalteten, getönten Kunststoffspule in schwarzer Kunststoffkassette eingeführt,
LP 35 LH super und DP 26 LH super:
(Bilderquelle: eBay)
Prospekt von ca. 1976:
Diese LH super Modelle wurden bereits 1977 wieder eingestellt bzw. durch nachfolgende Typen ersetzt.
1977 wurden alle LP-, DP- und TP-Modelle neu gestaltet. Die Kunststoffkassetten-Variante entfiel etwa Anfang der 80er, die Runddosen wurden durch bedruckte Klappkartons ersetzt, die bislang transparenten Kunststoffspulen wurden sukzessive Rauchglasfarben.
Neu waren die schwarz-rot verpackten Modelle LP 35 ferro super LH und DP 26 ferro super LH, mutmaßlich mit verbesserten elektroakustischen Daten und verändertem Binder. Auf den Vorspann lautete die Bezeichnung FE super LH".
1978/79 fiel die Bezeichnung "super" weg und das TP 18 ferro LH kam hinzu.:
(Bilderquelle: eBay)
Prospekt von ca. 1979:
Ebenfalls 1977 wurden die bisherigen LP 35 LH-, DP 26 LH-und TP 18 LH-Typen (LH ohne ferro) in schwarz-orange verpackter Kunststoffkassette einige Zeit preisgünstig weitervertrieben:
Ab ca. 1978/79 wurden die schwarz-orangen Typen durch die schwarz-grünen Budget-Modelle LP 35 und DP 26, nun in Klappkartons, ersetzt. Ein TP 18 dieses Typs gab es wahrscheinlich nicht; die Schwarz-grünen tauchten in Prospekten eher nicht auf.
Der Zusatz LH wird nicht genannt, obwohl es sich offenbar stets um LH-Bänder handelte:
Das LP 35 (wahrscheinlich das schwarz-grüne) wurde in der STEREO in 07-1980 getestet (DL-Bereich: Zeitschriften/Bücher…).
(Fortsetzung Teil 3)
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03.01.2025, 03:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.2025, 17:55 von kesselsweier.)
Teil 3:
Ab ca. 1982 wurden die schwarz-roten und schwarz-grünen Kartons umgestaltet:
Ab ca. 1984 gab es Barcodes auf der Kartonrückseite.
Prospekt ca. 1988:
Das LP 35 entfiel ca. 1989.
Ab ca. 1989 wurden die Kartons und Kunststoffspulen erneut umgestaltet und die Bänder erhielten, vielleicht auch erst ca. 1991, ein neueres Pigment und das DP 26 erstmals eine dünne schwarzer Rückseitenmattierung.
Die Bezeichnung der Bänder lautete im Prospekt nun "Audio Professional DP 26 (bzw. TP 18)" und auf der Kartonseite DP 26 FE LH" bzw. " TP 18 FE LH":
Ab ca. 1991 dann in grauem Karton und mit neuem Fertigungsstandort München (von der übernommenen Agfa-Bandsparte):
Prospekt 1994:
Datenblatt 1996 (TP 18 fehlt):
BASF DP 26 DE 1996.pdf (Größe: 89.54 KB / Downloads: 10)
(Fortsetzung Teil 4)
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03.01.2025, 03:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.01.2025, 17:44 von kesselsweier.)
Teil 4:
Zum Jahreswechsel 1996/97 verkaufte die BASF ihre Magnetbandsparte an die Firma EMTEC Magnetics GmbH (European Multimedia Technologies), der neue Markenname lautete EMTEC.
Die Bandtypen wurden, ebenso wie der Fertigungsstandort München, beibehalten.
Die grauen BASF-Kartons wurden zu „BASF by EMTEC“ und später zu „EMTEC“ umgestaltet, der BASF-Aufdruck auf den Spulen entfiel und wurde später durch „EMTEC“ ersetzt.
Datenblatt DP 26 von 1999 (identisch zum 1996er):
EMTEC DP 26 DE 1999.pdf (Größe: 95.24 KB / Downloads: 7)
Etwa 2001 wurden die grauen Kartons durch Blaue ersetzt:
(Bilderquelle: eBay)
Das TP 18 entfiel in 2001.
Ende 2003 musste die Emtec Magnetics Konkurs anmelden und somit endete auch der letzte verbliebene Typ dieser Reihe, das DP 26.
Archivierte 2003er Webseite von EMTEC DP 26:
EMTEC - Professional Media - Studio - Audio - DP 26
Hier auch eine Auswahl der Kunststoffspulen von 1969 bis 2003:
Bedingt kompatible DP 26-Nachfolger wurden ab 2006 die Typen PM 974 und PM 975 von RMG international aus Oosterhout in den Niederlanden:
Datenblatt von 2006:
RMGi PM 97x 2006.pdf (Größe: 205.41 KB / Downloads: 9)
Dieser Bandtyp entfiel ca. 2011 ersatzlos und somit sind Doppel- und Dreifachspielbänder neu m.E. nicht mehr erhältlich.
