Historische Original Bänder. Wer hat die ältesten?
#1
Ich fange mal an.
   
Die Abb. zeigt v.l. O.B. Dr. Walter Kolb, Reporter Koch (hr) und Flughafenadministrator Mr. Martin (US-Hochkommisariat), anlässlich der Übergabe des Nordteils des Rhein-Main-Flughafens Frankfurt an den Zivilen Luftverkehr am 27.05.1950
Mir liegt die Originalaufnahme (76 cm/s.) vor. Abspielbar, gute Tonqualität.
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#2
Die älteste Aufnahme, die ich besitze, ist eine Liveaufnahme von Michéle Arnaud in einem Cabaret in Paris vom März 1955.

Das Band war unscheinbar in einer Kiste alter Bänder von eBay. Ich weiß nicht, ob es das Original ist oder eine Kopie. Der Bandtyp von BASF, auf dem das aufgenommen ist, wurde von BASF bis ca. Ende 1954 hergestellt. Könnte also Original sein oder eine Kopie, die kurz nach der Aufnahme entstanden ist? Aufnahme ist 38 cm/s, Vollspur Mono.

Wen's interessiert: Die Aufnahme auf meinem Band ist irgendwie auf YouTube gelandet:


Gruß
Robert
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#3
@Tonschreiber: Interessant. Könnte es Anno 1950 nicht gar 77 cm/s mit 6,5 mm-Band sein? Was ist es denn für eines?
@Robert: sehr, sehr  schön. Heart

Schöne Grüße
Frank
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#4
Guten Abend Fank!
Verschiedene Aspekte Deiner Frage zur Bandtype wurden im Thread "historische Bänder bei ebay?" behandelt.
Da gibt es auch Abb. Die Flugplatz-Aufnahme ist auf so einem dunkelbraun/tauben-blaugrauen Band aufgezeichnet.
Leider ist dieses Material bis zu Stunde unidentifiziert.
Die Frage nach der exakten Bandgeschwindigkeit muss ich Dir schuldig bleiben. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass
spätestens um 1950 der deutsche Rundfunk die 76 cm/s. als verbindl. Norm eingehalten habe.


V.G.
Jo
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#5
Die aelteste die ich habe, is ein sehr schwache/leise Protokoll-Aufnahme (Diktier-geschwindigkeit) einer Vorstandszitsung 'Raad van Beheer Hoofdbedrijfschap Detailhandel' aus 1964.

Eine meiner 'Kunden' bringt mir in eine Woche 40 Baender mit NL-'Wereldomroep'- (Weltfunk-)Aufnahmen aus Neu-Guinea von 1955.
Zusammen mit Logbuch, worin geschrieben steht das es ... Vier(!)spur-Aufnamen sind.

Gruesze,

Dirk (NL)
Anfänger-Bastler, Spezialität: Sony TC-366/377/378/399. PLZ NL-3511 Utrecht.
A-3300SX, TC-377, EW 5512, N4404, TCD330, 680ZX, UDR-F07 und noch so was.
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#6
Danke Jo.
Das mit dem "um 1950" ist auch mein Kenntnisstand. Das war wohl selbst in der BRD nicht einheitlich...

Die "Zeitschichten" (S.271) https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html datieren die erstmalige Nutzung von 76,2 cm/s bei der T8(f) auf November 1951:

(…) So firmiert die erste T 8-Generation seit dem 18. September 1948 als B-R 28 (neue Ausgabe vom 10.11.1949; „B“ als Hinweis auf die britische Besatzungszone; Bandgeschwindigkeit 77 cm/s). Die Weiterentwicklungen zum T 8f wurden ab 1.11.1951
als R 28a/c (ähnlich dem in Abbildung 275 gezeigten Gerät, Bandgeschwindigkeit jetzt 76,2 cm/s) geführt, gefolgt
von R 28e (8.12.1952).

Und auf S.272:
Die neue, 1951 eingeführte Variante bekam den Namen Magnetophon T 8f, laut Braunbuch R 28a und noch mit der Bandgeschwindigkeit 77 cm/s; beim R 28c wurde die schon 1949 / 1950 international genormte Bandgeschwindigkeit 76,2 cm/s (30 ips) realisiert, der Tonrollen-Durchmesser daher auf 9,71 mm Durchmesser geschliffen.

Und schließlich S.276:
"Wegen des Wunsches, ohne Schwierigkeiten Programmaustausch mit dem Ausland und den Export besprochener Bänder durchführen zu können“, hatte bereits am 20. Januar 1950 der Fachnormenausschuss Magnetton im Einverständnis mit den westdeutschen Rundfunkanstalten beschlossen, zu „keinem festen Zeitpunkt“ auf „76,2 cm/sec = 30 Zoll / sec.“2089 und auf die Bandbreite 6,35 mm überzugehen. (…)

Schöne Grüße
Frank
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#7
Hallo Dirk,
für unsere niederländischen Freunde:
https://www.nationaalarchief.nl/onderzoe...ef/2.25.86

V.G.
Jo
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#8
Meine ältesten Bänder stammen vom NWDR aus den 50érn.
Tanzmusik aus dem "großen Sendesaal" u.ä. auf BASF Offenwickel, ich meine LGR50 (?) (aber müsste nochmals nachschauen)

.. wer sich für historische Aufnahmen auf einem analogen Medium interessiert, so hatte
ich ´mal eine LP Vorstellung diesbezüglich.

.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#9
Hallo Frank,
danke für die Recherche zu den Bandgescheindigkeiten. Meine Maschine (Tonschreiber b2) gehört wohl noch in die vor-Normphase, aber wie schnell die wirklich dreht, habe ich nie gemessen, n.b. auf der Frontplatte des Laufwerks gibt es doch tatsächlich eine Geschwindigkeits-Reguliervorrichtung (ähnlich der UHER SG 630/631 LOGIC) nur dass es bei dem b2
keine Stroboskopscheiben gibt.

V.G.
Jo
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#10
Moin,

meine ältesten Aufnahmen von 1951/52 befinden sich auf BASF LGH und Agfa FS Bändern, aufgenommen mit AEG KL 15 und Grundig Reporter 500 L. Die meisten sind Radiomitschnitte, zählen hier also nicht. Das Datum ist zum Glück auf dem Schuber vermerkt.

Aber beim Grundig war ein Band mit der Mikrofonaufnahme einer Besprechung dabei, in der es u. a. um aufgedeckte Verkäufe von Kaffee und Schokolade ohne eine entsprechende Genehmigung geht (O-Ton: "Ich hab' mir gleich gedacht dass das Kaffeeschieber sind!"). Es kommen die Verkaufszahlen der Quartale III und IV/51 zur Sprache, daher die zeitliche Eingrenzung. 

Dann gibt es noch ein paar Bänder vom Typ Agfa F, die ursprünglich wohl vom Rundfunk stammen und die sich jemand privat um 1960 herum auf 15cm-Spulen gewickelt und für Musikaufnahmen verwendet hat. Teilweise wurden sie nicht neu bespielt und so sind dort noch die alten Aufnahmen enthalten. Ein Teil eines Hörspiels und eine Rede über den Deichband, zeitlich aber schwer zu schätzen. Vielleicht erste Hälfte 1950er Jahre?

Grüße,

Bernd
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#11
Guten Abend,

die älteste Originalaufnahme habe ich aus dem Jahr 1946 auf IG Farben/BASF LG-Band vom Rias Berlin:
"String Serenata Tschaikowsky Ristenpart"

Die Aufnahme wurde in Vollspur (vermutlich 77 cm/s) gemacht. Bis auf eine Stelle mit einer Geschwindigkeitsschwankung klingt sie noch ganz gut.

Die habe ich mal in einem ganzen Paket bei ebay ersteigert. Ich hänge mal die Originalbeschriftung an.

   

Viele Grüße
Andreas
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