TEAC X-2000, ein Revisionsbericht (nicht abgeschlossen)
#1
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Moin Peoples!
Zu meinem TEAC X-2000 bin ich gekommen, wie man so sagt, wie die Jungfrau zum Kinde.

Das gute Stück sollte ich eigentlich geschenkt bekommen, habe aber eine ziemlich gute Flasche Whisky als Trostpflaster zurückgelassen. Das ist für solch ein Gerät in optisch gutem Zustand nach meiner Meinung ein geringer Preis. Gestanden hat die Kiste wohl um die 20 Jahre.

Mein Gedanke - Die muss aber wieder zum Laufen zu bringen sein!
Schritt 1: Aufgebaut. Spulen geht, Spielen nicht, also aufgemacht.
Das X-2000 ist eine wunderschöne Maschine – von aussen. Innen sieht es eher wie eine 1:1 Übertragung des Versuchsaufbaus aus dem Labor aus! EGAL!
Man sieht durch das Buschwerk der Leitungen den Capstanriemen in vielen schmierigen Teilen herumliegen. Nicht eine der größten Schwierigkeiten. Im Netz einen neuen Riemen bestellt und die Antriebskomponenten gereinigt und neu geschmiert.
Da die Platine zur Spannungsversorgung (Power PCB) nur noch an ein paar Kabeln hing und sowieso hochgeklappt war, habe ich vorsorglich die Elkos der Stromversorgung erneuert (nicht die der Logik- und Schutzschaltungen).
Antriebsriemen eingebaut und in Betrieb genommen. Es spielt und es kommen Töne in annehmbarer Qualität heraus!
 
Zum Abspielen braucht der linke Bandzugregler ein wenig Unterstützung, da er zum Überschwingen neigt, gern bei 26,5 cm Spulen.
Der Elko von 3,3µF am Schmitt-Trigger U226 führt beim Überschwingen zur Abschaltung und wurde durch einen Folienkondensator mit 4,7µF ersetzt. Die Pegel für die Bandspannung wurden über R222 an Pin 5 von UA224 auf 3,7V und R122 an Pin 5 von UA223 auf 4,2V eingestellt.
Der Bandanlauf ist jetzt weniger schreckhaft und läuft fehlerlos an.
Soweit eine erfolgreiche Revision. Jetzt kommt der Teil der mir Kopfschmerzen bereitet (verkürzte Version)
Die Kiste nimmt auf dem Kanal Rechts nicht auf!
Löschen funktioniert auf beiden Kanälen einwandfrei, die Aufnahme auf dem linken Kanal auch.
Die Dose Kontakt 60 Spray hervorgeholt und in die Potis und Tastenfelder der Front eingesprüht, ein wenig warten und sauber gespült. Ich nehme dazu immer Bremsenreiniger, da dieser rückstandsfrei abtrocknet.
Das man die ganze Prozedur im Freien veranstaltet und das Zeug möglichst nicht einatmet brauche ich wohl nicht zu sagen. Gut abtrocknen lassen! Am besten über Nacht und nicht zu früh in die Wohnung stellen sonst hängt der Haussegen schief!
Da die Tastenfelder und Potis gut gekapselt sind war die Hoffnung auf Heilung gering. Hat auch nichts geholfen.
Versuch: die Kanäle des Aufnahmekopfes (Stecker P403 und P303) vertauscht. Gespiegeltes Ergebnis. Linker Kanal nimmt nicht auf, rechter Kanal funktioniert.
Auf dem Schaltplan das Signal verfolgt und die Elkos, die die einzelnen Stufen verkoppeln, Pegel an den OpAmps einstellen/stabilisieren u.ä. erneuert. Manche davon einfach nur um sicher zu gehen.
Das Eingangssignal lässt sich wunderbar nachverfolgen bis zum Messpunkt TP304/404 (auf der Platine bei mir als TP04/TP14 gekennzeichnet) und folgt dem Line-In Poti.
Dann beginnt der Teil wo das Signal auf die BIAS-Frequenz aufgespielt wird und mein Wissen schwach wird und ich kein Signal mehr mit meinem Oszilloskop dargestellt bekomme. Da die unmittelbar davor liegende Stufe aus U306 (2x½ LM 833) besteht, habe ich alle Elkos die die OpAmps beschalten erneuert. Kein Erfolg!
Meine Schlussfolgerung es muss der OpAmp sein.
IC getauscht und es ist alles genau wie vorher. Cry 
Jetzt ist bei mir sozusagen die Luft aus den Reifen – aber das kann doch nicht das Ende dieses Geräts sein????
Zur besseren Übersicht habe ich mal die Schaltung des meiner Meinung nach relevanten Teils (2 Teile Record/Play aus dem Netz) angehängt. Mein Diagramm (Original) ist 1st Issue July 1984, wobei das keine Rolle spielen dürfte.
Hat jemand eine gute Idee?

Viele Grüße aus Hamburg.
Bernd




.pdf   rec+play-01.pdf (Größe: 630.33 KB / Downloads: 32) ,
.pdf   rec+play-02.pdf (Größe: 669.97 KB / Downloads: 21)
HiFi ist auch wenn sich eine scheußliche Aufnahme nachher scheußlich anhört
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#2
Moin,

nur mal am Rande bemerkt: was bei einer X2000 nach längerer Stillstandszeit immer gereinigt und neu geschmiert gehört, ist die gesamte Andruckrollenmechanik sowie die Mechanik der Bandführung. Ebenfalls am Rande bemerkt: mit Bremsenreiniger würde ich nicht an Potentiometer dran gehen.

