ASC AS 5002 nimmt nicht auf
#1
Hallo Gemeinde,
ich kann leider noch immer keinen Eigenen Beitrag eröffnen, es fehlt die notwendige Schaltfläche. So hänge ich mal meine Frage hier an.
Meine schon sehr alte AS 5002 (Nr.3640) möchte keine Bänder mehr bespielen. wo der/die Fehler begründet sind weiss ich nicht.
Beim dem Studium der Schaltbilder ist mir aufgefallen das einige Kondensatoren mit 4µ7 eingezeichnet sind.
Ich möchte gerne verstehen was das bedeutet.
V.G.
Jo
   
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#2
Hallo Jo,

ich habe gerade Deinen Account angesehen - eigentlich müsstest Du alle Rechte haben, einen neuen Thread zu eröffnen. In Welchem Unterforum hast Du es denn versucht?

4µ7 ist eine in Schaltplänen verbreitete Schreibweise für 4,7 µF, also den Präfix µ für Mikro statt des Kommas geschrieben. Das gleiche Prinzip findet man bei Widerständen, z.B. entspricht "5k6" dann 5,6 kΩ.

Beim Ersetzen von Elkos sollte die Kapazität wie angegeben stimmen, die Spannungsfestigkeit muss mindestens so groß sein wie bisher, höher ist aber auch in Ordnung (so lange es mechanisch noch passt).

Die eigentliche Frage wäre aber der Zusammenhang zwischen "Aufnahme geht nicht" und "was heißt 4µ7"... vermutlich willst Du vorsorglich die Elkos tauschen? Über Für und Wider ist schon viel geschrieben worden - vielleicht/wahrscheinlich ist es am Ende Teil der wohl nötigen Überholung. Trotzdem würde ich Dich ermutigen, den Fehler noch etwas genauer zu beschreiben, dass man ihn erstmal eingrenzen kann: Was genau geht denn nicht? Gerät schaltet nicht auf Aufnahme, wenn man die Taste mit Play zusammen drückt? Oder wird einfach überhaupt nichts aufgenommen? Oder nur ganz verzerrt? Wird das Band dabei gelöscht? Besteht das Problem auf beiden Kanälen?

Viele Grüße
Andreas
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#3
Hallo Andreas,
danke erstmal für Deine Erleuterung betr. der Bauteilenomenklatur.
Versuche mal Deine hilfreichen Fragen zur Fehlereingrenzung zu beantworten.
Nach Aufnahmebefehl (Aufnahme + Start Tasten): Bandlauf startet, Pegelanzeigeinstrumenten-Beleuchtung geht an.
Keine Zeigerausschläge, egal wie hoch die Aufnahmepegelpotis gedreht werden, Schalter auf Hinterband, kein Signal am Kopfhörer, auch wenn Kopfh.-Regler max. Band wird gelöscht. Egal welche Spur gewählt wurde treten die beschriebenen
auf.
Nb. im funktionierenden Wiedergabemodus bleibt die Instumentenbeleuchtung aus, die Zeiger rühren sich nicht.
Ich habe die Maschine länger nicht genutzt und erinnere nicht ob das so muss.

Weil die Kondensatoren immer als Hauptursache zitiert werden, habe ich versucht die Kondensatoren der jeweils einzeln (ausgebauten)  Platine nach und nach auszumessen. Ich muss aber auch sagen, dass ich hierzu nur die gelben "Becher"-Kond. (Elkos?) ausgelötet hatte. So weit ich das beurteilen kann, ergaben sich bis dahin keine Auffälligkeiten.
Was ich diesbezüglich noch nicht in Augenschein genommen habe ist die "Bodenplatine", dazu muss das Chassis aus dem Gehäuse.
Woran ich noch denke, wäre der Vor,-hinterband,-vorhörschalter, ob der so vollständig ausfallen kann weiss ich nicht.

Andreas auf deine Frage zum "neuen Beitrag erstellen" werde ich in der entsprechenden Foren-Rubrik beantworten.
V.G.
Jo
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#4
Hallo Jo,

Zitate aus dem Parallel-Thread mit sehr ähnlichem Problem: ASC5002 Probleme

(27.05.2023, 09:20)Tonschreiber schrieb: Ich habe mit meiner AS5002 im Moment gleiche Probleme. Es fing damit an, dass nur eine Spur aufnehmen konnte. Signaleingang war über Kophörer perfekt, beide Aussteuerungsanzeigen i.O.
Abspielen beider Spuren war i.O. 

Also etwa folgendes Bild (mal angenommen, der linke Kanal hat aufgenommen, ist aber erstmal egal):

   

(27.05.2023, 09:20)Tonschreiber schrieb: Misch-u.Aufnahmeverstärker-u. Aufnahmeverstärkerplatine nochmal raus, was eigentlich eine mehr hilflose Aktion war, nochmals angeschaut und wieder zurück, mit dem traurigen Ergebnis, dass nun auch die zuvor noch auf einer Spur vorhandene Aufnahmefunktion jetzt schweigt und zu allem auch keine Wiedergabe bespielten Bands mehr da ist.
Einzig, der Vorbandmod. ist weiterhin da. Ich bin auch am Ende meines Latains
In den nächsten Tagen bekomme ich leihweise geprüfte Platinen zur Verfügung, mal sehen was dabei herauskommt

Ok, unklar ist mir noch, ob die Instrumente noch ausschlagen, wenn Du ein Signal einspeist (Deine Beschreibung im Zitat und im Vorigen Beitrag hier sagt nicht das gleiche). Vermutlich hast Du gerade diesen Zustand, bitte korrigieren, wenn ich das falsch interpretiere:

   

Rot und Gelb sind verdächtig. Zunächst kannst Du also Deine Suche auf den Aufnahmeverstärker und seine Umgebung beschränken - die anderen Steckkarten scheinen ja zu funktionieren.

Das Band wird gelöscht (noch korrekt?) - also funktionieren Oszillator und Löschkopf (grün). Unklar ist, ob Vormagnetisierung bis zum Aufnahmekopf kommt (gelb).

Ob die Instrumente bei anliegendem Vorband-Signal noch ausschlagen ist auch nicht klar - wenn sie das nicht tun, tippe ich eher auf den Aufnahmeverstärker, sonst auf die Umgebung auf der Hauptplatine.

Viele Grüße
Andreas



Nachtrag: Ist das Verhalten bei 4.75 anders als bei 9.5 und 19? Da kommen nämlich andere Bias-Potis zum Zug.

   

Schau Dir sowieso mal alle Potis in der Umgebung genauer an: R121 und R124 für den Aufnahmepegel, (R128 und R128 für die Pegelanzeigen), R135, R136, R137, R139 für die Vormagnetisierung. Alle davon (bis auf die in Klammern) können zum Ausfall der Aufnahme führen, wenn der Schleifer keinen Kontakt mehr hat.

Dann wären noch der Spurwahlschalter, der Geschwindigkeits-Schalter und die Steckkontakte zum Kopfträger mögliche Fehlerquellen. Vielleicht noch die Elkos C101, C103, C104, C106 auf der Hauptplatine, aber dann müsste das Problem schon Vorband bestehen. Ach ja, auch die Stummschaltung über T103 und T104 wäre eine Erklärung, sie wird von der Laufwerkssteuerung geschaltet, kommt über Kontakt 4 von Bu106. Wäre aber eher unwahrscheinlich, dass dann am Anfang ein Kanal noch funktioniert hat...

Viele Grüße
Andreas
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#5
Hallo Andreas,
ich möchte Dir sehr herzlich für Deine Fehleranalyse danken.
Heute wurde ich in den Garten geschick  und so hatte ich Muse dem Problem gedanklich nachzugehen.
Eigentlich konnte es doch nicht sein, dass nach meinem letzten Eingriff in die AS5002 aufnahmetechnisch überhaupt nichts mehr gehen sollte.
Dazu muss ich folgendes erklären: im Zusammenhang der Fehlersuche, hatte ich den Tonkopfträger abgenommen um einige Messversuche an den LK -und WK- Kontakten zu unternehmen. Nun habe ich völlig dann unsachgemäß den Kopfträger an die stehende Maschine zurückmontiert, mit der Folge, dass ich es fertigbrachte die Steckleiste hinter die Kontaktpinns zu drücken, auweia.
Nach der ordnungsgemäßen Montage, war ich wieder im vorigen Modus, den ich noch mal beschreibe:
Signaleingang über die Radio- DIN Buchse, Kippschalter auf Vorband, beide Aussteuerungsinstrumente zeigen normal an, Signal beider Kanäle fehlerfrei an Kopfhörerausgang. Kippschalter auf Hinterband, Aussteuerung i.O. normale Signalstärke Spur 1 am Kopfhörer, Spur 2 sehr leise. Als nächstes sollte ich mich mit den von Dir eingezeichneten Signalwegen auseinandersetzen. Die Trimmpotis scheinen i.O. trotzdem werde ich da noch genau nachsehen.
Ach ja, der Fehler ist unabhängig von der eingestellten Bandgeschwindigkeit.
V.G.
Jo
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#6
Hallo Jo,

(27.05.2023, 18:24)Tonschreiber schrieb: Nun habe ich völlig dann unsachgemäß den Kopfträger an die stehende Maschine zurückmontiert, mit der Folge, dass ich es fertigbrachte die Steckleiste hinter die Kontaktpinns zu drücken, auweia.

macht nix - solange nix abgebrochen oder verbogen ist... immerhin gab es keinen falschen Kontakt oder Kurzschluss Smile

(27.05.2023, 18:24)Tonschreiber schrieb: Nach der ordnungsgemäßen Montage, war ich wieder im vorigen Modus, den ich noch mal beschreibe:
Signaleingang über die Radio- DIN Buchse, Kippschalter auf Vorband, beide Aussteuerungsinstrumente zeigen normal an, Signal beider Kanäle fehlerfrei an Kopfhörerausgang.

   

Grün ist der funktionierende Vorband-Weg (die beteiligten Baugruppen sind erstmal unverdächtig), gelb der Weg bis zum Anzeige-Instrument. Vermutlich funktioniert dann auch der Aufnahmeverstärker, denn das Instrument verwendet dessen Ausgangssignal. Trotzdem sieht man an der Anzeige weniger sicher, dass das Signal noch einwandfrei ist, als man es am Kopfhörer-Ausgang hört - auch deswegen gelb.

(27.05.2023, 18:24)Tonschreiber schrieb: Kippschalter auf Hinterband, Aussteuerung i.O. normale Signalstärke Spur 1 am Kopfhörer, Spur 2 sehr leise.

Vom NF-Signal her ist das der rote Teil mit Stummschaltung, Spurwahl, Geschwindigkeit und Bias-Trimmer. Nicht eingefärbt (aber oben schonmal angedeutet) ist die Vormagnetisierung für den rechten Kanal - wenn da was ist, wird die Aufnahme auch nix. Sieht L105 irgendwie verdächtig aus?

(27.05.2023, 18:24)Tonschreiber schrieb: Ach ja, der Fehler ist unabhängig von der eingestellten Bandgeschwindigkeit.

Gut - das macht R139 und den Geschwindigkeitsumschalter weniger verdächtig.

Nur zur Sicherheit, habe ich stillschweigend angenommen: Funktioniert die Wiedergabe für den rechten Kanal einwandfrei, also mit einem Band, das Du nicht gerade aufnimmst? Wenn nicht, müssen wir zuerst dort suchen, dann wäre das oben der zweite Schritt vor dem ersten.

Und noch so einer: Aufnahme- und Wiedergabekopf sind (besonders auf der rechten Spur) unzweifelhaft sauber und haben guten Band-Kopf-Kontakt?

Viele Grüße
Andreas
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#7
Hallo Andreas,
Wenn in der von Dir angesprochene Vormagnetisierung was wäre, ginge das bei weitem über meine Fähigkeiten da einzugreifen. L105 steckt in der Abschirmung, so kann ich opt. leider keine Besonderheiten ausmachen.
Ich habe testweise ein mit der AS5002 aktuel aufgenommene Bandsequenz auf einer anderen Halbspurmaschine abgespielt: Spur 1 ist i.O., Spur 2 entspricht genau dem Ergebnis wie mit der aufnehmenden AS5002, also ganz leise mit Störgeräusch.
Die Köpfe sind alle sauber, Bandkontakt ist i.O.
Ich möchte nun fürs Erste auf das Eintreffen der Prüfplatinen abwarten dann werde ich die damit gemachten Ergebnisse umgehend mitteilen.
Bis dahin erstmal großen Dank lieber Andreas.
V.G
Jo
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#8
Alles klar, keine Eile Smile

Viele Grüße
Andreas
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#9
Hallo Jo,
Du schreibst, dass beide Aussteuerungsmesser normal anzeigen. Da die Signale für die Aussteuerungsmesser direkt an den Ausgängen der Aufsprechverstärker abgegriffen werden, ist das eigentlich ein Indiz dafür, dass die Ausprechverstärker ordnungsgemäß funktionieren. Der Fehler müsste demnach zwischen Aufsprechverstärker und Aufnahmekopf liegen.
Vor langer langer Zeit, als ich meine 5002 neu hatte, fiel auch mal ein Kanal aus. Soweit ich mich noch richtig erinnere war damals der FET - Transistor nach dem Aufsprechverstärker defekt. Das war aber noch innerhalb der Garantiezeit und wurde in der ASC Niederlassung repariert.

MfG
Rainer
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#10
Hallo Rainer,
danke für diesen Gedanken, klingt durchaus logisch, ich warte jetzt erstmal auf die Testplatine. Wenn sich dann wie Du vermutest herausstellt, dass der Aufn.- Verst. ok ist, suchen wir weiter.
V.G.
Jo
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#11
Hallo Andreas & Rainer,
heute sämtliche Platinen für die AS 5002 zum Testen erhalten.
Der Fehler liegt in der Aufnahmeverstärkerplatine.
Leider fehlt mir sowohl das Wissen wie die Mittel speziell die ICs zu prüfen, da müssen Fachleute rann, denke ich...
V. G.
Jo
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#12
Hallo Jo,

gut, dass der Fehler eingegrenzt ist - heißt das, mit dem anderen Aufnahmeverstärker funktioniert alles, wie es soll?

Wenn Du Dir zutraust, auf der defekten Platine die 13 Elkos zu tauschen, wäre das einen blinden Versuch wert, ohne den genauen Fehler gefunden zu haben. Ein IC war bei meinen Exemplaren noch nicht kaputt.

Viele Grüße
Andreas
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#13
Hallo Andreas,
danke der Nachfrage und für Deine unverbrüchliche, moralische Unterstützung.
Mit der Prüfplatine funktioniert wirklich alles wie es soll.
Das Aus- bzw. Einlöten sollte keine Schwierigkeiten machen, da habe ich keine Sorgen.
Die Elkos C 405, C 406, C 421, C 424 sehen bei genaum Hinsehen verdächtig aus. Die haben eine rote und grüne Kappe,
also die Polungskennung, soweit fraglos. Komisch erscheint das Mittelteil, dass man in wie in Alufolie eigewickelt beschreiben könnte. An dieser Stelle wirken die Oberflächen z.T. leicht verquollen, die vermeintliche Al- Oberfläche
partiell wie leicht korrodiert. Nach dem ersten Anschein hatte ich die Farbkodirung nicht bemerkt und war nicht auf die Idee von Elko gekommen. Hätte ich die Platinenbedruckung aufmerksam angesehen, hätte mir die Symbolik for Elko auffallen müssen. Die Sache wird also so nach und nach zum Lehrstück für mich.
Die Becherkondensatoren sehen unauffällig aus. Ich werde natürlich entsprechend Deinem Vorschlag alle 13 austauschen,
speziell bei dieser Glückszahl.
Ein Netter Forumskollege hatte mir hier schon eine Bezugsquelle genannt nur habe ich sie nicht sofort notiert, jetzt finde ich den Tread nicht. Vielleicht könntest Du einen brauchbaren Liferanten ansagen.
V.G.
Jo
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#14
Nachtrag.
Ein Bild sollte einiges an Text ersetzen.
Die opt. auffälligen Elkos, hoffentlich erkennbar.
V.G.
Jo    
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#15
Hallo Jo,
Die von dir markierten Elkos haben zwar eine ungewöhnliche Bauform, aber die sehen immer so aus.
Auf dem Aufsprechverstärker gibt es übrigens 15 Elkos.
Die 1uF Elkos würde ich durch WIMA MKS2 Folienkondensatoren ersetzen.
Die beiden 4,7uF Kondensatoren C436 und C437 sind Tantal-Elkos. Ich würde diese auch durch 4,7uF WIMA MKS2 50V ersetzen.
Für die anderen 4,7uF gehen auch weiterhin normale Elkos, es spricht aber nichts dagegen, diese auch durch Folienkondensatoren zu ersetzen.
MfG
Rainer
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#16
So sieht das dann in echt aus.

