TK1 :-)
#1
Restauration. Grundig TK1 Luxus, kleines Tonband.

Herkunft: Bucht.
Zustand "defekt" (was sonst ,.. )
Zusätzlich gekauft:  2x Tonband 8cm, 1x Leerspule,
Batterien: 4xD + 2x Baby

Gefundene Probleme:

1.) Reibrad spröde. Das hab ich hinbekommen, geh wieder.
2.) Viele defekte Elkos, mit teils extrem abweichenden Messwerten = Austausch.
3.) Der Flachriemen für den Aufwickelteller ist kaputt und ich hab noch keinen Ersatz.
4.) Einem der Knöpfe fehlen 2 Messingblenden, das krieg ich hin.
5.) Dem Deckel über dem Tonkopf fehlt ein Plastikhäkchen, auch das ist gut reparierbar.

Gehäusezustand:  das schaut noch immer gut aus, keine Niktotinmaschine.



   

   

   

lG Martin
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#2
der kaputte Riemen:
https://www.thakker.eu/riemen/auf-mass/f...8-mm/a-35/

das wird was :-)
Ich hab etwas gefrickelt und einen aus geflochtener Angelschnur gemacht, er wird durchhalten bis der Ersatz eintrifft.
Es geht weiter ..
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#3
Hi Martin!
Ist die niedlich!!! Viel Erfolg bei der Instandsetzung - das lohnt sich bestimmt! Ein absoluter Hingucker!
Liebe Grüße
Thomas
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#4
danke.
Es geht auch noch niedlicher Tonband Juliette, , dann fehlt aber leider der Capstanantrieb, das ist nicht wirklich gut.
Dieses Grundig hat alles, auch Andruckrolle und Löschkopf mit HF.

( ot )

kleines Tonband Juliette


   

   
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#5
zusammengebaut -
Rückspulen OK
PLAY: Motor dreht nicht.

Rückwand mit Netzteil ab, die Schleifkontakte des in der Rückwand verbauten Netzteils mit Krokokabeln angeklemmt um das Gerät offen betreiben zu können.
Erwischt: die Versorgung 6Volt geht völlig in die Knie.
Das wird der zugehörige Seleen-Plattengleichrichter sein. Extern versorgt über ein wertiges Labornetzteil gings ja, bei 6V: ca 0,3 bis 0,35A
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#6
Die "Juliette" sieht aus wie aus einem James Bond-Film. Sehr niedlich! Du hast ein Faible für diese kleinen Gerätchen? Ich nicht (zum Glück - was soll ich noch alles sammeln!), aber ich sehe so etwas immer sehr gerne und finde das insgeheim ziemlich toll (gebe ich aber nicht zu, weil ich sonst doch noch anfange, so etwas zu sammeln).
Liebe Grüße
Thomas
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#7
naja Faible, ich weis nicht. Es gibt auch 2 größere Gerätchen, von denen seh ich leider nur die monatlich fälligen Lagerungskosten.
So ein Grundig kriegt man noch relativ problemlos in die Wohnung, bei größeren Projekten muß man erst sicherstellen dass man damit an der Lady vorbeikommt die in der Türe steht und das evtl. NICHT möchte :-)
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#8
kleines magisches Auge DM71 im TK1

   
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#9
Nicht umsonst hieß das DM 71 "Magisches Ausrufezeichen" Für die, die es nicht kennen: Es gehört zu den direkt geheizten Batterieröhren, d.h. der hauchfeine Heizfaden, ausgelegt für 1,4V, ist gleichzeitig die Katode. Daher benötigen Batterieröhren auch keine Anheizzeit.
Anders als man es vom magischen Band kennt, bedeutet längster Leuchtstreifen = kein Signal, Leuchtstreifen ganz zurückgegangen = max. Level.

Als Anodenspannung reichen die bei Batterieröhren üblichen 70 bis 90 Volt. Wo nimmt man die im transistorisierten, nur mit ein paar Volt arbeitenden Batterietonbandgeräten her? Ganz einfach, man hat ja schon einen Spannungswandler an Bord, nämlich den Hf-Oszillator für Bias und Löschen (wobei das TK 1 keinen Hf-Löschkopf, sondern einen zuschwenkbaren Dauermagneten hat). Dessen Spule bekommt noch eine Zusatzwicklung, die ca. 80 Volt erzeugt, die gleichgerichtet werden - fertig ist die Versorgung.

An Martin: Mich interessiert, wie du den Gummiwulst auf der Schwungscheibe repariert hast. Bei meinem Exemplar ist der vollends zerbröselt.

Was an deinem Gerät leider fehlt sind die Spulenverriegelungs-"Sterne" aus Weichplastik. Gräme dich nicht über die fehlenden Knopf-Messingteile. Die fehlen meistens. Pattex gibt nach 30 Jahren einfach auf.



Wenn sich noch wer fragt, worauf sich das "Luxus" bei diesem einfachen Gerätchen bezieht: Auf das schicke Holzgehäuse mit Kunstlederbezug. Das TK 1 ohne "Luxus" hatte ein schlichtes mausgraues Plastikgehäuse.

Das TK 1 basierte auf dem Vorgänger "Niki". Es sah ähnlich aus, war etwas komakter und hatte, als Hauptunterschied, einen Konstantantrieb, also KEINEN Capstan, was es eher zum Spielzeug deklassiert. Der knuffige Name Niki deutet in die selbe Richtung.

Beide Geräte, TK 1 und Niki, waren offensichtlich bei Katzen, größeren (Niki) und kleineren (TK 1), beliebt, siehe unten.


VG Stefan


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#10
Hallo!

Die passenden Spule zum "Niki" und TK1:

   

   

Oder schön rot als Hingucker von BASF:

   

Gruß
Wolfgang
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#11
Big Grin

Niki ist wohl die Abkürzung für "NIcht KIchern"...

Big Grin

Perry
Mein "Hausrat"... Tonbänder: Grundig TK745, Philips N4510, TEAC A2300SD - Verstärker: Sony STR-515, Onkyo TX-7730, Panasonic SA-HE100, Onkyo TX-8511Tapedecks: JVC KD-A55E, Onkyo TA-2750, AKAI DX-1200, Aiwa AD-WX707, Aiwa AD-WX888 - CD-Player: Onkyo DX-6720, Onkyo DX-C340, Kenwood DPF-R3030, Pioneer PD-F705 - Graphic Equilizer: Kenwood GE-87 - Radios: Noxon A540+, Noxon A300, Noxon iRadio A310 - Plattenspieler: JVC L-F210, Dual 1224, Dual HS 132, Philips F-7120, ELAC Miracord 50H.
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#12
Hallo Wolfgang,
ja, die Niki-Spule ist ein schönes und rares Detail. Übrigens hat Grundig da 8mm-Filmspulen* verwendet. Sie haben einen sehr kleinen Kern, wodurch mehr Band darauf passt.
Die Pikkolo-Spule von BASF ist dagegen eine "normale" Spule. Also für Niki und TK 1 verwendbar, aber nicht extra dafür vorgesehen. Die 8er Spule war ab etwa 1958 ja ein etabliertes Format. Als Leerspule gab es die Achter bei BASF noch sehr lange im Programm. Es existieren welche mit den schwarzen Aufklebern, also ca. 1980. Pikkolo hieß sie nur anfangs. Mit diesem Namen verschwand auch die rote Färbung.

VG Stefan

*8mm Filmspulen hatten damals die gleiche Dreizackaufnahme wie Tonbänder. Bzw. umgekehrt. Erst Super 8 kam mit einem größeren Wickelkern. Das war ja erst 1965/66.

@ Perry, sehr gut, den merke ich mir! :-)
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#13
hallo zusammen.

Ich hab von Takker einen Flachriemen 2,8x75 kommen lassen. Leider ist der aus Gummi bzw. gummiert.
Der originale ist ja ein glatter harter. Hoffentlich funktioniert das so.

Zu dem Gummiwulst.
Ich hab den erst mit etas Glycerincreme behandelt davon wird das wieder normal,
und dann bei laufendem Antrieb mit einem Akkudremelchen und Schleifpapierröllchen abgefräst bis es oben glatt und völlig eben war.
Dann die Innen und Außenkante etwas gefast damit und läuft ..

Es gibt Reparaturmöglichkeit mit einer Gummidichtung, bitte in Jogi Röhrenbude lesen. https://www.jogis-roehrenbude.de/Oldies/TK-1-Luxus.htm

Da bin ich einem Irrtum unterlegen wenn es garkeinen Löschkopf hat obwohl ein Oszillator vorhanden ist, wirklich schade !

Tonbandrölchen ist hier das ganz normale.
Zu Spulenverriegelungssterne.
Es dürfte schwierig werden eine Filamentrolle in Zahnschmelzfarbe zu besorgen um sowas drucken zu können. Hier steht aber eine kleine CNC, die schnitzt solche Teile aus vorhandenen Stückchen programmgesteuert aus.
Sollte also machbar sein sofern eine ausreichend genaue Vorlange dazu auftaucht.


lG Martin
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#14
Hallo Martin,

danke für den Link, sehr interessant! Das könnte ich auch mal angehen, denn so sieht in meinem Gerät das Gummi auch aus. Eher noch schlimmer.

Den fehlenden Löschkopf kann man verschmerzen, der Permanentmagnet tut's bei so einem Gerätchen auch. Wenn man bedenkt, dass so auch in den Cassettenlaufwerken der billigen Kombi-Anlagen aus den 2000er Jahren gelöscht wurde... ein entsetzlicher Rückschritt eigentlich, aber es darf ja nichts kosten.
Das war auch der Grund, warum die Anleitungen dieser China-Hifi-Geräte darauf hingewiesen wurde, dass Chromdioxid-Cassetten nicht verwendbar sind. Die kriegt der kleine Permanente nämlich nicht gelöscht. Und das war wiederum war und ist der Grund, warum man in den letzten Jahren wenn überhaupt, dann fabrikneue Eisenoxid-Cassetten bekam und bekommt.

Zurück zum TK 1, die Verriegelungssternchen sind nicht "zahnschmelzfarben" (das merke ich mir auch :-)) sondern transparent aus einem leicht gummiartigen Weichplastik. Dadurch waren bzw. sind sie (wenn nicht verhärtet und weggebröselt) nicht frei drehbar, sondern nur mit leichtem Kraftaufwand. So verbleiben sie in der Riegel-Stellung. Das macht den Nachdruck natürlich nicht einfacher. Eine Vorlage kann ich dir z.Zt. leider nicht ausmessen, weil ich im Moment keinen Zugriff auf meinen Tk1 habe (ausgelagert).

Jedenfalls weiterhin gutes Gelingen!

Bist du eigentlich der Marburger Messgeräte-Martin?

VG Stefan
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#15
Marburg stimmt nicht ganz aber da in der Ecke = ja
Man kann diese Teil also aus irgendwelchen Frischhaltedosendeckeln fräsen.
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#16
das kleine Tonband hat auf seiner Platine einen langen Schiebeschalter der beim Wechsel von Wiedergabe zur Aufnahme mitgenommen wird.

Oder auch nicht :-)
WEnn die Platine montiert wurde werden die M3 wieder gelöst, dann wird durch Verschieben der kompletten Platine die Position so eingestellt daß der Schalter das tut was er soll.
Also nicht wundern wenns nach dem Zusammenbau ordentlich rumzickt das ist noch ein echtes Grundig.

Dieser Flachriemen vom Thakker war zu lang ich hab ihn gekürzt.
Unter der kleinen Alu-Riemenscheibe und unter der Schwungmasse sind Pertinax-Ausgleichscheiben. Diese müssen unbedingt wieder rein. Etwas Öl tut gut, ich nehm Silikonöl (Fixieröl vom Kopierer)

Am Ende der Achse der Schwungmasse ist eine lose eingelegte kleine Kugel.
Beim Abnehmen der Blechbrücke sofort die Kugel nehmen und in eine Plastikdose tun, wenn die weg ist auweia.

Vor dem Zerlegen bitte ALLES detailiert fotografieren. Diese alten Kabelchen gehen so gerne ab, dann hilft ein Foto rauszufinden wo es angelötet sein muss.

Der Motor wird seitlich mit einem Schraubendreher ausgehängt und so entnommen. Unten ist eine Achse mit Zugfeder.
Der Motor hat 2x2 Kabel, das eine Paar ist der Motor, das andere der Fliehkraftschalter. Kabelfarben nicht vertauschen .

An der Netzteilrückwand sind Klammern die in die Batteriehalter greifen sollen. Auf Verformung achten. Die beiden Deckelklammern unten werden nicht in den Spalt sondern dahinter gesetzt zum Schließen.

meine Referenztonbänder sind für den kleinen nicht verwendbar. Ich werde daher ein stabiles Signal aufnehmen und bei der Wiedergabe auf Frequenzabweichungen achten, viel mehr wird da nicht möglich sein.

lG Martin
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#17
Super Informationen, Martin, Danke!

Stefan
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#18
was in 3D Druck Zeiten leider etwas verlorengegangen ist, ist die Abgusstechnik, mit der früher Plastikteile an alten Geräten nachgemacht wurden.

Die Firma Selva Uhrentechnik ( ich weiß gar nicht, ob es die noch gibt ) hat in den 1990iger Jahren ein sehr großes Sortiment an Materialien für Abgüsse angeboten. Wenn harte Teile abgegossen werden sollen, wird als Form Silikonkautschuk genommen, und als Material Resin, das sich mit Farbpigmenten einfärben lässt. Bei elastischen Teilen wie den Spulenverriegelungen braucht es eine harte Form, z.B. aus Gips, das Material ist dann Zweikomponenten-Silikon, das es in unterschiedlichen Shorehärten gibt.

Das schöne am Abgussverfahren gegenüber 3D Druck ist, dass es sehr viel schneller geht, und dass die Teile kaum noch nachgearbeitet werden müssen. Wenn man Serien anfertigen muss, ohne ein abformfähiges Original zu haben, geht auch eine Kombination - man druckt eine Vorlage in 3D, macht die schön, und nimmt sie dann als Vorlage zum Abformen. Elastisches Filament gibt es übrigens auch schon.

Gruß Frank
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