Swiftomania (Reizthema?)
#1
Nachdem wegen einiger hirnamputierter Ausgeburten des Gunstgewer..., äh, die drei Taylor Swift-Konzerte in Wien in letzter Minute abgesagt werden mußten, sendete der ORF als bisher einziger öffentlich-rechtlicher Sender nun zum Trost den sonst nur auf Disney+ verfügbaren Konzertfilm der "Eras-Tour". Weil es so etwas nun einmal umsonst gab, habe ich rein zu Aufklärungs- und Bildungszwecken tapfer die dreieinhalb Stunden vor dem Bildschirm durchgehalten und auch die Philips mitlaufen lassen. Der Ton kam digital über den Internet-Livestream und die Stereoanlage.

Die Bühnentechnik läßt sich nur mehr als Materialschlacht klassifizieren, die Show überwältigt daher in ihrer schieren Wucht, die Sängerin selbst ist attraktiv, zweifellos talentiert und auch sportlich ausdauernd. Ihre überwiegend weibliche Zielgruppe wird sich freilich wohl kaum mit den soignierten Tonbandfreunden und Musikgourmets hier im Forum überschneiden. 

Zu den Texten kann ich wenig sagen, da ich sie erst nachlesen müßte, aber den melodischen Einfall vermißt man leider über die meisten Gesangsnummern, und so kommt alles etwas eintönig bis gar monoton daher. Am gelungensten erscheint mir der akustische Abschnitt, wo nur zur Gitarre oder zum Klavier gesungen wird, und das Singer-Songwriter-Talent am deutlichsten zur Geltung kommen darf.

Jede®, wie sie (oder er) mag, ich selbst werde halt dafür nicht warm...
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#2
Ich schrieb ja hier schon mal, daß ich den Hype auch nicht nachvollziehen kann. Die Musik ist für mich gefälliges Radiogedudel mit teilweise unterhaltsamen und intelligenten Texten, aber irgendwie nichts, wo ich vor Begeisterung vom Balkon springe. Und die Interpretin finde ich als Frau auch nicht außergewöhnlich attraktiv. Vielleicht bin ich als Ü50-Mann einfach nicht mehr Zielgruppe.

Mal gespannt, wie lange das anhält.
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#3
Ich kenne von der Tussi nicht ein einziges Lied.
Die ganze Aufregung ist für mich absolut schleierhaft.
Aber die Generation um die es hier geht, wird vermutlich auch mit den Rolling Stones nicht viel bis gar nichts anfangen können.
So ist das eben...
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#4
Mal abgesehen davon, dass ich nicht so recht weiß, worüber jetzt diskutiert werden könnte oder sollte oder dürfte.... Sie ist ein tolles Beispiel für machtvoll INSTALLIERTE "Megasuperstars", bei denen sich der Mensch ohne jeglichen Bezug zu selbigen ab und an fragt, was da für andere begeisternd sein könnte.....
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#5
Meiner Meinung nach ist es weder die Interpretin, noch die Musik oder die Veranstaltung selbst.
Es sind die "Swifties" selbst, die das Besondere ausmachen, und die sich selbst gegenseitig anziehen.
In Wien brauchten sie dann letztendlich auch kein Konzert und keine Künstlerin, es ging auch ohne.
Und in München auf dem Olympiaberg außerhalb der Arena mit 50000 friedlichen, feiernden "Swifties" sprengte alles bisher dagewesene im Olympiapark.
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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#6
Derartigen Erfolg ist wohl eher kein Selbstläufer und entsteht über diesen Zeitraum auch nicht von selbst. Die Alten (Boomer) sind halt auch eher zu zahlreich in Ihrer Vergangenheit gefangen.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#7
Ja, aber...

Hatte ich das schon mal verlinkt?

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebi...t-100.html

Wir hatten in Gelsenkirchen Auftritte der Stones, von Michael Jackson (mehrfach) und Depeche Mode. Alles Künstler und Bands, die die Musikwelt jahrzehntelang geprägt haben. Aber wir waren weder Stonekirchen noch Jackokirchen noch Modekirchen ("Mode" englisch aussprechen). Ich kann nur staunen, was für Wellen die Auftritte von Taylor Swift für die Stadt geschlagen haben.
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#8
Ich bin derzeit noch unter 30 und kann mit der "Musik" mitsamt den ganzen Mitstreitern auf den üblichen Popwellen (Antenne Bayern, BR3, HR3, SWR3 usw.) überhaupt nichts anfangen.
Von meinem Musikgeschmack bin ich ein "alter Sack". 60er - 80er Rock, Pop, Easy Listening geht am besten. In letzter Zeit vermehrt auch mal alte Schlager, 50er RocknRoll und ganz altes.

Im Radio eingestellt wahlweise SWR1, SWR4, RadioTon, MDR Thüringen, Radio Gold (UK), oder für die Abwechslung und die seltenen Scheiben Schwarzwaldradio.
Daher auch die Liebe alte Geräte zu restaurieren um die Musik "stilecht" hören zu können und den alten Zeitgeist etwas nachzufiebern. Da muss man ne Macke für haben.

Ich sehe hier den typischen Gruppenzwang einer Generation. Menschen suchen nach Vorbildern und Zugehörigkeit in einer Gruppe. In dem Falle harmlos.
Dazu mal das Buch "Psychologie der Massen" lesen, jeder denkt er ist besonders individuell aber je Generation sind die Menschen ziemlich gleich.

Die Generation meiner Großeltern hatten alle Heintje, Peter Alexander, Freddy Quinn und Konsorten gehört. Meine Eltern Queen, Rod Stewart, Eric Clapton, Police.
Mein Bruder (älter als ich) hört vermehrt 90er und die Popwellen. Meine ganz jungen Arbeitskollegen Deutschrap, HipHop, Autotune Musik (furchbar Undecided ).


Also grob gesagt, mit dem was derzeit aktuell rausgebracht wurde und womit man zur Gruppe dazugehörte. Jemand der in den 80ern Jung war würde ja auch kein Heintje hören?!
Es gibt dann auch Leute so wie mich, die sich aus Gruppenzugehörigkeit nichts machen und nach dem Motto Leben "nur tote Fische schwimmen mit dem Strom".

Das gibt gerade in der Jugend unwarscheinlich Freiheit, man kann das hören was man will, man fängt nicht mit dem Rauchen an oder besäuft sich sinnlos über die Grenze hinweg...