Ergänzend weise ich auf berufenere Lektüre hin, denn in den „Zeitschichten“ (Engel/Kuper/Bell/Münzner) werden die besprochenen Bandtypen auf den Seiten 389ff behandelt:
gfgf.org/files/digenio-theme/content/buecher/e-books/ZS_VIER_2023_08-21.pdf
Des Weiteren erlaube ich mir, Friedrichs Typenliste hier editiert abzubilden, gekürzt auf die Agfa- und BASF-Heimtonbandtypen ab ca. 1968:
basftapes_Domestic_1968-2003.xls (Größe: 45 KB / Downloads: 2)
(Edit: Excel aktualisiert)
Es fehlen uns leider nach wie vor sämtliche Datenblätter zwischen 1974 und 1994 sowie jenes des TP 18 von 1996 bzw. 1999.
So, ich hoffe, die Lektüre hat ein wenig Freude bereitet.
Und der ein oder andere hat vielleicht hilfreiche Korrekturen und Ergänzungen parat. Denn ich habe bislang in keinem Beitrag so oft das Wörtchen circa verwenden müssen…
Schöne Grüße
Frank
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Hallo Frank,
vielen Dank, dass du uns diese Daten zusammengestellt hast.
Liebe Grüße
Andreas
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Danke Frank für diese ausführliche Aufarbeitung.
Gruß Jan
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Moin Frank,
auch ich möchte Dir sehr danken für die erhellende Zusammenstellung.
Dadurch wurde mir klar, dass meine Tonbandkarriere doch einige Lücken hat, weil über die vielen Jahre immer mal wieder längere Pausen der Nichtbeschäftigung mit dem Hobby eintraten.
V.G.
Jo
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Danke! Ich selbst merke zwischen dem originalen DPR 26 und dem rückseitenbeschichteten DP 26 praktisch keinen Unterschied. Die in den weißen Schachteln abgepackten Bänder neigen allerdings etwas zum Kleben und sollten vor dem Abspielen oder Aufnehmen einmal umgespult werden.
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Danke Euch.
ich habe "oben bewusst vermieden, auf potenzielle Alterserscheinungen der einzelnen Typen hinzuweisen, da ja nur bedingt repräsentativ. Dafür haben wir ja auch die Bändertauglichkeitsliste.
In einigen Threads wurde dies bereits erörtert, z.B. dort:
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...pid=308013
https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=8535
Schönes WE
Frank
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Frank
Vielen, vielen Dank für die tolle Übersicht, super strukturiert und alles mit Fotos dokumentiert. Ich habe schon so oft zu dem Thema im Netz gesucht und dann wieder vergessen, jetzt weiß ich wo ich es immer wieder finde.
Können wir das Thema irgendwo anpinnen, ich denke es geht nicht nur mir alleine so
Lars
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Auch von mir herzlichen Dank für Deine tolle Arbeit, Frank !
Freundliche Grüße
Jens
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Super gemacht Frank, sehr interessanter Stoff
LG und frohes neues Jahr Euch allen
Mike
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Hallo Frank.
vielen Dank für diese ziemlich umfassende Aufstellung der LH-Bänder in all ihren Variationen! An Ergänzungen fällt mir noch ein:
- Die Logo-Wechsel fanden 1968 und 1986 statt.
- LP 35 und SP 52 ohne LH gab es jeweils in zwei Ausführungen: Entweder man bekam PES oder LGS. Es stand nur nicht mehr auf der Verpackung! Bei DP 26 bin ich mir nicht sicher, ob man unter diesem Namen auch noch LGS-Band erwischen konnte, oder ob es sich dabei bereits immer um PES handelte.
- Der 1978 als Nachfolger von LH super eingeführte Typ hieß ganz am Anfang ferro super LH HiFi, wie noch auf dem Einleger in der Runddose zu sehen, aber bereits im 1979er Katalog dann nur noch ferro LH HiFi. Die Exemplare mit "ferro super LH" auf der Verpackung sind recht selten; auf dem Vorspannband findet man dagegen noch öfters den Aufdruck FE SUPER LH, interessanterweise auch schon bei späten noch als LH super verkauften Exemplaren. Die Übergänge waren da, wie so oft, ziemlich fließend.
- Was machen wir mit LP 35 LN und DP 26 LN? :-) Die Sorten gab es parallel zu LH super, scheinbar nur in Runddosen, als preisgünstiges Angebot. Mein einziges Exemplar sieht aus und riecht wie ein typisches LH-Band aus der Zeit... wenn ich es wieder finde, darf Andreas mal eine vergleichende Messung machen.
Viele Grüße,
Martin
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@all: danke für die Blumen.
Hallo Martin,
danke für Deine immerwährende Aufklärung.
Ja, das LHS-Vorlaufband oben in Teil 2 zeigt ja auch das "FE SUPER LH"...(beim Anklicken der Bilder werden jene stark vergrößert)
Zu SP 52 (ohne P) und LP 35 / DP 26 LN kann ich leider nichts beitragen. Hattest Du jene einmal gezeigt?
Diese sind in Friedrichs Tabelle nicht aufgeführt, und das SP 52 P kam offenbar erst 1972 und ich habe keine weiteren Infos dazu, deshalb habe ich die "Standard Play" Bänder unterschlagen......das LN wiederum findet sich auch nicht im o.a. Prospekt von ca. 1976?
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...
Schöne Grüße
Frank
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06.01.2025, 20:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.01.2025, 18:40 von kesselsweier.)
