Locator Telefunken M15A
#1
Hallo Leute, 

ich komme heute mit einer laienhaften Frage:

Telefunken hat 1970 das professionelle Tonbandgerät M15 in den Markt eingeführt, das aber schon 1975 vom M15A abgelöst wurde. Im Vergleich zu M15 wurde insbesondere die Laufwerksteuerung (bei unveränderter Laufwerksmechanik) geändert, um sie den Anforderungen, insbesondere was die Nachsteuerungs- und Synchronisierungsmöglichkeiten betraf,  anzupassen.

Diese Maschine besaß noch keine Locatorfunktionen (das war damals noch nicht üblich, auch das Konkurrenzprodukt, die Studer A80, erhielt erst ab MK2 einen Zero-Locator). In der Folge hat aber Telefunken als externes Modul einen sogenannten Autolocator entwickelt. Der war aber relativ kompliziert, hat erlaubt, Bandstellen mit Hilfe einer Zehner-Tastatur aufsuchen zu lassen (auch hier gab es ein Äquivalent von Studer). In der Folge scheint sich aber gezeigt zu haben, daß so ein komplizierte Locator vom Markt gar nicht gewünscht wurde: Ab M20, und bei Studer ab A810, waren Zero-Locator und 2-4 Adress-Locator-Funktionen integriert.

Der Autolocator der M15A wurde mit einer Steckkarte in der M15A mit dieser Maschine verbunden (und benötigte ein zusätzliches externes Netzteil).
Er hatte ein eigenes Zählwerk, die Zählwerksimpulse wurden via Schnittstelle von der M 15A zugeführt. Damit das interne Zählwerk der M15A und das des Autolocators synchron liefen mussten beide am Bandanfang auf 0 gestellt werden.

Eigentlich sehe ich die M15A als ideale Bandmaschine. Das Einzige, was ich mir wünschen würde (wenn ich mir etwas wünschen dürfte), wäre ein Locator.

Ich frage mich (oder besser: die Spezialisten), ob mit den heutigen Möglichkeiten ein „kleiner“ Locator realisierbar und anschließbar wäre, der einen Zero-Locator, und z.B. 3 programmierbare Locator-Tasten besitzt. Nachdem der Locator, wie schon das Original, zwar Zählweksimpulse bekommt, aber nicht mit dem internen Zählwerk der M15A synchronisiert ist, bräuchte das Teil auch ein internes Zählwerk.

Was soll der Locator machen?

Er soll beim schnellen Umspulen rechtzeitig vor Erreichen des Locator-Punktes abbremsen und am Punkt zum Stehen kommen. Sollte die Maschine  über diesen Punkt hinausschießen, sollte sie Rückspulen auf diesen Punkt.

Ich hänge ein einen Plan der Schnittstelle an. Die zugehörige Karte für die M15A habe ich in mehrfacher Ausführung…

Sieht jemand eine Möglichkeit, so ein Teil mit den heutigen Möglichkeiten mit überschaubarem Aufwand zu realisieren???

Viele Grüße

Frank Stegmeier


   
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#2
Ich hab mal eine Fernsteuerung für die M15A gebaut, die auch so eine Art Locator enthalten sollte, aber da mir die Grundfunktionen völlig ausreichen, habe ich nicht weiter programmiert. Die Fernsteuerung ist (fast) täglich im Einsatz.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#3

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Feine Sache
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Eine solide Planung ist die Grundvoraussetzung einer gelungenen Improvisation
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#4
Mit der Steuerung von egon sind ja alle wesentlichen Probleme schon erschlagen. Es fehlt nur der Algorithmus, die Maschine zu einer Position zu schicken und über die Umspulstufen rechtzeitig runterzubremsen, um die Stelle immer genau zu treffen. Da könnte wegen der Maschinenkinematik allerdings ein kleiner Hund begraben liegen Wink

So ein Ding tät mir schon auch raushängen, einen BC-FA1 hab ich auch drin, allerdings gibts im Moment an der Maschine (und auch sonst) dringendere Baustellen.

In was ist denn der Arduino programmiert?

Michael
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#5
... in C

Beispiel
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#6
Hallo Egon und Mitleser,

Deine Fernsteuerung sieht klasse aus, und trifft auch meine Vorstellungen.
Ich stelle mir vor, daß sie in eine doppelte Kassette wie das Original eingebaut wird und in die große 800-er Truhe eingebaut werden kann.
Das Original hat eine Taste "parallel", man kann ,wenn sie gedrückt wird, die Maschine über die Fernbedienung als auch direkt an der M15A steuern.
Geht das mit Deiner auch?

Übrigens: falls sich Leute für so eine Fernsteuerung interessieren: ich hätte noch 2 Fernsteuerkarten FA1 in meinem Fundus. Allerdings keinen Gegenstecker dazu....

Viele Grüße

Frank
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#7
Hallo Frank,
Maschine und Fernsteuerung kann man auch bei mir parallel betreiben, das geht sogar, wenn die 'Rangierhebel' entgegengesetzt stehen. Erst wenn die Rangierhebel betätigt werden, wir die entsprechende Richtung angesteuert.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#8
Klasse Umsetzung, Frank.
Gelernt ist gelernt, und nicht nur irgendwo rauskopiert.....

Gruß Jan
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#9
vielleicht könnte man diese Steuerung implementieren, wäre cool  Cool

Gruß Ulf

TF-Berlin
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#10
Ein Heimtonbandgerät mit so etwas auszurüsten kann ich mir gerade noch vorstellen, aber eine Arbeitsmaschine, wie die M15A beim besten Willen nicht.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#11
Zu WRC: Die Hersteller planen auch eine Version für eine A810, ich habe mich mal für ein Vorserienmodell angemeldet. Aber: Ich auch glaube nicht das hochpräzises arbeiten damit möglich wäre, es gibt prinzipiell immer einige msec Versatz zwischen Steuersignal und Ausführung; auch die sekundengenaue Darstellung ist nicht immer gegeben. Daher: Zum damit rumspielen im Heimeinsatz ist es wohl in Ordnung. Meine A810 ist auch nicht im Studioeinsatz.

Viele Grüße
Linus
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#12
Die WRC habe ich in meiner B77 verbaut. Fernsteuerung geht, aber der Lokator ist dumm. Bremst viel zu spät und schiesst über das Ziel hinaus. Die T-Audio zeigt wie es gehen muss. Mit hoher Geschwindigkeit anfahren, dann in sanfter Kurve bis zum Ziel abbremsen, kurz vor Erreichen den WK zuschalten und dann auf den Punk anhalten. Sollte doch einmal überfahren werden, geht es im Jog Mode hin und zurück, bis es passt.
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#13
Ganz grundsätzlich kann man einen Lokator auf zwei Arten realisieren. Erstens klassisch mit Steuerung aller Funktionen der Bandmaschine einschließlich der Motoren und Regelelektronik, am einfachsten mittels Vierquadrantensteuerung. Das geht natürlich am einfachsten, wenn die Maschine drei oder mehr getrennt ansteuerbare Motoren und Inkremdntzähler besitzt. Kann ich Geschwindigkeit und Position nicht exakt bestimmen und steuern bleibt zweitens nur ein selbstlernendes System. Das kann die WRC nicht. Die Steuerung kennt ja über den Drehzahlsensor die aktuelle Bandgeschwindigkeit und müsste zunächst im Lernmodus die Charakteristika der Maschine speichern und daraus den Bremsweg errechnen und im Betrieb gegen das tatsächliche Ergebnis abgleichen und Justieren. Das Ziel ist vor dem eigentlichen Zielpunkt auf Wiedergabe zu gehen und am Ziel dann zu stoppen. Im Prinzip genau das, was ein menschlicher Bediener mit Erfahrung auch macht, und das dann noch abhängig von Bsndmaterial, Spulengrösse und ggf. Spulenmaterial. Eine schwere Aluspule bremst anders, als eine leichte Kunststoff Spule. WRC wird das also nur auf dem Niveau der B77 hinbekommen.
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#14
Hallo,

da ich nicht weiß, wie man Bilder in private Nachrichten einfügt, auf diesem Wege:

Größe einer doppelten Normkassette am Beispiel der Fernsteuerung der Telefunken  M15A und Bilder der NS 15A:

   

   

   

   

Viele Grüße

Frank
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