Gruß Micha
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#9
(11.08.2024, 18:34)Micha94 schrieb: Jemand der in den 80ern Jung war würde ja auch kein Heintje hören?!

Was mich angeht: Heintje ist mir zu starker Tobak, aber das eine oder andere aus der gleichen Zeit (Beatles, Motown...) - gerne!

Meine Mutter ist übrigens in Sachen Heintje auch für ihr Leben geprägt. In den späten 1960ern lag direkt neben ihrer Arbeitsstelle eine Imbissbude, deren Besitzerin immer "Mama" brüllend laut mitzusingen pflegte, wenn es im Radio lief (und es lief damals scheinbar oft dort). Sie kann das Lied bis heute nicht mehr hören. Big Grin
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#10
Interessant wie der vielfältige Schrott aus 60er..70er...80er..usw. völlig weggeblendet wird und nur wenige Perlen in Erinnerung sind, die nicht mehr zündende Restkreativität einiger erhaltener, weißhaarigen Bands (Deep Purple u.w.) in den Himmel gelobt werden.
Um Wegweisend zu sein braucht es keinen langjährigen Massenerfolg, damit ist man aber noch lange nicht Erfolgreich über Jahre.
Worin besteht eine erfolgreiche Karriere?
Wir sprechen doch hier über ein Massenprodukt und nicht über Klassik wie von Antonín Dvořák, Felix Mendelssohn Bartholdy, Mozart usw..?
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#11
Mozart war auch „Massenware“ d.h. Ware für die Masse.
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#12
(11.08.2024, 18:34)Micha94 schrieb: Im Radio eingestellt wahlweise SWR1, SWR4, RadioTon, MDR Thüringen, Radio Gold (UK), oder für die Abwechslung und die seltenen Scheiben Schwarzwaldradio.
Auch SWR4 kann man inzwischen vergessen, seit sie den Schlageranteil die letzten Monate brutal von vorher 50-60 auf nun nur noch 25% in der Durchschnittsstunde runtergestutzt haben (von der Kürzung des Regionalprogramms um 90% die letzten Jahre ganz zu schweigen). Damit reihen sie sich ein in die restlichen hier aufgelisteten Programme: Nur noch die 50 bestgetesteten Artikel aus den 70ern und 80ern werden bedient mit absolut belangloser Moderation ohne jeglichen redaktionellen Inhalt.

Schwarzwaldradio ist auch nicht mehr das was es einmal war seit sie Thomas Schminke und Helmer Litzke rausgeekelt haben. Und nicht zu vergessen ist die Musikmischung dort aufgrund der chronisch schlechten Quoten auch deutlich mainstreamiger geworden. Nur noch Uwe Carsten sticht mit seinen Sendungen dort noch heraus.

Ansonsten höre ich außerhalb des Autos ohnehin so gut wie kein Radio mehr. Hauptsächlich, weil mir dort redaktioneller Inhalt fehlt. Musik ist für mich eigentlich nur ein Füller zwischen den eigentlichen Beiträgen und wird so oder so kaum von mir konsumiert. Das liegt schlicht daran, dass es zum hochkommerzigen Luxusprodukt verkommen ist. Die meisten Künstler machen Musik nur noch des maximalen Profis wegen, nicht aus Leidenschaft. Hier läuft einen Tag mal Musik, dann kann auch mal 4 Wochen keine Musik laufen. Andere mögen mich deshalb bestimmt für verrückt halten, aber es ist nunmal so.

Wenn ich aber mal Musik höre, bin ich da eigentlich recht tolerant. Nur mit Schlager vor den 80ern (bis auf wenige Ausnahmen), sog. „Deutschrap“ und hartem Rock kann ich absolut nichts anfangen. Aber ich wüsste nicht was jetzt so schlimm an Taylor Swift sein soll.
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#13
(11.08.2024, 11:37)janbunke schrieb: Ich kenne von der Tussi nicht ein einziges Lied.
Schade, Jan, ich hatte Dich etwas erwachsener eingeschätzt!
Ich kenne von ihr das eine oder andere Lied, was im Radio gelaufen ist,
und bin auch kein Fan von ihr, aber deswegen würde ich sie nicht so beleidigend abkanzeln!
Der Erfolg spricht ja irgendwie doch für sie und die Zeiten sind anders als früher!
Mein Vater konnte mit meiner Musik auch nix anfangen, aber er hat nie beleidigende
Äußerungen über die Interpreten von sich gegeben. Er hat die Musik einfach nicht
angehört. Und so halte ich es auch!
Es ist doch alles Geschmackssache!

Gruß
Hörbie
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#14
Genauso kann ich mir nicht erklären, wieso bis zur endgültigen Stimmbandzertrümmerung kreischende Metal Künstler Erfolg haben, aber so ist es nunmal mit den verschiedenen Geschmäckern.
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#15
(11.08.2024, 20:03)Sonicman schrieb: Mozart war auch „Massenware“ d.h. Ware für die Masse.

weitgehend falsch, denn eine "Masse" wie heute gab es damals längst noch nicht!

die Kunst- und Kammermusik war einer dünnen Oberschicht aus Adel, Beamten- und Bürgertum vorbehalten, mit zwei Ausnahmen, nämlich der Kirchenmusik und der Volks-Oper in der Vorstadt wie im Freihaustheater, für das die "Zauberflöte" geschaffen wurde; Notendrucke oder Kopisten-Abschriften ließen sich aber nur an Kenner verkaufen, die selbst als Amateure musizierten

Bearbeitungen (es gab ja kein Urheberrecht) erreichten noch am ehesten ein etwas breiteres Publikum, auch in Wirtshäusern oder bei Volksfesten, und dann gab es natürlich auch noch Musikautomaten in Kuriositätenkabinetten

Wenn das "Populare" gemeint war, dann aber so, daß damit auch die unkundigen Liebhaber erreicht werden sollten, aber längst keine breite Masse; umgekehrt schafften es Volkslieder und Volkstänze in die Kunstmusik einzugehen (z. B. "Acht Sauschneider müssen sein" bei Haydn und Mozart oder "Ach du lieber Augustin" bei Paul Wranitzky oder die "Mödlinger Tänze", die Beethoven zugeschrieben werden)  

das bürgerliche öffentliche Konzertleben entstand erst im 19. Jahrhundert, dann folgte die Arbeitermusikbewegung, doch vermochten schließlich die Tonkonserve und der Rundfunk immer breitere Publikumsschichten zu erreichen, bis dann nach 1945 ausreichend Kaufkraft auch bei jungen Leuten vorhanden war
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#16
Taylor Swift hatte ich auch lange für eine musikalische Leichtmatrosin gehalten. Dabei sind viele ihrer Hochglanz-Pop-Stücke schlicht nicht mein Geschmack. Daß die Gute musikalisch doch einiges drauf hat, merke ich immer dann, wenn im Radio ein mir bisher unbekanntes Lied von ihr läuft, das ich dann entweder in der Sender-Playlist nachschaue, oder bereits bei der Abmoderation staune: *Das* ist also auch von Taylor?!

Als ein wenig U50 bin ich also offensichtlich doch noch Zielgruppe in Ausnahmefällen :-) Hier mal zwei davon:


The Archer - ganz tolle Atmosphäre, nur leider viel zu kurz, und ein paar Sequenzen erinnern an Cindy Laupers Time After Time:



All Too Well - 10-Minuten-Epos, bei dem es auch nicht langweilig wird. Hat sie bereits mit 19 oder so geschrieben, klingt noch mehr nach Country-Rock als nach Glitzer-Pop:



Viele Grüße,
Martin
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#17
(11.08.2024, 18:26)timo schrieb: Wir hatten in Gelsenkirchen Auftritte der Stones, von Michael Jackson (mehrfach) und Depeche Mode. Alles Künstler und Bands, die die Musikwelt jahrzehntelang geprägt haben. Aber wir waren weder Stonekirchen noch Jackokirchen noch Modekirchen ("Mode" englisch aussprechen). Ich kann nur staunen, was für Wellen die Auftritte von Taylor Swift für die Stadt geschlagen haben.

Damals gab es ja auch noch nicht das Internet und psychologisch machtvoll inszinierte Marketingkampangen.
Insbesondere ersteres mitsamt der ständigen Medienbeschallung (Smartphone) macht es möglich.

Das verstärkt natürlich gesellschaftliche Phänomene (positiv wie negativ) enorm.


(11.08.2024, 19:29)Gyrator schrieb: Interessant wie der vielfältige Schrott aus 60er..70er...80er..usw. völlig weggeblendet wird

Die Erinnerung des Menschen ist selektiv. Positives sticht vermehrt heraus und negatives wird ausgeblendet.
Ein Schutzmechanismus des menschlichen Gehirnes. Daher funktioniert Nostalgie auch so gut.

Oder wie ich sagen würde: Früher war nicht alles besser, aber anders. Für den einen besser, für den anderen schlechter.
Bei Musik ist die Frage des Künstlers was er erreichen will. Viel Geld gibt es nur bei Massenproduktionen, meist ohne große Tiefe.


(11.08.2024, 20:11)surfer150 schrieb:
(11.08.2024, 18:34)Micha94 schrieb: Im Radio eingestellt wahlweise SWR1, SWR4, RadioTon, MDR Thüringen, Radio Gold (UK), oder für die Abwechslung und die seltenen Scheiben Schwarzwaldradio.
Auch SWR4 kann man inzwischen vergessen, seit sie den Schlageranteil die letzten Monate brutal von vorher 50-60 auf nun nur noch 25% in der Durchschnittsstunde runtergestutzt haben (von der Kürzung des Regionalprogramms um 90% die letzten Jahre ganz zu schweigen). Damit reihen sie sich ein in die restlichen hier aufgelisteten Programme: Nur noch die 50 bestgetesteten Artikel aus den 70ern und 80ern werden bedient mit absolut belangloser Moderation ohne jeglichen redaktionellen Inhalt.

Schwarzwaldradio ist auch nicht mehr das was es einmal war seit sie Thomas Schminke und Helmer Litzke rausgeekelt haben. Und nicht zu vergessen ist die Musikmischung dort aufgrund der chronisch schlechten Quoten auch deutlich mainstreamiger geworden. Nur noch Uwe Carsten sticht mit seinen Sendungen dort noch heraus.

Ansonsten höre ich außerhalb des Autos ohnehin so gut wie kein Radio mehr. Hauptsächlich, weil mir dort redaktioneller Inhalt fehlt. Musik ist für mich eigentlich nur ein Füller zwischen den eigentlichen Beiträgen und wird so oder so kaum von mir konsumiert. Das liegt schlicht daran, dass es zum hochkommerzigen Luxusprodukt verkommen ist. Die meisten Künstler machen Musik nur noch des maximalen Profis wegen, nicht aus Leidenschaft. Hier läuft einen Tag mal Musik, dann kann auch mal 4 Wochen keine Musik laufen. Andere mögen mich deshalb bestimmt für verrückt halten, aber es ist nunmal so.

Wenn ich aber mal Musik höre, bin ich da eigentlich recht tolerant. Nur mit Schlager vor den 80ern (bis auf wenige Ausnahmen), sog. „Deutschrap“ und hartem Rock kann ich absolut nichts anfangen. Aber ich wüsste nicht was jetzt so schlimm an Taylor Swift sein soll.

Der Verlust der Schlageranteil bei SWR4 ist mir auch aufgefallen, aber verschmerzlich da ich die alten englischen Oldies auch gut finde.
Interessant, dass nun auch mein Vater gefallen daran findet, die Schlager waren Ihm sonst immer zu schnulzig. 50er Jahre Baujahr.

Bei Schwarzwaldradio habe ich schon öfters nicht mehr reingehört, werde ich die Tage mal tun. Der von dir genannte Verlust wäre schmerzlich.
Die alten Hasen bei den Eifeler Radiotagen haben gar die Befürchtung dass es in 20 - 30 Jahren gar kein Radio mehr gibt. Den jungen reicht Spotify...

Gerade der Wortanteil macht den Reiz am Radio aus, man wird unterhalten, informiert und führt sich nicht alleine. Gerade für alte, allein lebende wertvoll.
Im Nachtprogramm fliegt so z. B. Bayern 1 für mich raus, eine unmoderierte Playlist kann ich mir selbst besser zusammenstellen. Der Trend geht aber dahin.
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#18
(11.08.2024, 21:57)Micha94 schrieb: Die Erinnerung des Menschen ist selektiv. Positives sticht vermehrt heraus und negatives wird ausgeblendet.
Ein Schutzmechanismus des menschlichen Gehirnes. Daher funktioniert Nostalgie auch so gut.

Frage mich ja woher du deine Weisheiten immer hast. Das kann ich so keinesfalls bestätigen.
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#19
Aus Studien und wissenschaftlichen Artikeln und Büchern zum Thema Psychologie. Zum Thema Nostalgie z. B. der hier:
https://www.nationalgeographic.de/wissen...-nostalgie

Oft sehr erkenntnisreich, weil man feststellt dass die eigene Wahrnehmung und Erfahrung oft alles andere als allgemeingültig ist.
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#20
Na, das ist jetzt aber keine private Weisheit von Micha, sondern allgemein anerkannte Küchenpsychologie. Zum Suchen nach wissenschaftlichen Bestätigungen bin ich jetzt aber zu faul :-)

Viele Grüße,
Martin

Edit: Micha war schneller, mitsamt Quelle... Respekt!
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#21
(11.08.2024, 22:12)Micha94 schrieb: Aus Studien und wissenschaftlichen Artikeln und Büchern zum Thema Psychologie. Zum Thema Nostalgie z. B. der hier:
https://www.nationalgeographic.de/wissen...-nostalgie

Oft sehr erkenntnisreich, weil man feststellt dass die eigene Wahrnehmung und Erfahrung oft alles andere als allgemeingültig ist.

Also mein Lebensalltag sieht da anders aus. Und gerade du bist da kein Stück anders, hast du mich immer auf die negativen Dinge reduziert und nie auf die positiven Sachen, die wir miteinander erlebt haben. Aber das ist ein privates Thema, was hier nicht reingehört.

Ich habe es nicht anders erlebt, als dass sowohl ich selbst als auch andere Leute, mit denen ich zu tun hatte, immer erst die negativen Dinge berücksichtigt haben bevor sie, wenn überhaupt, positive Dinge daraus zogen. Und das hat mich selbst ebenfalls geprägt.
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#22
Ich denke wir sollten die alten Sachen Ruhen lassen. Inzwischen habe ich da auch etwas reflektiert und denke anders darüber.
Wir sind beide Leute mit Ecken und Kanten, welche eine klare Meinung und Wertvorstellungen haben. Da eckt man oft an.
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#23
Alles gut. Ich wollte damit nur sagen, dass ich mit dieser Studie nicht unbedingt konform gehe und es auch widersprüchliche Situationen gibt. Ich habe oft erzählt bekommen, der Mensch sei ein von Natur aus negatives Wesen, der sich selbst erstmal grundsätzlich unterstellt, er würde was bestimmtes nicht schaffen. Merke ich ja auch in meinem Studium. Man denkt anfangs immer man schafft es nicht, am Ende kommt aber das genaue Gegenteil raus.

Ich denke in der Vergangenheit aber auch nie über „die guten alten Zeiten“, aber vielleicht liegt das auch daran, dass es die bei mir kaum gab.

Generell würde es der Gesellschaft mal gut tun, nicht immer auf diesem „Der ist doof“ zu beharren, sondern auch mal das Positive in Menschen zu sehen. Das ist auch der Grund, wieso ich nicht besonders nachtragend bin, wenn im Gegenzug eine glaubhafte Entschuldigung kommt.
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#24
Haben wir hier keine weiteren Teilzeit-Swifties, die ein paar ihrer Songs zur Verschiebung der Stimmung ins Positive beisteuern können? Wenn diese dereinst auf SWR4 gespielt werden, merken wir, daß wir alt werden :-))
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#25
(11.08.2024, 23:14)Kirunavaara schrieb: Haben wir hier keine weiteren Teilzeit-Swifties, die ein paar ihrer Songs zur Verschiebung der Stimmung ins Positive beisteuern können?

Bei "Teilzeit-Swifie" fühl' ich mich zwar nicht gerade angesprochen, aber ich mach' mal Smile. Anti-Hero klingt für mich irgendwie nach einem eher schwachen Abba-Song, aber immerhin nach Abba. Und (schrieb ich das schon mal irgendwo?) die Testamentsverlesung im Video find' ich urkomisch. Ob sie ihre Söhne wirklich eines Tages Chad und Preston nennen wird? Big Grin
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#26
(11.08.2024, 21:57)Micha94 schrieb: Der Verlust der Schlageranteil bei SWR4 ist mir auch aufgefallen, aber verschmerzlich da ich die alten englischen Oldies auch gut finde.
Interessant, dass nun auch mein Vater gefallen daran findet, die Schlager waren Ihm sonst immer zu schnulzig. 50er Jahre Baujahr.

Für die Oldieliebhaber gibt es seit jeher SWR1. Jetzt versucht man SWR1 in Richtung SWR3 zu verjüngen und nimmt moderne Titel ins Programm (u.a. Taylor Swift hab ich dort schon oft gehört, meist mit dem Titel Anti-Hero mit dem ich eine äußerst negative Erinnerung verbinde), schiebt aber nun SWR4 im Gegenzug in Richtung des alten SWR1. Finde ich nicht so toll, dass unsere Sprache von den Anstalten so gut wie gar nicht mehr bedient wird. Es ist ohnehin lustig, dass dort viele Oldies gespielt werden, welche mit deutschem Text als „Omamusik“ betitelt werden würden. Es besteht irgendeine Gesetzmäßigkeit, dass alles, was in unserer Sprache gesungen wird, nur die alten mögen.

Naja, ich bin inzwischen zu hr4 gewechselt, wenn ich Schlager hören will. Zwar interessieren mich die Inhalte aus Hessen dort nicht die Bohne, allerdings ist das verbliebene Regionalprogramm von SWR4 ebenso nicht mehr die Rede wert. Es gibt nur noch von 6-12 Uhr getrenntes Programm für BW und RP, danach sendet ein gemeinsames Programm für beide Bundesländer. Dort hört man dann was über Pilotprojekte einer Grundschule an der Mosel oder etwas über ein Landschaftsprojekt in Ahrweiler, beides Dinge, die mich 0,0 tangieren. Dabei ist der SWR „meine“ Anstalt.

In der regelmäßig zur Mittagszeit laufenden hr4 Sendung „Wünsch dir was“ werden sich fast durchgehend Schlager gewünscht. Solche Wunschsendungen vermeidet der SWR, da sonst ja rauskommen könnte, dass die Berater mit ihrer Ansicht, die Zielgruppe des Senders wolle gar keinen Schlager mehr, falsch liegen könnte. Und so viel anders ist die SWR4 Klientel gegenüber jener von hr4 nicht.

Und ja, die Programme des BR kann ich mir ebenso nicht mehr geben. Bayern 1 hat eine extrem schmale Playlist und enorm viel Selbstbeweihräucherung insbesondere des dortigen Morgenmoderators und Bayern 3 dudelt weiterhin Titel, die SWR3 schon vor 5 Jahren aus dem Programm genommen hat. Eine Aktualisierung auf die neuesten Titel findet dort nicht statt, alles ist Stand vor 5 Jahren stehen geblieben. Ne sorry.

Ab nächstes Jahr gehts eh bergab, dann senden die ganzen ARD-Sender ab 21 Uhr ein gemeinsames Programm und SWR1 gibt seine eigene Nachtsendung zugunsten der MDR (S)hitnacht auf, womit SWR1 und SWR4 nachts das gleiche senden. Und sowas nennen die Umweltschutz, hunderte kW nachts über UKW doppelt rauszufeuern. Es ist ohnehin schon schlimm genug, dass man SWR4 kürzlich um 1 Stunde verkürzt hat und die (S)hitnacht bereits ab 23 Uhr übernimmt.
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#27
(11.08.2024, 21:40)Kirunavaara schrieb: Taylor Swift hatte ich auch lange für eine musikalische Leichtmatrosin gehalten. ...

Die Singer-Songwriter-Begabung gehörte vielleicht auch heute noch stärker betont. Die "Acoustic"-Zugabe nach dem Konzertfilm (in ihm kommt auch so ein Abschnitt vor) beweist ja, was für ein Talent da tatsächlich vorhanden ist, und das spielte dann schon in einer anderen Liga, etwa von Bob Dylan oder auch Joan Baez.
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#28
Ich hab mir nun doch mal ihre 10 vermeintlich größten Songs ergoogelt und kurz reingehört ob ich nicht doch einen davon kenne.
Zumindest "Style" könnte ich schon mal gehört haben, der Rest sagt mir tatsächlich gar nix.
Es ist durchgehend Girlie Gesinge, musikalisch in meinen Augen völlig unbedeutend.
Der Erfolg sei ihr und der Spaß ihren Fans dennoch von Herzen gegönnt.
Viele Grüße
Jörg
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#29
(11.08.2024, 23:38)timo schrieb: Anti-Hero klingt für mich irgendwie nach einem eher schwachen Abba-Song, aber immerhin nach Abba.

Der ist songtechnisch wirklich eher einfach gestrickt. Abba? Hmm, der Gedanke kam mir dabei noch nicht, vielleicht wegen dem Harmoniegesang? Den betreibt sie ja per Multitracking mit sich selbst. Jetzt stelle man sich mal stattdessen Lana Del Rey (noch so ein immenses Talent) als Duettpartnerin für die Alt-Lage vor. Mit einem etwas ausgefeilteren Song dazu klänge das wirklich wie eine moderne Version von Abba, wahrscheinlich gar nicht mal schlecht.

Aber die Einlage mit dem Testament ist wirklich bester Slapstick. Kannte ich noch nicht, die wird im Radio ja weggelassen. Danke fürs Verlinken!

@Surfer 150: Ich denke nicht, daß die Pop-Radiowellen eine Art Agenda gegen deutschsprachige Musik fahren. Wenn aus der Ecke zur Zeit außer schlechtem Deutschrap und ein wenig Indie-Geschrammel mit weinerlichen Stimmen nicht viel kommt, dann läuft da halt nix. Es gibt in der deutschen Popmusik lange Phasen, in denen ziemliche kreative Funkstille herrscht. Dazwischen immer mal ein paar Phasen wie die NDW oder auch in den 00er Jahren, als Wir sind Helden einen kleinen Sog ausgelöst haben und mehrere mittelmäßige bis gute Deutschpop/Rock-Bands auftauchten, die dann auch überall gespielt wurden. Dazu ein paar Ausnahmekünstler wie Rio Reiser, Grönemeyer, Westernhagen, die vom Radio auch nicht gemieden wurden und werden. Nur wo sind die heute alle? Wenn die Ärzte nochmal was machen, dann läuft es garantiert auch, weil meistens leider gut :-) Mit der feinen und gleichzeitig bitterbösen Chanson-Kleinkunst einer Annett Louisan zum Beispiel kann man halt weder im Pop- noch im Schlagerradio kommen, das ist ne ganz andere Kategorie.

Viele Grüße,
Martin
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#30
(11.08.2024, 20:11)djhoerbie schrieb: ...Äußerungen über die Interpreten von sich gegeben. Er hat die Musik einfach nicht
angehört. Und so halte ich es auch!
Es ist doch alles Geschmackssache!...

Big Grin  was kommt mir DAS bekannt vor... Big Grin
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#31
(12.08.2024, 07:58)Kirunavaara schrieb: Abba? Hmm, der Gedanke kam mir dabei noch nicht, vielleicht wegen dem Harmoniegesang?

Ich bin kein Musiktheoretiker, aber was mich an Abba erinnert, ist wahrscheinlich der stakkatoartige Gesang. Hat für meine Ohren entfernt etwas von "Money Money Money".

Zitat:Jetzt stelle man sich mal stattdessen Lana Del Rey (noch so ein immenses Talent) als Duettpartnerin für die Alt-Lage vor.

Lana Del Rey... das erste zweite Album fand ich gut, vor allem "Summertime Sadness" (meine Güte, auch schon wieder zwölf Jahre her). Die Texte waren ungewöhnlich, das Geräusch knisternder Telefonleitungen als Teil einer sommerabendlichen Atmosphäre fand ich sehr lyrisch. Smile

Ein Duett Swift - Del Rey stelle ich mir auch interessant vor.
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#32
(11.08.2024, 20:11)djhoerbie schrieb:
(11.08.2024, 11:37)janbunke schrieb: Ich kenne von der Tussi nicht ein einziges Lied.
Schade, Jan, ich hatte Dich etwas erwachsener eingeschätzt!
Ich kenne von ihr das eine oder andere Lied, was im Radio gelaufen ist,
und bin auch kein Fan von ihr, aber deswegen würde ich sie nicht so beleidigend abkanzeln!


"Tussi" ist bei uns in Westfalen bzw. Münster eitgentlich kein beleidigendes Wort. Das sagt man in meinem Bekanntenkreis oft zu (jüngeren) Mädels.
Wobei "jung" in meinem Alter ja eher relativ ist. Frollein Swift und ihre weibliche Zielgruppe dürften aber aus meiner Sicht definitiv zu diesem Personenkreis dazugehören.
Von meiner Frau habe ich wegen der Wortwahl auch noch keine Klatsche bekommen. Sie fühlt sich dann wieder wie 20 Wink
Den Lokalkolorit sollte man also im Auge behalten. Kannst du z.B. mit dem Wort "Kaline" was anfangen?

Ansonsten kann mir Frollein Swifts Musik und das ganze Gehampel darum aber gerne mal gestohlen bleiben. Sie wird es verkraften, genauso wie meine Wortwahl.
Vermutlich liest sie hier gerade auch nicht mit, sondern sitzt in ihrem Privatjet um das nächste Footballspiel ihres Liebsten anzuschauen und bläst dabei massenhaft Treibhausgase in die Luft.
Sympatisch ist sie mir aber wegen ihrer Ablehnung gegenüber einem gewissen Herrn Trump.

Gruß, Jan
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#33
Hallo Jan,
wir haben in Bayern auch genügend Ausdrücke, die wir als normal ansehen
und in anderen Regionen beleidigend empfunden werden.
So hat Tussi in meinem Sprachgebrauch und dem meines Freundes-  und
Verwandtenkreis schon eine ziemlich negative Bedeutung.
Aber wenn das bei Euch nicht so ist, dann entschuldige ich mich selbstverständlich
für meine "Maßregelung" Wink 
Ich rechne ihr auch das Verhalten gegenüber Trump hoch an!
Und der Begriff "Kaline" sagt mir gar nichts Huh Big Grin 

Gruß
Hörbie
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#34
"Kaline" ist ein in Münster gebräuchliches Wort für Frau bzw. Mädchen. Auch keineswegs negativ besetzt. Und wird auch wirklich viel hier benutzt.
Das männliche Pendant heißt "Seegers"
Beides entstammt der Münsterschen Massematte.

Ich scharwenzel so übern Patt, da kommt so'n Seegers auf 'ner Leeze umme Ecke, hat noch 'ne Lowine vom Schickerbeis inner Feme und kneistert dabei meine Kaline schofel an.
(Ich geh so über die Straße, da kommt ein Mann auf dem Fahrrad um die Ecke, hat noch eine Flasche Bier aus der Kneipe in der Hand und schaut dabei meine Frau komisch an)

Gruß, Jan


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#35
(12.08.2024, 07:58)Kirunavaara schrieb: @Surfer 150: Ich denke nicht, daß die Pop-Radiowellen eine Art Agenda gegen deutschsprachige Musik fahren. Wenn aus der Ecke zur Zeit außer schlechtem Deutschrap und ein wenig Indie-Geschrammel mit weinerlichen Stimmen nicht viel kommt, dann läuft da halt nix. Es gibt in der deutschen Popmusik lange Phasen, in denen ziemliche kreative Funkstille herrscht. Dazwischen immer mal ein paar Phasen wie die NDW oder auch in den 00er Jahren, als Wir sind Helden einen kleinen Sog ausgelöst haben und mehrere mittelmäßige bis gute Deutschpop/Rock-Bands auftauchten, die dann auch überall gespielt wurden. Dazu ein paar Ausnahmekünstler wie Rio Reiser, Grönemeyer, Westernhagen, die vom Radio auch nicht gemieden wurden und werden. Nur wo sind die heute alle? Wenn die Ärzte nochmal was machen, dann läuft es garantiert auch, weil meistens leider gut :-) Mit der feinen und gleichzeitig bitterbösen Chanson-Kleinkunst einer Annett Louisan zum Beispiel kann man halt weder im Pop- noch im Schlagerradio kommen, das ist ne ganz andere Kategorie.

Viele Grüße,
Martin

Es gibt genügend aktuellen und historischen Schlager, den SWR4 spielen könnte. Dennoch plant man dort ab 2025, ausschließlich fremdsprachige Musik zu spielen. In Ländern wie Frankreich gibt es übrigens eine für alle Sender verbindliche Musikquote, sodass mindestens 25-30% der gespielten Musik in der einheimischen Sprache sein muss. 

Und die österreichische Popwelle Ö3 hat weiterhin einen bedeutenden Anteil Austropop im Programm. Man hat dem sogar ganze Sendungen gewidmet. Als könne SWR3 das nicht. Es muss nicht immer die ausschließlich die bestgetestete Musik im Radio laufen.

Und auch das englische was heutzutage gedudelt wird ist oft fragwürdig. Denke die Leute mögen das nur, weil sie die Texte nicht verstehen. Wenn man den Text von so manchem englischen Titel ins Deutsche übersetzt, kommen einem Teils die Nackenhaare hoch.
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#36
(12.08.2024, 10:17)janbunke schrieb: "Tussi" ist bei uns in Westfalen bzw. Münster eitgentlich kein beleidigendes Wort. Das sagt man in meinem Bekanntenkreis oft zu (jüngeren) Mädels...

Hmmm, Jan, die Kaline ist ja klar, aber Tussi??? Da bin ich als Münsteraner nicht bei Dir...

"umgangssprachlich, meist abwertend: attraktive, modebewusste, ich-bezogene, oberflächliche Frau. Herkunft: von Thusnelda (Tochter des Cheruskerfürsten Segestes), später Tusnelda, jetzt gekürzt zu Tussi, Jugendsprache der 1990er Jahre"

So hätte ich das zwar selbst nicht formulieren können, aber das "Wesen" des Ausdrucks trifft es wohl ganz gut.
Aber egal, ich will mich da auch nicht tiefer in Euer Hin und Her einmischen...

...ich sehe das wie Hörbie, juckt mich nicht, verwundert nur...
...und wie Martin, beim Autofahren wundere ich mich dann manchmal auch...dafür ist die Musi manchmal voll OK...
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#37
Also, ich persönlich
würde die unattraktive, untalentierte quäkende Tussi gern heiraten und mit ihr 25 Swifties "erzeugen".

Nur meine 50 cent
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#38
Genau diese Einheimische-Sprache-Quoten finde ich kontraproduktiv, dafür haben wir Frankreich schon in den 90er Jahren ausgelacht, als das dort diskutiert wurde. Ich bleibe dabei, wenn es in der eigenen Sprache was gibt, das genügend Leute hören wollen, dann wird das auch ganz ohne solche Regelungen gespielt.

Vom Schlagerradio habe ich keine Ahnung, da schalte ich meistens schnell weg :-)

Wo ich aber bei Dir bin: Extra Sendeplätze fur z.B. jede Wche 1-2 Stunden Deutschpop fände ich auch nicht verkehrt. Das scheitert allerdings daran, daß die Musik-Spartensendungen generell leider sehr zurückgefahren wurden. Heute ist gefühlt den halben Tag Morningshow, den andern halben Tag genauso Dudelfunk, nur mit weniger Gekicher der morgendlichen Gruppenmoderation.

@Timo: Stimmt, der Gesang hat auch Ähnlichkeiten. Das war mir gar nicht aufgefallen, vielleicht weil es inzwischen viele so ähnlich machen.

Lana Del Rey: Die ersten beiden Alben (unter diesem Künstlernamen), also Born To Die und Ultraviolence, finde ich fast durchgehend großartig. Später hat sie zwar teilweise ihr Sonwriting und die Produktionstechnik noch verfeinert, aber diese urgewaltige Wucht und das Theatralische sind bei ihren späteren Platten leider etwas abhanden gekommen, die plätschern zwischen den Lichtblicken etwas mehr dahin.

Viele Grüße,
Martin
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#39
(12.08.2024, 15:25)alrac schrieb:
(12.08.2024, 10:17)janbunke schrieb: "Tussi" ist bei uns in Westfalen bzw. Münster eitgentlich kein beleidigendes Wort. Das sagt man in meinem Bekanntenkreis oft zu (jüngeren) Mädels...

Hmmm, Jan, die Kaline ist ja klar, aber Tussi??? Da bin ich als Münsteraner nicht bei Dir...

"umgangssprachlich, meist abwertend: attraktive, modebewusste, ich-bezogene, oberflächliche Frau. Herkunft: von Thusnelda (Tochter des Cheruskerfürsten Segestes), später Tusnelda, jetzt gekürzt zu Tussi, Jugendsprache der 1990er Jahre"

So hätte ich das zwar selbst nicht formulieren können, aber das "Wesen" des Ausdrucks trifft es wohl ganz gut.
Aber egal, ich will mich da auch nicht tiefer in Euer Hin und Her einmischen...

...ich sehe das wie Hörbie, juckt mich nicht, verwundert nur...
...und wie Martin, beim Autofahren wundere ich mich dann manchmal auch...dafür ist die Musi manchmal voll OK...





(12.08.2024, 15:25)alrac schrieb:
(12.08.2024, 10:17)janbunke schrieb: "Tussi" ist bei uns in Westfalen bzw. Münster eitgentlich kein beleidigendes Wort. Das sagt man in meinem Bekanntenkreis oft zu (jüngeren) Mädels...

Hmmm, Jan, die Kaline ist ja klar, aber Tussi??? Da bin ich als Münsteraner nicht bei Dir...

"umgangssprachlich, meist abwertend: attraktive, modebewusste, ich-bezogene, oberflächliche Frau. Herkunft: von Thusnelda (Tochter des Cheruskerfürsten Segestes), später Tusnelda, jetzt gekürzt zu Tussi, Jugendsprache der 1990er Jahre"

So hätte ich das zwar selbst nicht formulieren können, aber das "Wesen" des Ausdrucks trifft es wohl ganz gut.
Aber egal, ich will mich da auch nicht tiefer in Euer Hin und Her einmischen...

...ich sehe das wie Hörbie, juckt mich nicht, verwundert nur...
...und wie Martin, beim Autofahren wundere ich mich dann manchmal auch...dafür ist die Musi manchmal voll OK...


Jugendsprache der 90er passt gut, da war ich 27 (für mich noch jugendlich) und "Tusnelda" wurde damals tatsächlich in unserer Clique verwendet, aber nicht als Schimpfwort.
Wenn du schon Tussipedia heranziehst, dann tue ich das auch mal, und zitiere aus der selben Quelle:
"attraktive, modebewusste, ich-bezogene, oberflächliche Frau", das passt doch ganz gut, oder etwa nicht? Gänzlich abwertend sehe ich das in dem Zusammenhang aber nicht.

Die helle Aufregung um das "T" Wort lohnt sich aber in meinen Augen nicht wirklich, solange Frollein Swift hier nicht mitliest und sich persönlich auf den Schlips getreten fühlt.
Vielleicht fänd sie es ja sogar cool und macht mir einen Heiratsantrag. (Mike, du bist noch zu jung dafür, genieße dein Leben!)
Man darf nicht immer von sich auf andere schließen. Sie darf sich aber gerne melden bei mir und dann kläre ich das persönlcih mit ihr bei einem kalten Bier ab.
Es darf aber bezweifelt werden, daß es dazu kommt. Ich weiß auch nicht, ob deutsches Bier ihren Geschmack trifft. Unsere Musikgeschmäcker gehen ja auch ziemlich weit auseinander.
Daher würde ich die Diskussion hier lieber beenden.

So, Ironiemodus wieder aus.
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#40
(12.08.2024, 16:56)dynamike schrieb: Also, ich persönlich
würde die unattraktive, untalentierte quäkende Tussi gern heiraten und mit ihr 25 Swifties "erzeugen"....

Du Ferkel Big Grin Big Grin Big Grin 
Was sacht denn Deine Frau zu solchen Gedanken... 

@ Jan

alles gut, ich wollte ja kein Faß aufmachen, aber -offensichtlich abgesehen von Deiner Frau- hier im MS-Lande könntest Du mit Deiner positiven Interpretation auch mal fehl gehen...und wenn der Seegers der Tussi 2 m groß und 130 kg wiegt, dann könnte die Nase leiden... Wink Big Grin
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#41
(12.08.2024, 17:38)alrac schrieb:
(12.08.2024, 16:56)dynamike schrieb: Also, ich persönlich
würde die unattraktive, untalentierte quäkende Tussi gern heiraten und mit ihr 25 Swifties "erzeugen"....

Du Ferkel Big Grin Big Grin Big Grin 
Was sacht denn Deine Frau zu solchen Gedanken...

