Alte Bose-Lautsprecher lassen Mini-PC abstürzen?
#1
Hallo,

seit zwei Monaten habe ich einen neuen Mini-PC Typ Gigabyte Brix. Dessen Netzteil hängt bei mir an einer schaltbaren Mehrfachsteckdose, ebenso die daran angeschlossenen älteren PC-Lautsprecher von Bose.

Nachdem ich das System aufgebaut hatte, passierte regelmäßig folgendes:

- Ich schalte die Steckdose ein. In den Lautsprechern ist kurz ein Brummen zu hören.
- Der PC reagiert anschließend nicht auf den Druck auf die Power-Taste, lässt sich also nicht einschalten.
- Nachdem ich entweder das Power-Kabel am PC oder den Netzstecker des Netzteils kurz abgezogen und wieder aufgesteckt habe, funktioniert es wieder.

Bei mir hat sich immer mehr der Verdacht gefestigt, dass es an den PC-Lautsprechern liegt. Neben dem seltsamen Brummen hatte ich in Erinnerung, dass der Effekt erst auftrat, nachdem ich das ganze System fertig verkabelt, also auch die Lautsprecher angeschlossen hatte. Also habe ich in den vergangenen Tagen beim Einschalten die Lautsprecher immer vom PC abgezogen und erst wieder angeschlossen, als das System hochgefahren war. Ergebnis: Problem ist so nicht wieder aufgetreten. Weiterer Versuch, wieder mit aufgesteckten Lautsprechern: Fehler wieder da.

Gesetzt den Fall, dass die Lautsprecher wirklich die Übeltäter sind: Hat jemand eine Idee, wie man dem Fehler ohne die Anschaffung neuer Lautsprecher beizukommen ist?

Was ich schon vorher probiert hatte: Netzteil des PCs um 90° gedreht eingesteckt (manchmal liegt sowas ja an den seltsamsten Dingen). Brachte leider nichts.

Gruß,
Timo
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#2
Schalte erst die Lautsprecher und dann den Rechner ein.
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#3
(18.12.2024, 20:51)AKRETA schrieb: Schalte erst die Lautsprecher und dann den Rechner ein.

OK, wäre einen Versuch wert. Aber wirklich weniger aufwendig, als das Lautsprecherkabel beim Einschalten kurz abzuziehen, ist das ja auch nicht.

Mal eine Idee (nicht schimpfen, ich stehe ja dazu, dass ich keine Ahnung habe): Wäre es eventuell zielführend, einen Klinkenstecker-auf-Klinkenbuchse-Adapter zu basteln und den Minuspol irgendwie zu erden? Per langem Kabel zum nächsten Heizkörper oder so?
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#4
Hallo Timo,
über das Klinkenkabel hast du beide Audiobezugspotentiale bereits miteinander verbunden.
Zusätzliche Erdung ist aus meiner Sicht nicht nötig.
Falls du über entsprechende Messmittel verfügst könntest du L und R vom Klinkenkabel der Lautsprecher gegen Masse auf der Klinke messen. Ich vermute einen kurzen Spannungspeak oder gar eine Fremdspannung 50 Hz beim Einschalten der Bose Box . Das siehst du am besten mit einem Oszillografen.
Der Peak/Spannung könnte reichen den PC beim Booten zu stören.

Gruß Jan
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#5
solche Effekte hat man öfter, wenn man Geräte über eine schaltbare Steckdose komplett spannungsfrei schaltet, die eigentlich dafür konstruiert sind, immer im Standby zu stehen. Ich habe auch schon Computer gehabt, die solche Effekte nur mit Tastatur, Maus und Monitor gemacht haben.

Wenn Du mal einen PC mit Betriebsanleitung gehabt hast, steht da eigentlich immer drin, dass man zuerst alle angeschlossenen Peripheriegeräte und erst dann den PC einschalten soll. Vielleicht versuchst Du es mal testweise mit zwei schaltbaren Steckdosenleisten, und schaltest erst die Peripherie und dann den PC an Spannung. Ich denke, dass Du dann keine Probleme mehr haben wirst.

Kabel ständig rein und raus zu stöpseln ist keine gute Idee, weil die Buchsen im PC für sowas nicht gemcht sind - da wirst Du wahrscheinlich schnell Wackelkontakte bekommen.