Ergänzung zu Teil 1:
Ebenfalls 1968 wurde das LGS 52 in SP 52 (Standard Play, Standardspielbandlänge) umbenannt, die Banddicke betrug jedoch, wie beim Vorgänger, nur 48 µm. In den Heimtonbandprospekten der 70er wurden Standardspielbänder, welche ja eher dem Studiobereich zuzuordnen waren, nicht mehr aufgeführt.
(Bildquelle: eBay)
SP 52 wurde 1972 durch SP 52 P (PE-Folie) ersetzt. Ein SP 52 LH gab es mutmaßlich nicht. (s.u.)
Datenblatt 1973:
BASF SP 52 P GB 1973.pdf (Größe: 231.69 KB / Downloads: 5)
Schöne Grüße
Frank
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Hier noch ein paar Links, welche bei der Band-Identifikation behilflich sein könnten:
https://reeltoreelwarehouse.com/identiyi...ape-types/
https://reeltoreelwarehouse.com/tape/bas...-standard/
Und hier hat Wilhelm u.a. die US-Bezeichnungen für LP 35, LH super und LPR 35 aufgeführt:
https://www.tapeheads.net/threads/basf-t...ost-235481
Zitat:
For the US, the names differed a bit:
Performance = 3600'/1800' reels of LP35 standard oxide
Studio = 3600'/1800' reels of LP35 LHS for slower consumer speeds
Professional = 3600'/1800' of backcoated LPR35 LH for professional use
Schöne Grüße
Frank
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Das SP 52 hatte ich wahrscheinlich noch nicht gezeigt, vor ein paar Tagen hatte ich es noch in der Hand - und war beim Lesen Deines Beitrags gerade schon wieder auf dem Weg zurück nach Norden. Jetzt hast Du ja selbst ein Bild gefunden. Bei meinem Exemplar sind die Bezeichnungen gemischt, d.h. auf der Verpackung steht LGS 52, auf dem Vorspannband SP 52 - oder war es umgekehrt? Da muß ich bei meinem nächsten Besuch doch nochmal nachsehen. Das Band kam jedenfalls in ungeöffneter Originalverpackung zu mir, und ich hatte es vor 15-20 Jahren jemandem abgekauft, der die Restbestände eines aufgegebenen Radio-TV-Ladens in Deutschland übernommen hatte. Scheint es also auf Bestellung auch bei uns gegeben zu haben, selbst wenn es nicht in den Heimanwender-Prospekten gelistet war.
Sogar ein Ferro LH HiFi SP 52 in schwarz/roter Verpackung ist mir schon im Netz begegnet:
Aufgrund der portugiesischen Beschriftungen denke ich, daß ich die Bilder mal auf Mercadolibre, dem "brasilianischen eBay", gefunden und gespeichert hatte.
Ebenfalls aus Brasilien ist dieses SP 48 LH; das SP 54 R nebenan ist ein komplett anderes Gewächs, da hatte Peter Ruhrberg sogar mal zwei Exemplare extra gemessen und für unterdurchschnittlich befunden :-)
Und nochmal aus Brasilien, SP 52 LH:
Das folgende LP 35 low noise war, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, mal bei eBay USA eingestellt - sonst habe ich diese Variante noch nie gesehen:
Bei uns gab es die weiter oben angesprochenen LN-Bänder in Runddosen, da muß ich noch entweder das Bild oder mein Band finden.
Viele Grüße,
Martin
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Danke Martin,
das ist ja Allerhand!
Wusste ich doch, dass dies wieder eine Büchse der Pandora wird. Unbekannte Ländervarianten und erst recht nicht zuzuordnebare Zeiträume...
Kaum schreibe ich, dass es ein SP 52 LH wohl nicht gab, bekomme ich Minuten später das Gegenteil vorgeführt.
Spannend auch das schwarz-rote SP 52 Ferro LH (das hifi erwähne ich nicht ausdrücklich, da es in den Datenblättern ebenso unerwähnt bleibt) mit dem Kartondesign ab 1982 (und Frühsiebziger-Spule), aber nicht rechtsbündiger, sonder zentrischer Schrift.
SP 48 LH könnte ich mir ob der Mikrometer-Pingeligkeit exklusiv in der Schweiz vorstellen...
Und auf das LN bin ich gespannt...
Schöne Grüße
Frank
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07.01.2025, 23:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.01.2025, 23:50 von Kirunavaara.)
Nach etwas Sucherei in längst vergessenen Regionen der Festplatte bin ich nun auf bereits im Jahr 2009 geschossene Fotos gestoßen, die ich seinerzeit beim Auspacken des mysteriösen LN-Bandes gemacht hatte:
Das Band selbst liegt bestimmt 1300 km weiter südlich von mir, aber ich erinnere mich noch an den typischen LH-Geruch, selbst wenn auf dem Vorspann nur DP 26 vermerkt ist; dazu immerhin noch eine Chargennummer, die bei den späteren Budget-Bändern meistens weggelassen wurde.
Der Einleger entspricht genau dem der LH-super-Bänder, nur mit weiß statt rot, und paßt auch sonst in die 1974 eingeführte Designlinie, die sich durch alle Magnetbandformate zog: Schwarzer Balken mit BASF-Logo, ohne die vier Buchstaben nebendran nochmal in groß zu wiederholen, dazu die typische Schriftart Avant Garde.
