Tonband Aufnahme mit Mikrofon
#1
Hallo zusammen!
Bin neu in dem ganzen Tonband Thema und habe ein paar Fragen.
Habe von meinem Vater ein Philips N4407 Tonbandgerät geerbt - funktioniert auch alles wieder soweit. Da die alten Bänder aus den 60ern leider in einem schlechten Zustand sind und ich sehr gerne was auf Tonband aufnehmen würde habe ich jetzt mal ein neues Band gekauft.
"Recording The Masters - RTM LPR 35 1/4" 549m Trident."
Bevor ich nun direkt das Band versaue nur ums auszuprobieren:
Sehe ich das richtig dass ich mit nem Stereo Mikrofon (Grundig GDSM331) auf Geschwindigkeit 19 cm/s ca. 48 Minuten aufnehmen kann mit diesem Tonband? Heißt das dann dass wenn das Band durchgelaufen ist und ich es drehe kann ich nochmal 48 Min aufnehmen?
Also sind es 2x48 Min - oder 2x24 Min?
Ich recherchiere schon die ganze Zeit aber irgendwie finde ich keine Antwort aus der Masse an Informationen..
Hoffentlich kann mir das jemand von euch etwas vereinfacht erklären.
Gibt es sonst etwas bei der Aufnahme zu beachten? Ziel ist es ein Konzert einer Metal Band aufzunehmen
Danke schonmal!
Zitieren
#2
Hallo Argus84,

das Philips N4407 ist ein Stereo-Viertelspurtonbandgerät, was bedeutet, daß Du auf das Tonband ähnlich wie bei einer Musikcassette in beide Richtungen aufnehmen kannst.
Bei einem 549m Band sind das dann insgesamt 2x48 Minuten bei 19cm/s, also in jeder Richtung jeweils 48min.

Viele Grüße,

Silvio
Zitieren
#3
Mikrofonaufnahmen von Livekonzerten sind immer sehr defizil auf der technischen Seite, abgesehen von der Urheberrechtlichen. Ich hab da auch nicht viel Erfahrungen mit der Materie. Nur wundere dich nicht wenn das Ergebnis ganz anders klingt als Du erwartest hast. Da muß man viel ausprobieren, zb. den Standort der Mikros und den richtigen Aufnahmepegel. Schnell hat man dabei übersteuert oder einige Stimmen oder Instrumente sind zu laut oder zu leise. Dazu gehört viel Erfahrung. Aber Versuch macht kluch.
Am Band kannst du eigentlich nicht viel kaputtmachen. Wenn Dir die Aufnahmen nicht gefallen kann man das Band ja neu bespielen.
Viel Erfolg.
VG
Wolfgang
Zitieren
#4
Hallo Argus85,

ich wünsche dir viel Spaß mit dem Erbstück! Zu beachten wäre noch, dass du mit dem Grundig Stereo-Mikrofon GDSM331 zwar zunächst Experimente machen kannst, es aber doch leider nicht so einen guten Klang erzeugt wie dein Tonbandgerät das erlaubt. So ein Mikro habe ich auch ausprobiert. Die Dinger sehen lustig aus, sind jedoch nicht gerade angenehm im Klang.

Mit zwei dynamischen Mikros (eines linker Kanal und eines rechter Kanal) im Preisbereich (gebraucht) Euro 50 bis 100 kannst du schon qualitativ gute Aufnahmen hinbekommen.

Das Bandmaterial aus dem Versandhaus Thomann ist eine gute Wahl.

Viele Erfolg!

Christian
Drummer machen Fehler, die meistens laut sind. www.stompology.org
Zitieren
#5
@Tonband-Ilja  - super, danke dir! das ist ja sehr gut, dann hab ich sogar viel mehr Aufnahme Zeit als ich dachte, perfekt

@double_ub Also urheberrechtlich ist das natürlich alles abgeklärt. Man kann ja auch schlecht unbemerkt mit so nem Riesen Tonbandkonzert zu einem Konzert kommen Big Grin Joa ich werde noch ein bisschen daheim rumprobieren - aber kann ja auch schlecht einen Konzert-Raum imitieren.. Ist wohl viel ausprobieren nötig. Ich erwarte jetzt nicht sonstwas davon. Es ist eher ein: cool es mal auszuprobieren, mal sehen was dann dabei rauskommt letztendlich

@stompology  danke! Also jetzt erstmal werd ich das mit dem vorhandenen Mikro ausprobieren - aber würde gern dann nach anderen Mikros Ausschau halten. Gibt es Modelle von dynamischen Mikros die du empfehlen kannst? Ich habe 2x Shure SM58 Mikrofone hier. Aber hierbei weiß ich nich wie man die an das Tonbandgerät anschließen könnte. Habe mal ein bisschen darüber gelesen aber werde nicht wirklich schlau daraus was für ein Kabel+Stecker man hier wie verlöten müsste. Löten könnte ich - aber der Aufbau des Kabels ist mir hier ein Rätsel leider
Zitieren
#6
Hallo Argus85,

wenn Du günstige aber brauchbare Mikros ohne viel Umlöten für Dein Gerät suchst, dann kann ich Dir für Musikaufnahmen einer Band in einem größeren Raum Mikros mit Kugelcharakteristik empfehlen. Hier habe ich zwei günstige "Oldtimer" getestet:

https://stompology.org/2023/02/18/vintag...ones-test/

Für einen Adapter Deiner "modernen" Shure Mikros bedarf es etwas Arbeit. Ich nehme an, dass Dein Bandgerät DIN-Buchsen hat.

Erste Infos hier: https://stompology.org/2021/12/22/xlr-mi...verbinden/

(Ohne die Hilfe hier aus dem Forum, hätte ich es nicht hinbekommen. Inzwischen kann ich auch etwas geschickter löten und mehr verstehen, was gemacht werden muss.)

Deine Shure Mikros sind gute Gesangsmikrofone. Auch wenn sie nicht unbedingt für Live-Aufnahmen einer Band gedacht sind, würdest Du damite wahrscheinlich sehr viel bessere Ergebnisse erzielen, als mit dem vorhandenen Grundig Stereo-Mikrofon.

Ein weitere Möglichkeit wäre die Anschaffung eines kleinen Mischpultes (z. B. Behringer https://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_802s.htm). Da hast Du dann schöne Möglichkeiten der Klanggestaltung und es müsste nur das Mischpult über "Main Out) mit Deinem Bandgerät verbunden werden. Die Shure Mikros einfach an das Mischpult (XLR Eingänge) anschließen.

Viele Grüße und gute Entscheidungen wünscht

Christian
Drummer machen Fehler, die meistens laut sind. www.stompology.org
Zitieren
#7
Hallo Argus85,

wenn du nicht löten möchtest, könntest du auch Mikrofone der Fa. Uher Typ M534 verwenden. Sie haben DIN-Stecker, so dass du sie direkt an das Tonbandgerät anschließen kannst. Alternativ kann man auch, wie schon erwähnt, ein Mischpult dazwischen schalten. Um dabei aber keine Adapter o.ä. nutzen zu müssen, kann man das Uher Mix 500 verwenden. Das hat ebenfalls DIN-Anschlüsse, einen Pegeltongenerator sowie und Pegel-Vorregler. Es sind 5 Mikrofone anschließbar.

Ich habe vor (sehr) langer Zeit mit einem Tonbandgerät (Braun TG1000) und zwei geliehenen Mikrofonen Konzertaufnahmen eines Schulorchesters (klassische Musik) aufgenommen. dazu bin dann auch immer zur Generalprobe des Orchesters erschienen und habe mit der Aufstellung der Mikrofone experimentiert. Am Ende sind doch ganz ordentliche Aufnahmen entstanden.

Letztes Jahr hatte ich die Gelegenheit, eine kleine Musikgruppe in einer Kirche aufnehmen zu dürfen. Da hatte ich dann einen Digitalrecorder (Roland R26) und zwei Mikrofone Sennheiser MD421. Das war einfach, da war ich auch nicht zur Generalprobe, ich brauchte auch keine Steckdose suchen wie in den 80igern, aber wir reden von unserem Hobby und den maximalen Spaß dabei.

In diesem Sinne viele Grüße
Thomas
Zitieren
#8
Wenn du ein Konzert aufnehmen möchtest (also nicht im Probenraum) hast du mit deinen (2?) Mikrofonen ein paar Probleme.
Oder besser gesagt solltest du ein paar Hinweise beachten.
1. Geh mit deinen Mikrofonen möglichst dich an die PA (rechts und links) ran, so bekommst du nicht zu viel Störgeräusche vom Publikum rein.
2. Dadurch müssen deine Mikrofone aber auch in gewissem Maß übersteuerungsfest sein.
3. Wenn die Musiker nicht alles (Instrumente, Gesang,...) über die PA abmischen bekommst du nicht viel von den Bühnenboxen mit.
4. Um deine Mikrofone in der richtigen Höhe auszurichten, solltest du teils große Mikrofonständer benutzen. Die wiederum müssen vor dem Publikum standsicher aufgestellt sein.

Eine ganz einfache Möglichkeit für deine Aufnahmen wäre, dir die Summe vom PA-Mischer geben zulassen und damit R/L ganz einfach in deinem TB einzupegeln. Bei Punkt 3 fehlen dir aber dann gewisse Instrumente.

Hast du dir auch schön Gedanken über das Stereoverfahren welches du einsetzen willst Gedanken gemacht? Aber ich denke das geht jetzt zu weit.
Du willst ja hauptsächlich erstmal eigene Aufnahmen machen. Ein Livekonzert ist aber für den Anfang ganz schön gewagt. Nur so als Anregung: wie wäre es mit Aufnahmen in der Natur: ein vorbei fahrender Zug oder an der Autobahn...

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
Zitieren
#9
Wobei sich die Frage stellt, wie er das fern einer Steckdose mit dem Philips N 4407 realisieren könnte?
V.G.
Jo
Zitieren
#10
@stompology
Danke für den Link! Nur leider lese ich daraus dass mein Gerät ja eine andere Verkabelung des Din Steckers haben könnte. Das macht das ganze natürlich echt schwierig mit dem Löten.
Dein Tipp mit den Mischpult hat mich auf eine Idee gebracht! Hatte noch einen Mini Mikrofon Vorverstärker - daran hab ich das Mikrofon gehangen und bin dann ins Tonbandgerät damit. Das hat super funktioniert und es ist eine viel bessere Tonqualität als mit dem alten Grundig Mikrofon.

@Vid58Blue
schön wenn das geklappt hat mit deinen Orchester Aufnahmen! Werde jetzt beim Konzert auch schon beim Soundcheck da sein - dann kann man schonmal sehen wo man alles hinbauen kann/Ausrichtung/Pegel etc.
Und klar - moderne Aufnahmen gehen wesentlich einfacher. Z.B. mit so nem Zoom Recorder und Mikrofonen lässt sich live schon was ganz gutes zaubern. Aber das ist ja hier gar nicht Sinn der Sache sondern einfach mit alter Technik rumzuprobieren. Mir gefällt auch viel alte Musik/alte Live Aufnahmen oft besser als heutzutage. Digitaltechnik macht schon viel perfekt aber dadurch auch steril und nicht mehr so warm irgendwie. Aber ist natürlich nur meine persönliche Präferenz dazu Smile

@luedre Werde deine Punkte beachten! Leider kann man das Zuhause nicht wirklich ausprobieren. Kann halt laut Musik anmachen - aber der Raum ist ja beim Konzert viel größer - PA n Stück weit weg etc. Wird sich dann beim Soundcheck zeigen was am Besten ist. Mikrofonständer hab ich auch schon organisiert - dann lässt sich das gut ausrichten.
Das mit den Aufnahmen in der Natur ist eine gute Idee. Aber ohne Steckdose wird das leider schlecht gehen...



Jetzt hab ich noch eine andere Frage. Möchte das Tonband dann natürlich auch gern digitalisieren. Habe bei dem N4407 nur 2 Ausgänge - Kopfhörer und Lautsprecher. Sehe ich das richtig dass der Kopfhörer Ausgang ein 6-Poliger Din Stecker ist? Dafür finde ich leider nur Stecker zum Löten und es stellt sich wieder die Frage wie hier verlötet werden müsste und an welches Kabel das geht. (Chinch, Klinke oder XLR)
Oder einfach über den Lautsprecher Ausgang gehen und z.B. so etwas verwenden?
https://www.ebay.de/itm/183558293616?epi...R-qXmeaDYg


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Zitieren
#11
Das siehst du falsch.... Wink

Jedes Tonbandgerät hat auch einen Hochpegelausgang, bei älteren, für den europäischen Markt gedachten Geräten, ist das der kombinierte Ein-/Ausgang über die Radiobuchse, die auch dein N 4407 besitzt. Die Kontakte 3 (links) und 5 (rechts) liefern einen Pegel von ca. 1 V.
Stift 2 ist wie üblich Masse.

Gruß
Holgi
Zitieren
#12
@hannoholgi super dass das über die Radio Buchse geht. Habs eben ausprobiert - funktioniert einwandfrei, danke!
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste