UHER Report 4400 IC.......
#1
Hallo zusammen,


dieses offensichtlich kampferprobte Gefechtseisen wurde mir zugesteckt.

    ,     ,     ,    

4400 IC, an dem schon mal ein Bastler tätig war.

Fachmann möchte ich in diesem Fall nicht sagen - obwohl ich auch kein Fachmann bin.

Auf der Audioplatine wurde mal ein Kondensator gewechselt - soweit ok.
Ein weiterer Kondensator unter den üblichen Verdächtigen wurde ebenfalls getauscht - auch ok.

Und - das Gerät hat einen neuen linken Bandteller!
Hier beginnt nun der Spaß:

Das Seil wurde ohne Lösen einer Schraube ausgehängt - doch, das geht - wenn man eine Halterung verbiegt.
Nur sollte man nicht vergessen, das wieder rückgängig zu machen.

   

Jedenfalls gibt es nach dem Vorspulen Schlaufenbildung.
Somit habe ich ein wunderbares Trainingsobjekt, bis ich dann meinen kürzlich erworbenen linken Bandteller in meine "GUTE" 4400 IC einbaue.

Daumendrücken wird geduldet.

Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

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#2
Jetzt muß ich mich mal als Depp outen: Ich habe das bei meinem (neuwertigen, garantiert unverbastelten) 4200 IC auch so gemacht. Vorher habe ich das ....Ding sicher eine Stunde hin- und hergedreht, um rauszufinden, wie man das Bremsseil entspannt.
Nachdem ich kurz davor war, mich zu vergessen und echte Gewalt anzuwenden, habe ich einen stumpfen, dünnen Blechstreifen unter das Seil geschoben, es rundrum vom Teller gedrückt, den Teller gewechselt und es wieder draufbugsiert. Funktioniert wieder einwandfrei, gemessene Bandzüge ok.

Mehr aus Neugier also die Frage: Wie wäre es lege artis korrekt?

Michael
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#3
Man kann,

1. die Schrauben x lösen und die Mechanik verschieben, reicht oft nicht,

2. den Halter komplett losschrauben und anheben, der hängt dann noch an einer Feder die man aber nicht abmachen muss,

3. den Bügel y verbiegen, geht am schnellsten,

[attachment=61458]

Gruß Peter
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#4
Aaaah danke!
Mein Fehler war, das von unten zu versuchen. Da sieht man keine Schraubenköpfe. Und an der doch recht massiven Nase wollte ich nur im äußersten Notfall biegen, zumal man da von unten auch nur mit der Telefonzange hinkommt.

Naja, hat auch funktioniert. Beim nächsten dann richtig. Wink

Michael
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#5
(18.05.2023, 10:44)Übertrager schrieb: Aaaah danke!
Mein Fehler war, das von unten zu versuchen
Michael

Wie der Gynäkologe der Automechaniker werden will, der hat von 10 Bewerbern  die Aufnahmeprüfung mit Bravour bestanden, alle sollten eine Zylinderkopfdichtung wechseln und der hat das durch den Auspuff gemacht,, Big Grin

Gruß Peter
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#6
Schön, wenn man mehrere Möglichkeiten hat.
Da bei meinem Gerät A schon verbogen ist, werde ich auf diesem Weg weitergehen müssen.
Steuerhebel B muss ja parallel zur Gehäusekante stehen (Servicemanual) und das wird über biegen des Einhängelappens A erreicht.
Ich bin sehr gespannt.
Gut, dass ich stolzer Besitzer einer Federwaage bin, denn die benötigt man ja auch.

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Ich werde berichten....

Gruß
Alfred

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#7
Moin zusammen,

die Einstellung des Bandtellers scheint gelungen.
Der Bandzug liegt innerhalb der im Manual angegebenen Grenzen.

   

Eingestellt habe ich nur über den Einhängelappen A, der ja schon vom Vorbesitzer verbogen wurde.
Im Bild gut zu sehen ist eine Einfräsung im unteren Bereich, die wohl ein Abbrechen während der Justage verhindern soll.
Die Justage ist recht einfach, wenn man mit einer Spitzzange einerseits den Einhängelappen im oberen Bereich fasst und andererseits in das Loch rechts greift.
Da diese Tätigkeit ja nicht täglich stattfindet, sondern vermutlich nur ein mal, besteht bei vorsichtiger Arbeit kaum die Gefahr, dass etwas abbricht.

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Die Schlaufenbildung ist seitdem Geschichte, Wiedergabe läuft einwandfrei.
Jetzt Reinigung, Dauertest und Kondensatoren Nähe Batteriefach tauschen.
Hoffen wir......

Gruß
Alfred

PS.: falls noch jemand Ratschläge hat, worauf zu achten ist oder was ich übersehen habe - nur raus damit, ich bin immer dankbar.
PPS.: hat schon mal jemand daran gedacht, dass man vielleicht im oberen Bereich des Einhängelappens vom "Haken" etwas wegnehmen könnte? Vielleicht kann man dann das Seil ohne weitere Maßnahmen aus- und wieder einhängen.

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#8
Toll, hier zu lesen, wie man sich im Jahre 2023 mit Problemen beschäftigt, mit denen wir uns in den 1970ern herumschlugen.

Allerdings wird mir eine Erfahrungslücke bewusst: Ich war nie im Kundendienst beschäftigt, das heißt, ich hatte es immer nur mit funkelnigelnagelneuen Bauteilen zu tun. Ausnahme: Trat im Kundendienst ein Fehler auf, den die Fertigung zu verantworten hatte, war Feuer am Dach.

Viel Spaß mit dem IC und Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#9
Hallo Anselm,

danke für die Grüße.
Der Name UHER begleitet mich seit meiner Kindheit.
Sehnsüchtig bin ich durch die Kaufhäuser geschlichen, doch das Geld fehlte.
Mein erstes ROYAL DE LUXE kaufte ich mir dann 1974 von der Abfindung nach meiner Dienstzeit bei der Bundeswehr.
Dieses Gerät hat mich treu begleitet, steht jetzt nach einer Reparatur in meiner Werkstatt und erfreut mich weiter mit Musikbegleitung.

   

Auch das REPORT war immer mein Traum, der sich wesentlich später erst erfüllte.
Ein Freund von mir redet seit der Schulzeit davon, hat aber nie eins besessen.
Der wird jetzt von mir ein 4400 zum Geburtstag bekommen.

Was Deine Erfahrungslücke angeht, so war ich immer schon der Meinung, dass Leute aus Planung und Fertigung von Zeit zu Zeit mal eine
Werkstatt besuchen sollten. Mancher "Konstruktionsfehler" - egal bei welchem Hersteller - wäre uns vielleicht erspart geblieben.

Andererseits ist es für uns nicht verkehrt, sich den Herausforderungen zu stellen.
Das hält fit!

Herzlichen Gruß
Alfred

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#10
Hallo Alfred,

solche Geschichten höre ich immer wieder: Nase an Schaufenstern plattgedrückt, Prospekte studiert, lange gespart und meist dann glücklicher Besitzer eines UHER geworden. (Ich habe mein Report L ja bei einer Weihnachtsfeier gewonnen.) Danke für Deinen Bericht. Dein Geschenk an Deinen Freund finde ich toll.

Die Fertigung selbst hatte selbstverständlich eine Werkstatt. Geräte, die im Prüffeld und/oder der Werkstatt Tests nicht bestanden, wurden gleich dort von etlichen Reparateuren, aufgeteilt in mechanisch und elektrisch, repariert.

Und selbstverständlich waren Fertigung und Kundendienst nicht hermetisch voneinander abgeriegelt. Bei Bedarf besuchte man sich gegenseitig. Während ich aber eine Menge Reparaturerfahrung neuer Geräte hatte, hatte ich wenig mit gebrauchten Geräten und ihren typischen Fehlern. Wenig, weil schon hin und wieder auch Gebrauchte in der Fertigung repariert wurden. Aber regelmäßig kam das nicht vor. Jedenfalls stand ich auch bei Gebrauchten nicht wie der Ochs' vorm Berg. Smile

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#11
Hallo Anselm,

es ist toll, dass man durch Dich einige Interna erfährt.
Wo hat man das sonst.

Eben habe ich mich kurz auf Deiner Webseite umgesehen.
Das werde ich demnächst wiederholen, aber ausführlich.
Schöne Erinnerungen!

Gruß
Alfred

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#12
thumbup
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#13
Was halt mittlerweile bei den Uher Report Maschinchen immer auffällig ist, sind die Frako Elkos.
Daher würde ich die generell immer erneuern, auch die hellblauen Philips Elkos, die man so verbaut hat.

Das würde ich dir auch empfehlen, Alfred.
Gruß André
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#14
Hallo André,

danke für den Hinweis.
Ist in der Planung.

Firma Reichelt macht demnächst bestimmt einen Betriebsausflug.
Das Geld ist jetzt da, weil ich gestern Kondensatoren bestellt habe - und das nicht zu knapp.....

Gruß
Alfred

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#15
So,
wie bereits oben beschrieben, hat sich irgendwann mal jemand an der Maschine zu schaffen gemacht.
Daher habe ich etwas genauer hingeschaut und bin der Meinung, dass Abstand zwischen Schwungmasse und Antriebsrad nicht stimmt.
Das sind mehr als 1,5mm.
Wie kann ich den Abstand verringern - hat das was mit den grün gelackten Schrauben zu tun? (oder ist eine geringfügige Abweichung von etwa 0,5mm unerheblich)

   

Gruß
Alfred

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#16
Ich glaube, Du liegst da vollkommen daneben. Wenn ich Dich richtig verstehe, interpretierst Du den "falschen" Abstand, denn der ist im Grunde genommen ganz okay. 
Der Berührungspunkt zwischen Schwungmasse und dem Messing-Antriebsrad ist unten - also von Deinem Foto ausgehend unten und daher so nicht einsehbar. Wenn Du den Geschwindigkeitsumschalter bedienst, wird die Schwungmasse an eine andere Stelle des Antriebsrades hinbewegt. Dadurch wird genau die Stelle frei gesetzt, wo es bei der hauptsächlich genutzten Bandgeschwindigkeit eigentlich läuft. Und Du siehst diese Stelle als "blanken Ring", auf der Geschwindigkeitsstufe des Antriebsrades. Dann kannst Du auch besser abschätzen und beurteilen, ob das Optimum eingestellt ist.
Sorry, für meine etwas blöde, umständliche Erklärung, andere können das sicherlich besser, oder einfacher erklären.
MfG Frank
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#17
Siehe Bild,

[attachment=61507]

Gruß Peter
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#18
So kann's gehen...

Nachdem ich dachte, in die Zielgerade einschwenken zu können, taucht ein neues Problem auf.
Das Gerät schwächelt mit der Laufgeschwindigkeit.
Nach einem Kondensatortausch im Eingangsbereich der Betriebsspannung dachte ich - aber nee.
Nach Besichtigung des Bereiches musste ich feststellen, dass der Vorbesitzer einen Kondensator falsch gepolt eingebaut hatte
und ich Schaf mache es ihm nach.
Also erneut gelötet.
Jetzt ist die Polung hoffentlich richtig.

   

Trotzdem bleibt ein Fehler.
Auf dem Foto sieht man überdeutlich, dass zu wenig "Saft" da ist.

   

Mit einem anderen Netzgerät übrigens auch.
Was man noch tauschen könnte, sind die Kondensatoren in der Audio-Endstufe, denn dort sind noch die "goldenen" drin.
Wenn das dann auch nix bringt - oder vielleicht schon jetzt - kann mir vielleicht jemand einen Tipp geben?

Gruß
Alfred

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#19
Also mir erscheint zumindest mal die Helligkeit der Aussteuerungsbeleuchtung normal. Da kann ja auch das Einstellpoti für die Spannungsanzeige verstellt sein. Falls du aber der Meinung bist die Spannung bricht wirklich zusammen müßtest Du mal messen.
Wieviel geht rein, wieviel liegt an den C`s, und ist die Z-Diode intakt.
VG
Wolfgang
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#20
Ich würde auch versuchen, die Spannungen messtechnisch zu erfassen.
Nur so machst du zum einen beurteilen, ob es wirklich ein Problem mit der Spannungsversorgung gibt und wenn ja, wo das Problem liegt.
Ich würde auch für Tantal-Cs genauer unter die Lupe nehmen.

Gruß Steffen
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#21
Hallo Wolfgang & Steffen,
danke für die Hinweise.
An den Kondensatoren liegen je nach Messpunkt um die 6V an.
Laut Manual ist das korrekt.
Was mir noch so an "Arbeiten meines Vorbesitzers" auffiel, waren mechanische Unterschiede zum Manual.
So z.B. der Abstand von 0,5mm zwischen Schwungmasse und Antriebsrad (ist relativ neu) stimmte nicht (statt 0,5 war es etwa 2mm - habe ich korrigiert)
Auffällig ist auch, dass die Andruckfilze einen recht hohen Druck ausüben und damit natürlich stark bremsen und unter Umständen die Köpfe schneller abnutzen.
Kann man das irgendwie einstellen?
Die Andruckrolle arbeitet korrekt, gemessener Andruck innerhalb der Vorgaben.

Gruß
Alfred

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#22
(25.05.2023, 10:51)Alfred F schrieb: An den Kondensatoren liegen je nach Messpunkt um die 6V an.
Laut Manual ist das korrekt.

Gruß
Alfred

Das ist in keinem Fall in Ordnung, an den Kondensatoren darf nur die halbe Betriebsspannung anliegen, hier 2,9 V, die 6 V sind die Nennspannung des Elkos.

[attachment=61716]

Trenne mal den eingebauten Lautsprecher, einfach einen Stecker ohne Lautsprecher in die Buchse, dann sollte der Strom gering werden wenn ein Elko starke Leckströme hat.

Gruß Peter
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#23
Hallo Peter,

da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt..... (Tschuldigung)
Ich wollte zuerst mal prüfen, ob schon ein Zusammenbruch kurz hinter oder im Netzteil besteht.
Allem Anschein nach liegt also "double_ub" mit seinem Post richtig, dass die Anzeige der Stromversorgung falsch sein könnte.

   

Gemessen habe ich in diesem Bereich:

   

Natürlich wird es ebenfalls von Nutzen sein, Deinem Rat zu folgen und damit eventuelle Fehler in der Endstufe auszuschließen.

Gruß
Alfred

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#24
Moin zusammen,

es ist geschafft.
Das Geburtstagsgerät wurde ausgeliefert.
Nochmal Dank an Wolfgang, der dem Antrieb wieder Leben eingehaucht und mir das Gerät extra von Hannover aus nach Burgdorf geliefert hat.
Der neue Eigentümer hat sich sehr gefreut - wie man sieht.

   

Über 50 Jahre Warten haben sich also gelohnt.....
Ab sofort wird nun Musik der 60er und 70er Jahre stilecht erklingen.
Soooo muss das.........

Gruß
Alfred

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