Haushaltslitze als Audioverdrahtung
#1
Guten Abend allerseits,

ich habe heute mit meinem Techniklehrer von der Schule gesprochen(Morgen geht die Schule wieder in Hessen los und die Veranstaltungen wollen organisiert sein).
Wir hatten es über das Thema Audiokabel, da ich bei mir im Studio mein Pult komplett verkabeln muss, da die alte Verkabelung durch einige umräumarbeiten Hinfällig ist. Also hatten wir es kurz über Kabelbeschaffung, da ich ja doch einige Meter Kabel brauchen werde. 
Er sagte das man dafür auch ganz Normalen Draht Verwenden kann, wie er in der Elektrotechnik Zuhause eingesetzt wird, da dieser ab einer Gewissen Menge günstiger wird als der Thomann Draht.
Er bezog sich dabei auf sowas hier:
Faber Kabel 040240 Litze H05V-K 1 x 0.50 mm² Violett Meterware kaufen (conrad.de)

Er sagte das das mit der Schirmung schon geht, grade wenn man das Symmetrisch macht.
Was sagt ihr zu dieser Idee?

Viele Grüße
Joni
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#2
Was willst du denn womit verbinden? Um welche Pegel geht es, welche Steckverbinder sind an beiden Seiten nötig? Symmetrisch/unsymmetrische Verkabelung? Ich habe da ein paar Leitungen übrig, vielleicht kann ich dir da weiterhelfen.

Sowas mit Einzellitzen zu machen ist fachlich falsch. Die Nebengeräuschunterdrückung der Ein/Ausgangsschaltungen funktioniert besser, wenn die beiden Signalleiter möglichst nahe beieinander und miteinander verdrillt sind.
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#3
Hallo!

Mit unsymmetrischen Signalen kann man das komplett vergessen, wenn man die Leitungen verdrillt, kann man schon symmetrische Signale übertragen, aber das muss man dann eben erst händisch oder mit einem Akkuschrauber oder ähnlichem machen, ist halt zusätzliche Arbeit. Der Schirm fehlt dann trotzdem noch. Den braucht man zwar bei symmetrischer Übertragung nicht unbedingt, sobald aber Phantomspeisung für Mirkofone oder ähnlichem im Spiel ist, wird er zwingend notwendig.

Auch ist zu beachten, dass durch die Verdrillung die Leitungslänge abnimmt, man also eine fertig verdrillte Leitung von der Länge her nicht direkt mit einer geraden vergleichen kann. Es wird dann eine geringfügig größere Länge benötigt. Bei manueller Verdrillung ist dann auch darauf zu achten, dass man nicht zu eng verdrillt, sonst braucht man viel Leitungslänge.

Außerdem muss man sehen, ob das wirklich günstiger ist. 0,5mm² Querschnitt für Signalleitungen sind ja völlig übertrieben und Kupfer ist teuer. Durch den fehlenden Mantel sind die Leitungen dann auch mechanisch weniger stabil. Eventuell ein Problem, wenn das Zeug am Boden rumliegt. Auch können unter Umständen die Zugentlastungen in den Steckern nicht vernünftig klemmen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#4
Joni,

wenn da mal zwischen dir und dem Teacher kein Misverständnis entstanden ist...

Innenverdrahtung kann man mit verdrilllten Einzeladern machen - das ist auch häufig anzutreffen. Aber die Aussenverkabelung zwischen Pult und "Zuspielern", das muss man schon mit richtigem Kabel machen. Neben der mechanischen Stabilität, die Wayne anspricht, sind die Zugentlastungen der Stecker ja nun mal so konstruiert, dass sie sich etwas in den Aussenmantel einkrallen. Das kannst du bei Einzeladern vergessen. Die Schirmung wurde ja auch schon angesprochen - je länger das Verbindungskabel, desto wichtiger.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#5
Hallo Joni,

Neben allen Bedenken die meine Vorredner schon angebracht haben und denen ich mich uneingeschränkt anschließen möchte, frage ich mich, wie du an der Stelle groß sparen möchtest.
Die von dir verlinkte Litze kostet 0,28€/m.
Für eine Audioverbindung brauchst du dann zwei pro Strecke, Stereo schon vier.
Durchs paarweise verdrillen wird’s kürzer, dann brauchst du mehr als 2x 1m Litze eine einfache Verbindung von 1m Länge.
Das ist nicht günstiger, eher im ungünstigsten Fall noch teurer als einfache brauchbare Meterware Audiokabel.

Wie schon erwähnt, bei unsymmetrischen Verbindungen, kannst du die Alternative sowieso vergessen.
Dann kommst du mit sowas aber sowieso schon günstiger:

https://www.thomann.de/de/cae_63000_insert_kabel.htm

Vllt klärst du uns noch auf, welche Verbindungen du wirklich mit der Litze realisieren möchtest?

Gruß Steffen
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#6
Moin,

Danke schonmal für die Zahlreichen auch Lehrreichen antworten!
Das mit dem internen habe ich schonmal gehört das das geht, aber wir hatten es über EXTERNE Verdrahtung.

@Steffen & Jens Ich selbst will erstmal nichts mit der Litze Verdrahten, es war ja bloß die Frage ob sowas Sinn macht.
Allerdings habe ich etwas zu verdrahten, wofür ich einen Haufen Kabel benötigen werde und vorallem einen Haufen XLR und Klinkenstecker.

Und zwar habe ich ein Neues Studio Mischpult für ein Appel und n Ei bekommen (Unterer Dreistelliger Betrag). 
Dieses Pult will ich nun Fest Verdrahten. Es ist ein InLine Pult. Also muss ich pro Kanal 5 Kabel anschließen (XLR, Klinke, Insert, Tape In, Tape Out). Das ist natürlich dann ein Haufen Zeug. Da es ein größeres Pult ist, würde ich mir selbst aus Multicore Kabeln(Meterware) die Entsprechende Verkabelung bauen. 
Allerdings brauche ich nun einen Haufen Stecker und Kabel, was bei Thomann wahrscheinlich mehr Kosten wird als das ganze Pult, für das ich verhältnismäßig fast nichts gezahlt habe.

Hier sind mal zwei Fotos.
Ihr entschuldigt bitte die Unordnung, die gibts beim Umräumen erfahrungsgemäß immer. Mittlerweile steht auf dem Brett immer mein Laptop.

Hier das Pult als es Fertig zusammengebaut war(Irgendwann muss ich mir mal die letzten 8 Kanäle irgendwie beschaffen(Wo?) und auch hinter die Obere Blende mal die ganzen VUs stehen(Aber auch hier: Woher?)):
   

Hier nochmal als ich das Teil am zusammen Schrauben war. In dem Rack was hinter mir steht sind übringens die Patchbays mittlerweile drin und es steht noch ein kleineres Rack neben dran. Das Rack sollte mal fortgeschmissen werden, weshalb es bei mir ein neues zuhause bekommen hat.
   

Viele Grüße
Joni

PS: Die Bilder da hinten an der Wand, die seit 40 Jahren dort Hangen sind mittlerweile verschwunden.
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Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#7
Hallo Joni,

das sind natürlich jede Menge Kanäle und Steckverbindungen! Ein Bild der Anschlüsse habe ich hier gefunden - je Kanal eine XLR- und fünf Klinken-Buchen übereinander? Und die willst Du alle an die Patchbays hinter Dir ziehen?

Eine Alternative zum Audio-Kabel je Kanal könnte teilweise CAT5-Netzwerkkabel sein (es gibt auch verschiedene XLR-Adapter, wo ein CAT5..7-Kabel als Multicore verwendet wird - ich habe selbst sowas für Mikrofone in Betrieb): Ein Netzwerkkabel hat 4 verdrillte Adernpaare - damit kann man z.B. schonmal 4 symmetrische Verbindungen mit einem gemeinsamen Schirm herstellen. Etwas schwierig ist dann nur das Aufteilen in verschiedene Stecker aus einem Strang. Ansonsten gibt es auch noch Fernmeldeleitungen mit mehreren verdrillten Aderpaaren und einem gemeinsamen Schirm, teilweise auch mit mehr als 4 Adernpaaren.

Für die Verbindung zwischen Pult und Patchbay würde ich versuchen, mehrere Kanäle in einem Kabel zusammenzufassen. Je Kabel brauchst Du dann eigentlich nur einen gemeinsamen Schirm - am Ende liegen dann Masse vom Pult und Masse der Patchbays zusammen. Gibt es im Pult interne Steckverbinder, mit denen die externen Anschlüsse und die Elektronik verbunden sind, oder sind die auf die Platinen gelötet? Vielleicht ist es einfacher, Deine Kabel an solche internen Anschlüsse anzupassen, als alle über XLR und Klinke abzugreifen...

Viele Grüße
Andreas

Nachtrag: Hier gibt es ein Service Manual: https://dokumen.tips/download/link/mitec...anual.html - darin z.B. auf Seite 12 "J11 Connection - internal changing levels" eine Zeichnung mit Stecker- oder Jumper-Belegungen? Schwierig zu sagen, wenn man es nicht vor sich hat. Vielleicht findest Du ja mit Hilfe des Dokuments raus, wie Du unter Umgehung der vielen externen (teuren) Steckverbinder die Anschlüsse abgreifen kannst.
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#8
Die Bude ist ja mal Oldschool - Sehr cool :-)

Leitungen (besonders XLR) sind teuer, aber es hilft nichts.
Im Zweifel nach und nach beschaffen. Das Pult würde ich nicht verbasteln (mit irgendwas, irgendwo anlöten um Stecker zu sparen).
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#9
Hallo Joni,

sehr beeindruckend!  Smile

Ergänzend zu den Vorschlägen von Andreas, würde ich dir die Verwendung von Multipair-Kabel empfehlen. 

https://www.thomann.de/de/sommer_cable_m..._mcf08.htm

Gruß Steffen
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#10
Nee, anlöten würde ich auch nichts - aber es scheint interne Verbinder für Flachbandkabel zu geben (die auch auf den Bildern teilweise zu sehen sind), weil es auch Patch-Panel für Pulteinbau in dem System gab. Solche Verbinder mit Pfostensteckern würde ich für so eine Massen-Verkabelung bevorzugen, bevor ich 24 * 5 Klinkenstecker löten muss... von den Materialkosten mal abgesehen kommt ja noch die ganze Arbeit dazu...

Viele Grüße
Andreas
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#11
Hallo allerseits, danke für die vielen Rückmeldungen, ich arbeite die mal Systematisch ab:

@Micha Die Bude ist echt Oldschool, ist in dem Haus wo mein Opa drinnen war. Ich darf das Zimmer dort zum Glück behalten, da das Dachgeschoss unverändert bleibt. Das ganze wurde übringens in den 70gern Ausgebaut, allerdings nur zwei Zimmer, das mit dem Pult und meiner Sitzecke drinnen und dann gibt es noch einen Raum mit Bad/Bett.

@Steffen Die Kabel habe ich auch schon gesehen, wobei die gibt es ja auch günstiger von pro Snake. Siehe hier:
https://www.thomann.de/de/pro_snake_mult...8_pair.htm
Weil du hattest ein Kabel was für Digitales war geschickt, wo ist da der Unterschied?
Bin leider in dem Thema noch nicht so weit drinnen das ich da den Unterschied kenne, entschuldige.

@Andreas
Die Idee mit den Cat5 Kabeln ist super! Meine Eltern sind beide ITler und mein Vater ist auf Netzwerk Spezialisiert, weshalb das CAT5 Kabel kein Problem ist, wir haben sogar noch eine ganze Trommel im Keller, konfektioniert natürlich Wink
Das Pult hat hinten insgesamt 6 Stecker: XLR, Line, Insert 1, Insert 2, Tape In, Tape Out
Die Inserts sind aber Unterschiedlich, der eine Insert ist wie ein normaler der den Signalweg Unterbricht und der andere ist sozusagen noch ein Ausgang nach dem Preamp.

Ich brauche aber nur den Richtigen Insert. Also macht es sinn die Kabel immer auf 4 Zusammen zu Fassen und dann mit dem Cat5 Kabel anzuschließen, vorallem da die XLR nicht hinter mich ins Rack sollen. Geplant ist irgendwann mal (Wenn Geld und Zeit da ist) den Raum der Hinter der Holzwand ist als Aufnahmeraum umzubauen. Aber da muss halt einiges gemacht werden.
Aber dort würden dann die XLR Rüber gezogen werden, weshalb das aktuell nicht anzuschließen ist. Also würden die 4 Symmetrischen Verbindungen im CAT5 Kabel reichen.

Nur mit der Erdung weiß ich nicht ganz wie ich das machen soll, da ja bloß die 8 Kabel drinnen sind und dann eine gemeinsame Schirmung, zumindest bei den die wir haben, ich habe nämlich grade bei meinem Vater im Keller mal einen halben Meter abgeschnitten. Außerdem muss ich mal schauen wie ich die Löte, die sind ja sche... Dünn.

Die Idee mit den Steckverbindern ist übringens Genial, ich habe drei Bilder wie die Verbinder aussehen. Ich hatte das Pult nämlich im Erdgeschoss Teil Zerlegt, da das mit Allem drinnen über 75 Kilo gewogen hat und das dann doch zu Schwer war um das in den 3. Stock zu bringen. Aber nachdem dann ein Teil draußen war ging das mit 4 Leuten. Aber als ich das Pult dann offen hatte, hab ich sofort Fotos gemacht, weil so ein Pult sieht einfach Klasse aus, die ganzen Kabel und alles... Das ist schon ein schöner Anblick.

Hier drei Fotos aus der Region des Pults:
   
   
   

Auf dem Foto kann man die Steckverbinder glaube ich ganz gut sehen. Ich hatte zum Glück meine Canon Kamera dabei und hab gescheite Fotos gemacht(Mein Opa mütterlicherseits ist Fotograf und hat mir eine Canon 7DMKII vermacht, da er eine neue Spiegellose hat).

Was für Steckverbinder würdest du da eigentlich Empfelen um die CAT Kabel ran zu bekommen?

Viele Grüße und danke schonmal!
Joni
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#12
Also, dann hast du doch schon fast alles beisammen:

   

Je Kanal geht ein Flachbandkabel in die Anschluss-Einheit. Die Pin-Belegung dazu meine ich irgendwo im Service Manual (Link oben) gesehen zu haben. Den Pfostenstecker (grün markiert) kannst Du dort abziehen.

Praktischerweise gibt es dort Löcher mit Stopfen drauf (rot markiert) - durch jeden kannst Du genau ein CAT-Kabel je Kanal reinziehen (vielleicht noch mit Knickschutz oder Zugentlastung). Den Schirm der einzelnen Kabel kannst Du kurz hinter der Durchführung enden lassen und verbinden - also die Schirmungen der Kabel untereinander, und diese dann irgendwo mit der Gehäuse-Masse vom Mischpult.

Jetzt ist nur noch die Frage, wie Du Verbindung zwischen dem Pfostenstecker (https://de.wikipedia.org/wiki/Flachbandkabel) und CAT-Kabel am besten hinbekommst. Denkbar wäre zum Beispiel:

  1. Adern am Netzwerkkabel nur abisolieren, verzinnen und dann ins richtige Loch im Pfostenstecker schieben... naja, vielleicht für einen Funktionstest, aber vermutlich hält das mechanisch alles nicht.
  2. Die Verbindung von Kabel zu Dose, oder auch von Kabeln untereinander, macht man normalerweise mit Schneidklemmen (Stichwort LSA: https://de.wikipedia.org/wiki/Schneidklemme#LSA-Technik). LSA-Klemmen zur Verbindung von zwei Netzwerkkabeln findet man fertig. Mit so einer Schneidklemme kannst Du dann das Netzwerkkabel auf der einen Seite und ein kurzes Stück Flachbandkabel auf der anderen Seite verbinden. Letzteres bekommt wieder einen passenden Pfostenstecker zum Aufkrimpen.
  3. Vielleicht die schönste Lösung: Auf ein Netzwerkkabel kommt ja üblicherweise ein RJ45-Stecker (fertig konfektioniert, oder zum selbst crimpen). Kleine Adapterplatine anfertigen (lassen, günstig in Fernost), darauf kommt eine passende Stiftleiste für das Flachbandkabel und eine RJ45-Buchse. Quasi ein selbst gebauter Adapter. Mehrere davon auf eine längliche Platine, vielleicht 8 Stück für 8 Kanäle - ist am wenigsten Fummelei mit einzelnen Adern.

Wenn ich so schreibe, gefällt mir 3. wirklich am besten. Die passenden Buchsen zum Auflöten sind Massenware. Eine Platine fertigen zu lassen ist viel einfacher und günstiger als ich dachte (man muss nur einige Wochen Geduld haben). Crimpstecker auf das Kabel, und fertig. Minimale Anzahl an Kontakten, die versagen könnten.

Auch die Lösung 2. wäre mit eigener Platine elegant machbar - aber ich habe LSA-Klemmen zum Einlöten noch nicht einzeln gefunden, immer nur als fertige Einheit zum Verbinden von Kabeln, oder so...

Viele Grüße
Andreas
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#13
Wieder ein Nachtrag: Es gibt die gesuchte Bauform doch - LSA-Klemmen zum Einlöten: https://www.tme.eu/de/details/idc381-8-1...er/ninigi/. Die zusammen mit einer Stiftsleiste für den Stecker am Flachbandkabel auf eine kleine Platine - fertig Smile
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#14
Hallo Andreas,

Danke für die Ausführliche Antwort.
Das mit den Durchführungen oben ist Klasse, dann muss ich nicht mal die Platinen ausbauen, sondern es kann alles so bleiben!

Das mit der Erdung habe ich jetzt auch Verstanden, werde es so machen.

Deine Ideen sind beide gut, vorallem die Möglichkeit Nummer drei. Wobei ich eine frage dazu habe:
Du schreibst das man auf die Platine dann ein RJ45 Stecker macht und halt den Pfostenstecker.
Wäre es nicht einfacher auf die Platine das Kabel direkt anzulöten? Weil die Kabel habe ich ja als Meterware da, also die sind auf jeden Fall ohne Stecker. Deswegen verstehe ich nicht so ganz warum man einen Stecker da ran machen soll. Weil es ist eine Festinstallation, da tut sich so schnell nix und ich glaube selbst wenn, dann passen die RJ45 Stecker nicht durch die Löcher???

Viele Grüße
Joni

PS: gibt es Ideen wie ich eine einfache Zugentlastung hinbekomme?
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#15
Klar, Du kannst auch das Netzwerkkabel auf die Platine löten - oder sogar direkt auf einen Pfostenstecker, der zu den vorhandenen Flachbandkabeln passt. Das wäre noch deutlich weniger Bauteil-Aufwand als eine Platine zu machen.

Mein Gedanke war einfach, dass ich das Netzwerkkabel nicht löten wollte, wenn es nicht unbedingt sein muss. So einen RJ45-Stecker zu crimpen geht viel schneller - und bei 24 Kanälen plus X fällt das vielleicht schon ins Gewicht (auch wenn man als Schüler noch nicht spürt, wie einem die Lebenszeit durch die Finger rinnt Wink ). Außerdem kann man nicht aus Versehen bei einem der Kanäle die Pin-Belegung vermasseln, höchstens beim Platinen-Layout.

Schöner als die RJ45-Buchsen fände ich aber dann doch die Schneidklemmen - also Version 2. mit Platine, denn das ist die natürliche Weise, Netzwerkkabel aufzulegen.

Viele Grüße
Andreas
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#16
Stimmt, da hast du recht!
Da ich keine Gescheiten Schneidklemmen online finde werden es wahrscheinlich RJ45 Stecker werden. Bei Conrad gibts für Centbeträge auch die RJ45 Buchen, die Günstigsten Kosten hier 40 Cent.
Die Pfostenstecker bekommt man auch sehr gut. Das sind nämlich ganz Simple 13x2 Stecker.

Wo und wie kann man so eine Platine machen und Ordern und wie sieht es mit den Pfostensteckern und den RJ45 Buchsen aus? Die muss ich ja dann selbst noch rauflöten, richtig?

Viele Grüße
Joni
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#17
Ich halte die Lösung mit RJ45 Steckern am besten, so bleibt das Pult relativ mobil. Noch denkst du noch nicht daran, aber man wird auch mal älter, zieht um, muss raus aus der Bude, hat eine Freundin... Da ist es ganz praktikabel wenn man den ganzen Klateratatsch mit einfachen Mühen umziehen kann. Ich hab es selbst gemerkt, als vor einigen Jahren meine (sehr günstige) Wohnung verkauft wurde und ich dann wegen "Eigenbedarf" innerhalb von 6 Monaten raus musste und in eine kleinere Wohnung. Die letzten 3 Jahre hab ich soviel Zeug ausgemistet, was man vorher sammelt, so nach dem Motto "kann man mal aufheben" (...aber braucht man nie wieder...). Wenn man mal ein Eigenheim hat, sieht es wieder anders aus... Da freuen sich dann die Erben Big Grin

Hast du eigentlich schon eine Crimpzange für die Stecker? Wenn Nein, die gibt es mit einem 100er Pack Stecker recht günstig auf eBay. LSA-Plus finde ich persönlich (falls einsetzbar) besser als Löten, es geht einfach schneller. So ein guter Tacker von Krone kostet um die 20 € rum. Die Zeitersparnis ist nicht von der Hand zu weißen. Nachdem ich meine ganze Jugend (mangels Geld und besserer Optionen) mit dem Elektronikhobby verbracht habe, finde ich mittlerweile jegliche Zeitersparnis gut. Früher war für mich wichtig, Hauptsache günstig. Heute sollte es schnell und professionell sein. Das kommt mit den finanziellen Möglichkeiten und der Erkenntnis, dass es noch andere Dinge im Leben gibt. Vor allem im Sommer ;-)
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#18
Ja, das mit den RJ45 Stecken ist auch am Sinnvollsten, wobei mobil hier ein Dehnbarer begriff ist, mit 4 Leuten bekommt man es grade so manövriert.
Wobei ich nicht glaube das das Ding in den nächsten Jahren umzieht, das steht in SHA in dem Haus wo mein Opa gewohnt hat, des ist seit 1884(Seit es ein Vorfahr von mir gebaut hat) in der Familie. Weshalb das glaube ich erstmal dort bleibt.

Eine Crimpzange sollte ich bei meinem Vater mir ausleihen können, als ITler hat der sowas, der hat auch mit mir schon hier im Haus Netzwerkkabel gelegt, u.A. damals in mein Zimmer.
Aber die 100er Pack Stecker klingen gut, hast du grade einen Link parat?
Das mit dem Hobby kenne ich, auch wenn es bei mir eher der Spaß an der Sache ist. Es gibt viele Optionen was man in der Zeit machen kann. Aber das Technische ist einfach das spannendste. Fotografie, PA Technik, Studiotechnik etc. aber am besten ist es wenn es auch was mit meiner Leidenschaft Musik zu tuen hat.

Das es im Sommer noch spannendes gibt weiß ich. Mein Mountainbike hab ich vor ca. 4 Wochen neu eigestellt, ich bin nämlich im Winter weniger gefahren(Nur ca. alle zwei Wochen). Aber im Sommer geht das jetzt wieder in den fast Täglichen gebrauch.

Übringens ist Zeitsparen bei dem Projekt ein gutes Stichwort, das sollte nämlich bis zu den Sommerferien fertig sein, weil es nach den Ferien für mich Schulisch ganz anderes Weiter geht als ich mir es je hätte Träumen können. Aber dazu kann ich falls es Interesse gibt mal in einem anderen Thread was schreiben.

Viele Grüße
Joni
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#19
Warum machst du das nicht einfach richtig, mit den Steckern die dazu gehören und den passenden Kabeln? Wenn du es dir nicht leisten kannst mußt du ja auch nicht alles an einem Tag machen. Wie viele Kanäle brauchst du denn wirklich gleichzeitig? Fang doch mit wenig an und erweitere die Verkabelung so wie es Sinn macht.

Klinkenstecker bekommst du günstig bei Reichelt, ebenso XLR Stecker. Es müssen ja nicht die teuren Neutrik sein. Mein Angebot mit Kabeln steht immer noch. Ich habe auch Multicores in hinreichender Länge übrig.

Irgendwann (vermutlich in naher Zukunft) wirst du versuchen müssen das Put zu reparieren. Das wird dann der Zeitpunkt sein an dem du es bereuen wirst an der Innenverkabelung der Kiste etwas verändert zu haben. Je nach Fehler musst du den defekten Kanal ausbauen und mit Kanalextendern (Verlängerungskabel für die Bussteckverbinder auf der Platinenunterseite) betreiben können, damit du im Betrieb messen kannst wo der Fehler ist. Mit verbasteltem Innenleben wird das u.U. schwierig.

Wenn dein Mitec intern vernünftig gebaut ist gibt es unterschiedliche Erdverbindungen für Chassis, Abschirmung, Spannungsversorgungs-0V, Logik-0V, etc... Es wäre gut, wenn du das im Falle des Verbastelns der Innenverkabelung berücksichtigen würdest. Ansonsten geht dein Störspannungsabstand den Bach runter.
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#20
Naja, ich finde "richtig" heißt nicht unbedingt, die externen Steckverbinder zu benutzen... und "verbastelt" finde ich es auch nicht, wenn man an intern vorhandene Verbinder (also die Flachbandkabel zur Anschlusseinheit) ein anderes Gegenstück anschließt, ohne was zu verändern. Modulsystem anders zusammenstecken, 100% reversibel, sogar denkmalgerecht Smile

Deine anderen Punkte sind natürlich richtig - wo am besten Schirm/Masse hin muss, braucht vielleicht etwas mehr Überlegung. Trotzdem auch hier - die originalen Klinken- und XLR-Buchsen haben das ja auch gelöst, daran kann man sich ja orientieren.

Auch ob man alle 730 Kanäle gleichzeitig anklemmen muss, oder ob erstmal 8 reichen, ist natürlich eine relevante Frage - ich hätte garnicht genug Quellen, die alle anzuschließen... obwohl... Wink

Viele Grüße
Andreas
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#21
Im Alltagsbetrieb mit so einem Mischpult gibt es leider oft den Bedarf einfach mal schnell etwas an der Rückseite umstecken zu können. Wenn das nicht geht weil die Kabel durch irgendwelche Löcher reingepfuscht wurden und nicht mehr lösbar sind ohne einen Deckel am Pult aufzumachen, dann macht das alles sehr unflexibel. Das kann natürlich jeder so machen wie er will. Aber sinnvoll ist es nicht. Die Hersteller von Pulten haben das schon mit Bedacht so gebaut wie es ist.
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#22
Gut, Deine Argumentation ist ja generell schon richtig.

Wenn ich aber Joni richtig verstehe, soll genau das flexible Umstecken an den Patchpanels auf der anderen Seite des Zimmers passieren - weil die Rückseite des Pultes eben nicht zugänglich ist. In dem Fall will man natürlich möglichst pauschal alle Anschlüsse verlängern - und da würde ich eben nicht unbedingt über Klinken und XLR gehen. Das ist auch eher keine Preisfrage, sondern auch die Anzahl der Steckverbindungen (und jede davon ist eine Fehlerquelle!) etwas zu reduzieren.

Was ich noch zu den Netzwerkkabeln mit gemeinsamer Abschirmung für 4 Adernpaar anmerken wollte: Ich kenne diese Konstellation mit Mikrofonsignalen, die ja sehr klein sind. Wenn da jetzt Line-Pegel neben Mikrofonpegeln im gleichen Kabel laufen (bin nicht so sicher, hab den Überblick bei den vielen Anschlüssen verloren), sollte man vorher mal ausprobieren, ob es die Gefahr eines Übersprechens gibt, und ob es für die Anwendung ok ist.

Viele Grüße
Andreas
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#23
Guten Morgen Joni,

da du nach günstigen RJ45 Steckern samt Schutzhüllen gefragt hast, die gibt es bei eBay.
Leider nicht beides beim gleichen Händler, aber dennoch noch sehr günstig:

https://www.ebay.de/itm/304088565588
https://www.ebay.de/itm/266071777529

Was die Verwendung von Netzwerkkabeln angeht, empfehle ich S/FTP.
Da gib es einen Gesamtschirm und die einzelnen Aderpaare sind auch nochmal geschirmt.

Finger weg von UTP, das ist gar nicht geschirmt. Anbei mal eine Übersicht, was es so alles gibt:
https://www.soselectronic.com/de/article...elfen-2033

Gruß Micha
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#24
(03.05.2023, 09:40)andreas42 schrieb: ....
Was ich noch zu den Netzwerkkabeln mit gemeinsamer Abschirmung für 4 Adernpaar anmerken wollte: Ich kenne diese Konstellation mit Mikrofonsignalen, die ja sehr klein sind. Wenn da jetzt Line-Pegel neben Mikrofonpegeln im gleichen Kabel laufen (bin nicht so sicher, hab den Überblick bei den vielen Anschlüssen verloren), sollte man vorher mal ausprobieren, ob es die Gefahr eines Übersprechens gibt, und ob es für die Anwendung ok ist.
....

So allerseits, ich hole den Thread malwieder hervor, da es nun Spannend wird, da ich Ferien habe und nun mich dem Pult widmen kann.
Ich bin mir allerdings immernoch nicht ganz sicher wie ich das jetzt machen möchte.
Ich möchte aber anmerken, das NICHT Line und Mic in einem Kabel läuft.
In das Rack hinter mir müssen "Nur": Line, Insert, Direct Out und Tape in. Also 3xSymetrisch und 2xUnsymetrisch, was bei 8 Adern im RJ45 passen würde.
Die Mic Signale sollen in den Aufnahmeraum in anderen Kabeln geleitet werden.

Es gab ja noch andere Ideen als das mit dem RJ45, das Problem ist halt, das ich jetzt nicht weiß, was ich da am besten mache  Confused

Viele Grüße
Joni
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