Tonkopf (neue Bauart) Revox G36 - ein Kanal zu leise
#1
Hallo,


ich restauriere grade eine Revox G36 (mech. Endabschaltung), genabgenommen bin ich fast fertig.
Die Maschine habe ich mir für die Restauration gekauft weil sie praktisch neuwertige Köpfe hat.
Es sind die 2ten Köpfe, denn sie haben mechanisch die Bauform wie in einer A77.

Nachdem ich jetzt mit der Maschine fast fertig bin habe ich bei der Inbetriebnahme festgestellt,
das der oberste Kanal erheblich leiser, als der untere Kanal (>6dB)
Das ist auch so, wenn ich den Kopf ablöte und direkt mit dem Oszilloskop verbinde.

Dann habe ich gedacht, OK, der osteinfach nicht richtig justiert und habe entsprechend nachjustiert,
lande aber im Grund bei genau der Einstellung, welche der Kopf auch gehabt hat.

Die Köpfe selber haben wie gesagt praktisch nur einen minimalen Einschliff.

Woran kann es liegen?

mit freundlichem Gruß


Ingo Schröder
Zitieren
#2
Würde mal die Induktivität der Spulen messen und vergleichen, vielleicht ist ein Defekt (Windungsschluss) vorhanden?
Manchmal gibt es auch fast unsichtbare Verschmutzungen des Spaltes, also trotz blanken Kopfspiegels nochmals intensiv mit einem Lösungsmittel putzen.
Wirkt manchmal Wunder!

Bernd
Zitieren
#3
Hallo Bernd,


der Wicklungswiderstand ist auf beiden Kanälen 255 Ohm, die Induktivität kann ich nicht messen.

Auf dem Kopfspiegel meine ich eine ganz ganz kleine Schramme sehen zu können, kann diese auch so eine Fehler verursachen?

Wäre neben intensiven Putzen auch eine Strategie, die Maschine einfach mal ein paar Stunden laufen zu lassen?

Auf jeden Fall werde ich nochmal putzen!


ingo
Zitieren
#4
Wenn die "kleine Schramme" dafür sorgt, dass das Band minimal vom Kopf abgehoben wird, kann das schon sein. Hast Du mal probiert, bei Wiedergabe das Band an den Kopf zu drücken? Erhöht sich dann der Pegel?

Du kannst natürlich auch ein paar "selbst reinigende" Bänder abspielen wie z. B. PER525 und schauen, ob sich was ändert...

Gruß
Robert
Zitieren
#5
Erste Idee: Röhren verschlissen. Tausche mal den linken Kanal gegen den rechten Kanal.
Die Geräte wurden oft nur in Mono betrieben wodurch ein Kanal mehr verschleißt.
Zitieren
#6
(28.10.2024, 00:40)Micha94 schrieb: Erste Idee: Röhren verschlissen. Tausche mal den linken Kanal gegen den rechten Kanal.
Die Geräte wurden oft nur in Mono betrieben wodurch ein Kanal mehr verschleißt.

Wenn ich Ingo richtig verstanden habe, ist die Differenz der Spannung (genauer der EMK) aus beiden Spuren auch dann messbar, wenn er den Kopf direkt mit einem Oszilloskop verbindet.

Wenn dem so ist, ergibt sich für mich sofort die Frage: Ist diese Different von 6 dB frequenzabhängig?
Diese Frage ist bislang noch nicht gestellt oder beantwortet, oder?
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#7
Du hast Recht. Der Verstärker ist bei dem Problem gar nicht involviert.
Den Passus mit dem Test am Oszilloskop habe ich überlesen.
Zitieren
#8
Hallo,

der Verstärker ist nicht involviert, die Röhren sind glücklicherweisee original und in Ordnung,
was ich für die verbauten Elkes leider nicht sagen kann, die sind komplett getauscht

Die Differenz ist bei 10KHz ausgeprägter (>6dB) als bei 100Hz

Ich hab aus Spass mal etwas Musik aufgelegt:
Der eine Kanal ist merkbar leiser, aber nicht sehr stark leiser, sondern es fallen vor allem die fehlenden Höhen auf

mit freundlichem Gruß


Ingo Schröder
Zitieren
#9
(28.10.2024, 06:33)InSch schrieb: Der eine Kanal ist merkbar leiser, aber nicht sehr stark leiser, sondern es fallen vor allem die fehlenden Höhen auf

Auch ohne präzise Messung lässt das auf fehlerhaften Band-Kopf-Kontakt schließen. Die Gründe dafür können vielfältig sein, einige wurde schon erwähnt. Ich nehme an, dass es sich um den Wiedergabekopf handelt. Hier kann eine Einspeisespule Klarheit schaffen. Das ist eine kleine Luftspule mit wenigen Windungen, die über einen Widerstand (ca. 300...400 Ohm) an einen Generator angeschlossen und direkt vor dem WK angeordnet werden. Vorher den WK zur Sicherheit mit einem Klebeband o.ä. abdecken, damit keine Kratzer entstehen.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#10
Hallo,

vielen Dank für die Antworten,
es handelt sich um den Wiedergabekopf
ich werde es als nächstes mit der Einspeisespule versuchen

mit Justagearbeiten oder weiteren manuellen Andruck des Bandes an den Kopf oder Veränderung der Umschlingung konnte ich keine weiteren Verbesserungen erzielen.

mit freundlichem Gruß

Ingo Schröder
Zitieren
#11
(28.10.2024, 06:57)InSch schrieb: ich werde es als nächstes mit der Einspeisespule versuchen

Wenn auch das keine verwertbaren Ergebnisse bringt, kann ich ein Mikroskop zur Prüfung des WK-Spalts anbieten. Beispielbilder eines professionellen AK mit Spaltbreite 7 µm, aufgeteilt auf mehrere Bilder:

   

Dasselbe mit einem WK, Spaltbreite 3 µm:

   
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#12
Wo, auf dem Kopfspiegel befindet sich denn die kleine Schramme?
Ein gutes Foto wäre schön.

Bernd
Zitieren
#13
Hallo,


das ist jetzt ein schnelles Foto mit dem Mobiltelefon (ich muß gleich wieder arbeiten)
Der Kratzer ist nur bei bestimmten Lichtverhältnissen und nur aus dieser Richtung zu sehen

mit freundlichem Gruß

Ingo Schröder


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#14
Aua, das sieht nicht gut aus, selbst wenn der Hauptteil des Kratzers nicht über den Spalt geht.
Vielleicht lässt der WK sich noch läppen, das hängt von der Tiefe des Kratzers ab.
Der Spannungsverlust kann dadurch kommen, dass einige Lamellen miteinander Kontakt bekommen haben.
Dadurch kann kurzgeschlossene Teil des magnetischen Kreises die Bandaufzeichnung nicht mehr komplett abtasten.
Zusätzlich dürfte der Spalt das Band geringfügig vom WK abheben, dies macht sich im zusätzlichen Spannungsverlust bei kleinen Wellenlängen bemerkbar. Hier genügt schon ein Abstand, der einem Fingerabdruck entspricht (ca. 15 µm).
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#15
Hallo Peter,

wie ist das, wenn ich das Gerät einige Stunden laufen lasse?
Der erste Einschliff müsste ja relativ schnell kommen und den Fehler nach und nach beseitigen?

mit freundlichem Gruß

Ingo Schröder
Zitieren
#16
Bei dem Foto wundert mich der Pegelverlust nicht mehr, sieht nicht gerade gut aus. Die Frage ist nun, wie tief ist der Kratzer?
Von ein bisschen Band drüber laufen lassen wird es nicht besser. Das beste wäre den Kopf ausbauen und versuchen zu läppen.

Es gibt hier im Forum Leute die sowas können.
Zitieren
#17
(28.10.2024, 15:41)InSch schrieb: wie ist das, wenn ich das Gerät einige Stunden laufen lasse?
Der erste Einschliff müsste ja relativ schnell kommen und den Fehler nach und nach beseitigen?

Wie Micha schon andeutete: Dafür würde sich nicht mal ein Band wie Agfa F oder PER mit ihrer rauhen Schichtoberfläche eignen. Für diese Bandtypen wäre der Bandzug zu gering, und selbst wenn man eine Endlosschleife mit minimalem Kerndurchmesser und maximalem Bandzug (Schalter auf große Spulendurchmesser) einsetzen würde, dürfte es Hunderte, wenn nicht Tausende Stunden dauern.

Ich habe das schon mal mit 38er Geschwindigkeit probiert und bin dabei krachend gescheitert. Daraufhin habe ich den Tonkopf zum Läppen gegeben (nicht an ein Forenmitglied, ich bekam ein Gratis-Angebot im Tausch für irgendwas anderes, vermutlich wieder ein Bezugsband innocent ) und nach drei Tagen in tadellosem Zustand wieder zurückbekommen.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#18
Meine Empfehlung wäre Micro-Mesh-Feilen.
Mit Teppichmesser längs halbieren, dann passen sie genau.
Damit den Kratzer-Bereich bearbeiten (nicht den Spalt-Bereich).
VG Jürgen
Zitieren
#19
(28.10.2024, 17:34)JUM schrieb: Meine Empfehlung wäre Micro-Mesh-Feilen.

Hab gerade nachgesehen, dort steht:

Zitat:Micro-Mesh Feilen eignen sich zur Behandlung von
Plastik
lackierten Oberflächen
Holz

Metalle sind nicht aufgeführt.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#20
Sie funktionieren aber bestens...
VG Jürgen
Zitieren
#21
(28.10.2024, 17:41)JUM schrieb: Sie funktionieren aber bestens...
VG Jürgen

Na dann ...
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#22
Das ist ja alles immer etwas schwer zu sagen, da die Köpfe ja nicht leicht zu fotografieren sind und die Spiegelungen es noch schwerer machen...

Aber für mich sieht das so aus, als sei der Kopf völlig falsch eingebaut gewesen und deshalb nun einfach abgenutzt:
   
Ich meine, die typische Einkerbung am Rand so zu erkennen, wie ich es rot markiert habe. Der Kopfspalt wäre demnach ungefähr auf der schwarzen Linie. Damit ist der Einschliff fast komplett neben dem Kopfspalt und wird auch nach oben hin etwas breiter. Damit wäre man ca. 3 mm vom Spalt entfernt, was symmetrisch 6 mm wären und so ziemlich das Ende der Lebensdauer.
Aber vielleicht gucke ich auch nur falsch?

Gruß
Robert
Zitieren
#23
(29.10.2024, 00:54)q-tip schrieb: Aber vielleicht gucke ich auch nur falsch?

Das habe ich bei meinem Beitrag auch gedacht.
Da hilft nur: Kopfträger abmontieren und den WK direkt von vorn ablichten, wegen der Lichtreflexe mit stark seitlicher Beleuchtung, sodass Kopfspalt und Kratzer optimal zu sehen sind.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#24
Hallo,


erstmal vielen Dank für die Hinweise

Wenn ich den Koppt ausgebaut habe mache ich ordentliche Fotos mit der SLR.
Das da etwas Abnutzung neben der Mittellinie sein könnte habe ich auch schon gedacht, die ist aber keinesfalls 6mm breit, sondern nur eben rechts neben der Mittellinie.

Ich melde mich wieder mit neuen Fotos

mit freundlichem Gruß

Ingo Schröder
Zitieren
#25
Hallo,


ich habe den Kopf ausgebaut und Fotografiert:

mit freundlichem Gruß 

Ingo Schröder


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
           
Zitieren
#26
Auf der oberen Spur ist jede Menge Abrieb zu sehen, also mal ordentlich putzen.
Viele Grüße,

Matthias
Zitieren
#27
(30.10.2024, 15:26)MatthiasB. schrieb: Auf der oberen Spur ist jede Menge Abrieb zu sehen, also mal ordentlich putzen.

Es ist auch dieselbe Spur, die größere Abnutzungserscheinungen zeigt, zu sehen am (in etwa) trapezförmigen Abschliff.
D.h. der Kopf hat im Betrieb eine gute Weile nicht parallel zum Band gestanden (Zenitabweichung).
Inwieweit sich das auf den Anpressdruck und damit auf den Frequenzgang oder gar die WK-Spannung bei 1 kHz beeinflusst, vermag ich nicht zu sagen.
Der Kratzer geht jedenfalls nicht über den Spalt.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#28
So wie der Kopf aussieht, vermute ich, dass rabiatere Reinigungswerkzeuge als Wattestäbschen und Weichholzspatel zum Einsatz gekommen sind. Warscheinlich hat man Watte auf einen Schlitzschraubendreher aufgewickelt und ist damit über den Tonkopf gefahren. Der Kratzer ist das sichtbare Ergebnis, eine mögliche und wahrscheinliche Magnetisierung, das unsichtbare.
Zitieren
#29
Sieht für mich - außer dem Kratzer - nach Kontaktkorrosion aus (im Spaltbereich).
Ähnlich wie hier, aber natürlich bei weitem nicht so schlimm.
Da hätte ich keine Bedenken, mal mit Elsterglanz oder einer 12000er Micro-Mesh-Feile 'drüber zu gehen'.
Falls der Kratzer in die Spaltzone reinreicht, wird man für die ablaufende Kante aber gröbere Körnung benötigen.
VG Jürgen
Zitieren
#30
(30.10.2024, 17:40)JUM schrieb: Sieht für mich - außer dem Kratzer - nach Kontaktkorrosion aus (im Spaltbereich).

Sehr gut möglich.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#31
Hier ein kurzer Hinweis auf einen meiner früheren posts:

https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid356886

Ich hatte das an mehreren Geräten beobachtet. Bei den Revox-Köpfen sind die oberen und unteren Bandkanteneinfräsungen nicht versiegelt. Dort abgelagerter Bandabrieb kann den Spalt auch außerhalb der aktiven Kontaktzone teilweise magnetisch kurzschließen. Die übliche Reinigungsmethode mit Iso versagte. Der Kopfspiegel war blank ohne jede Ablagerung. Diese saßen in den seitlichen Bereichen der Bandkanteneinfräsungen, waren von vorne nicht sichtbar und nur durch Einsatz scharfer Lösemittel zu entfernen!

Martin
"Früher war da mehr Lametta!"
Zitieren
#32
(30.10.2024, 22:27)mincom schrieb: Diese saßen in den seitlichen Bereichen der Bandkanteneinfräsungen, waren von vorne nicht sichtbar und nur durch Einsatz scharfer Lösemittel zu entfernen!

Bei Aceton & Co wäre ich allerdings vorsichtig, sie könnten die Spalteinlage angreifen.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#33
Hallo,

ich habe den Tonkopf tatsächlich vorsichtig mit Aceton gereinigt, der Dreck bzw. die Korrosionsbestandteile welche vorher mit Isopropanol nicht abgingen konnte ich entfernen.

Dann habe ich den Kopf wieder eingebaut und konnte ihn mit gutem Ergebnis justieren, d.h. beide Kanäle gleich laut und gute Hochtonwiedergabe.

Somit bin ich zufrieden und bedanke mich bei für die Beiträge

mit freundlichem Gruß

Ingo Schröder
Zitieren
#34
Herzlichen Glückwunsch!
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#35
vielen Dank,

die Köpfe sind definitiv das teuerste Einzelteil und es wäre sehr ärgerlich gewesen, die Maschine deswegen "verwerfen" zu müssen, da auch schon ein Satz neuer Elkos (die alten waren ALLE defekt) und eine neue Andruckrolle dran sind, von der Arbeitszeit mal abgesehen…. jetzt darf ich mit der mechanischen Endabschaltung (rechts sitzend) beschäftigen …..
Zitieren
#36
Schön, dass es wieder läuft. Meine Vermutung, dass der Kopf falsch eingebaut war, hatte sich mit den neuen Bildern ja bereits als falsch erwiesen.
Die G36-Köpfe in der "neuen" Bauform unterscheiden sich übrigens physikalisch nur im Gehäuse von den typischen A/B77 Köpfen. Bei einem defekt kann man daher einen A77-Kopf in das Gehäuse verpflanzen und braucht nicht die seltenen G36 Köpfe zu suchen.

Etwas wundert mich Deine Aussagen zu den Elkos. Die G36 hat ja nur ca. einen Handvoll Elkos, die tatsächlich meist nicht mehr gut sind. Die übrigen Kondensatoren sind meist die senffarbenen, die eigentlich immer in Ordnung sind. Nur am Tastensatz sitzen oft andere, die auch raus müssen...

Wenn die mechanische Endabschaltung nicht mehr gut, sind oft nur die Kontakte vom Schalter verdreckt.

Gruß
Robert
Zitieren
#37
Hallo Robert,


die Teerkondensatoren am Tastenblock habe ich vor der ersten Inbetriebnahme getauscht.
Nach dem ersten Einschalten waren die Aussteuerungsinstrumente am Anschlag….
Die wenigen Elkos waren alle hinüber, die senffarbenen Koppel-Cs habe ich natürlich belassen

Leider ist die mechanische Endabschaltung nicht nur korrodiert, sondern war verbogen und verklemmt. Ich hab sie zerlegt und neu zurechtgebogen, die Maschine sehr vorsichtig wieder zusammengebaut und nun will sie trotzdem wieder nicht …..