Die Spule ist Hausmannskost, paßt aber auch genau in die Zeit und wurde so noch für alle Bänder unterhalb von LH super bzw. ferro (super) LH weiterhin verwendet, bis irgendwann die schwarzen Etiketten und die dunkel eingefärbten Spulen kamen.
Für mich sind diese LN-Bänder die legitimen Vorgänger der schwarz-grün verpackten LP 35 und DP 26. Ein Bild eines entsprechenden LP 35 LN habe ich auch gefunden (nicht von mir, wahrscheinlich aus einer eBay-Auktion):
Viele Grüße,
Martin
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Danke Martin,
erstaunlich.
Ob diese LP 35 LN und DP 26 LN auch in der BRD verkauft wurden? Die Prospekte von 1974 und 1976 sowie der von Stefan (Vollspurlöschkopf) gezeigte VDRG-Auszug von 74/75 weisen ja nicht darauf hin.
Du tippst auf LH-Band. Nachvollziehbar. Das alte "nicht-LH" Magnetit wäre ja auch kein Low-Noise und ein separat entwickeltes LN- Pigment wäre weniger vorstellbar...
LN-Verortung ca. 1975-1977?
Schöne Grüße
Frank
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"Das Band selbst liegt bestimmt 1300 km weiter südlich von mir, aber ich erinnere mich noch an den typischen LH-Geruch"
das muß ja ganz schön stinken...
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Frank, jetzt mußte ich wirklich nachdenken und suchen, was Du mit den VDRG-Auszügen von Stefan meintest. Ganz dunkel hatte ich noch was im Hinterkopf, obwohl es nur knapp sechs Jahre zurück liegt. Nach kurzer Suche fand ich diesen Beitrag, den meinst Du bestimmt?
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid231979
Da sind in der Ausgabe 1975/76 noch als Budget-Bänder die DP 26 LH in Runddosen aufgeführt, die es ja auch eine Zeitlang mit speziellen Einlegern gab, wie in diesem Prospekt von 1974/75 unten rechts zu sehen:
https://tonbandforum.de/attachment.php?aid=25673
In den Großhandels-Katalogen kamen die Neuerungen auch immer mit etwas zeitlichem Verzug an. Damals lief ja noch nicht alles online und in Echtzeit, sondern es wurde bei Drucklegung das jeweils jüngste Lieferprogramm der Hersteller verwendet.
Aber irgendwo in die Zeit 1975-78 würde ich die als LN bezeichneten Bänder in Runddosen auch verorten. Ob sie überhaupt für den deutschen Markt produziert wurden, weiß ich leider nicht. Mein Exemplar stammt zwar von einem deutschen Verkäufer, aber man sieht diese Version doch ziemlich selten. Eigentlich zu selten, wenn man bedenkt, wie viele Tonbänder Mitte der 70er Jahre noch gekauft wurden.
Noch eine kleine Korrektur: LH HiFi in orange/schwarz von ca. 1977/78 (wie in Beitrag #2) kenne ich nicht in Klappkartons. Das ist nur ein dünner Umkarton, in dem eine alte, graue Archivbox steckt. Die ist durch die kleine Aussparung zum Heraustrennen des Einlegers auf der Karton-Rückseite sogar sichtbar.
Viele Grüße,
Martin
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(03.01.2025, 02:14)kesselsweier schrieb: Das LP 35 LH hatte dabei bereits 1967 einen Vorgänger, das PES 35 LH.
Auch dieser soll hier nicht fehlen. Vor ein paar Jahren hatte ich Glück und fand zwei originalverpackte Exemplare dieses doch recht seltenen Typs:
Interessant fand ich - neben dem technischen Entwicklungsschritt an sich - die Kombination aus neuer Archivbox und alter Spulenform, sowie der Karton-Einleger auf einer Seite der Spule, um deren Eindrücken gegen die Bandkanten beim Transport zu vermeiden. Was ein Aufwand... das habe ich noch bei keinem anderen BASF-Heimtonband so gesehen.
Auch der extra in die Dose gelegte Zettel, der nochmal verdeutlicht, daß man hier ein LH-Band in der Hand hält, ist interessant, weil er ziemlich improvisiert aussieht, als sei er noch schnell gedruckt und ausgeschnitten worden.
Viele Grüße,
Martin
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Eine weitere Variante DP26 in Sichtverpackung (Blister).
V.G.
Jo
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Hallo Martin,
pardon, ich wollte Dich wegen den VDRG nicht suchen lassen, fand den Thread auf die Schnelle aber auch nicht, hatte die Dateien offline..
Danke für die vielen Hinweise und die Korrektur bzgl. orange-schwarz.
Hattest Du Dich seinerzeit getraut, eins der beiden PES35 LH zu probieren? Wenn ich Friedrichs Zeitschichten-Worten folge, war das offenbar ja das erste BASF-Band mit dem "Sticky-Shed-Syndrome".
Hallo Jo,
danke auch Dir für das Bild mit dem 11cm-Blister-DP26 von ca. 1969-1972.
Schöne Grüße
Frank
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Das PES 35 LH hatte ich nur mal kurz angetestet, dabei lief es ohne Auffälligkeiten. Ob das aber auch so bleibt, wenn man das komplette Band durchlaufen läßt? Hmm... die Problembeschreibung in den "Zeitschichten" hat nämlich auch mich vorsichtig gemacht:
ZS vier, S.390 schrieb:Zudem führten
die Magnetkopfhersteller Telefunken und Wolfgang Bogen, Berlin (Lieferant der stark betroffenen Firma Uher)
gerade zu dieser Zeit neue Modelle mit Zinkdruckguss- beziehungsweise Aluminium-Laufflächen ein, die auf
Bänder der ersten LH-Rezeptur mit bedenklichen Korrosionserscheinungen reagierten: „Bandstaub frisst sich ein
bzw. verursacht pickelartige Erhebungen auf Tonköpfen, Bandführungen, Tonwellen und Tonkopfplatten. Klebrige, wie
Rost aussehende Masse setzt sich ab.“2822 Daraufhin musste allein Telefunken deutlich über 1.000 Magnetköpfe austauschen2823
und zu Sinterbronze übergehen.2824
Ist das überhaupt klassisches Sticky-shed-Syndrom, oder nochmal ein ganz anderes Phänomen?
In der Blisterverpackung sollte sich eine Runddose befinden, das war also nur eine zusätliche Umverpackung, damit man die Bänder im Laden an der Stange aufhängen konnte.
Viele Grüße,
Martin
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(09.01.2025, 22:56)Kirunavaara schrieb: ...In der Blisterverpackung sollte sich eine Runddose befinden, das war also nur eine zusätliche Umverpackung, damit man die Bänder im Laden an der Stange aufhängen konnte...
Viele Grüße,
Martin
So ist es, hatte garnicht bedacht, dass dies in dieser Perspektive unsichtbar bleibt. Gut das Martin so ein guter Beobachter u.v.a. Kenner ist!
V.G.
Jo
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Ich staune über eure Raritäten!
Das LN-Band dhabe ich auch noch nie gesehen. Ich sehe es auch als Vorgänger der schwarz-grünen Boxen.
Ich denke es wurde nicht in D verkauft. Das gilt ja auch für einige Typen wie die von euch gezeigten. Das weiter oben gezeigte SP 52 (ohne LH, parallel zu LP 35 und DP26) wurde offenbar überall (in Europa und USA), nur nicht in Deutschland verkauft. Standardband war bei uns einfach nicht gefragt, immerhin hat es BASF schon 1963 (LGS 52) und Agfa sogar schon 1958 (FR22) vom Amateurmarkt genommen, mit dem berechtigten Argument, dass Polyester-Langspielband besser (weil robuster und schmiegsamer) als Standbard auf PVC-Basis (BASF LGS) oder gar Azetatbasis (Agfa FR) ist.
VG Stefan
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11.01.2025, 15:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.01.2025, 15:42 von kesselsweier.)
Hallo Stefan,
tatsächlich...1963 vs. 1967/68:
Aber war es nicht auch so, dass BASF wegen dem hauseigenen Luvitherm gern an PVC festhielt? Wenn ich mich richtig erinnere, von Friedrich oder Hans-Joachim, mussten diese das Polyester von der Firma Kalle zukaufen...
Hast Du noch weitere Dokumente, gern auch weitere VDRG's?
Schöne Grüße
Frank
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Hallo Frank,
ich habe alle VDRG-Bücher von 1950 bis 77. Aber bei aller Liebe, die scanne ich nicht alle. Auskünfte gerne.
Ja, BASF hielt an Luvitherm (also PVC) fest solange es konkurrenzmäßig zu verantworten war. Wobei PVC zwar dem Polyester ein stückweit unterlegen, aber keineswegs schlecht war. Die Schmiegsamkeit (man denke an die populäre Vierspur) war angeblich sogar besser als die von Polyester.
Ja, ich meine das mit dem Zukauf von Kalle steht in den Zeitschichten.
Hallo Martin,
ab 1966 gab es alle Bandsorten und Spulengrößen in der Verpackung wie dann das LH-Band! Also alte Spule in Runddose mit Papiereinleger, diese in der grauen Archivkassette. Es gab die graue Kassette auch als Dreifachkassette, beim Kauf bestückt mit nur einem Band (außer 13er).
Parallel gab es zu geringerem Preis die Bänder nur in Runddose (und für diese sogar einen Plastiksockel zum Einstellen von 5 Runddosen, damit die nicht aus dem Regal kullern. Nackte Runddosen waren m.E. eine hochgradig dämliche Idee.
Okay, man konnte mit den Runddosen-Bändern auch die Dreier-Kassette auffüllen, ein Preisvorteil gegen Einzelkassetten ergab sich dadurch nicht.
Und noch was:
"In den Großhandels-Katalogen kamen die Neuerungen auch immer mit etwas zeitlichem Verzug an. Damals lief ja noch nicht alles online und in Echtzeit, sondern es wurde bei Drucklegung das jeweils jüngste Lieferprogramm der Hersteller verwendet."
Nein. Der Verlag der VDRG-Bücher schickte Frageböden zum Ausfüllen an die Hersteller. Ein Bogen pro Gerätemodell bzw hier pro Bandsorte. Die Angaben in den Büchern basierten nur auf diesen Bögen. Die Hersteller taten das gerne, denn es bedeutete ja auch brancheninterne Werbung. Natürlich hatten so ein Buch einen Redaktionsschluss, nach welchem weitere Neuerungen nicht mehr berücksichtigt wurden. In den Fünfziger Jahren waren diese Nachzügler als Nachtrag im Folgejahrgang als Extra-Kapitel enthalten.
VG Stefan
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12.01.2025, 13:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.01.2025, 13:12 von Vollspurlöschkopf.)
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Hallo Stefan,
sehr schön, vielen Dank!
Vollspurlöschkopf schrieb:ich habe alle VDRG-Bücher von 1950 bis 77. Aber bei aller Liebe, die scanne ich nicht alle. Auskünfte gerne.
Interessant wären hier besonders die VDRG-Ausgaben 1968/69 und 1969/70, um zu schauen, ob LP/DP/TP (ohne LH) bereits Ende 1968 herauskamen. Sowie 1976/77 bzw. 1977/78, um zu schauen, wann die schwarz-roten, schwarz-orangenen bzw. schwarz-grünen das Licht der Katalogwelt erblickten.
Zu Kalle hatte der liebe Hans-Joachim dort in #4 auch etwas geschrieben: lgr 30
Siehe auch dort: Chemische Fabrik Kalle – Wikipedia
Schöne Grüße
Frank
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12.01.2025, 16:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.01.2025, 16:51 von Kirunavaara.)
Danke Stefan! Diese Runddosen-Ständer aus Acrylglas habe ich auch schon in den ton+band-Heftchen gesehen und bestaunt, leider noch nie ein leibhaftiges Exemplar. Ob das nur Verkaufsraum-Ausstattung für Händler war? Bei den meisten pragmatischen Tonbandlern wurden die Runddosen kurzerhand gestapelt, was natürlich zum Auffinden eines Bandes suboptimal ist, wenn der Stapel wächst. Die späteren Klappkartons aus Pappe waren schon sinnvoller.
Nach Deinem 2. Bild gab es offenbar die Archivboxen und Runddosen bereits, als die Spulen noch das alte Etikett trugen (ohne schwarzen Block um die Buchstaben BASF).
Meine Vermutung der ziemlich direkten Übernahme der Herstellerkataloge in die VDRG-Kataloge kommt daher, daß das Layout doch sehr an die BASF-eigenen Publikationen erinnert. Sahen denn die entsprechenden Seiten der anderen Hersteller in Schriftsatz und ANordnung identisch aus?
So, damit wir wenigstens ein bißchen zurück zum eigentlichen Thema der LH-Bänder kommen, steuere ich noch ein paar Bilder der US-Ausgabe von LH super bei. Das Band wurde komplett in Deutschland hergestellt und verpackt und müßte es in diesem Design ca. 1976-78 in USA gegeben haben. 1800 steht für die Länge in feet, wir haben hier also ein Langspielband auf 18er Spule. Auf der Rückseite der Verpackung ein recht umfangreiches Datenblatt - das gab es bei uns zu der Zeit leider nicht:
Innendrin dann die gleiche schwarze Archivkassette wie bei uns, sowie US-spezifische Spulenetiketten und Einleger:
Laut Vorspannband handelt es sich bereits um den Nachfolgetyp ferro super LH - und die Banderole um die Runddose zeigte statt technischer Information einen Werbespruch:
Viele Grüße,
Martin
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12.01.2025, 21:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.01.2025, 21:34 von kesselsweier.)
Klasse, was Du, lieber Martin, so alles aus dem Hut zaubern kannst...
Dann gab es die "Studio Series" (LH super) in den USA also auch in 10,5".
Schade, dass bei den technischen Daten die Dicken und die magnetischen Daten nicht beschrieben sind.
Ich habe mein Pulver vorerst weitgehend verschossen.
Nur noch zwei Datenblätter, einmal vom LGS 52 (38,1 cm/s) von 1968, welches dem des o.a. SP 52 ja weitgehend entsprechen dürfte:
BASF LGS 52 1968.pdf (Größe: 3.03 MB / Downloads: 9)
Und jenes des o.a. PES 35 LH (9,53 cm/s)von 1968:
BASF PES 35 LH 1968.pdf (Größe: 2.96 MB / Downloads: 8)
Darin steht interessanterweise: "PES 35 LHR = mit Rückguss für frei tragenden \Vickel lieferbar."
Da lugte 1968 also schon das LPR 35 um die Ecke...
Schöne Grüße
Frank
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Hallo Frank,
hast Du dieses gesucht?
BASF_68-69-VDRG.pdf (Größe: 495.83 KB / Downloads: 21)
BASF_69-70-VDRG.pdf (Größe: 523.71 KB / Downloads: 9)
BASF_76-77-VDRG.pdf (Größe: 500.76 KB / Downloads: 14)
BASF_77-78-VDRG.pdf (Größe: 526.07 KB / Downloads: 17)
Viele Grüße
Andreas
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13.01.2025, 03:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.01.2025, 19:00 von kesselsweier.)
Lieber Andreas,
jaaa, super, Dankeschön.
Wie sagt der Pahlhubersche Weinhändler bei Loriot: "ich darf also notieren"...
Korrektur zu Teil 1:
--Alle LGS- und PES-Typen (außer PES 40) entfielen mutmaßlich bereits Ende 1968
--LP 35, DP26 und TP 18 (und wahrscheinlich auch SP 52) kamen neu bereits in 1968
--LP35 LH kam ebenfalls in 1968
--DP 26 LH und TP 18 LH kamen in 1969
--Die schwarz-orangen LP 35 LH, DP 26 und (neu für mich) TP 18 LH "orange" ersetzten den "großen roten Blister" bereits 1977
--LP 35 ferro super LH und DP 26 ferro super LH ersetzten LP 35 LH super und DP 26 LH super bereits in 1977, TP 18 ferro super LH kam neu hinzu; alle drei wurden mutmaßlich 1978 in ferro LH (ohne super) umbenannt.
--Wahrscheinlich kamen die schwarz-grünen ja in 1978...auch als TP 18?
Jetzt wird es aber Zeit, gut's Nächtle
frank
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Oh, da war jemand weniger faul als ich (wegduck...)
Hallo Frank,
mit dieser Liste liegst du komplett richtig.
Ergänzung: Die schwarzgrünen gab es nie als TP und sie waren m.E. niemals in irgendeinem Prospekt oder Katalog enthalten, als hätten sich die Aniliner (so nennt man in meiner Heimat Mannheim & Vorderpfalz die BASF-Mitarbeiter) ihrer geschämt.
Hier als Ergänzung noch einige Auszüge aus der Broschüre "ton + band". Alle sind aus einer Ausgabe von Herbst 1969.
Sie bieten keine neuen Erkenntnisse, aber Bestätigungen und sind ganz witzig.
Fakten, aus "ton + band" herausgestöbert:
- Das Lieferprogramm aus einem 1968er Heft bestätigt: Es gab als LH-Band nur das LP 35 LH
- Ebenfalls 1968 berichtet ton + band: Wir haben uns internationalen Gepflogenheiten angepasst und unsere Bänder umbenannt in LP, DP, TP.
(Umbenannt! Demnach dürfte PES 26 und DP 26 identisch sein. Stand nicht irgendwo, dass anfangs unter den neuen Namen auch noch LGS-Typen (also PVC) liefen? Tatsache ist, ich habe etliche späte LGS-Bänder (Großlochspule mit neuem Etikett) mit sehr unterschiedlich aussehendem Band, mal heller, mal mittel, mal eher dunkelbraun.)
- Nach der Hannovermesse 1969 verkündet "ton + band" stolz: Jetzt sind auch DP26 LH und TP 18 LH lieferbar!
- Die neue Spule (eckige Löcher) kam auch schon 1968, anfangs noch mit dem alten BASF-Logo (schwarzer Kasten, Schrift in Doppelkontur).
Mein Eindruck: Das neue Logo führte sich bis 1969 langsam ein. Man muss bedenken dass die Spulen vom Zulieferer (ich meine Schneider) kamen.
@ Frank: Ja, der Hinweis auf das "PES 35LHR" ist mir auch aufgefallen. Das hatte aber garantiert keinen schwarzen leitfähigen Rückguss wie später LPR 35 sondern einen farbigen, wie LGR bzw LGR30. Ich habe nie eins gesehen.
@ Martin:
"Nach Deinem 2. Bild gab es offenbar die Archivboxen und Runddosen bereits, als die Spulen noch das alte Etikett trugen (ohne schwarzen Block um die Buchstaben BASF)." - Ja!
Deine Frage: "Sahen denn die entsprechenden Seiten der anderen Hersteller in Schriftsatz und Anordnung identisch aus?" Antwort ja.
Noch eine Bemerkung, ich besitze ein LP 35 LH, daher kann ich sagen dass diese Bezeichnung auf das Spulensteg-Etikett gestempelt ist.
Das Band selber ist deutlich dunkler braun als die normalen LGS und auch die PES. Leider weiß ich gerade nicht wo in meinem Vorrat es ist...
VG Stefan
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13.01.2025, 20:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.01.2025, 01:01 von kesselsweier.)
Vollspurlöschkopf schrieb:Ergänzung: Die schwarzgrünen gab es nie als TP und sie waren m.E. niemals in irgendeinem Prospekt oder Katalog enthalten, als hätten sich die Aniliner (so nennt man in meiner Heimat Mannheim & Vorderpfalz die BASF-Mitarbeiter) ihrer geschämt.
Fakten, aus "ton + band" herausgestöbert:
- Das Lieferprogramm aus einem 1968er Heft bestätigt: Es gab als LH-Band nur das LP 35 LH
- Ebenfalls 1968 berichtet ton + band: Wir haben uns internationalen Gepflogenheiten angepasst und unsere Bänder umbenannt in LP, DP, TP.
(Umbenannt! Demnach dürfte PES 26 und DP 26 identisch sein. Stand nicht irgendwo, dass anfangs unter den neuen Namen auch noch LGS-Typen (also PVC) liefen? Tatsache ist, ich habe etliche späte LGS-Bänder (Großlochspule mit neuem Etikett) mit sehr unterschiedlich aussehendem Band, mal heller, mal mittel, mal eher dunkelbraun.)
- Nach der Hannovermesse 1969 verkündet "ton + band" stolz: Jetzt sind auch DP26 LH und TP 18 LH lieferbar!
- Die neue Spule (eckige Löcher) kam auch schon 1968, anfangs noch mit dem alten BASF-Logo (schwarzer Kasten, Schrift in Doppelkontur).
Mein Eindruck: Das neue Logo führte sich bis 1969 langsam ein. Man muss bedenken dass die Spulen vom Zulieferer (ich meine Schneider) kamen.
@ Frank: Ja, der Hinweis auf das "PES 35LHR" ist mir auch aufgefallen. Das hatte aber garantiert keinen schwarzen leitfähigen Rückguss wie später LPR 35 sondern einen farbigen, wie LGR bzw LGR30. Ich habe nie eins gesehen.
Hallo Stefan,
danke, sehr erhellend!
Im o.a. 1970er Datenblatt von LP 35 und DP 26 (ohne LH) ist als Trägerfolie "PE, PVC" aufgeführt, bei DP und bei TP immer PE.
Und da SP 52 ja das Äquivalent zu LGS 52 darstellte (und es ein PES 52 ja nicht gab, mutmaße ich bei SP 52 (ohne P am Ende) immer PVC.
Und ja, das erste LPR 35 von 1971 hatte auch eine gelbe RSM...
Schöne Grüße
Frank
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Also im 1970er Datenblatt zu DP 26, das Du an den ersten Beitrag angehängt hast, steht ganz eindeutig Trägermaterial: Polyester/PVC :-) Genauso wie bei LP 35. Nur beim TP 18 steht nichts von PVC - ein LGS 18 hat es ja auch nie gegeben.
Das paßt auch zu meiner Beobachtung an einem Schwung Bänder, die ich vor kurzem bekommen habe und gerade beim Durchhören bin: Alles klassische BASF-Heimtonbänder aus der ersten Hälfte der 70er Jahre, LP und DP mit und ohne LH. Zum Glück sind die Stempel auf den Vorspannbändern noch fast alle vorhanden. Die meisten der DP 26 (ohne LH) verhalten sich mechanisch wie die LH-Bänder, sehen auch fast genauso aus, nur einen Tick heller. D.h. lausiger Wickel beim Umspulen, glatter Wickel beim Abspielen, keine Welligkeiten.
Bisher ein einziges DP 26 dagegen sieht aus wie ein waschechtes LGS 26, d.h. man erkennt eine Art Längsstruktur in der Trägerfolie, und vor allem benimmt es sich genauso: Selbst beim Abspielen mit 9,5 cm/s macht das Wickelbild komische Dinge, und zwischen den Köpfen und Bandführungen kann man gewellte Bandkanten beobachten. Die Schichtseite ist auf der gesamten Bandlänge leicht nach außen gekrümmt, und nicht wie bei den PES- und DP-LH-Bändern üblich, nach innen.
Vielen herzlichen Dank auch für die zahlreichen weiteren Puzzleteilchen. Das PES 35 LHR hatte ich z.B. vorher im Datenblatt glatt überlesen. Das paßt von der Nomenklatur her auch gut zum DP 26 LH R, welches Braun 1972 bei BASF bestellte und als TB 1025 verkaufte:
https://postlmg.cc/xJqmpqHY
Wie wollen wir nun die späteren rückseitenbeschichteten Doppelspielbänder nennen, die es ab Ende der 80er bis in die Emtec-Zeit gab? DP 26 FE LH R? Bekomme ich jetzt mein Jodeldiplom?
Durch die weiteren VDRG-Kataloge können wir sicher sein, daß diese nicht das komplette Sortiment abgedeckt haben. Es fehlen nämlich auch Cassetten, die es definitiv in Deutschland gab, z.B. die bunten LH ohne SM, die mindestens 1976/77 noch erhältlich waren, wenn nicht sogar länger.
Viele Grüße,
Martin
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14.01.2025, 01:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.01.2025, 01:37 von kesselsweier.)
Kirunavaara schrieb:Also im 1970er Datenblatt zu DP 26, das Du an den ersten Beitrag angehängt hast, steht ganz eindeutig Trägermaterial: Polyester/PVC :-) Genauso wie bei LP 35. Nur beim TP 18 steht nichts von PVC - ein LGS 18 hat es ja auch nie gegeben.
Wie wollen wir nun die späteren rückseitenbeschichteten Doppelspielbänder nennen, die es ab Ende der 80er bis in die Emtec-Zeit gab? DP 26 FE LH R? Bekomme ich jetzt mein Jodeldiplom?
Durch die weiteren VDRG-Kataloge können wir sicher sein, daß diese nicht das komplette Sortiment abgedeckt haben. Es fehlen nämlich auch Cassetten, die es definitiv in Deutschland gab, z.B. die bunten LH ohne SM, die mindestens 1976/77 noch erhältlich waren, wenn nicht sogar länger.
Pardonnez-moi für die DP / PVC-Verwirrung. Ist korrigiert.
Danke auch für die optisch-haptische PVC-Träger-Beschreibung.
Für das amtliche, AES-, DIN-, IEC-, Radio Bremen- und VDT-zertifizierte Jodeldiplom müsstest Du natürlich ein klitzekleines, phonetisches Demonstrationsvideo hochladen.
Bei den VDRG's weiß ich nicht, ob Andreas wirklich alle Blätter abgelichtet hat oder nur die R2R-relevanten. Generell sind die m.E. aber ein guter Zeitmarkenanhaltspunkt.
Auf jeden Fall bin ich jetzt froh, das es im großen und ganzen Stimmig ist und wir vom Hundertstel ins Tausendstel kommen. Danke für diese schöne Gemeinschaftsarbeit.
Salve,
Frank
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