(17.10.2024, 08:57)harry schrieb: Hallo,
wer kenn denn das Nakamichi 600 und kann was drüber sagen ?
ich finde das Optisch "mal was anderes"...
genau! Das macht es aus. Für die Zeit war es technisch und klanglich bereits ganz vorne, einzig die Laufwerksteuerung gefiel mir nie, da haben das 700 + 1000 gezeigt, was zu der Zeit auch schon möglich war. Aber wer das mechanische mag, der bekommt viel Tape und teuer war es ja auch.
Allerdings finde ich es aufstellungskritisch, da diese Pult-Form ja doch sehr einschränkt. Dafür gab es dann ja auch ein originales Rack in das die komplette 600-Serie einbaubar war. In Kombi mit den 610/630 optisch noch besonderer, wobei gerade der 630 zum Nachdenken anregt...wozu diese Idee, wenn es einen 610 gibt...oder halt für ohne 610...?
Ich hoffe ja immer noch darauf, dass Peter seinen 610 an mich abtritt...natürlich so günstig, wie vor 10 Jahren denn die Bekloppten und Bescheuerten hypen die Serie in Höhen, die ich nicht mehr bereit wäre, zu bezahlen...aber ein absolutes Stück HiFi-Geschichte...
Ich habe hier noch einen 630 rumstehen. Phonoeingang und UKW-Teil sind Spitze, Loudness als Stufenschalter ist obergeil. Von dem UKW Tuner habe ich die ersten Rockpaläste aufgezeichnet, als der Stereoton noch über UKW kam.
MfG, Tobias
Zu Risiken und Nebenwirkungen schlagen Sie Ihren Arzt und würgen Sie den Apotheker
Aber auch das Nakamichi 600 ist besser als die meisten anderen Tapedecks aus der Zeit. Zudem fast unverwüstlich.
Ich mag es sehr, sollte man wirklich mal gehört haben.
Leider fehlt mir noch ein eigenes (in schwarz, passend zu meinen 610 / 620 / 630 ).
The 7 P's: Prior proper planning prevents piss-poor performance.
Für mich tat es damals die Optik; bis heute finde ich das Ding einer der schönsten Decks überhaupt (Okay, die Yamaha TC-800, die Bellini ist auch was für das Auge, aber qualitativ eine andere Klasse).
Die Nakamichi 600 ist unverwüstlich; die Mechanik ist eine Reibrad/Riemen-Geschichte - aber sehr solide gebaut. Gummiteile kann man bekommen, fast alles da; und die Elektronik ist ja auch gut reparierbar.
Für die damalige Verhältnisse zwar irre teuer, aber auf der anderen Seite: Einmess-Generator, von der Front her einstellbar per Bandsorte (bei Mark 1 mit Schraubenzieher, da musste man die Abdeckköpfchen mühsam zurückstecken, bei Mark 2 hat es schon Dreher gegeben) - und sehr guter W/F, trotz Single-Capstan; ja - Umspulen-Zeiten sind lang, aber mehr hören, weniger umspulen !
was sich Yamaha bei dem TC800 gedacht hat, ist auch mir schon länger ein Rätsel. Vor allem, weil es das TC800 in einer Variante sogar mit Batteriefach für den mobilen Betrieb gab. Möglicherweise gab es damals bei Y eine Marketinggruppe, die meinte, im Design-Ikonen-Fahrwasser von B&O und Co. mit schwimmen zu müssen und hat entsprechende Produkte lanciert (oder eher zugekauft, denn das technisch simple TC800 scheint mir ein Zukaufprodukt zu sein). Das Gerät ist dann auch nur ca. 2,5 Jahre bei Y gelaufen.
Ein paar Jahre später gab es dann noch mal einen Versuch, bei den Designerprodukten mit zu spielen. Wir erinnern uns: B6 Endstufe in Pyramidenform. War dann aber auch schnell wieder weg...
Egal - ist eine andere Geschichte.
Die Nakamichi 600er Serie war ja genau gesehen die erste Reihe von Nakamichi Komplettanlagen, da man sich bis dahin eher auf Tapedecks beschränkt hatte. Und deren optische Integration in eine Komplettanlage hatte ja bei N offensichtlich auch niemanden interessiert. Vielleicht war die optische Präsenz der großen TriTracer wohl auch auch bewusst... ...entweder Standgerät mit ReeltoReel-Techink oder eben einen sündhaft teuren Tritracer 1000, der (wie auch der 700er) als Standgerät konzipiert war (...und nicht als "Stapelgerät" der Zeitgenossen anderer Hersteller.) Der 1000er TriTracer "frisst" im Regal auf jeden Fall so viel Platz, wie eine Braun TG1000 oder ähnliches und ist auch Gewichts-mässig nicht weit davon entfernt.
In dem Kontext ist die 600er Serie eigentlich sehr pfiffig designed. Wer noch am "Toploader-Design" der frühen 70er festhielt, hatte mit der Pultform eine optisch herausragende, ergonomisch durchaus sinnvolle Geräteserie zur Verfügung. Wem hingegen das gegen Ende der 70er aufstrebende "Stapelsystem" besser gefiel, der orderte das Rack und hatte -voila- auch diese Optik mit den 600er Geräten realisiert. Dumm ist das nicht...
Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)