Zum Problem "keine Aufnahme auf dem rechten Kanal": hast Du bereits alle beteiligten Umschalter (Tape/Source, Rec-Mode) gewissenhaft durchgemessen (am besten mit einem Signaverfolger...)?

Gruß
Peter
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#3
Hallo Peter,
das ging ja schnell mit einer Antwort.

Aber zu deinen Bemerkungen. Währen der Bestelllaufzeit für den Riemen und die Netzteilelkos war mehr als genug Zeit sich der Mechanik zu widmen. Das verharzte Fett des Tapelifters war hartnäckig, musste aber dann doch aufgeben. Die Andruckrollen wurden gesäübert. Sinterlager mit ein wenig Öl beschickt und die Gummiauflage mit der rauhen Seite eines Spülschwammes abgebürstet. Ähnliches bei den Bandzugrollen. Alle Oberflächen auf denen das Band läuft wurden mit Q-Tips und Isopropanol gereinigt. Lichtschranken der Bandzugsensoren mit Pinselchen von eventuellem Staub befreit.

Meine Signalverfolgung sieht folgendermassen aus.
Ich generiere ein 200Hz Sinus-Signal per CD aus einem CD-Spieler, der eine Ausgangasspannung von etwa 1,5Veff erzeugt. Zur Verfolgung nutze ich ein Hameg HM203 Oszilloskop,da ich einen Signalverfolger nicht besitze. Dieses Signal lässt sich zuverlässig an den verschiedensten Messpunkten wiederfinden und über den Aufnahme-Poti variieren. Auch die Schaltkontakte des REC-Mode Schalters wurden  auf Durchgang/Widerstand gemessen (Gerät ausgeschaltet).

Der Widerstand des Aufnahmekopfes beträgt übrigens auf beiden Kanälen ca. 39,3 Ohm (ohmsch gemessen).

Aber bei deinem Stichwort "Signalverfolger" fiel mir ein, das Signal einmal unter Last zu prüfen/verfolgen. Ich denke so um die 50k sind ein ganz guter Ausgangswert.

Vorerst vielen Dank. Ich melde mich, mit hoffentlich neuen Erkenntnissen, wieder.

Grüßkens

Bernd
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#4
Wenn du am Aufnahmekopf dein Oszi anschließt ist dann auf beiden Kanälen die Vormagnetisierungsspannung zu sehen?
Wenn du den Pegel des NF Signals kräftig erhöhst, also in die Übersteuerung gehst, sollte die Vormagnetisierung durch die 200 Hz moduliert werden.
Wenn du auf dem defekten Kanal keine Vormagnetisierung hast wird der Rec/Play Umschalter eine Unterbrechung haben, oder eine Leitung, oder eine Leiterbahn. Eigentlich auch easy zu messen, da du ja mit einem Ohmmeter den Widerstand des Aufnahmekopfes am TP 15 messen kannst, wenn der Rec Schalter auf Rec steht.
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#5
Moin Zusammen!

meine Nachtruhe ist wieder hergestellt!!
Also mindestens für die nahe Zukunft.

Nachdem ich meine alten Ergebnisse nochmals unter 47k Last geprüft hatte, hat mich das nicht zu neuen Erkenntnissen geführt.
Den entscheidenden Kick in die richtige Richtung hat mir dann AKRETA gegeben.

"Eigentlich auch easy zu messen, da du ja mit einem Ohmmeter den Widerstand des Aufnahmekopfes am TP 15 messen kannst, wenn der Rec Schalter auf Rec steht. "

Da dies den geringsten Aufwand erforderte fing ich damit an - und siehe da im REC-Modus waren es auf dem rechten Kanal einige M-Ohm. Dann von Leitungspunkt zu Leitungspunkt gehangelt, bis ich an den REC-Schalter kam. Der Schalter selbst ist Ordnung, wie ich es eigentlich auch schon geprüft hatte, aber die Verbindung vom Stecker (P403) der Aufnahmekopfes Rechts, an den Schaltkontakt fehlte!
(warum kam ich nicht selbst auf die Idee auch mal von der anderen Seit her zu suchen?)

Eine kleine Kabelbrücke aufgelötet und eine neue Aufnahme versucht. Alle Kanäle sind bei der Aufnahme vorhanden!!

Bei symmetrische Aussteuerung auf 0dB der Quelle ergibt sich bei der Wiedergabe, dass der linke Kanal ca. 3dB leiser ist als der rechte Kanal.
Aber dass alles nach 20Jahren so aussieht wie am Kauftag habe ich auch nicht erwartet.
Jetzt kann ich mir Gedanken über die Feineinstellungen machen.

Danke für eure Hilfe, ich werde über den weiteren Fortgang berichten.

Grüße aus Hamburg

Bernd


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#6
Dabei sieht die Leiterbahn zwischen den beiden Punkten auf dem Foto unauffällig aus. Aber viell. war's auch eine kalte Lötstelle.

Gruß
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#7
Moin Peoples!!

Ja, eine kalte Lötstelle wäre möglich, obwohl mir in diesem Zusammenhang ein "geht-geht nicht" noch nicht vorgekommen ist. Zum Kaufzeitpunkt dürfte das Gerät zumindest funktionsfähig gewesen sein. Das Original-Schaltdiagramm legt aufgrund der handschriftlichen Eintragungen die Vermutung nahe, dass ein ähnliches Symptom schon einmal aufgetreten ist. Siehe auch Bild im Anhang. Aber das ist (hoffentlich) Schnee von Gestern. 

Dass die Wiedergabepegel ca. um 3-4 dB differierten habe ich schon geschrieben. Also erneut an die Kiste gesetzt!

Sicherheitshalber habe ich die Stereo-Potis von Line-In und Wiedergabe einmal auf Gleichlauf überprüft. meiner Meinung nach gab es dort überhaupt nichts auszuzsetzen.

Also Aufnahme gestartet bei 19 cm/s mit 200Hz Line-In Pegel symmetrisch  mit 0dB Source-Anzeige

Bei der Wiedergabe: Vu-Meter R-1dB, L -5dB, gemessene Ausgangsspannung am Line-Ausgang R= 740 mV, L= 415mV, Wiedergabe-Poti auf CAL gestellt

Am Ausgang des Wiedergabeverstärkers habe ich an TP01(links) 470mV und an TP11(rechts) 680mV gemessen.

Da die Aufnahmepegel an TP04 und TP14 mit etwa 620mV (0dB Source) gleich waren, schließe ich darauf, dass der Playback-Verstärker unsymmetrisch ist.

Also an dem mit R554 gekennzeichneten Poti gedreht bis die Vu-Meter gleichmäßig ausschlugen.

Probeaufnahmen gemacht und festgestellt, dass zwischen Source-Pegel und Wiedergabe-Pegel ungefähr -1dB liegen (symmetrisch).

Ich bin mir sicher, dass
1. bei einem professionellen Service mehr aus der Maschine zu holen ist.
2. ich wahrscheinlich die DBX-Rauschunterdrückung beeinflusst habe.

Auf eine möglichst effiziente Bandaussteuerung lege ich keinen besonderen Wert, was ich glaube zu haben ist eine alltagstaugliche Bandmaschine.
Von Dolby und DBX hielt ich schon früher nicht besonders viel und aufgrund meines Alters, hat sich eh eine Art natürlicher Rauschunterdrückung etabliert.

Das zeitaufwendigste an dieser Revision war meiner Meinung nach das ewige Aufsuchen von Messpunkten, bzw. das Zuordnen von Bauteilen aus der Schaltung zu den Orten auf der Platine. Ebenso der Wechsel vom Messen (Gerät liegt auf der Seite), zu Probeaufnahme/Abspielen (Gerät steht).

Mit der Bitte um weitere Anregungen und Kritik
und natürlich Danke für die Hilfe, viele Grüße und so.......

Bernd


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#8
ich habe bei meiner die VU Beleuchtung verbessert, war mir zu dunkel 

[Bild: img_2233800vau9m.jpg]
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#9
Schon ein schickes Maschinchen, da lässt sich nicht motzen.
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#10
Moin Zusammen!

Nachdem ich meinen Erfolg nun eine Nacht überschlafen habe, habe ich mich dem Bandmaterial zugewandt. ein Teil der Maxell-Bänder erwärmt sich jetzt bei 50°C für  etwa ein Stündchen im Ofen (Sticky Shed Syndrome).

Auch wenn der Pegel des alten Materials ziemlich niedrig ist, ist jetzt deutlich ein Pegelzuwachs auf dem linken Kanal zu bemerken. Je länger ich darüber Nachdenke, desto mehr komme ich zur Überzeugung hier ein 1A Beispiel für Edelpfusch abgeliefert zu haben.
Ich muss den ganzen Vorgang wohl noch einmal bebrüten.

Das es sich bei diesem Maschinchen um einen Hingucker handelt, darüber sind sich wohl die meisten einig.

ich melde mich wieder

Grüße  Bernd
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#11
Hallo Zusammen!

Habe ich es schon erwähnt? Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil!

Letztendlich haben die alten Aufnahmen mich überzeugt. Die Pegel der alten Bänder liegen bei 9,5 cm/s so zwischen -15 und -20 dB sind aber gleichmässig, nach meiner Modifikation war eine deutliche Anhebung auf dem linken Kanal der alten Aufnahmen zu sehen.
Als alles zurück, die Ursprungswerte an R554 (L), den ich verstellt hatte, hatte ich mir in einem erleuchteten Moment aufgeschrieben.
Auch wenn es mir immer noch seltsam vorkommt, ich habe alle Lötstellen am Rec-Schalter Links, teilweise von Lot befreit (nicht komplett entlötet) und neu nachgelötet.

Danach eine neue Aufnahme gemacht und siehe die Differenzen der beiden Kanäle waren so um 1dB.
da die beiden Potis (LINE und OUTPUT) in Links und Rechts eingestellt werden können, habe ich die Pegel am Schleifer der Potis gemessen. Rec Ein und 0dB ausgesteuert  L=57,3mV R=58,8 mV getrennt, das ist für mich so gut wie gleich. An beiden Outputkanälen (Schleiferabgriff) exakt 238 mV in der Stellung SOURCE.
Am Ausgang des Gerätes konnte ich 430mV rechts und 410 mV links messen. Abweichung zwischen den Kanälen ca. 0,5dB.

Die Pegel der Quelle und der der Aufnahme/Monitor unterscheiden sich nur um -1dB, das ist ein Wert mit dem ich durchaus leben kann.

Viele Grüße

Bernd
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#12
Hallo Bernd,
es ist gut möglich, dass Deine Einmessung so einigermaßen korrekt ist. Da Deine Referenz aber nur das Gerät selbst ist und alte Bänder, die anscheinend mit einem niedrigen Pegel aufgenommen sind, ist das alles ein bisschen Glaskugel lesen.
Es könnte zum Beispiel sein, dass durch irgendeinen Fehler bzw. Fehleinstellung der rechte Kanal 3dB lauter aufs Band aufgenommen wird, ein weiterer Fehler bzw. Fehleinstellung im Wiedergabeteil aber dafür sorgt, dass der rechte Kanal um ca. 3dB zu niedrig ist. Dann sind zwar Eingangs- und Ausgangspegel des Gerätes in etwa gleich, auf dem Band ist trotzdem ein Kanal deutlich lauter...

Wenn Du nicht gleich Mess- oder Bezugsbänder kaufen möchtest bzw. das Gerät einmessen lassen möchtest, solltest Du als Referenz zumindest ein aktuelles Band haben, dass auf einem korrekt eingemessenen Gerät aufgenommen wurde.

Gruß
Robert
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#13
Hallo Robert,

ja stimmt!
Wenn ich nur für mich die Aufnahmen abdudele, ist es ok und stört auch keine Anderen.
Zum Pegel der alten Aufnahmen: ich nahm einfach an, dass nach (z.Teil) über 35 Jahren, die Magnetisierung schlicht und einfach nachgelassen hat.

Der jetzige Zustand ist gut, aber "das Bessere ist der Feind des Guten" und scheint es mir für dieses Gerät angemessen zu sein.
Professionell Einmessen lassen ist, je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, auch schon in den Sinn gekommen. Auch wenn man es nicht sieht, es würde der Maschine gut zu Gesicht stehen. Wo liegt eine solche Maßnahme preislich?

Die andere Option ein Referenzband zu nutzen, würde zeigen ob meine Aktion ein ein voller oder nur ein Teilerfolg war.
Ich nehme an, dass jemand hier im Forum ein gut eingemessenes Gerät besitzt und mir ein eventuell Referenzband zukommen lassen kann.
Nachdem ich den "ererbten" Bestand an Bändern (ca.30 kg) durchgesehen habe, würde sich dafür vielleicht ein Tauschgeschäft anbieten.
Es lagern hier so um die 30 Tonbandspulen von 13cm bis 26,5cm, manches davon könnte evtl. auf den Müll gehören (siehe auch unter Thema "Alles andere", meinen Beitrag von heute), manche könnte der Bänderliste nach kritisch sein.
Ich lasse die Idee in meinem Hinterkopf kreisen! Würde dafür wohl am Besten ein neues Thema aufmachen

Vorerst vielen Dank für Deine Anregung.

Grüße Bernd
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#14
Hallo!

Für eine Einmessung würdest Du einen Klon des Teac Referenzbandes YTT-1003 benötigen. Das gibt es z.B. hier: https://www.ebay.de/itm/304470575992?has...Swv5pkPSnF
Dazu noch ein EE Band. Befindet sich ein EE Band im errebten Bestand?

Die originale Anleitung ist hinreichend "mystisch", so dass ich mir mal die Mühe gemacht habe das etwas aufzudröseln. Allerdings für eine X-2000R. Für eine X-2000 läuft das analog, sind halt weniger Parameter zum einmessen. Das Suchbild auf dem Board ist dann etwas anders. Das ist gut, aber nicht perfekt. Ich erlaube mir auch ein paar praktische Abweichungen zum SM. Damit habe ich aber schon einige Maschinen in einen gut eingemessenen Zustand gebracht.

Die perfekte Anleitung kommt aus den USA und die habe ich auch angehängt (leider auch wieder für eine X-2000R). Wenn das alles geflissentlich befogt wird, solltest Du das Gerät im ideal eingemessen Zustand gebracht haben.

Viele Grüße
Linus


Angehängte Dateien
.pdf   Einmessung TEAC X 2000 mit Maxel XL II EE.pdf (Größe: 1.61 MB / Downloads: 30)
.pdf   Calibration Teac X-2000R -1-final.pdf (Größe: 2.52 MB / Downloads: 28)
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#15
Hallo Linus!

Vielen Dank für die beiden Anleitungen. Das originale SM ist mit den Beschreibungen eher sparsam und dass die Anleitungen für ein 2000-R sind macht überhaupt nichts. Die Messpunkte habe ich bis jetzt alle wiedergefunden. Ein Ausdruck der Platine mit ein paar farblichen Markierungen, so wie Du es vorgemacht hast, ist da sehr hilfreich.

Und ja, ich habe etwas Glück und ein TDK EE Band ist mit im Bestand, der Unterschied zu Maxell dürfte wohl vernachlässigbar sein.

Den Link in die E-Bucht werde ich benutzen, dieses Hilfsmittel dürfte eine lohnende Investition sein.

Grüße Bernd
HiFi ist auch wenn sich eine scheußliche Aufnahme nachher scheußlich anhört
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#16
Vielen Dank Linus, das kann ich vielleicht auch gut gebrauchen, ich werde es mir auf alle Fälle gleich mal ziehen
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#17
Hallo!

Es spielt tatsächlich keine Rolle ob es ein Maxell oder TDK EE Band ist. Noch ein paar praktische Tipps:
  • Alle Potis sind klein, sehr empfindlich, und wenn man es schräg anschaut auch schon wieder verstellt.
  • Es lohnt sich sehr den internen Wiedergabe Referenzpegel an TP.01 und TP.11 präzise einzustellen.
  • Es lohnt sich sehr den Wiedergabefrequenzgang abstimmen. Da kommt einem das abwechselnde Signal 400Hz/10kHz des Referenzbandes sehr entgegen.
  • Richtig gut einmessen lässt sich die Maschine nur bei EE und 19cm/s. Bias Drop für Maxel EE ist offiziell -2,5dB, gemessen bei 10kHz, das SM sagt 7kHz, ich nehme immer 10kHz. Man kann mit dem Bias Drop etwas mit rum spielen um einen optimalen Frequenzgang zu bekommen.
  • Ich messe auch stur mit -20dB ein und nicht den angegebenen -42dB.
  • Niedrige Geschwindigkeit und Tape Type "Normal" lassen sich nur nährungsweise und ungefär einmessen, da fehlt immer eine Einstellungsmöglichkeit.
  • Und ganz zum Schluss: Eine wirklich gleiche Aufnahme/Wiedergabe bei Vorwärts- und Rückwärtsgang mit dbx ist ein Ding der Unmöglichkeit. Ohne dbx geht es. Bei einer X-2000 ohne R bleibts Du davon verschont.
Viele Grüße
Linus
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#18
Hallo Linus,
hast du womöglich auch Erfahrung mit EE Band bei 38cm/sek Geschwindigkeit?
Vielleicht läuft mir irgendwann mal eine x2000m über den Weg.
Schöne Grüße Radu
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#19
Hallo!

Nein, eine X-2000M habe ich leider noch nicht eingemessen. Einen Wert für den Bias Drop bei 38cm/s ist mir nicht bekannt, die mir vorliegende Dokumentation für das Maxell EE Band trifft nur Aussagen bei 19cm/s.

Alle meine Aussagen betreffend Fummligkeit etc. bleiben auf jeden Fall, ich kann nur nicht einschätzen ob die Einstellmöglichkeiten bei 19cm/s dem entsprechen was ansonsten für 9,5cm/s gilt.

Viele Grüße
Linus
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#20
(23.04.2023, 10:00)akai747fan schrieb: hast du womöglich auch Erfahrung mit EE Band bei 38cm/sek Geschwindigkeit?

Das wir es nicht geben, dann dafür war das EE Band nicht gedacht ! EE Band war eigentlich dafür gedacht, mit niedrigeren Geschwindigkeiten (9,5cm/s) trotzdem eine Aussteuerbarkeit wie bei 19er Geschwindigkeit erreichen zu können. Das war die Antwort auf die damals aufkommenden, sehr guten Kassettendecks die mit CrO2 vergleichbare Ergebnisse erzielten. Für höhere Bandgeschwindigkeiten war das eigentlich nix.

Im Gegenteil- zeitgenössische Tests (die jemand hier im Forum auch mal verlinkt hatte) hatten gezeigt, daß das EE- Band bei höheren Geschwindigkeiten (namentlich 38er Studiogeschwindigkeit) keinerlei Vorteile, sondern sogar Nachteile im Frequenzgang brachten. Also wozu dann den deutlich höheren Preis bei viel größerem Bandverbrauch zahlen, wenn man sich nur Nachteile einkauft ?
Wie gesagt, für niedrigere Geschwindigkeiten ist EE- Band ok. Nicht zuletzt ist das auch der Grund, weshalb es deutlich mehr EE- Band auf 18er Spulen gibt, als auf 26er Spulen. Das AKAI- EE- Band habe ich bisher sogar nie auf 26er Spulen gesehen. Und ich gucke auch ab und zu danach, habe selbst eine TEAC X-1000 BL...

Grüße, Rainer
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#21
Hallo Rainer,
mir sind bei 38 keine Nachteile aufgefallen, das Band ist bei der Geschwindigkeit  „brilliant“. Rauschen ist geringer. Eine bessere Dynamik kenne ich auch von keiner anderen Bandsorte. Nicht einmal annähernd.
Ich kann deshalb deinen Aussagen nicht ganz folgen. Und von Kosten habe ich nie Qualität abhängig gemacht. Leider kämpfe ich zur Zeit mit meinem Audiointerface, ich würde zu gerne ein Paar Messungen posten.
Schöne Grüße Radu

Nachtrag: Für 18cm Spulen kenne ich nur die Akai GX77, geeignete Großspuler dagegen gibt es einige mehr.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#22
Das Thema EE-Band hat sich doch heutzutage eh erledigt. (Abgesehen von den wenigen Geräten, wo es zur Einmessung benötigt wird.) Es wird schon lange nicht mehr produziert und einige Typen haben sich zudem als nicht langzeitstabil erwiesen. Daher ist gutes EE-Bandmaterial inzwischen so teuer, dass sich der größte Vorteil (Qualität von 19cm/s bei 9,5cm/s) preislich nicht lohnt...

Gruß
Robert
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#23
(24.04.2023, 16:17)akai747fan schrieb: Nachtrag: Für 18cm Spulen kenne ich nur die Akai GX77

Ein paar mehr gibt's schon noch: TEAC X-3 MK II, X-3 R, X-300, X-7 MK II, X-700 (letzte drei mit und ohne R).
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#24
Hallo Radu,

(24.04.2023, 16:17)akai747fan schrieb: mir sind bei 38 keine Nachteile aufgefallen, das Band ist bei der Geschwindigkeit  „brilliant“.

naja, "brillant" weist darauf hin, dass zumindest der Frequenzgang nicht flach ist, wie er sein sollte, sondern vermutlich die Höhen anhebt. Das würde ich schon als Nachteil sehen, den man bei der Einmessung ausgleichen sollte.

Viele Grüße
Andreas
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#25
Hallo Andreas,
naja, das ist so eine Sache mit dem Musik hören.
Der eine mag es warm, der andere transparent brillant mit Räumlichkeit. Und das ist für mich eine der großen Vorteile, die eine Tonbandmaschine bietet.
Die Referenz ist für mich der Plattenspieler mit MC System low gain (AT33ptgll). Um die gleiche Dynamik im Wohnzimmer zu erreichen, müsste ich den Freqvenzgang der Maschinen verbiegen oder digital oder mittels Equalizer angleichen. Bei mir hat sich das EE Band von Maxwell als ideal heraus gestellt, zumal ich über ein Dutzend davon besitze.
Schöne Grüße Radu
Schöne Grüße 

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#26
(24.04.2023, 16:17)akai747fan schrieb: Hallo Rainer,
mir sind bei 38 keine Nachteile aufgefallen, das Band ist bei der Geschwindigkeit  „brilliant“. Rauschen ist geringer. Eine bessere Dynamik kenne ich auch von keiner anderen Bandsorte. Nicht einmal annähernd.

Kann ich bei 9,5 nachvollziehen und bei 19 ebenfalls. Bei 38 allerdings nicht, wenn man eine zeitgemäße Studio- Bandsorte dagegen hält.
Daher ist EE- Band für mein dafürhalten bei 38er Geschwindigkeit Perlen vor die Säue, besonders dann, wenn man EE- Bänder hat welche (noch) tadellos sind...

Aber gut, jeder hat seine persönlichen Vorlieben und Eindrücke. Wenn man nicht weiß wohin damit, dann nur zu... 

Denn ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang sind die von Robert erwähnten Probleme mit der Langzeitstabilität, welche ich bestätigen kann: Ich habe sowohl BASF- Bänder als auch Maxell (!!) Bänder, welche feine, schwarze Pulverrückstände hinterlassen, sie stauben also. Ich persönlich werde mir also auch für die TEAC keine weiteren EEs zulegen, da bin ich mit BASF LPR35 bei 19er Geschwindigkeit vollauf zufrieden. Aber wie gesagt- jeder wie er mag.

Grüße, Rainer

(25.04.2023, 11:22)akai747fan schrieb:  Um die gleiche Dynamik im Wohnzimmer zu erreichen, müsste ich den Freqvenzgang der Maschinen verbiegen oder digital oder mittels Equalizer angleichen. 

Das wiederum kann ich NICHT nachvollziehen. Immerhin kam das Master eines Plattenschnitts (früher) vom Band. Das die Dynamik eines Magnetbandes mit Platte nicht erreichbar ist, sollte eigentlich als allgemein bekannt gelten. Das gilt im Besonderen für Bandaufnahmen mit TELCOM, denn dann kommen wir in Sachen Dynamik bereits an den CD- Bereich.
Frequenzgang und Dynamik sind im Übrigen zwei verschiedene Paar Schuhe...

Grüße, Rainer
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#27
Hallo Rainer,
natürlich hast du recht, was die Einmessung und Frequenz angeht, bedenke aber, ich beurteile das Endergebnis in einem mobilliertem Wohnzimmer, die Lautsprecher stehen 6m auseinander.
Einfach nur Musik hören, nicht schnellspulen, da habe ich bei meinen Bändern keine Ausfälle oder Bandstaub erlebt und die Bänder sind immer noch top. Warum soll ich Geld für lpr90 in die Hand nehmen? Da gehe ich lieber auf dem Flohmarkt und kaufe 50 Platten für n fuffi.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

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#28
Du, alles ok. Wie gesagt, jeder nach seiner Facon.  Wink Klar, Platten vom Flomi sind ok, wenn man die wäscht ist meist alles paletti.
Schön, das Deine Bäder alle ok sind, da habe ich mit meinen EEs wohl eher etwas Pech gehabt. Aber was solls, das ist alles Hobby und ohnehin nur Meckern auf hohem Niveau...

Grüße, Rainer
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#29
Ach Rainer, mir ging es mit der 1000 u. 2000 so. Übrig geblieben sind nur die Bänder von damals. Der Händler wollte 700 DM für neue Tonköpfe, da habe ich ihm nach drei Jahre Benutzung die Maschinen überlassen.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

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#30
Hallo Linus!

Ich bereite mich derzeit mental auf das Einmessen meiner X-2000 vor und warte auf das Eintreffen meines Messbandes.
Die Einmessprozedur ist für mich eine Premiere und ich versuche erst einmal das Ganze gedanklich nachzuvollziehen.
HOTZE19 hat im Oktober 2022 wohl vor ähnlichen Problemen gestanden. Aber aufgrund dieses Threads habe ich jetzt auch den Punkt 3 Deiner Anleitung verstanden Big Grin .
Trotzdem ist mir noch manches unklar:

In der "Tapeheads-Anleitung" Punkt 2-1 bist Du noch konform.

In der "Tapeheads-Anleitung"  Punkt 2-2 (Playback-Level) sind die gleichen Grundeinstellungen vorgenommen worden wie in Deiner Beschreibung. Output-Regler=max., etc..
An R556/956 wird der Output-Pegel justiert. Die Tapeheads geben 868 mV an, in Deiner Anleitung werden 434 mV angegeben (Ich nehme an, es sind die Werte an den Output-Buchsen). 

Danach Punkt 2-3, bei Dir 3, wird der Output-Regler auf Cal. zurückgedreht (dito bei den Tapeheads) und auf einen gleichseitigen Pegel einreguliert/verdreht. Ebenfalls ist hier ein Unterschied der angegebenen Pegel von 2:1 festzustellen.
Huh Huh Huh .

Kannst Du mich erhellen?

Grüße Bernd

Ich habe eben erst den kleinen Hinweis oben Links in der Tapeheads-Anleitung gelesen. "May not apply to all TEAC X-2000R variants". Ist das der Grund meiner Verwirrung (Wer lesen kann ist klar im Vorteil) ?
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#31
Hallo Bernd!

Vollkommen richtig erkannt. Hier stehen durch die Bank höhere Werte in der anderen Anleitung. Warum auch immer.
Ich habe meine Anleitung aus der Perspektive geschrieben, die ursprünglich im SM angegebenen Werte zu nutzen und zu sehen ob man damit überhaupt zum Ziel kommt. Denn es gibt auch Stimmen die sagen es wäre nicht möglich damit richtig einzumessen. Daher löte ich da auch nicht rum und ändere die Anzeigewerte der VUs.
Nach meiner Erfahrung kommt man so 90% zum Ziel, und wie gesagt, Low Sped, Normal Tape und dbx Abgleich ist halt immer so ungefähr möglich. Habe mich schon so oft darüber geärgertt, das ich es jetzt als Feature akzeptiere.

Daher muss ich meine frühere Aussage zur amerikanischen Anleitung revidieren. Man kommt wohl ans Ziel, nur weicht das dann etwas vom SM ab.

Viele Grüße
Linus
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#32
Moin Peoples!

Mittwoch ist nun mein Einmessband angekommen, gestern habe ich mich dann an Schritt 1 versucht: Azimuth-Winkel des Wiedergabekopfes.

Ich habe den Ist-Zustand mit 400 Hz und 0 dB überprüft, Output-Regler auf Max. Am Ausgang messe ich Links 495mV und Rechts 445mV. Damit bin ich in der richtigen Größenordnung und mit fast 1dB Unterschied gar nicht mal so schlecht.

Oszilloskop angeschlossen und bei 400 Hz Herrn Lissajou befragt, ein Bild dazu habe ich angehängt. An den Einstellschräubchen gedreht bis ein Strich erschien, eine leichte "Schwebung" war dennoch zu beobachten (Laufwerksunruhen?). Bei den folgenden 16kHz war von einem Strich nichts zu sehen, also tastete ich mich durch die verschiedensten Frequenzen so gut wie möglich vor. Ab ca. 10kHz habe ich es nicht mehr richtig stabil bekommen.
Es ist übrigens nicht egal an welchem Schräubchen man dreht und die Effekte sind bei kleinen Änderungen doch recht groß. Das ganze ist etwas fummelig, aber besser bekomme ich es nicht hin.
Auf dem Band ist auch ein 30 sec. Sweep-Signal von 31,5 bis 16kHz. Ich habe davon ein kleines Video(~1MB) gemacht, das zeigt dieses Verhalten recht gut, aber ich kann es leider nicht an diesen Bericht anfügen. Verboten?
Demnächst mehr.

Grüße Bernd


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HiFi ist auch wenn sich eine scheußliche Aufnahme nachher scheußlich anhört
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#33
1dB hört sich nicht viel an.
Aber, 10% Abweichung bei der niedrigen Frequenz von 400Hz wären für mich nicht akzeptabel. 

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#34
Wenn du wirklich eine Kanal-Gleichmäßigkeit von +-1dB für beide Kanäle im geforderten Übertragungsbereich hinbekommst ist das in meinen Augen schon eine gute Leistung.

Normale logarithmische Stereopotentiometer haben eine 3 dB Toleranz im Gleichlauf des Widerstandswertes in Abhängigkeit vom Drehwinkel.

Kommt dann ganz auf deine Hörkette an ob du hier eine Kanalungleichheit von 1dB überhaupt wahrnimmst.....

Ist nur meine persönliche Meinung, andere sehen das sicherlich anders...

Gruß Jan
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#35
@Ich habe den Ist-Zustand mit 400 Hz und 0 dB überprüft, Output-Regler auf Max. 

Am Anschlagende gibt es keinen Gleichlauffehler.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#36
Hallo Leute,
das war erst Schritt 1 der Anleitung zum Einmessen!

Und ja, wenn beide Regler auf max. stehen, sollte der Widerstand zwischen Abgriff und Signaleinspeisung ca. 0 sein. Das dBchen kommt von woanders, aber ich stehe ja erst am Anfang der Einmessung.

Grüße Bernd
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#37
Hallo!

Die Maschine reagiert sehr empfindlich auf Verschmutzung und kleine Unregelmäßigkeiten im Dual-Capstan. Da habe ich Abweichungen in der Größenordnung auch schon mal durch penibles Reinigen beseitigt. Die Andruckrollen dürfen nicht zu hart sein, es kann sich ein dauerhafter leichter Fehllauf einstellen, der dann ebenfalls die Messergebnisse beeinflusst.

Zum Azimut: Wer TEAC hier zu einer vier Schrauben Lösungen geraten hat? Im Grunde ist es damit ein mechanisch überbestimmtes Problem um man weiß nie ist es besser an einer der Schrauben etwas nachzulassen oder an der andere etwas fester zu drehen. Auf jeden Fall reagiert die Messung bei 16kHz sehr empfindlich, der 10kHz -10dB Teil des Messbandes (wenn ich mich recht entsinne) ist dafür vorgesehen. Richtig gut ist es bei mir auch nie geworden.

Viele Grüße
Linus
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#38
Tach!

Einmessen des X-2000 Teil 2.
Gestern habe ich habe ich die Einstellanweisung hervorgeholt das Messband aufgelegt und mit Nr.1 der Einstellung des Playback-Levels an TP01/11angefangen (308mV).
Ich habe mich bis Punkt 13 vorgearbeitet und war dann mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
Deshalb habe ich heute sicherheitshalber das Prozedere wiederholt.

1. Playback-Level an TP01/11, wie erwähnt.
2. Den Output-Level an R556/956 auf 436mV eingestellt.
3. der Output-Regler so verdreht, dass ein möglichst Links und Rechts ein gleiches Signal anliegt und den Ausgang auf 218mV eingestellt. Der Regler steht bei diesem Wert leicht über der Cal.-Marke. Foto gemacht Wink .

Das Ganze hört sich recht einfach an. Ist es auch, wenn ich bedenke was mir später noch so einige Falten auf die Stirn getrieben hat.
Die vorgegebenen Werte genau einzustellen ist  recht schwierig, insbesondere der Output-Regler reagiert schon, wenn in der Nachbarschaft jemand niest. Ich habe mich bemüht die vorgegebenen Werte so um die 2-3 mV einzuhalten.

4. Hier fangen die Abweichungen vom Plan an.
4.1 Auf dem Messband sind nur ein Wechsel 400Hz/16kHz -10dB aufgezeichnet. Später folgen noch Signale bis runter auf 31,5 Hz, jeweils -10dB. Nicht wie Linus beschreibt 400Hz/10kHz.
4.2 Ich traue meinem Messgerät (Fluke 179) eine Menge zu, aber den Effektivwert eines 10kHz Signals anzuzeigen eher nicht. Ich habe also den Output-Regler wieder auf Max. gedreht und die "Gleichmässigkeitsverdrehung" beibehalten. Oszilloskop angeschlossen und dann über R550/950 versucht einen gleichen Pegel bei 400 Hz und 16kHz einzustellen (Amplitude).
Wenn es für 16kHz stimmt, warum dann nicht auch bei 10kHz? Kontrolliert habe ich das Ganze mit den später folgenden Pegeln 12,5kHz, 10kHz, ....
Ich glaube die beiden Pegel, gleich (kleiner 10% Abweichung) , auf beiden Kanälen gleich gut eingestellt zu haben.
5. Den Output-Regler wieder auf Max.-Position gelassen und bei 10kHz kontrolliert. Die Anzeigeinstrumente des Gerätes gegen eher 3dB zurück, als aufwärts. Auf dem Oszilloskop zeigt sich das gleiche Verhalten Huh .

Mit Audacity habe ich mir die notwendigen Töne erzeugt, auf eine CD gebrannt und den Ausgang eines CD-Spielers (nur einen) über ein 50KOhm 10-Gang-Trimmer auf beide Eingangsbuchsen verteilt.

6. Output wieder auf Cal.-Position, Line-In-Regler auf Max., 400Hz mit 61,5mV (Voltmeter) angelegt und TP03/13 mit R557/957 auf 616/617mV eingestellt am Ausgang ergibt das 437 und 438mV.
7. 400Hz, 195mV angelegt und die Kanal-Regler auf gleiche Werte eingestellt, wie schon unter 3. praktiziert. Bei einer Ausgangsspannung von 436mV steht der Regler auf 7,2 der Line-In Skala.
8. Die VU-Meter waren nur um Zeigerbreite zu korrigieren.

Soweit, sogut!

Pkt. 9, hier ist mit einiges Unklar. Die Tapeheads schreiben, bevor man mit der Einstellung beginnt den Poti auf den linken Anschlag drehen, da ich von der Bestückungsseite her arbeite, müsste es für mich der rechte Anschlag sein.
10kHz, 77,5mV anlegen (das sind 110mV Amplitude) und R572/972 verdrehen bis ein Maximum erreicht ist, dann weiterdrehen bis der Pegel 2-3dB abfällt.
Habe ich das richtig interpretiert?
Pkt.11 ich habe mich gestern totgesucht nach R568/968 Angry . Die gibt es bei der X-2000-Maschine nicht, aber R560/960 Tongue !! Nach einigen Stunden kalibrieren lässt die Konzentration doch nach und das ist auch der Grund warum ich den Rest auf einen späteren Zeitpunkt verschiebe.

Das war es vorerst! Viele Grüße
Bernd
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#39
Moin Peoples!
Endlich ein Ergebnis mit dem ich zufrieden bin!
Ich habe die von Linus vorgeschlagene Einstellprozedur wohl mehrmals durchgeführt, nur um am Ende mit dem Frequenzgang nicht zufrieden zu sein.
Also habe ich vorgestern noch einmal die Trimmer gereinigt und mich am nächsten Tag vor die Kiste gesetzt!
Die Trimmer sind tatsächlich echte Divas (freundlich ausgedrückt), die manchmal nicht so recht gleiten wollen und sich gelegentlich nur ruckartig bewegen lassen.
Genau genommen kann ich noch nicht einmal genau sagen, woran es bei den vorherigen Versuchen gelegen hat.
Der haarigste Teil des Vorganges war für mich die jeweiligen Pegelangleichung von 400Hz an 20kHz/10kHz/5kHz, was mich dazu veranlasste den Hinweis für den Output-Regler "Don't touch anymore" zu ignorieren und Einstellergebnisse über die VU-Meter zu kontrollieren. Der Regler wurde danach natürlich immer wieder zurück gestellt.
Ich denke es könnte noch genauer gehen, aber dazu reichen meine Messmittel wahrscheinlich nicht aus. Ich vermute ein schönes True-Rms Zeiger-Voltmeter würde die Arbeit erleichtern.
Wir werden sehen.

Ersteinmal vielen Dank für Eure Unterstützung!

Grüße Bernd
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