Gruß Frank
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#6
(18.12.2024, 20:27)timo schrieb: Wass ich schon vorher probiert hatte: Netzteil des PCs um 90° gedreht eingesteckt.

Timo, was hast du für seltsame Steckdosen?

Bernd
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#7
(23.12.2024, 13:57)capstan schrieb: Timo, was hast du für seltsame Steckdosen?

Erwischt, da war ich wohl nicht ganz bei Trost. Smile 180° meinte ich natürlich.

(23.12.2024, 13:44)nick_riviera schrieb: Vielleicht versuchst Du es mal testweise mit zwei schaltbaren Steckdosenleisten, und schaltest erst die Peripherie und dann den PC an Spannung. Ich denke, dass Du dann keine Probleme mehr haben wirst.

Der Fehler trat inzwischen auch einmal ohne angeschlossene Lautsprecher auf. Das spricht für Deine Theorie.

Ich habe letztens mal irgendwo (... Kaufland? Action?) schaltbare Einzelsteckdosen gesehen. Ich denke, ich werde mir mal eine davon kaufen, den PC darüber anschließen und immer zuletzt einschalten. Ich könnte mir vorstellen, dass das was bringt.

Wobei ich meine Standard-PCs immer über schaltbare Steckdosenleisten angeschlossen hatte, da gab's nie Probleme. Der Effekt trat zum ersten mal bei diesem Mini-PC mit dem externen Laptop-Netzteil auf.
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#8
Wenn das auch nach dem Wechsel der Steckdosenleiste noch passiert, würde ich das Netzteil tauschen, bevor noch was schlimmeres passiert. Es hat einen Grund, weshalb Notebook Netzteile von HP, Lenovo, Dell und Co. viermal so viel kosten wie die Taiwan Dinger von LiteOn oder ganz ohne Marke.

Gruß Frank
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#9
(23.12.2024, 19:37)nick_riviera schrieb: Es hat einen Grund, weshalb Notebook Netzteile von HP, Lenovo, Dell und Co. viermal so viel kosten wie die Taiwan Dinger von LiteOn oder ganz ohne Marke.

Ich müsste jetzt unter den Schreibtisch kriechen, um nachzusehen, aber mehr als "No Name" wird das bei einem Preis von unter 200 € für das Rechner-Barebone (ohne RAM und SSD) wohl nicht sein. Aber ich besorge mir erst mal diese schaltbare Steckdose.

Gerade mal getestet, den Koax-Stecker am Rechner erst nach dem Einschalten der Steckdosenleiste aufzustecken. Hat funktioniert, und es brummte auch nicht in den Lautsprechern. Ich will den Umstand aber nicht überbewerten, es ging ja immer mal und dann wieder nicht.

Was ja richtig elegant wäre, wenn sich der Fehler so abstellen lässt: Als einigermaßen versierter Elektroniker könnte man sich eine Schaltung bauen, die die Spannung vom Netzteil zum Rechner mit einer Verzögerung von ein paar Sekunden (am besten einstellbar) durchlässt. Ich kann's leider nicht. Zumindest wäre nicht gesichert, dass es auch wirklich funktioniert.
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#10
ich könnte sowas, folge aber seit einigen Jahren einem anderen Weg, und habe seitdem keinerlei Probleme mehr - ich nutze nur noch refurbished Profi Hardware. Die ist meist billiger, aber zumindest nicht teurer als neues Billigzeug, und das ganze Gebastle, das ich als PC Schrauber früher auch immer hatte, ist seitdem vergessen. Nur mal ein Beispiel, schnell rausgegoogelt:

https://www.esm-computer.de/hp-elitedesk...a-1027130/

Gruß Frank
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#11
(28.12.2024, 22:06)nick_riviera schrieb: ich nutze nur noch refurbished Profi Hardware.

Ja, ich weiß. Ich habe auch einen "refurbishten" Desktop-PC von HP, der grundsätzlich sehr gut funktioniert. Aber er ist halt auch schon älter und in Sachen Rechenleistung nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
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#12
dass das Argument ein wenig an der Sache vorbeigeht, das merkst Du aber selber, oder ? ;-) Das ist ein wenig, als wenn Du sagen würdest "ich nehme lieber einen neuen Dacia Sandero, weil mir der vier Jahre alte Dreier BMW technisch zu veraltet ist".

Aber eigentlich will ich Euch die Meinung auch gar nicht wegnehmen, das hält für mich die Preise niedrig, wenn alle so denken. Du solltest nur bedenken, dass die Zeiten schon bestimmt zehn Jahre vorbei sind, wo PCs schneller technisch altern als Obst schlecht werden kann.

Gruß Frank
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#13
(28.12.2024, 22:45)nick_riviera schrieb: Aber eigentlich will ich Euch die Meinung auch gar nicht wegnehmen, das hält für mich die Preise niedrig, wenn alle so denken.

Wenn alle so denken, wird's irgendwann kein "Refurbished" mehr geben, weil es sich für die Anbieter nicht mehr lohnt. Smile Aber mach' Dir um mich keine Sorgen, ich werde höchstwahrscheinlich irgendwann wieder einen solchen PC kaufen.
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#14
Hast du mal gemessen ob Gleichspannung an den Steckern der PC LS anliegt?
Das Posting wo du sie vorstellst ist über 10 Jahre alt und du hast sie ja auch schon gebraucht bekommen.
Ich vermute Feinschlüsse in den Koppelkondensatoren. Wenn Gleichspannung am Stecker anliegt weiss man ja nicht wie der PC reagiert.
MfG Matthias
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#15
(29.12.2024, 15:16)delta9 schrieb: Hast du mal gemessen ob Gleichspannung an den Steckern der PC LS anliegt?

Nein, hab' ich nicht, aber es liegt ja nicht an den Lautsprechern. Die habe ich inzwischen erst mal außer Dienst gestellt, der Fehler tritt immer noch auf.
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#16
Kann es sein, dass das PC-Netzteil erhebliche Gleichtaktstörungen hat? Sofern es keine Schutzerde hat, am besten mal mit dem DVM (Stellung AC) zwischen PC-Masse und Netzerde (Erdungsfedern der Steckdosenleiste) nachmessen. Bei fehlerhaftem Netzteil kann da eine statische Spannung von 60V und mehr anliegen. Die bricht zwar bei Belastung sofort zusammen, kann aber die I/O-Ports beeinflussen oder gar zerstören.

Martin
"Früher war mehr Lametta!"
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#17
(29.12.2024, 23:44)mincom schrieb: am besten mal mit dem DVM (Stellung AC) zwischen PC-Masse und Netzerde (Erdungsfedern der Steckdosenleiste) nachmessen.

Hallo Martin,

danke für den Tipp, mache ich bei Gelegenheit.

Gruß,
Timo
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#18
Servus,

bevor weiter in Richtung Hardware gebohrt wird, habe ich noch einen Tipp in Richtung Software.

Seit Windows 10 fährt das System nicht mehr komplett herunter und auch viele Bios (UEFI) haben die Option "Schnellstart".
Im Falle von Windows gibt es keinen sauberen Neustart und im Falle des Biose (UEFI) wird nicht die ganze Hardware gescannt.

Deaktiviere mal in beiden Fällen den Schnellstart und schaue ob sich eine Besserung einstellt.
https://www.deskmodder.de/wiki/index.php...aktivieren
https://www.pcwelt.de/article/1161033/so...-bios.html

Gruß Micha
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#19
...ich nehme an, dass auf TIMOs Rechner kein Microsoft Windows beheimatet ist, sondern ein LINUX derivat.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  
ESC
ESC Diva
reVox B251 Revision und Modifikationsliste!
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#20
(30.12.2024, 15:42)Gyrator schrieb: ...ich nehme an, dass auf TIMOs Rechner kein Microsoft Windows beheimatet ist, sondern ein LINUX derivat.

Du nimmst richtig an, es ist Linux Mint.
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#21
Das BIOS / UEFI ist unabhängig vom später folgenden Betriebssystem. Das sollte man sich mal ansehen.
Linux Mint hatte ich auch mal versucht, hatte sich aber mit meiner Soundblaster Z überhaupt nicht vertragen.
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