MfG
Rainer


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#17
Hallo Rainer,
gewechselt habe ich ein paar Elkos, die ich noch neu zuhause hatte: C 405, C 406, C 421, C 424, C 429, C 430 C 431, C 432, C 435.
Leider brachte das noch nix, was nicht verwunderlich ist denn es zeigte sich Messtechnisch, sie sind i.O.
Die Ausstehenden werde ich mir noch besorgen und dann sehn wir weiter.
Danke fürs erste und schönes WE
Jo
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#18
Ok, dann sieht das jetzt ungefähr so aus:

   

Noch ein Schuss ins Blaue: Wenn einer der ausgebauten 4µ7 (ehemals C405 und C406) noch gut ist, könntest Du testweise mal C437 ersetzen. Temporär vielleicht auch C403 - aber höchstens zur Diagnose, da sollten schon wieder 1µ hin (vermute ich, lasse mich gerne korrigieren).

Viele Grüße
Andreas
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#19
Oh, ich habe doch tatsächlich noch einen 4,7 ("blaue Pille") gefunden. Wird sofort den verbauten ersetzen.
Danke Andreas
V.G.
Jo

Einen 1mü F hätte ich noch - aber nur 25 V, würde das gehen?
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#20
Hallo Andreas,
Du bist ein Engel, C 437 war der Hund. Ich bin wirklich froh und erleichtert.
Mein spezieller Dank auch an Michael Herberts, der mir den vollständigen Platinensatz fürs Testen überließ.
Natürlich danke ich auch Rainer für seine Ratschläge.
Nun sollte das gute Stück noch durch diverse Justagen optimiert werden. Im 9,5cm/s ist schon ein hörbarer Unterschied zum Eingangssignal hörbar, von 4,75cm/s ganz zu schweigen.
Ein Gutteil davon scheint an einer nicht stimmigen TK-Geometrie zu liegen. Ich glaube mit blosem Auge eine Höhendiskrepanz zu erkennen. Natürlich verfüge ich nicht über ein Habspurmeßband aber es sollte, wenn auch nicht bis zur letzten Präzision auch ohne ein solches klappen.
V.G.
Jo
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#21
Sehr schön! Warten auf Bauteile nimmt immer so den Schwung raus...

Zur weiteren Optimierung: Kannst Du ein Bild machen und hier einstellen, auf dem man die möglichen Geometrie-Probleme an den Köpfen erkennen kann? Hast Du "nur" kein Halbspur-Messband, oder nichts dergleichen (üblich ist ja sowieso Vollspur)? Und - in welchem Zustand sind denn die Trimmer?

Viele Grüße
Andreas
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#22
Ich bin ja wirklich etwas deppert.
Habe ein Bezugs u. Justierband Typ 468A von Onkel Max, also nicht gerade frisch.
Beiligend eine Dokumentation, was will ich mehr.
Hier die Zusammensetzung bzw Aufteilung:
Teil 1
Transparenter Bandteil für Spurlage. Dieses dient zum opt. Einstellen von Spurlage bei Halbspur- mono- Geräten.
Warum diese Einschränkung gegeben wird verstehe ich nicht
Teil 2
Zur Einstellung Spurlage Viertelspur
Teil 3
Spaltjustage
Teil 4
Pegeltonteil, Bezugspegel DIN 45513 Blatt 4
Teil 5
Frequenzgangteil (Meßteil)
Teil 6
Zur Justage der Spurlage Halbspur-Stereogeräte
Teil 7
Leerbandteil Din 45513 Bl. 4, zur Überprüfung Aufnahmekanal bezügl. Entzerrung u. Arbeitspunkt, sowie zur Justage von WK bei Dreikopfmaschinen.
Ist die Frage wie schaut das mit der Alterung solcher Bezugsbänder aus.
V.G.
Jo
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#23
Hallo Jo,

(03.06.2023, 19:33)Tonschreiber schrieb: Habe ein Bezugs u. Justierband Typ 468A von Onkel Max, also nicht gerade frisch.

Ist die Frage wie schaut das mit der Alterung solcher Bezugsbänder aus.

Zunächst der Hinweis auf Peters hochinteressante Ausführungen: Bezugsbänder - damals und heute

Am prominentesten "verschleißt" wohl die Aufzeichnung der hohen Frequenzen im Frequenzgangs-Teil, nach jedem Abspielvorgang sind es dann etwas weniger. Ansonsten ist eigentlich vor allem wichtig, dass das Band mechanisch intakt ist, also nicht verformt ist und auch nicht schmiert oder Abrieb produziert. (Bei meinem Grundig-Band aus der Zeit schmiert der Leerband-Teil).

Mit Vorsicht genießen würde ich also die absoluten Pegel, besonders der Höhen. Wenn das Band mechanisch ok ist, dann sollte Spaltlage und Trennspur-Aufzeichnungen eigentlich ewig brauchbar sein. Jedenfalls ist die Einstellung mit Hilfe dieses Bandes besser als ohne. Wenn Du mal ein besseres haben solltest, kannst Du ja immernoch nachjustieren.

Zunächst wäre es interessant, wenn Du von dem Band einen Durchlauf digitalisieren und hier einstellen könntest (flac, oder notfalls mp3, oder wav im zip-File). Daraus kann man dann schon Kanalgleichheit und Spaltlage ablesen, bevor Du was am Kopf machst Smile

Viele Grüße
Andreas
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#24
Hallo Andreas,
die Digitalaufzeichnung wäre kein Problem, viel mehr die Implem
entierung an dieser Stelle.
Davon verstehe ich nichts. Habe hier in diesem Forum auch noch nie eine Audiodatei gesehen.
Vielleicht könntest Du eine -Schritt für Schrittanleitung-, sozusagen für Doofe geben.
Oder geht es ganz einfach als attachment, wie zB. für Bilder?
V.G.
Jo
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#25
Ja, als Attachment, wie bei den Bildern (Bilder einfügen). Mögliche Dateitypen sind .flac und .zip (im ZIP-Archiv können natürlich dann auch .mp3 oder .wav sein) mit bis zu 10 MB.

Alternativ kannst Du einfach einen Dienst wie z.B. WeTransfer benutzen und den Link hier posten.

Viele Grüße
Andreas
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#26
@andreas42
Mit welchem Werkzeug machst Du solch exakte Signalpfad-Markierungen?
VG Jürgen
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#27
Das geht recht simple z.B. mit "Windows 11" der MS App "Snipping Tool" und seiner Linealfunktion zum Zeichnen!
Das sollte auch mit Windows 10 mit der MS App "Ausschneiden und skizzieren" gehen.

Alles Programme welche in der Regel bereits mit der Installation des Betriebssystems schon auf dem Rechner sind, ansonsten über den MS- App-Stroe" nachinstallieren.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#28
Genau, mit einem Bildbearbeitungsprogramm. Ich nehme GIMP unter Linux.

Die Markierungen liegen auf einer Ebene zwischen Schaltplan und Hintergrund, dass sie den Plan nicht übermalen. Ich wandle also zuerst aus dem Schaltplan weiß in Transparenz um, lege dann eine transparente Ebene für die Hervorhebungen drunter, und noch eine weiße Ebene als Hintergrund.

Viele Grüße
Andreas
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#29
Heute noch die TK Justage geprüft, war nicht viel zu tun, war doch nicht sehr verdreht.
Der Moment war gekommen, die Maschine wenigstens frontseitig wieder zu schließen.
Vorher noch den Kopfträger abgenommen, lt. SM soll dies getan werden, eigentlich nicht nötig, wollte aber noch einige
Aufnahmen  schießen.
Nach Rückmontage des K-Trägers die Maschine mit Zuspielquelle verbunden, es kommt aber kein Signal, nichts am Kophörerausgang, Aussteuerungsinstrumente rühren sich nicht. Erster Gedanke, dass kann doch nur ein total Dummer Fehler sein.
Alles nochmal durchgegangen, ich weiß momentan nicht weiter. Da ich noch den kompletten Platinensatz da habe,
systematisch alle getauscht, außer der Hauptplatine, trotzdem Schweigen im Walde.
Wiedergabe bespielten Bandes funktioniert normal.
V.G.
Jo
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#30
Blindstecker an der Mischpult-Buchse?
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#31
Der war gut.
Das ist mir nur einmal passiert.
Das kuriose bei der Sache, dass Zuspielsignal wird bei der elektrisch ausgeschalten Maschine bis zum Kopfhörer durchgeschleift, wobei es egal ist, wie das Kophörer-Lautstärkepoti steht. Sobald das Gerät eingeschaltet wird, ist nichts mehr zu hören.
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#32
Sorry, das war mir nicht präsent.

Hm, sehr seltsam! Gerät ist abgeschaltet, und am Kopfhörer-Ausgang liegt das Eingangssignal an?

Ändert sich das, wenn Du den Netzstecker ziehst? Ist bei der Frontplatten-Montage etwas mit den Netzschalter schiefgegangen? Oder mit den Kontakten der drei Buchsen links, vielleicht durch einen Kurzschluss mit dem Chassis?

Ich würde alle Steckverbindungen nochmal prüfen, und dann auch nach unfreiwilligen Kontakten oder eingeklemmten Kabeln suchen. Und dabei aufpassen, ob irgendwo Netzspannung anliegt, wo sie nicht sollte... bei so unklaren Fehlerbildern lieber etwas vorsichtiger...

Grüße
Andreas
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#33
Das war bei meiner ASC auch so. Schalte mal alle Schalter vorne hin und her. Bei mir lag der Fehler wahrscheinlich dort.
Dann hatte ich auch einmal die "Zuleitung" in der Verkehrten Buchse am Verstärker.
Dual TG28, ASC6002/ 5004
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#34
Hallo Andreas,
auch bei vollständiger Netztrennung bleibt das Phänomen, dabei ist es auch nicht mit der Bedienung irgend eines Schalters weg zubekommen, ich meine das Radiosignal vom Tuner.
Wie schon gesagt verschwindet dieses, wenn die Maschine über Netzschalter auf ein geschaltet wird.
Was aber funktioniert sind die beiden Mokrofoneingänge. Also ich verstehe das garnicht.
Vielleicht könntest Du lieber Andreas als "Mister Pfadfinder" nochmal in das Schaltbild schauen. Ich enthehme diesem nur, das Mikro&Line sehr eng beieinander liegen.
V.G.
Jo
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#35
Hallo Jo,
Bist du mit deinem Eingangssignal auch an der Richtigen Buchse und auf den richtigen Pins?
Alle Ausgänge inklusive Kopfhörer hängen alle gemeinsam an einem Ausgangsverstärker. Wenn die Maschine ausgeschaltet ist, wird der Ausgangsverstärker hochohmig. Sollte dann ein Signal an der Ausgangsbuchse eingespeist werden, könnte man es eventuell tatsächlich am Kopfhörer hören.
MfG
Rainer
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#36
Hallo Rainer,
verstehe Deine Frage so: Zum Einspeisen verwende ich ein fünfpoliges DIN-Kabel an die Radiobuchse der AS5002.
An der anderen Seite ein DIN/ Cinch Adapter zum Tuner usw.
Das werde ich mal genauer anschauen. Ich glaube ja auch an eine Kleinigkeig, sowas übersieht man ja mal gerne und verfolgt dann einen Irrweg. Werde berichten
ps
Ich sollte zur unmissverständlichen Klarstellung nochmal erklären, dass ein Eingangssignal über die oben beschriebene
Anschlussversion dann am Kophörerausgang ankommt, wenn die Maschine elektr. vom Netz getrennt, also ausgeschaltet ist. Daher bin ich bis jetzt davon ausgegangen, dass alles mit der Verbindung Signalquelle und AS 5002 ok sein sollte.
Wenn die Maschine eingeschaltet wird ist am Kopfhörer noch gaanz leise - dass ist mir erst jetzt aufgefallen - etwas hörbar.
V.G.
Jo
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#37
Ergänzend dieses: Wenn die Zuspielung über Reserve eingespeist wird ist alles i.O.
Meine Vermutung geht dahin, dass die Steckleistenverbindung am Mischverstärker, welche die Radiobuchse verbindet Ärger machen könnte.
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#38
Hallo Jo,
Der Reserveeingang ist eigentlich der richtige Eingang, wenn man auf Cinch adaptieren muss. Eingang auf Pin 3 und 5. Er hat die richtige Eingangsempfindlichkeit(-Unempfindlichkeit).
Der Radioeingang ist für Cinchgeräten nur mit einem Spezialkabel mit eingebauten Wiederständen verwendbar. Die Eingangsempfindlichkeit ist ansonsten für Cinchgeräte viel zu hoch. An dieser Buchse liegt der Ausgang auf Pin 3 und 5 und der Eingang auf Pin 1 und 4.
Ich würde empfehlen, bei einem Anschluss der AS5002/4 an ein Gerät mit Cinch-Anschlüssen die Reserve Buchse als Eingang zu benutzen und die Monitorbuchse für das Ausgangssignal.

MfG
Rainer

Hallo Jo,
noch etwas ganz anderes.
Es kann bei einigen AS5002/4 Exemplaren vorkommen, das die Aussteuerungsinstrumente nur bis max. ca. +3dB ausschlagen. Durch Ändern von zwei Wiederständen auf dem Aufsprech- und Anzeigeverstärker kann man das beheben. Auf dem Foto von deiner Verstärkerplatine habe ich gesehen, dass da noch die Originalbestückung drauf ist.
Im Bedarfsfall kannst du R446 / R449 von 560 Ohm auf 1k Ohm ändern. Die Wiederstände sitzen gegenüber Anschlussstift 8 und 10.

MfG
Rainer
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#39
Hallo Rainer,
also wenn das so ist, kann ich den Istzustand erstmal solassen. Den Radioeingang konnte ich bisher nutzen, weil der verwendete DAT+ Tuner einen regelbaren Signalausgang besitzt.
Bis hierher erstmal Danke für Eure Unterstützung.
Ein paar Bilder der TK. Vielleicht genügt die Auflösung für eine Begutachtung. Darüber würde ich mich sehr freuen.
Die Andere Abb. zeigt einen ausgebauten Umschalter. Wie sich nachträglich herausstellte hätte ich mir dies sparen können.
Ggf. hilft es aber mal in einem anderen Fall.
Zur Entnahme Muss eine der beiden Laschen, welche die Achse des Umschaltknebels lagern etwas zur Seite gebogen werden (Telefonzange). Anschließend kann der Kontaktschieber vorsichtig herausgezogen werden, aber Achtung die federnden Kontakt-
bügelchen fallen leicht aus dem Schieber, macht es nicht so wie ich nahe am Tischrand, war ne längere Suche am Fußboden fällig.
Der Einbau erfolgt in umgekehrter...

                       
V.G
Jo

Hallo Rainer,
danke für Deinen Hinweis zur Aussteuerungsanzeige, da muss ich glücklicher Weise nichts machen, die verhält sich wunschgemäß.
Angenehme Nachtruhe
Jo
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#40
Hallo Jo,
die Fotos sind leider nicht von besonders guter Qualität.
Man sieht den Köpfen an, dass sie schon einige Kilometer Band verarbeitet haben, aber das Schliffbild ist sehr gleichmäßig und noch nicht allzu breit eingeschliffen. Die sollten noch einige Zeit ihren Dienst tun. Ich würde da nichts am Bandlauf verstellen. Höchstens den Azimut noch einmal richtig kontrollieren und einstellen.

MfG
Rainer
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#41
Hallo Rainer,
ich habe gemäß Deines Rats die Kopfgeometrie hinsichtlich Azimut optimiert.
Trotzdem ist der Höhenabfall gehörmäßig im 9,5 cm/s deutlich, im 19 cm/s etwas weniger festzustellen.
Wie sollte ich jetzt am logischsten weitermachen? Ich vermute, dass bei der qualitativen Abweichung nur durch Einstellungen (z.B. bias) wohl nichts mehr zu verbessern sein wird.
Ist es ratsam systematisch Bauteile, insbesonders Kondensatoren stur zu wechseln.
V.G.
Jo
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#42
Hallo Jo,

hörst Du den Höhenabfall ab Bezugsband, oder bei Eigenaufnahmen über Band?

Falls letzteres, ist Einmessen (also Bias einstellen) erste Wahl Smile

Viele Grüße
Andreas
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#43
Hallo Andreas,
letzteres trifft zu, Vorband-/Hinterbandvergleich.
Ich kenne die Begrifflichkeit Einmessen nur vom Hörensagen. Die Einstellorgane glaube ich in der AS 5002 auf der Hauptplatine gesehen zu haben R 121/den R rechts dahinter kann ich nicht idendifizieren, oder liege ich total falsch?
Wie ist denn der Ablauf und welche Meßmittel sind dazu nötig? Ich Habe einen russ. Frequenzgenerator mit 5 poligen
DIN Ausgang, digit.- u. analog. Vielfachmessgerät und ein einkanal "Spielzeug"-Osziloskop. (Ein altes Röhrenvoltmeter, dass ich entweder nicht bedienen kann oder das defekt ist.) Ach ja gute Ohren, glaube ich und jede Menge Geduld.
V.G.
Jo
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#44
Ah, gut Smile Bekommen wir remote hin… aber vielleicht nicht mehr heute Abend Smile

Die Prozedur im Service Manual führt zum Erfolg. Ganz arg vereinfacht: Benutze das Bias-Poti als Höhrnregler und stelle (bei -20 dB) so ein, dass der Vergleich 1 kHz/10 kHz (bzw. 315 Hz / 6.3 kHz bei 9.5 cm/s) keinen Sprung mehr ergibt.

Viele Grüße
Andreas
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#45
Danke erstmal. Zeit zum Schlafen. Gute Nacht!
V.G.
Jo
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#46
Also, erstmal im Prinzip: Bei der Einmessung geht es darum
  • die Wiedergabe einzustellen, dass jedes "ordentlich aufgenommene" Band richtig abgespielt wird (Spurlage, Spalt-Senkrechtstellung, Entzerrung, Wiedergabepegel),
  • die Aufnahme einzustellen, dass auf dem konkret verwendeten Bandtyp eine "ordentliche" Aufnahme landet (Spurlage, Spalt-Senkrechtstellung, Vormagnetisierung, Höhenanhebung, Aufnahmepegel).

Die durchgestrichenen Einstellungen spielen bei der ASC keine Rolle, es gibt nämlich keine Regler dafür, wie bei vielen anderen Heimgeräten auch.

Normalerweise fängt man mit der Wiedergabe an, und braucht dazu ein Messband. Wenn das so gut wie möglich wiedergegeben wird, spielt das Gerät normgerechte ("ordentliche") Aufzeichnungen richtig ab.

Da wir aber eigentlich noch in der Fehlersuche sind, spricht aus meiner Sicht eigentlich nichts dagegen, hier mal erste Erfahrungen mit den Einstellungen der Aufnahme zu sammeln, und es dann in einem zweiten Schritt nochmal richtig zu machen. Das setzt aber voraus, dass die Wiedergabe "so einigermaßen gut" funktioniert - was sie ja in Deinem Fall zu tun scheint.

Nun mal die entsprechenden Seiten aus dem Service Manual:

               

Natürlich kannst Du Dich einfach durch alle Punkte der Reihe nach durcharbeiten und zwischendurch hier zurückfragen. Mein Vorschlag wäre aber, zum Ausprobieren einfach mal mit 3.6.1 anzufangen - nämlich der Bias-Einstellung.

Da steht im Prinzip, was ich oben schon geschrieben habe: Den Bias als Höhenregler verwenden und versuchen, einen möglichst flachen Frequenzgang hinzubekommen. Es gibt verschiedene Versionen der Beschreibung, und eine davon schlägt das ΔS-Verfahren vor (so lange drehen, bis ein 6.3 kHz-Ton sein Maximum erreicht, und dann um 2.5 dB abgefallen ist). Damit würde ich aber hier auch nicht anfangen, kannst Du später nach Lust und Laune immernoch ausprobieren.

Das ganze passiert 20 dB unter Bezugspegel; das wird im Service Manual nur aus den angegeben Spannungswerten klar, ist aber wichtig. Hier hilft es natürlich, wenn die Wiedergabe richtig eingestellt ist... wenn nicht, dann eben nur so ungefähr: Ich würde mich an der Null-Marke der Anzeigen orientieren, und dann den Generator 20 dB (Faktor 10) zurücknehmen.

Jetzt geht es um Deine Messmittel. Generator hast Du? Gut. Kann der 315 Hz, 1 kHz, 6.3 kHz und 10 kHz einigermaßen stabil erzeugen? Und ist der Pegel gut regelbar, so dass man einigermaßen sicher 20 dB dämpfen kann? Dann solltest Du damit zurechtkommen.

Beim Messgerät wird es interessanter. Röhrenvoltmeter ist zeitgenössisch korrekt - aber es sollte funktionieren, und bedient werden können. Ich hab auch keins, sondern immer die Soundkarte genommen. Multimeter reicht normal nicht - das misst üblicherweise nur bis vielleicht 1 kHz oder weniger einigermaßen linear. "Spielzeug-Oszilloskop" könnte gehen - kommt drauf an, ob es neben der Kurvenform auch einen Zahlenwert für den Effektivwert anzeigt, möglichst noch in dB, und ob Du mit der Bedienung fit bist.

Wenn nicht - ein PC mit Soundkarte und Audacity reicht für die Übung hier auch, und ist (für mich) sogar noch wesentlich komfortabler. Ein Tongenerator ist eingebaut, und eine Pegelanzeige ist auch da, mit der man "gleich laut" einstellen kann.

Es muss ein Signal durch den Line-Eingang (Reserve) rein (vom Tongenerator oder vom Line-Out der Soundkarte) und durch den Monitor-Augang wieder raus (ins Messgerät oder in den Line-In der Soundkarte). Lautstärkeregler neben dem Kopfhörer-Anschluss auf Maximum.

Pegelverhältnisse klären: Erstmal Vorband / Source, 0 dB finden, indem Du einen 315 Hz-Ton (1 kHz geht auch) einspeist und die Aussteuerung so einstellst, dass die Instrumente im Bandgerät auf 0 dB stehen. Danach den Generator um 20 dB zurücknehmen. Beides mit dem Messgerät (Oszi oder Audacity) beobachten - es sollten beide Werte auf der Skala angezeigt werden und nicht irgendwo an den Rand gequetscht sein.

Dann geht es los: Band auf Aufnahme, Monitor-Schalter auf Hinterband, Bias-Regler für den Kanal und die Geschwindigkeit auf Rechtsanschlag, und abwechselnd 315 Hz und 6.3 kHz (bei 19 cm/s auch 1 kHz und 10 kHz) bei -20 dB einspeisen. So lange weiterdrehen, bis beide Töne etwa gleich laut sind. Fertig. Dann noch mit ein paar höheren Frequenzen testen, bei 9.5 vielleicht 12 kHz, 14 kHz und 16 kHz, wie weit sie gegenüber 315 Hz abfallen, und ob es knapp neben dem gefundenen Punkt einen besseren Kompromiss gibt.

Danach noch den Aufsprechpegel (R121 und R124) so einstellen, dass 315 Hz bei 0 dB gleich laut bleibt, wenn man Vor- und Hinterband hin und her schaltet.

Beides für beide Kanäle machen - und danach mit Musik probieren, ob es "gut klingt", und man noch einen deutlichen Höhenabfall hört, gerade bei 9.5 cm/s. Der sollte messbar, aber nicht unbedingt auffällig hörbar sein.

So weit erstmal - gerne auch in einzelnen Schritten - nur Mut!

Grüße
Andreas
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#47
Hallo Andreas,
heute komme ich leider zu nichts, denke bis WE aber werden die Ärmel aufgekrempelt.
Und jetzt schon ganz großen Dank für die ganz Klasse Arbeitsbeschreibung!!!
V.G.
Jo
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#48
Ist denn der Azimut des Aufnahmekopfs an den des Wiedergabekopfs angepasst? Wie? Wenn dem nicht so ist, braucht man mit dem elektrischen Teil gar nicht erst anzufangen.

Gruß
Wenni
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#49
Hallo Wenni,

(08.06.2023, 16:51)Wenni schrieb: Ist denn der Azimut des Aufnahmekopfs an den des Wiedergabekopfs angepasst? Wie? Wenn dem nicht so ist, braucht man mit dem elektrischen Teil gar nicht erst anzufangen.

für die endgültige Einstellung hast Du vollkommen Recht - für ein paar erste Gehversuche und den Test, ob sonst noch irgendwo was im Argen ist oder der Höhenabfall vor allem am Bias liegt, würde ich das erstmal großzügig überspringen, und danach zurückkehren...

(08.06.2023, 14:40)Tonschreiber schrieb: heute komme ich leider zu nichts, denke bis WE aber werden die Ärmel aufgekrempelt.

keine Eile - wir hatten heute einen Feiertag, sonst hätte ich auch nicht die Muße gehabt Smile

Viele Grüße
Andreas
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#50
Ich weürde mit dem Azimut des AK's beginnen. Das muss ja nicht 100%ig werden: Irgendwas aufnehmen, Kopfhörer auf, auf Hinterband (Tape) schalten und an der Azimutschraube des AK nach links und rechts drehen. Beim hörbaren Höhemaximum stimmt der Azimut dann ziemlich gut. Bzw. ist angepasst an den Azimut des Wiedergabekopfs. Ohne dies getan zu haben kann man m.E. nicht feststellen, ob elektrisch alles soweit o.k. ist, es könnte ja immer am verkurbelten AK liegen.

Gruß
Wenni
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