Radio Bayern 2
#1
Ich hab' eine Zeitlang nicht gewußt was der Sender überhaupt spielt oder für Sendungen ausstrahlt, da ich immer unseren Regionalsender Charivari hörte. Letztens bin ich dann beim Durchblättern der Hörzu auf den Radioteil gestoßen und es stand als Wochenhightlight Zündfunk Feedback Popjahr 1959 auf Bayern 2 drin. So bin ich dann auf das Programm des Senders aufmerksam geworden. Aus zeitlichen Gründen konnte ich die Sendung nicht wahrnehmen aber Popjahr 1980 hab' ich dann aufgenommen. Ich war begeistert von der Sendung, die Musik kam hörbar von der Schallplatte, es wurden auch viele (zumindest mir) unbekannte Sachen gespielt mit Hintergrundinfos dazu, sehr interresant zu hören. Danach kam dann ein Livekonzert einer Rockband, auch hörenswert.

Für die Freunde von Hörspielen kommen mehrmals wöchentlich Hörspiele. Im Forum wurde schon mal geschrieben, das der Sender ohne Dynamikkompression arbeitet und nach meinem Gehör ist das auch der Fall.
Für mich zur Zeit der beste Sender für den Tonbandler. Die Playliste des "Zündfunk Nachtmix" kann man sich dann herunterladen und zur Aufnahme heften.

Hier die Seite der Sendung Zündfunk: http://www.br-online.de/jugend/zuendfunk/onair.shtml
Nett: Klick man auf Programm ist ein Teil einer Telefunken zu sehen.
Und Bayern2: http://www.br-online.de/programme/bayern2/index.jsp

Heute um 22 Uhr kommt das Popjahr 1964, was ich natürlich wieder aufnehme.

Außerhalb Bayerns ist der Sender über Digital Satellit empfangbar.

Ich dachte mal des könnte ich hier posten, interressiert bestimmt auch jemanden von euch.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#2
Für jemanden, der mit dem BR aufwuchs, also schon das "Zweite Programm des Bayerischen Rundfunks" hörte, als es noch kein Vollprogramm war (von der gerade beim BR denkbar zähen Einführung der Stereofonie und Sendungen durch die Nacht ist generell zu schweigen, denn die war insbesondere in Bayern "zum Schlafen da"), zeigt dein Posting deutlich, ja beängstigend, was Radio heute ist, wie Radio heute verwendet wird, warum klassische Anforderungen an Qualität im Zusammenhang mit der Medienkultur so dramatisch ins Leere laufen. (Ich habe daher keinen Fernseher....)

Man erkennt weiterhin, wohin uns die weiland ach so toll projektierte, sozialpsychologisch ausgefeilte "Vielfaltsforderung" der CDU-Medien-Mogule Schwarz-Schilling und Albrecht (immerhin zwei Semester Theologie studiert) gebracht haben:
Ein mitunter zumindest zeitweise ausgesucht reizvolles Programm wie Bayern 2 erreicht einen großen Teil der Hörerschaft nicht mehr, stattdessen laufen Charivari..., Antenne Bayern oder andere redaktionelle Großtaten, deren Bereicherung der Rundfunklandschaft gemäß Albrecht-Schwarz-Schilling ja außer Frage steht und daher vor 25 Jahren Gebot der Stunde war. (Ich kannte damals schon das, was in den USA und in Japan los war..., wusste also was uns erwartete.)

Wir dürfen uns nicht wundern, dass aus einer traditionellen, angespruchsgeschwängerten Sicht auf den Rundfunk innerhalb von 20 Jahren schnell die Luft raus ist, wenn wir -als Hörer- keine Ansprüche (und das bitte hörbar in gebotener Lautstärke!) formulieren.

Also: Viel Freude weiterhin mit dem Sendungsmosaik von B2 Radio, auch wenn mich die Machart der Schienenkombination B2/B4 -das war einmal das 2. Programm des Bayerischen Rundfunks- nicht uneingeschränkt zufriedenstellt. Es ist aber schön, wenn einer mehr dabei ist.

Hans-Joachim
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#3
Bei mir läuft auch gerade B2. Wenn dieser Sender auch bei langen Wortbeiträgen etwas anstrengend ist, so ist es doch der, den ich am liebsten höre. Als Weltmusikfan ist für mich der 'Weltempfänger' ein Muß, und beim Einschlafen hilft mir das mitternächtliche 'Kalenderblatt'. Ausgezeichnet: die B2 - Homepage im Internet.
Gruß
Heinz
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#4
Kalenderblatt?
Das schätze ich auch beim Deutschlandradio, das eine Beitragsreihe gleichen Namens unterhält.

Dem BR2 geht es ähnlich wie dem SWR2. Ich schätze diesen Sender wegen seines gelungenen Mixes aus Jazz, Klassik und Wortbeiträgen, konnte ihn aber, obwohl in der Nähe von Stuttgart wohnend, mit Zimmer-Wurf-Antennen nur sehr unbefriedigend empfangen. Vor kurzem entdeckte ich per Zufall, daß sich an diesem unerfreulichen Zustand etwas geändert hat: Auf 105,7 kommt er in guter Feldstärke, rauscharm, tauglich für Aufnahmen. Ich habe postwendend meine Aktivitäten in Sachen "DAT" forciert.

