Suche Infos zur Telefunken Mini-Disk (nicht Sonys MD)
#1
In einem anderen Thread wurde von Lego Telefunkens Mini-Disk erwähnt. Weiss jemand genaueres?

Bei Google tauchen im Suchergebnis ein paar Stichworte auf dieser Seite auf, die dann letztlich aber nicht einsehbar sind (jedenfalls nicht ohne $$$).

http://www.aes.org/e-lib/browse.cfm?elib=2792

Der Text auf der Seite ist folgender:

"The MD (Mini-Disk) System-A Contribution to the Digital Audio Disk Standard

As a contribution to the discussion on standardization, a digital audio disk is described in detail. It combines the advantages of modern digital techniques with the simplicity of further developments in conventional disk manufacturing techniques. The disk is contained, and remains during replay, in a protective cassette which facilitates handling and is completely closed when not attached to the player.
Preprint Number: 1562 Convention: 64 (October 1979)
Authors: Welland, Klaus; Redlich, Horst
E-library Location: (CD aes9) /pp7680/pp7911/1664.pdf "

Woanders habe ich noch gelesen, dass es auch eine Mikro-Disk geben sollte.

Edit:
Hab selbst noch ein paar Infos gefunden...

http://www.hifi-forum.de/viewthread-33-4881.html

Daraus am Interessantesten:

"Hallo, die mini-Disk war der letze große Konkurrent für die CD. Sie wurde zwar analog abgetastet mit kufenförmiger "Nadel", aber da die Informationen digital waren (mit den berühmeten + oder - Signalen) hätte auch eine Abnutzung nicht gestört, denn ein Rauschen etc. würde ja digital nicht übertragen. Die Rille war reine Tiefenschrift, daher auch sehr schmal möglich. In dieser Rille glitt dann die Nadel über den quasi Informations-Rasen - ähnlich einem Schlitten. Vorne wurde runtergedrückt und am scharfen hinteren Ende schnellten dann die Rilleninformationen wieder hoch. Dabei gab es piezo-elektrische Impulse. Ich habe die Mini-Disk auf der Funkausstellung 1981 oder 82 gehört mit absolut klarer digitaler Klangqualität. Diese Mini-Disk basierte auf der noch früheren TED Bildplatte, die nach einem fast ähnlichem Prinzip arbeitete, aber nur 10 Minuten lief. Kurze Zeit war die TED auch auf dem Markt und konnte nicht bestehen, da Philips bereits an der 30 cm Bildplatte mit Laser und längerer Spielzeit arbeitete. Die TED wäre aber aufgrund der hohen Speicherkapazität als Super-Hifi Tonträger geeignet gewesen - auch für Quadrofonie - genau so wie die sich nicht durchgesetzte Mini-Disk. Hätte man es richtig gemacht, hätte Suround für die Musik am Markt nicht eine Pause von 30 Jahren !!! machen müssen." (von Quadro-Action gepostet)

und

"Wenn ich mich recht erinnern kann, funktionierte das System wie Folgt:
Im Innern des "Disk-"Gehäuses befindet sich – staubgeschützt – eine Art Mikro-LP. Diese hat Rillen, die viel schmaler sind, als bei einer normalen LP. Das Abtasten funktioniert mit einer Art Tangential-Tonarm, der mit einer feinen "Spezialnadel" bestückt ist. Die Klangqualität ist angeblich besser als bei einer normalen LP. Zudem ist die Platte vor Staub etc. geschützt (das war aufgrund der geringen Rillenbreite auch unbedingt erforderlich) und somit weniger "empfindlich". Da das System weitgehend auf der LP-Technik basierte, hatte es gegen die viel "fortschrittlichere" CD keine Chance. Ich bin nicht einmal sicher, ob die Telefunken MD überhaupt jemals über das Prototypenstadium hinaus gekommen ist, bzw. ob es überhaupt solche MD (die Tonträger) zu kaufen gab." (von Django8 gepostet)
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#2
In einer Veröffentlichung der Funkschau aus dem Jahre 1982 wurde das Telefunken MiniDisc System ausführlich vorgestellt. Ich hab die Zeitschrift gerade mal wieder gelesen. Wenn es von allgemeinem Interesse ist, scanne ich das und stelle es zum Download.

Gruß
Michael
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#3
Mich würde das interessieren.
Das CD-Pendant von Telefunken (nicht die Telefunken-Mini-Disk) würde mich auch interessieren, wenn Du da noch was findest.
Michael(F)
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#4
Hallo MichaelB

In welcher Ausgabe war das genau?

Gruss
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#5
Das war das Funkschau Sonderheft Audio/Video Digital.
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#6
Zitat:MichaelB postete
In einer Veröffentlichung der Funkschau aus dem Jahre 1982 wurde das Telefunken MiniDisc System ausführlich vorgestellt. Ich hab die Zeitschrift gerade mal wieder gelesen. Wenn es von allgemeinem Interesse ist, scanne ich das und stelle es zum Download.

Gruß
Michael
Ich wäre auch interessiert Smile
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#7
^^^^-Finger hebt
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#8
Da man sonst nicht viel über das System erfährt, denke ich das es von allgemeinem Interesse ist.
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#9
MichaelB macht gerade den Umzug des forum1.

Ich bin mir sicher, er kümmert sich, sobald der kann.
Michael(F)
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#10
Yep. Umzug ist fertig. Ich auch.
Gescannt wird im laufe der Woche.
Download dann über [Werbung an] http://www.tonbandinfo.com [/werbung aus] Big Grin

Gruß
Michael
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#11
=> MichaelB

Die Werbung brauchst Du nicht so zu verstecken, und "Umzug" ist ja wenig untrtrieben.

Es hat sich mächtig viel geändert, vielleich stellen Du oder Ralf oder Jürgen das Ganze mal ein bisschen vor. Ich könnte zwar auch was schreiben, aber es schreiben besser die, die sich das ausgedacht habn. Wink
Michael(F)
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#12
Moin, moin,

falls noch von Interesse:

"Mini-Disc. Die neue Schallplatte von Telefunken.

Nachdem Philips im Frühjahr seine Compact Schallplatte vorgestellt hat (Klangbild 5/79) zeigte nun auch Telefunken seinen Entwurf der zukünftigen digitalen Schallplatte, die „Mini Disc“...

Aufbauend auf die TED (Telefunken Bildplatte), die mechanisch abgetastet wird, entwickelte die Teldec eine neue Audipoplatte, deren Information digital aufgezeichnet wird. (Klangbild 8/78).
Hierzu mußte man zuerst einen Standard – eine Norm – festlegen. Der gewählte Code sollte fogelde Anforderungen erfüllen:
-hohe aber nicht übertriebene Qualitätsanforderungen an die Übertragungstreue.
-Kompatibilität mit den bei der Software-Produktion (z.B. der digitalen Bandmaschine) angewendeten Codes.
-evtl. Kompatibilität mit Codes zukünftiger anderer Übertragungswege (z.B: PCM-Satellitenübertragung)
-einfaches, aber ausreichendes Fehlerkorrektursystem, um die Gerätekosten in Grenzen zu halten.

Das System Platte/Gerät sollte folgende Voraussetzungen erfüllen:
-möglichst kompakt, d.h. kleiner Plattendurchmesser
-Platte beidseitig bespielbar.
-Spielzeit je Plattenseite mind. 45 Minuten.
-Adressierbarkeit (Nennung und damit Anwahl) einzelner Titel.
-keine zu hohen Anforderungen an Toleranzen – besonders in der Plattenfertigung
-leichte Handhabung von Platte und Gerät.
-hohe Lebensdauer von Platte und Abtaster.

Abgeleitet aus ihrer Arbeit auf dem Gebiet der Bildplatte schlagen AEG-Telefunken und Teldec die in der Tabelle I angegebenen Fakten als Standard vor.

Tabelle 1
Codeparameter.
-QuantisierungN 14bit linear (2-hoch-14 = 16.384 Stufen)
-Samplingfrequenz: 48kHz
Speichersystem
-Allgemeines: PVC-Platte, beidseitig bespielt, piezo-elektrische Abtastung mit Rillenführung
-Spielzeit: 2x 60min
-Frequenzumfang: 20Hz ... 20kHz
-Dynamik: mind. 85DB
-Störabstand: mind. 85DB
-Übersprechungsdämpfung: mind. 85DB
-Gleichlauf: quarzgenau
-Klirrfaktor: max. 0,05%

Die weiteren Daten des zu wählenden Standards hängen davon ab, ob auch in Zukunft nur Stereowiedergabe gefragt ist, oder mehr als zwei Tonkanäle gewünscht werden. Aus diesem Grunde schlägt man zwei Versionen vor die sich in Gebrauchsnutzen und demit auch im Geräteaufwand unterscheiden.

Die zwei Versionen:
Standard A für zwei Kanäle (nur Stereobetrieb) und Standard B für vier Kanäle. Ein Gerätekonzept für Standard B würde neben dem normalen Stereobetrieb noch folgende Besonderheiten zulassen:
-wahlweise Wiedergabe in normal- oder Kunstkopf-Stereophonie
-getrennte Aufzeichnung der „Rauminformation“, damit diese vom Benutzer – bei Lautsprecherwiedergabe je nach Größe und Schalleigenschaften seines Wohnraums oder für Kopfhörerempfang – individuell dem Stereosignal zugemischt werden kann.
-getrennte Aufzeichnungen von Soloparts (Stimmen, Instrumente) um eine individuelle Relation Orchester/Solopart vornehmen zu können (sogenannte „Minus one“-Schallplatten)
-Aufzeichnung der heute auf den Plattenhüllen aufgedruckten Erläuterungen – wie Einführung in das Werk, Künstlerportraits etc. (akustischer Beipack)
-je Plattenseite unter Ausnutzung der automatischen Adressierung 120min Stereowiedergabe (Opern, Konzerte, Oratorien mit langer Spielzeiten)
-Quadrophomie mit hoher Kanaltrennung

Aufgrund dieser Vorgaben entwickelte man das „Mini Disc“-System, ein digitales Schallplattensystem, bei dem die Platte, mechanisch piezo-elektrsch abgetastet, die in Tabelle 2 angegebenen Parameter erfüllt.

Aufzeichnung und Herstellung der Plattendurchmesser.
Die Aufzeichnung vom PCM-Platten fü das neue Dichtespeichersystem „Mini Disc“ soll relativ einfach sein. So sollen gegenüber der berührungslosen Abtastung (z.B. mittels Laser) fünf Arbeitsgänge weniger erforderlich sein: die Belichtung im Reinraum, der Entwicklungsprozess, danach die Versilberung, die Masterherstellung und die Verspiegelung nach der Pressung. Hierbei ist zu bemerken, daß bei der piezo-elektrischen Abtastung die Aufzeichnung auf ein Metallmaster erfolgt.

... Die Platte selber wird praktisch in der gleichen Weise (Pressung) und mit den gleichen Materialien (PVC) hergestellt, wie sie heute für die herkömmlichen Schallplatten angewendet werden, Zusätzliche Einrichutgen – z.B. für Fotoprozesse bei der Masterherstellung oder Verspielgelung der gepreßten Platten wie bei der Philips Compact-Schallplatte – sind nicht erforderlich.

Schutz notwendig.
Alle Dichtespeichersystemen mit Berührungsabtastung ist gemeinsam, daß die Information in der Plattenoberfläche liegt. Obwohl z.B. Staubablagerungen keinen Einfluß auf den Abtastvorgang haben, ist die Platte gegen Fingerabdrücke oder Kratzer empfindlich.

Der notwendige sichere Schutz der Plattenoberfläche sowie weitere, das Konzept Platte/Gerät vereinfachende Konsturktionsmerkmale, sind im „Mini Disc“ (MC-)System vereint.

Die Platte ist durch eine allseitig geschlossene Kassette gbeschützt, die nur im und durch das Abspliegerät in einem schmalen Bereich geöffnet wird. Die Abtastung geschieht von der Plattenunterseite. Im Zentrierbereich – gekennzeichnet durch einen eingepreßten Konus – enthält die Platte ferromagnetisches Material. Sie wird beim Abspielen durch einen Magneten in den Zentrierring des Speilers hineingezogen und festgehalten,. Selbstverständlich bewegt sie sich völlig frei von der Kassette.

Die Kassette soll auch zugleich die herkömmliche Plattenhülle ersetzen. ... Anlaog zu den neben den Langspielplatten verfügbaren Signales hat man sich bei Teldec auch darüber Gedanken gemacht und außerdem eine „Mikro Disc“ entwickelt. Sie hat die Spielzeit von zwei herkömmlichen Single-Platten. .. Die „Mikro Disc“ hat einen Durchmesser von 7cm.

Tabelle 2.
-Plattendaten Standard (A/B)
-Anazhl der Kanäle 2/4
-Durchmesser der Platte 125 / 135mm
-Spurabstand: 1,67 / 1,67µm
-Drehzahl 300 / 300 Upm
-Abtastgeschwindigkeit 1,89 / 1,89 m/s
-Wellenlänge mind. 0,55 / 0,61 µm
-Bitrate 1,728 / 3,072 Mbit/s
-Speicherdichte max. 1100 / 980kbit/mm²

Eine Designstudie für einen MD-Spieler zeigt sogar den Titel des jeweils gespielten Musikstückes auf einem alphanummerischen Display an. Eine schöne Zukunftsmusik.

Telefunken weist darauf hin, daß sich wegen der Inkompatibilität (Austausch und Verträglichkeit) mit der konventionellen Schallplatte und deren Abspielgeräten der Übergang auf die neue Technik nur allmählich vollziehen wird.

Wir meinen: Obwohl die Laser-Abtastung die technisch elegantere Lösung ist, finden wir es gut, daß sich auch ein Hersteller mit einem mechanischen Abtastsystem um die „Gunst der Zukunft“ bewirbt. Vermutlich wird die mechanische Abtastung billiger sein, als die mit Laser; und billigere Plattenspieler müssen auch verfügbar sein. Störend ist jedoch die mechanische Empfindlichkeit der „Mini Disc“.
" (Klangbild 12/79)

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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