Ich hab im Keller noch eine Kiste mit Ü18 VHS-Kassetten, aus einem Konvolut Tonband, Kassetten, VHS und Disketten.
Vielleicht möchte er die ja haben um sich "abzureagieren" und solche Gedanken zu verdrängen Big Grin  *duck und wech*.
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#42
(12.08.2024, 17:13)Kirunavaara schrieb: Genau diese Einheimische-Sprache-Quoten finde ich kontraproduktiv, dafür haben wir Frankreich schon in den 90er Jahren ausgelacht, als das dort diskutiert wurde. Ich bleibe dabei, wenn es in der eigenen Sprache was gibt, das genügend Leute hören wollen, dann wird das auch ganz ohne solche Regelungen gespielt.

Naja, wer bestimmt, was die Leute hören wollen? Externe Berater? Die Senderchefs? Die Musikredakteure? Jedenfalls nicht die Hörer selbst, wenn ich sehe wie immer mehr junge Menschen sich vom Radio abwenden, da nicht das gespielt wird, was sie gerne hören möchten. Und ich denke kaum, dass die Leute auf Dauer gefallen an den 40 bestgetesteten Hits in Dauerschleife finden. Mir geht das auch irgendwann auf die Nerven. Der Grund wieso das Konzept kommerziell funktioniert ist schlicht und ergreifend, dass das Radio vermehrt als Nebenbei-Medium gesehen wird. Da soll nur das Vertraute dudeln, wenn man aus der Masse heraussticht, wird weggeschaltet. Diesen Stand hat sich das Radio aber selbst zuzuschreiben. Leute mit ernsthaftem Interesse sind Richtung Streamingdienste verschwunden und übrig geblieben sind eben jene, die Radio als reines Nebenbeigedudel sehen.

Man hat den Menschen hierzulande halt über Jahrzehnte deutschsprachige Musik „ausgeredet“, indem man im Radio die amerikanische Musikindustrie forciert und Schlager in die uncoole Rentnerecke geschoben hat. Eine Musikquote muss schleunigst her, zumindest für die steuerfinanzierten Rundfunkanstalten. Wenn ich merke, dass sich musikalisch zwischen einem SWR3 und ner amerikanischen AC-Station kaum was gibt, dann frage ich mich echt, wieso wir noch einheimische Popwellen brauchen. Kann man einfach nen amerikanischen Sender durchschleifen auf den Frequenzen.
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#43
(13.08.2024, 00:02)surfer150 schrieb: Eine Musikquote muss schleunigst her, zumindest für die steuerfinanzierten Rundfunkanstalten.

Hat sich das nicht längst selbst geregelt? In den 1990er und frühen 2000er Jahren war es wirklich etwas still um deutschsprachige Musik geworden, aber inzwischen höre ich so viel davon wie lange zuvor nicht mehr. Viele Interpreten, die mit englischsprachiger Musik bekannt geworden sind, singen inzwischen auf Deutsch - Sarah Connor, Thomas Anders, Ross Antony und Lena fallen mir spontan ein.
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#44
Danke Timo!

Benjamin, es steht Dir frei, deutsche Schlager per Streamingdienst zu hören, so viel Du magst. Damit bist Du halt heutzutage in der Minderheit, in Deiner Altersgruppe sowieso. Ist ja nichts verkehrt daran, nur erwarte doch bitte nicht, daß die Mehrheit das auch noch per Quote aufgezwungen bekommt. Dann wären wir wirklich bei der ideologisch motivierten Zwangsbeschallung, die hier immer wieder heraufbeschworen wird.

Können wir jetzt bitte diese leidige Diskussion aus dem Swift-Thread heraushalten? Danke! Taylor dreht sich sonst gleich nochmal im Grab herum, siehe Video "Anti-Hero", und lacht uns aus.

Viele Grüße,
Martin
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#45
Ich stelle lediglich fest, dass Deutsch in diesem Land Amtssprache ist und es sich eben auch gehört, dass Musik gefördert wird, die von hier stammt. Und wie gesagt, dieses englische wollten die Leute nicht wirklich, aber es wurde ihnen halt jahrelang als „der heiße Schrei“ eingeredet. Nun können die Leute nicht mehr ohne. Bedeutet aber nicht, dass man die Hörer nicht langsam auch mal wieder an unsere Musik ranführen könnte. Wie gesagt, Beispiel Österreich, wo Austropop im meistgehörten Programm Ö3 nachwievor eine gewichtige Rolle einnimmt. Es gibt abends sogar Spezialsendungen, wo mal zwei Stunden nur Austropop läuft.

Ich lege darauf wert, zu verstehen was gesungen wird und auch mitzusingen und das kann ich bei Englisch oft mangels tiefergehender Sprachkenntnisse nicht. Das geht den meisten so, die nicht gerade international vernetzt sind oder Englisch aus welchen Gründen auch immer täglich benutzen. Wenn man den Text nicht versteht, ist er schlicht überflüssig. Da kann dann auch ein Instrumental laufen.

Soviel von mir dazu.
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#46
um was geht's hier eigentlich ?
deutsch, englisch, austropop oder swiftomania ?
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#47
Um eine sehr gut aussehende Thusnelda,
die (nach meinem Verständnis) eigentlich nix gut kann, aber trotzdem ein Topstar der aktuellen Popkultur ist bzw mit aller Macht der Medien dazu gekürt wurde.

Groetjes, Frankie
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#48
Optik ist ja auch so ein Thema was verkaufsfördernd wirkt. Als Frau genug nackte Haut zeigen und dann läuft das.
Früher musstest du gut singen können und eine gute Performance machen, heute läuft es über "Sex Sells".

Da muss ich auch direkt an Andrea Berg oder Helene Fisch denken, da wir das Thema Schlager hatten.
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#49
https://youtu.be/DxrwjJHXPlQ?si=-H57XJ5LUhHjjdYL

Rick Beato (ok, es gibt auch welche, die ihn in die Rubrik "ewig nörgelnder alter Sack" stecken) hat hier ein paar bedenkenswerte Punkte zu den Themen Qualität und Erfolg geäußert.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#50
(13.08.2024, 15:07)Micha94 schrieb: Früher musstest du gut singen können und eine gute Performance machen, heute läuft es über "Sex Sells".

Wie viel "früher" meinst Du? Zu meiner Jugend gab es eine gewisse Louise Ciccone, auch als Madonna bekannt. So ganz ohne "Sex Sells" ging bei der auch nichts, diplomatisch gesagt.

Oder ein paar Jahre später Sabrina (Salerno), "Boys, boys, boys, I'm looking for a good time...". War vielleicht noch etwas expliziter (aber auch schnell wieder in der Versenkung verschwunden). Und natürlich Samantha Fox nicht zu vergessen.
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