Diese durchaus geschätzten Programme laufen z. T. unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weil attraktive und gut zu empfangende Frequenzen bevorzugt an den Dudelfunk vergeben werden mit dem Ergebnis, daß Gelegenheitshörer nicht eingefangen und Gewohnheitshörer verprellt werden. Von den wenigen Hardcore-Fans, die alles tun, um den Sender trotzdem einfzufangen, kann dieser schlecht leben, was für die Marktstrategen einen gute Begründung darstellt, das Programm noch weiter in die hinterste Ecke der Nischen zu schieben, in die man es entsorgt hat.

Die Leidtragenden leiden still, mit der geballten Faust in der Tasche oder mit resigniertem Achselzucken - lautstarke Wortmeldungen oder gar Aktionen zivilen Ungehorsams sind in Deutschland schlecht in die Wege zu leiten. Ich gucke da immer neidisch auf unsere Nachbarn, sei es in Frankreich oder England, wo sich Volkes Stimme gelegentlich akustisch und tatkräftig erhebt und nicht nur in Kreuzchen auf den turnusmäßigen Wahlzetteln äussert.
Michael(F)
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#5
Zitat:PhonoMax postete
stattdessen laufen Charivari..., Antenne Bayern oder andere redaktionelle Großtaten,
Du wirst jetzt wahrscheinlich den Münchener Charivari meinen, ich meine jedoch den Regensburger Charivari, der eher ein Oldiesender ist. Man kann den Sender gut nebenbei laufen lassen (Im Auto etc.) zum aktiven Hören ist er weniger geeignet, da einem die Dynamikkompression sauer auf's Gehör schlägt, außerdem hört man den Sender zwei Tage, dann kennt man das ganze Programm, was ja heutzutage keine Ausnahme mehr darstellt. Antenne Bayern ist hier m.M. ein besonderer Spezialfall, hier reichen schon fast zwei Stunden.
Beim Charivari eingeschränk hörenswert ist nocht die Charivari Jukebox, jeden Samstag Abends, wo auch unbekanntere und andere Stücke gespielt werden als im Normalprogramm, nach ein paar Wochen fängt aber hier auch wieder die Endlosschleife an.

Zitat:PhonoMax postete
Wir dürfen uns nicht wundern, dass aus einer traditionellen, angespruchsgeschwängerten Sicht auf den Rundfunk innerhalb von 20 Jahren schnell die Luft raus ist, wenn wir -als Hörer- keine Ansprüche (und das bitte hörbar in gebotener Lautstärke!) formulieren.
Schau dir doch nur mal Hörerbriefe auf den Seiten der Sender an oder hör' dir mal ein Live-Telefonat mit einem Hörer an. Die Hörer versanstalten hier schon fast Lobes-Orgien, wie gut (wobei gut schon wieder untertrieben ist) der Sender ist und so weiter und sofort. Die paar wirklich ernst gemeinten Kritik-Briefe gehen hier völlig unter und interressieren niemand, da die Mehrheit der Hörer ja "begeistert" vom Programm ist.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#6
Lieber Wayne,

dass ich ein durchaus traditionell denkender Hörer bin, ist ja sicher aufgefallen, dass das nicht bei jedem anderen so sein muss, ist mir seit meiner Kindheit vertraut; dass wiederum "in illo tempore" keineswegs alles Gold war, was heute so zu glänzen scheint, ist mir nicht minder gegenwärtig, denn wie oft habe ich mich über den BR in meinen jugendlich ungestümen Tagen (hach ja, die gab es auch einmal...) bis aufs Blut geärgert, was mir heute aber nicht deshalb nicht mehr passiert, weil es nichts gäbe, worüber man sich ärgerte. Man wird halt milder und lässt es resignativ treiben.

Was mich beunruhigt, ist die Tatsache, dass Medien heute oftmals mit ihrem Spartengenudel (Bayern 1-5 wird öffentlich-rechtlich finanziert!) mit minimalem redaktionellem Aufwand hörerweit durchkommen, weil der Publikumsmainstream den Hörrundfunk bereits ausschließlich im Hintergrund ansiedelt. Dass Rundfunk Auseinandersetzung außerordentlich reizvoll und klanglich hochwertig transportieren kann, spielt beim Publikum keine Rolle mehr, man traut dem Laden einfach nicht zu, dass da auch solideres kommen kann. So es denn überhaupt (hörerseitig) erwünscht ist.

Sehe ich mir die Machart auch bei Bayern 2 an, so stelle ich auch dort fest, dass man geschmacklich und technisch oft unter den bestehenden Möglichkeiten bleibt. Ich mache (wie die Technischen Richtlinien übrigens) keinen Unterschied zwischen künstlerischem Wort und Musik der höchsten Anspruchsklasse. Die gottlob abklingende Headset-Mode (nie ein BR-Problem) seitens der Stationssprecher hat da eine schlimme Strecke hinterlassen, ganz abgesehen vom Filterwahn (sehr wohl ein BR-Problem), der die Moderatorenstimmen durch die Hörfunkschienen begleitet:"Moderator" A klingt in Bayern 2 nach Bayern 2 und Bayern 4 nach Bayern 4, also anders. Für mich indiskutabel, denn er bleibt für mich der "Sprecher A".

Der ORF I (regulär 75 kHz Hub), dessen technische Sendequalität -zumindest im Münchener Kabel, warum auch immer- schlecht ist, wurde neulich in einem Forum des Usenet als hochwertig und unkomprimiert (oha, ich höre da was ganz anderes....), also vorbildhaft bezeichnet. Was im Münchener Kabel abströmt, klingt indes bedenklich. Sollte dies ab Sender Gaisberg so sein (dort holt man wahrscheinlich die Modulation ORF I in M her), bewiese das, wie weit auch die technischen Anforderungen der Hörer gefallen sind, oder: wie gering sie immer waren. In früheren Zeiten genügte aber die qualifizierte Beschwerde eines einzelnen und es tat sich -so möglich- etwas; wogegen solch ein Zwergerlaufstand heute unter der technischen Besatzung eher Gelächter hervorruft, weil nur die Masse zählt; und die konsumiert ja brav nach Vorgabe.
Alles andere als ein Nörgler, habe ich aber meine Erfahrungen...

Ich bin natürlich auch so masochistisch/selbstkasteiend angelegt, dass -sollte ich etwas hören- ich auch etwas lernen, letztlich also belehrt (ja!) werden will. Wenn nicht, kann ich mir das Geseidel nämlich erparen. Da war ich nie anders. Infolgedessen reagiere ich auf die aktuelle Praxis oftmals etwas allergisch, weil ich mich nicht ernst genommen fühle.

Du hast natürlich Recht: Ich dachte an den Müchener Sender Charivari; demgegenüber aber habe ich oben ja auch dargelegt, dass mir Spartensender ein Gräuel sind, weil die readktionelle Betreuung entweder zu kompliziert/teuer ist/wäre oder eben de facto unterbleibt. Es kommt also nichts anderes heraus als Genudel, egal, ob Oldiesender oder Bayern 4 (oder 'Klassikradio', hahaha), denn Zweifel an der Präferenz der Anstalten hinsichtlich der redaktionellen Betreuung eines solchen Vollzeitprogrammes kommen doch wohl nicht auf, oder? (Lieber keine Betreuung als eine teure!)

Hans-Joachim
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#7
Zitat:PhonoMax postete
Was mich beunruhigt, ist die Tatsache, dass Medien heute oftmals mit ihrem Spartengenudel (Bayern 1-5 wird öffentlich-rechtlich finanziert!) mit minimalem redaktionellem Aufwand hörerweit durchkommen, weil der Publikumsmainstream den Hörrundfunk bereits ausschließlich im Hintergrund ansiedelt. Dass Rundfunk Auseinandersetzung außerordentlich reizvoll und klanglich hochwertig transportieren kann, spielt beim Publikum keine Rolle mehr, man traut dem Laden einfach nicht zu, dass da auch solideres kommen kann. So es denn überhaupt (hörerseitig) erwünscht ist.

[...]

Der ORF I (regulär 75 kHz Hub), dessen technische Sendequalität -zumindest im Münchener Kabel, warum auch immer- schlecht ist, wurde neulich in einem Forum des Usenet als hochwertig und unkomprimiert (oha, ich höre da was ganz anderes....), also vorbildhaft bezeichnet. Was im Münchener Kabel abströmt, klingt indes bedenklich. Sollte dies ab Sender Gaisberg so sein (dort holt man wahrscheinlich die Modulation ORF I in M her), bewiese das, wie weit auch die technischen Anforderungen der Hörer gefallen sind, oder: wie gering sie immer waren. In früheren Zeiten genügte aber die qualifizierte Beschwerde eines einzelnen und es tat sich -so möglich- etwas; wogegen solch ein Zwergerlaufstand heute unter der technischen Besatzung eher Gelächter hervorruft, weil nur die Masse zählt; und die konsumiert ja brav nach Vorgabe.
Alles andere als ein Nörgler, habe ich aber meine Erfahrungen...
Das ist eigentlich so ziemlich das was ich in meinem vorherigen Posting gemeint habe, die Anzahl der Leute, die wirklich Radio hören und sich nicht davon berieseln lassen wollen, ist zu wenig. Deshalb wird sich daran auch nichts mehr ändern.

Ich kenne genügend Leute, die es seltsam finden "aktiv" Radio oder anderes zu hören.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#8
Heute ist bei mir wieder den ganzen Tag lang Bayern2 - Tag.
Es wurde angekündigt, ab 7:00 Uhr nur Musik von Bob Dylan zu spielen.
Originales und Gecovertes, wobei ich den B2 - Leuten noch am ehesten zutraue,
richtig 'gute' Coverversionen auszusuchen. Hör'n mer mal.
Gruß
Heinz
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