SC10429
#1
Hallo Leute,
ist jemand unter uns, der den IC SC10429 (Steuerschaltkreis in B77, A700, B67) schon mal ausgelesen hat? Ich wollte mal versuchen diesen IC durch eine Adapterplatine mit einem Atmel-Processor zu ersetzen, habe aber kein Gerät, um den IC auszulesen. Ein SC10429 ist mir in der B67 kaputt gegangen. Den konnte ich durch eine Reserve ersetzen. Nun habe ich keinen mehr. Also suche ich nach einer praktikablen Lösung. Ersatz soll es wohl in Australien geben. Aber mit schlappe 200€ plus Zoll ist mir das Teil zu teurer.

Gruß

Uli
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#2
Hallo!
zu diesen Thema habe ich in meinen Lesezeichen das hier gefunden:
(habe keine persöhnliche Erfahrung damit)

https://www.revox.name/sell/b77_TapeDriveControl/

Gruß
Oliver
Mist! Angry Man sollte nix vor dem zweiten Kaffee posten. Man blamiert sich nur.. Confused

Das Avatar-Maschinchen war mein erstes Bandlaufwerk -  Philips N2213
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#3
Hallo Oliver,
vielen Dank für die Info. Damit könnte ich vielleicht mein Ziel einwenig näher kommen. Mal schauen wie der Preis für solch ein Ersatz ist.

Gruß 

Uli
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#4
Frag mal bei Leoniv an. Der hat den SC10429 nachgebaut mit einem ATTiny. Die Seite ist auf (bela)russisch, aber es ist auch eine e-mail Adresse angegeben. Im old-fidelity forum ist er auch, schaut da aber wohl selten rein.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#5
Hans-Volker,

vielen Dank für den Link, evt. werde ich mich daran einmal versuchen das Programm für einen freien Crosscompiler umzuschreiben.
Der bereitgestellte Quellcode ist leider für einen IAR Crosscompiler samt deren spezifischen Headerfiles geschrieben. Diese Crossumgebung gibt es leider lediglich für locker 3kEuro aufwärts.

In der beiliegenden main.h ist im Kommentarfeld auch der Quellcode, wenn man so will also der Inhalt der Speicherzellen hinterlegt.

Also wenn der SC10429 ausgelesen wird erhält man wohl folgenden Inhalt:

//Original ROM - N82S123 (32 x 8).
//Original code:
//2D 2D 8C 0D 3D 3D 9C 1D 89 0D E7 6D 99 1D F7 7D
//2D 2D 8C 0D 2D 2D 9C 1D 89 0D 6D 6D 99 1D 6D 6D


Beste Grüße

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#6
Das ist aus dem B77 PROM. Eventuell entspricht das dem maskenprogrammierten Teil des SC10429. Im unteren Teil seines Beitrags geht Leoniv ja auf die A700 ein. Ich habe mir den Beitrag allerdings noch nicht übersetzen lassen, ist mir vermutlich eh zu hoch  Smile
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#7
Ich hab mal den Artikel von Leoniv übersetzen lassen:

Chip-Ersatz 1.177.317-51 für Revox B77

Beim Tonbandgerät Revox B77 kann die Steuereinheit mehrere Optionen haben: auf dem SC10429-Chip, mit einer Ersatzplatine für diesen Chip auf ROM-Basis (Substitution Logic PCB) oder einer neuen Version auf ROM. Als ROM kommt eine Mikroschaltung vom Typ N82S123N mit einer Kapazität von 32x8 Bit zum Einsatz.

Wenn diese Mikroschaltung ausfällt, besteht das Problem, eine saubere Mikroschaltung eines solchen ROM (oder eines Analogons, zum Beispiel IM5610CPE) sowie einen Programmierer dafür zu finden. Der Inhalt dieses Chips wurde im revoxforum.ch-Forum gefunden:

2D 2D 8C 0D 3D 3D 9C 1D 89 0D E7 6D 99 1D F7 7D
2D 2D 8C 0D 2D 2D 9C 1D 89 0D 6D 6D 99 1D 6D 6D

Da solche ROM-Chips aber schon lange nicht mehr verwendet werden, ist es sehr schwierig, sie und auch einen passenden Programmierer zu finden. Deshalb habe ich mich für den anderen Weg entschieden – ich habe einen ROM-Emulator auf einem Mikrocontroller erstellt. Wenn sich der Zustand der Eingangspins ändert, kommt es zu einem Interrupt, in dessen Handler die notwendigen Pegel an den Ausgangspins gesetzt werden. Danach geht der Mikrocontroller in den Schlafmodus (Power Down), wenn der Taktgenerator stoppt. Dadurch werden Störungen im analogen Pfad des Tonbandgeräts eliminiert. Damit es schön aussieht, habe ich einen Mikrocontroller in einem sehr kleinen Gehäuse genommen – ATtiny2313-20MU (QFN-Gehäuse). Dadurch stellte sich heraus, dass die Platine die Größe eines DIP-16-Chips hatte.

Das Layout der Platine ist für die Herstellung von Hand einseitig gestaltet. Ich werde später eine Platinenlayout-Option für die industrielle Produktion erstellen.

Durch ein Upgrade der Firmware des Mikrocontrollers können Sie zusätzliche Funktionen des Steuergeräts erhalten. Beispielsweise ist eine Variante mit dem Modus „Pause“ implementiert (Firmwaredatei B77_rom_pause_lock.hex). Sie können dem Tonbandgerät auch eine IR-Fernbedienung hinzufügen, dies ist jedoch noch nicht geschehen.
Ersatzchip SC10429P für Revox A700

Beim Revox A700-Tonbandgerät ist die Steuereinheit auf einem speziellen SC10429P-Chip aufgebaut. Wenn es ausfällt, wird es schwierig, es zu ersetzen. Der realistischste Weg besteht darin, einen Emulator dieser Mikroschaltung auf einem Mikrocontroller zu erstellen. Das Diagramm der Steuereinheit ist unten dargestellt (anklickbar):

Obwohl das Revox B77-Tonbandgerät denselben Mikroschaltkreis verwendete, wurden seine Funktionen dort nicht vollständig genutzt. Etwas schwieriger ist es, ein Analogon für den A700 herzustellen. Hier benötigen Sie einen größeren Mikrocontroller, zum Beispiel ATmega48/88/168/328. Der ursprüngliche Mikroschaltkreis hat ein breites Gehäuse, sodass die Emulatorplatine selbst mit einem solchen Mikrocontroller nicht größer als ein Sockel ist.

Zusätzliche Probleme entstehen durch die Notwendigkeit, die Pegel auf 5 V zu bringen, da 24 V von den Tasten geliefert werden. Auch die Ausgänge der ursprünglichen Mikroschaltung sind recht eigenartig. Sie sind Push-Pull und bilden sowohl eingehenden als auch ausgehenden Strom. Der Stromfluss ist jedoch begrenzt, sodass Sie die Ausgänge direkt an den B-E-Übergang des Bipolartransistors treiben können. Die Standard-CMOS-Ausgänge des Mikrocontrollers haben unterschiedliche Eigenschaften, ein direkter Austausch ist nicht möglich. Einige der Ausgänge können als Open Drain implementiert werden, andere erfordern Begrenzungs- oder Pull-up-Widerstände.

Ein weiteres Problem hängt mit dem Ausgangszustand der Aktoren beim Einschalten der Stromversorgung zusammen. Die CU-Schaltung ist so aufgebaut, dass die Transistorschalter, die die Glühbirnen und Elektromagnete steuern, Pull-up-Widerstände haben. Diese. Wenn sich der Steuerpin des Prozessors in einem hochohmigen Zustand befindet, werden die Geräte eingeschaltet. Dies ist genau die Situation, die bei jedem Einschalten der Stromversorgung auftritt, bis das Reset-Signal endet und der Mikrocontroller seine Ports initialisiert. Dieser Effekt mag harmlos sein, aber wenn Sie ihn beseitigen möchten, müssen Sie die Schaltung komplizieren. Obwohl die endgültige Entscheidung noch nicht gefallen ist, sind der Plan und der Vorstand noch vorläufig.


Mit der Arduino IDE kann ich ja noch umgehen, aber Programmiereinheiten habe ich für die Atmels sonst nicht. Ich muss mich damit mal auseinander setzen. Einige haben sich daran ja schon versucht, aber es ist mir keiner bekannt, der es auch zu Ende gebracht hat. Oder?
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#8
ATtiny2313 kann ich flashen, falls das hilft
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
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#9
Ich kann die "Problematik" bislang nicht nachvollziehen.
Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem Inhalt des Proms nicht um ein Programm, sondern eine "statische" Logik-Schaltung, die Eingangs-Zustände in Ausgangs-Zustände übersetzt.
Auf die Geschwindigkeit des verwendeten Proms kommt es in dieser Anwendung sicher nicht an.
Deshalb sollte es sich durch jedes Ur-alt EProm a la 2716, 2708 o.ä. ersetzen lassen, dem man die nötige Pegel-Anpassung vor- und nach-schaltet.
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#10
Ein 2716 könnte ich bei Bedarf brennen, kleiner kann mein Gerär nicht.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#11
Frohlocke,
denn die aktuellen chinesischen Programmiergeräte können die 2716-ner ohne Klimmzüge nicht mehr programmieren,
sondern nur alles, was mit 12,5 V Programmier-Spannung auskommt.
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#12
Frohlockt habe ich, als ich das Gerät geschenkt bekam. Wenn es dich interessiert, es ist dieses Gerät http://matthieu.benoit.free.fr/142.htm

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#13
Danke, ich bin versorgt,
ich habe sowohl noch Programmierkarten aus dem vorigen Jahrhundert, als auch einen aktuellen Chinesen.
Die letzte Anschaffung war ein chinesisches Eprom-Löschgerät.

Zeit-gemäßer wäre heutzutage natürlich eher ein kleines EEprom, wenn die nicht meist seriell organisiert wären.

Ein 2k Eprom ist für 32 Byte ja etwas überdimensioniert.
5 Bit gehen rein, 8 Bit kommen raus.
Mit den 6 unbenutzten Eingangs-Bits könnte man noch zwischen 64 Funktions-Varianten umschalten.
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#14
Könnte man als Ersatz nicht ein PAL oder GAL benutzen ? Ich kenne mich da leider nicht so gut aus.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#15
kurze Anmerkung: die ATtiny Lösung ist kein Ersatz für das SC10429 in der A700 (siehe <Leoniv> Übersetzung). Das B77 PROM ist ohne Schwierigkeiten erhältlich.
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#16
(11.08.2023, 12:21)bitbrain2101 schrieb: Könnte man als Ersatz nicht ein PAL oder GAL benutzen ?

Sicher, ginge auch.

Es ist mehr wohl die Frage, was am bequemsten und Preis-wertesten ist oder was man eventuell noch rumliegen und welche Gerätschaften man hat.
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#17
Mir geht es (im Moment) nicht darum den PROM N82S123N zu ersetzen, das sollte irgendwie machbar sein, der Knackpunt ist der PIC SC10429P.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#18
(25.05.2023, 09:33)havox schrieb: Frag mal bei Leoniv an. Der hat den SC10429 nachgebaut mit einem ATTiny. Die Seite ist auf (bela)russisch, aber es ist auch eine e-mail Adresse angegeben. Im old-fidelity forum ist er auch, schaut da aber wohl selten rein.

Muss mich korrigieren - den SC10439 hat er mit ATMega48 nachgebaut, nicht mit ATTiny. Das ist im unteren Teil der Seite zu sehen.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#19
(10.08.2023, 21:30)<leoniv> schrieb:  Obwohl die endgültige Entscheidung noch nicht gefallen ist, sind der Plan und der Vorstand noch vorläufig.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
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#20
(11.08.2023, 14:44)egon schrieb: Mir geht es  (im Moment) nicht darum den PROM N82S123N zu ersetzen, das sollte irgendwie machbar sein, der Knackpunt ist der PIC SC10429P.

Hast du schon mal in das Service Manual geschaut ?

Da gibt es vom "Tape Drive Control PCB" die Version
1.177.315.00 mit dem IC4 SC 10429.
Unten steht "IC4 may be replaced by the substitution Logic  PC-Board 1.177.316".
Das zeigt eine Schaltung mit einem 74LS00, 74LS02 & 74LS279 sowie einem 32x8 Bit PROM und 2 Stück BC108B.

Version 1.177.317.00 (B77 MKI) des Tape Drive Control PCB zeigt eine Variante, in der das SC10429 bereits mit der Schaltung des substitution Boards ersetzt ist.
Bei der Variante 1.177.317.81 (B77 MKII) ist es genauso.

M.a.W.: es gibt 3 Varianten, die zeigen, wie es ohne SC10429 geht.

Nachtrag: Beim Substitution Board werden vom PROM sogar nur 6 der 8 Ausgangs-Leitungen verwendet. Insofern gibt es da einen kleinen Unterschied zu den Varianten der Schaltung in ...317.00 und ...317.81 . Alle drei Varianten zeigen 2 Rückkopplungen von den Ausgängen auf die (NAND-) Flip-Flops vor den Eingängen. Insofern handelt es sich bei dem SC10429 nicht um eine rein statische Logik-Schaltung.
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#21
Mir geht es in erster Linie um die A700, die B77 hat den SC10429 zwar auch verbaut, nutzt aber nicht alle Fähigkeiten. Ich wollte das IC mit einem Microcontroller nachbauen, das Rad aber nicht unbedingt neu erfinden.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#22
Die in den Beiträgen #5 und #7 mitgeteilten Informationen nennen den Inhalt des PROMs.
Mehr ist anscheinend über den Inhalt des SC10429 nicht bekannt.
Für den Ersatz in einer B77 reicht das aus.

Falls die Funktionalität des SC10429 über die des Substitution Boards hinaus geht und es keine entsprechende Info für die A700 gibt, hast du dann wohl erst mal eine "herausfordernde" Forschungs-Aufgabe vor dir.
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#23
So, dann versuche ich mal die Forschungsaufgabe anzugehen.
Kann mir jemand sagen, was das Signal TME vom SC10429 macht, das an die Motorschaltkreise TCA561 geht. Der Pin H bedeutet Funktionskontrolle???
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#24
Hallo Eckhard,

die einzige Info dazu habe ich im Servicemanual der A700 auf der Seite 78 in Fig. 7.1.-5 gefunden. Die Leitung an Pin14 IC2 liegt auf High, wenn das Band steht. TME könnte für Tape Move Enable stehen. Das hat mich bei Sony auch immer geärgert, dass diese Abkürzungen an Steuerleitungen nirgendwo entschlüsselt wurden.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#25
Schau mal hier #202ff, da war TME Thema einer Diskussion zwischen Leoniv und mir mit ein paar Messungen.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#26
Danke, das hilft weiter thumbup
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#27
Ach ja, noch was: der SC10429P (nicht: SC10439) ist kein PIC, kein PROM, kein ATMega48 oder ATTiny, aber das wisst ihr ja bereits... Bei STUDER hieß das Ding 50.05.0143 LSI (Large Scale Integation), ein kundenspezifisch gefertigter und für seine Zeit hochintegrierter Schaltkreis. Vor etwa 18 Jahren waren wir noch nicht soweit wie heute...
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#28
Und das bringt und jetzt wie genau weiter?
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#29
Wink 
(01.11.2023, 13:56)havox schrieb: Und das bringt und jetzt wie genau weiter?

na, z.B. indem man sich auch Fremdlösungen anschaut! Etwa diese mit dem besonderen Karma zum vorigen Jahreswechsel...

Ach ja: am Ende des Karma-threads verzweigt ein link zur <Leoniv> Diskussion, die sich auch schon seit 2019 hinzog... Sofern das unser olympischer <Leoniv> ist (bin nicht des Russischen mächtig)...

Der kiwi-Mann mit seinem ESP32 ist auch ein Stück weiter...
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#30
Alle diesbezüglichen Versuche haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Leoniv hat ja auch schon vor langer Zeit angefangen, einen Ersatz für den 5C10429 zu entwickeln und dann offensichtlich aufgegeben. Ich bezweifle, das da noch mal was kommt…
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#31
Es lohnt sich, auch mal hier hineinzulesen. Der letzte Beitrag macht Hoffnung, dass es da doch mal weitergeht  Cool
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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