Gruß

Ingo
Zitieren
#38
Den Kampf mit der Endabschaltung habe ich auch hinter mir. Ich bezweifle stark, dass das jemals zufriedenstellend funktioniert hat.
Nicht umsonst hat man mit der G36 MKIII auf eine fotoelektrische Lichtschranke (wie bei der A77 auch) umgestellt.

Elkos mit kleinen Werten neigen generell dazu, kaputtzugehen. Besonders bei warmer Lagerung über die Jahrzehnte.
Unproblematischer sind dagegen die großen Becherelekos, welche in der heutigen Bauform nicht mehr erhältlich sind.

Bei meiner G36 war jemand übereifrig, hat dabei den Massepunkt versaut und auch noch einen Röhrensockel kaputtgefeilt.
Letzteres aufgrund eines Prasselgeräusches, welches aber von einer defekten ECL86 kam und nicht von einem Kontaktproblem...
Zitieren
#39
Hallo,


ich habe noch eine F-36, da funktioniert die mechanische Endabschaltung wesentlich besser. Die habe ich einmal zum Laufen gebracht und seitdem vergessen.

Die Twistlock-Elkos gibt es noch, allerdings nicht in allen Bauformen. Händler u.A. Jan Wüsten oder TAD. Der linke in meiner G36 ist ein Twistlock, die beiden anderen sind Schraub-Multielkos von Jan Wüsten. In der F-36 passen Twistlock an allen 3 Positionen da der Trafo steht statt liegt und mehr Platz da ist. 

Bzgl. A77 Tonkopf in G36, das geht natürlich technisch, allerdings nur unter Verlust von Rauschabstand und Dynamik. Ob die G36 auch mit einem A77 Aufnahmekopf zurecht kommt, weis ich nicht…..

Ich denke das praktisch in jedem Exemplar Problemzonen geben wird. Und wenn es nur Kratzer am Gehäuse sind oder jemand das "Made in Switzerland" weggeputzt hat. Ohne Eingriffe um die Betriebssicherheit herzustellen, Stichwort Teerkondensator, geht es auch nicht.

mit freundlichen Grüßen,

Ingo Schröder


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Zitieren
#40
(01.11.2024, 07:13)InSch schrieb: Bzgl. A77 Tonkopf in G36, das geht natürlich technisch, allerdings nur unter Verlust von Rauschabstand und Dynamik. Ob die G36 auch mit einem A77 Aufnahmekopf zurecht kommt, weis ich nicht…..

OK, ich habe gerade nochmal in den Studer Head-Catalog geschaut. Die technischen Daten der Köpfe unterscheiden sich schon deutlich.

Ich war darauf gekommen, weil ich es gerade mit A/B77-Köpfen in einer B62 versuche - nach ca. 1,5 Jahren suchen und abwarten, glaube ich nicht, dass mir da noch mal "günstige" Köpfe begegnen. Und um die 1000 Euro für gebrauchte Köpfe? Nee... Auf jeden Fall sind die von den technischen Daten dicht beieinander. Aber weiter als eingebaut und "man hört was auf beiden Kanälen" bin ich noch nicht...
Auf jeden Fall sitzen die B62 Köpfe in dem gleichen Gehäuse wie die neue Version der G36. Daher die Anmerkung...

Gruß
Robert
Zitieren
#41
Hallo,

mir bleibt noch nachzutragen das ich heute eine Bandendsabschaltung einer ausgeschlachteten B36 in der hand hatte und dachte guck mal ob sie da reinpasst. Was soll ich sagen sie passt und läuft seit einer kurzen Biegeaktion perfekt!

Beim Stop aus dem schnellen Vorlauf bildete sich links eine große Schlaufe. Dank dieses Forums konnte ich mich gut über Bremsen belesen und bereits erhebliche Fortschritte erzielen (habe grade den Bremsbelag mittels Isopropanol entfettet und kann jetzt endlich eine verschiedene Bremswirkung in unterschiedliche Richtung registrieren).

mit freundlichem Gruß

Ingo Schröder
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste