Welche Bänder basieren auf Cellulose - Acetat (CA)
#1
Hallo

Da Cellulose -Acetat ja das "Essig Syndrom" entwickeln kann, sollte man diese Bänder sicherheitshalber separat lagern, hat man mir in einem Archiv gesagt. Weiss jemand von euch, welche Bänder diesen Träger hatten und wie man sie sicher erkennt? Produziert wurden sie gemäss meinen Recherchen bis etwa 1970.

Ich frage, weil ich eine Sammlung von Tapes bekomme und sie korrekt lagern möchte.

Danke & Gruss

Steff
Meine Bandmaschinen: Ganz frisch: Studer  C37 Heart , Studer A807, Studer B62, Telefunken M15a. Und Swissonor Tube Amp AM6221
Zitieren
#2
In "Zeitschichten" findest du eine Liste vieler Bandtypen nebst Ihrer Produktspezifikationen ZA bedeutet Zelluloseacetat.
Lagerung und das gilt für alle Bandtypen (PVC, LP USW.) sollte stets kühl und bei eher geringer rel. Luftfeuchte stattfinden.
Magnetische Felder sind natütlich sowieso schädlich, aber das ist Dir sicher bekannt.
Wenn eine Zuordnung des Trägers aber mal nicht durch Datenunterlagen ermittelt werden kann, könnte man versuchen das Material mittels "Brennprobe" anzutesten. ZA entwickelt in die Flamme vehalten einen Papierrauch ähnlichen Geruch.
V.G.
Jo
ps
die Zerfallseigenschaften von ZA bei Magnetbändern, wie auch von Filmen wird m.E. überbewertet.
Zitieren
#3
Hallo Jo

meinst du mit Zeitschichten das spannende Dokument, das seit kurzem frei downloadbar ist? Da bin ich mich am durchkämpfen. Weiss du grad wo ungefähr die Tabelle wäre?

Ja, Lagerbedingungen und alles sind mir bekannt. Ich arbeite in einem Filmarchiv. Aber eine Gefahr besteht, dass nämlich "Essigbänder" oder -Filme ander daneben gelagerte Medien schädigen können. Und das wäre natürlich unverantwortlich, weshalb ich es genauer abklären möchte. Selber ist mir erst 1-2 mal ein Essigband begegnet (Essigfilme hingegen sehr oft).

Gruss

Steff
Meine Bandmaschinen: Ganz frisch: Studer  C37 Heart , Studer A807, Studer B62, Telefunken M15a. Und Swissonor Tube Amp AM6221
Zitieren
#4
Hallo Steff,
wer sehr lange an Cellulose-Acetat Bändern fest gehalten hat war ORWO Wolfen.
Hier die Bänder die keinen CA Träger hatten:

Typ 103, 104, 106, 108, 113, 114, 115, 116, PS 25 U6, 120, 121, 122, 123 PS 18 U6, 130, 131

Hier die Bänder anderer Hersteller mit CA-Träger:
AGFA: F, F-2851, FR, FR22, FR25, FR4, FR8 FR 6004, FS
IG Farben: C
Scotch 3M: 111, 112, 120, 131, 140, 190, 201
Ampex: 311, 321, 911, 921, 411, 421, 511, 521, 611, 621,

Mehr fallen mir z.Z. nicht ein, was aber nicht heissen soll, das nicht auch Hersteller wie EMI Racal, Kodak, Pyral, Zonal, Gevaert ebenfalls AC-Bänder produziert haben.

Erkennungszeichen ist der nach Essig riechende, beissende Geruch - eine geringe Reißfestigkeit (Band dehnt sich nicht sondern zersplittert) - wenn man die Spulen, Wickel gegen Licht hält, scheint das Licht durch (Achtung: Es gibt PE-Bänder da scheint auch Licht durch AGFA PE 31 und PE 41).

Viele Grüße
Volkmar

Zitat:Weiss du grad wo ungefähr die Tabelle wäre?

Zeitschichten Liste steht ziemlich am Ende Seite 644/ 645
Zitieren
#5
Steff / Stob:

mit Absicht kurz und knapp: google nach Veröffentlichungen von (Prof. Dr.) Nadja Wallaszkovits, sie ist die Expertin für Essig-"derivate" und seine Missetaten bei Bildfilm und Magnetband.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#6
Guten Abend Volkmar und Friedrich

herzlichen Dank für die Tipps, ich werde mich weiter einlesen. Die Liste auf Seite 644 gibt mir erst mal eine gute Übersicht. Prof Nadja Wallaszkovits hat eine Zeit lang auch hier in Bern unterrichtet, ich bin dran ihre Sachen zu lesen.
Meine Bandmaschinen: Ganz frisch: Studer  C37 Heart , Studer A807, Studer B62, Telefunken M15a. Und Swissonor Tube Amp AM6221
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste