Brenell TR Mk. II
#1
Wertes Forum,
bin seit kurzem stolzer Besitzer des o.g. Models aus England (vermutliches Bj. 1956) welches ich gerne wieder gangbar machen möchte.
Ich selbst bin mit so etwas bisher leider unerfahren aber handwerklich IMHO zumindestens keine Voll-Niete.
Ein paar allgemeine Infos dazu habe ich schon im Netz gefunden. Schaltpläne oder Zeichnungen konnte ich bisher leider keine finden.
Mono Vollspur Halbspur (siehe #8), max. 7" Spulen,  3 3/4 + 7 1/2 + 15 IPS
Vielleicht gibt es ja hier jemanden der die Zeit und Lust hat, mir dabei mit seinem Fachwissen gelegentlich etwas unter die Arme zu greifen,
oder sogar über weiterführende Informationen verfügt.
Freue mich über jegliche Hilfe.

Mein dringenstes Problem scheint mir derzeit die Andruckrolle zu sein. Das Gummi hält bisher zwar noch, sieht aber schon sehr bröselig aus.
Was gibt es da für Optionen ?
Maße gemessenen sind:
Außen D. ca. 25,7mmm
Innen D. ca. 6,6mm , Welle ca. 6,4mm
Höhe 12,9mm

Versuche mal noch ein paar Bilder anzuhängen. Hoffentlich klappt das...

Soweit erstmal und Danke schonmal fürs lesen!

Lieber Gruß
Chris


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#2
Hallo Chris,

für Ersatzteile an britischen Recordern wie Brenell oder Ferrograph kontaktierst du am besten Geoff Kremer 
bei Servicesound in Sussex.
Geoff hat mir immer schnell und preiswert bei meinen Ferrographen geholfen.
Dort haben sie mit Sicherheit auch einen Schaltplan für deinen Recorder.

Für mechanische Arbeiten brauchst du unbedingt Werkzeuge nach der imperialen Norm.
Mit metrischen Schraubenschlüsseln verdirbt man das Material.

Was funktioniert denn zur Zeit nicht an dieser englischen Schönheit?

Gruß Jan
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#3
Hallo Jan und merci für Deine Tips !
Hatte die von Dir genannte Firma schon in einem anderen Beitrag hier im Forum entdeckt und deren Seite auch schon mal oberflächlich in Augenschein genommen...
Gut zu wissen von dem Ansprechpartner.
Das mit den Werkzeugen hatte ich auch noch nicht so auf dem Schirm.
Jetzt wo Du es schreibst denk ich mir: "Hätte ich auch schon mal selbst drauf kommen können" lacht
Habe aber bis jetzt noch nichts daran vermurkst da alles bisher berührte nur Schlitzschrauben waren.
Bisher habe ich folgendes herausgefunden:
- Vor- und Rücklauf ging anfangs (bei Erstellung des Threads) gar nicht - nach manueller Bewegungstherapie tut es zumindestens wieder, aber noch etwas lustlos
- Bei Play wurde aufnahmespulenseitig nicht aufgewickelt - geht inzwischen auch wieder einigermaßen
  Glaube es muss erst mal alles ordentlich entharzt und geölt werden.
- Der mechanische Hebel der Andruckrolle und Filze andrückt geht bei Stop nicht selbsttätig zurück.
- Der Riemen zum Capstan scheint noch heile
- Der Amplifier Teil funktioniert, die Bandwiedergabe ebenso
- Das magische Auge leuchtet, eine Aussteuerungsreaktion habe ich aber noch nicht hin bekommen

Das Gerät sieht für sein Alter erstaunlich gut aus denke ich.
Daher hege ich die Hoffnung das alles läuft wenns erst mal bisschen Liebe bekommen hat.
Wie gesagt, Sorgen macht mir die Andruckrolle.

Soweit erstmal. Berichte gerne wenn ich neues heraus gefunden habe... 

Liebe Grüße
Chris
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#4
(03.04.2023, 00:26)Christape schrieb: - Der Riemen zum Capstan scheint noch heile

Der Brenell hat gar keinen Riemen für die Tonwelle.
Der Synchronmotor treibt über eine zur Geschwindigkeitsänderung abgestufte Motorwelle mittels eines Reibrades eine riesengroße Schwungmasse, an deren oberen Ende die Tonwelle sitzt.

Vorteil: Nie wieder gerissene oder ausgeleierte Riemen, kein Schlupf.
Nachteil: Das gummierte Reibrad kann aushärten, neu vulkanisierte gibt es bei Servicesound oder Ebay.co.uk.

Ansonsten hast du es richtig erkannt, nach Schmierplan entharzen und neu fetten.

In der Elektronik die Papierkondensatoren gegen Folientypen austauschen, die Kathoden- und Netzteilelkos überprüfen und ggfs. gegen moderne tauschen.

Es ist alles reparierbar, der Aufbau ist sehr ähnlich wie hier im Reparaturthread beschrieben.

Gruß Jan
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#5
(03.04.2023, 06:17)Ferrograph schrieb: Der Brenell hat gar keinen Riemen für die Tonwelle.
Der Synchronmotor treibt über eine zur Geschwindigkeitsänderung abgestufte Motorwelle mittels eines Reibrades eine riesengroße Schwungmasse, an deren oberen Ende die Tonwelle sitzt.

Mhmmm, streng betrachtet ist es tatsächlich bei meinem Model eher ein O-Ring als ein Riemen IMHO, aber ein Reibrad seh "ich" da keines.
Man kann diesen wohl umlegen um die Geschwindigkeit zu ändern.
Eine weitere Option zur Geschwindigkeitsänderung ist die Capstanwelle selbst.
Man kann den Durchmesser durch eine Hülse die abnehmbar ist verändern (verringern)

Vielen Dank für die weiteren Tips und den link. Den werd ich mir gleich mal zu Gemüte führen...

Ganz lieber Gruß
Chris


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#6
Oha, dann haben die das Antriebskonzept erst ab Mk 5 auf Reibrad umgestellt?
       
Ich war mir sicher, daß es immer Reibrad war....

Gruß Jan
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#7
Bezüglich der Tonköpfe stellt sich mir momentan die Frage:
Mono Vollspur oder Mono Halbspur ?
In den wenigen Infos die ich im Netz bisher finden konnte hatte ich schon beides gelesen.
Kann man das am Tonkopf sehen ? Ich tippe mal auf Mono Halbspur.
Was sagen die Profis ?


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#8
Mono halbspur.
Viele Grüße,

Matthias
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#9
(04.04.2023, 00:27)MatthiasB. schrieb: Mono halbspur.

Seid bedankt !

Lieber Gruß
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#10
Ein wenig Offtopic zu Brenell:

In den 60er Jahren wurden die Nachfolger der MK2 zunehmend von Musikern in UK für ihre Homerecordings genutzt.
Es entstanden als prominentes Beispiel der Beatles der Hintergrundtrack von "Tommorow Never Knows" als lange Endlosschleife.
Hier wurden teilweise rückwärts oder mit halber Geschwindigkeit übereinander aufgenommene Takes montiert, teilweise wurde mit deaktivierten Löschköpfen aufgenommen.
Irgendwo im Netzt gibt es auch ein Video in dem die Bandschleife vom "Tommorow Never Knows" über 3 oder 4 verschiedene Maschinen, Brenell und Ferrograph, läuft.

   

Hier ein Foto von John Lennon, in seinem Heimstudio sind 3 Brenell MK5 und 2 Ferrographen (Version 5) zu sehen.
Diese Brenells hatte 4 verschiedene Geschwindigkeiten, tlw. bis 38cm/s, mit Kombikopf, zusätzlichen Platz für bis zu weitere 2 Köpfe.
Die abgebildeten Ferrographen hatten standardmässig einen zusätzlichen Dummykopf der gegen einen separaten WK getauscht werden konnte.

Gruß Jan
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#11
(05.04.2023, 09:40)Ferrograph schrieb: Irgendwo im Netzt gibt es auch ein Video in dem die Bandschleife vom "Tommorow Never Knows" über 3 oder 4 verschiedene Maschinen, Brenell und Ferrograph, läuft.

Da gibts tatsächlich einige Beiträge dazu bei YT. Hatte ich auch schon endeckt :-)

Hast Du zufällig einen inflationären Überschuss an 7" Ferrograph Spulen ?
Ich find die schwarzen einfach nur traumhaft wobei die silbernen auch sehr schön sind...
Von Brenell selbst gibts vermutlich nichts, oder ?

LG Chris
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#12
Hallo Chris,
leider habe ich selber nur 4 oder 5 originale "Ferrograph-Speichen".

Spezielle Brenell Spulen habe ich noch nicht gesehen, es gibt hier aber irgendwo einen Thread über besondere Spulen, vielleicht ist da was abgebildet.

Gruß Jan
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#13
Hallo!

Ich bin ebenfalls Fan des Ferrograph-Spulen-Designs.

Auf Bandmaschinen mit schwarzem Hintergrund mag ich die "Silbernen".
Und auf Bandmaschinen mit hellem Hinergrund natürlich die "Schwarzen".

Letztere setzen durch ihre gelbe Beschriftung noch einen zusätzlichen
Akzent.

In "Gold" gab es sie auch (Quelle: ebay):

   

Inzwischen sind die 7"-Spulen (egal, welche Farbe) enorm im Preis ge-
stiegen. Die 8,25"-Spulen sind noch rarer und entsprechend teuer.
Weil die meisten Angebote aus GB stammen, kommt noch ein or-
dentlicher Zuschlag auf den Kaufpreis.

Ich habe 1967 silberne 7" Ferrograph gekauft, weil ich unbedingt mein
UHER Royal 784E senkrecht betreiben wollte (auch wenn es dafür nicht
geeignet ist - war mir zu der Zeit aber Schnuppe).

Die Spulen haben diese zusätzliche Klemmvorrichtung für die Bandtellerachse.
Damit sitzen sie auch auf einfachen Dreizackaufnahmen ausreichend fest.

Gruß
Wolfgang

PS.: Abzugeben habe ich leider keine (weder mit altem oder mit neuem Design).

   

   

Suche selbst noch welche...
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#14
Danke für Euren Input und uiiiiih,
die goldenen sind ja auch ein Hingucker...

Cheers Chris
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#15
Hey Chris,

wow. Das ist ja wohl mal ne Teufels Maschine Made in England. Woran verdammt erinnert mich das Gerät? BG19? So what. Auf alle Fälle sehr interessant.

Mir fiel sofort der Pich Roller in die Augen. Der hat es ja wohl echt hinter sich. Elektronisch wird sich wohl alles richten lassen und mit Tips und Tricks der Rest auch.

Pich Roller. Da fällt mir ein Durchmesser / Höhe in mm gemessen---> was passendes suchen ( riecht nach Philips N44xx ) und ggfs. nach Achse neu büchsen oder gleich Glück haben.

Good Luck

Andre
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#16
Die Andruckrolle hat einen imperialen Innendurchmesser.
Da findet man auf unserem Kontinent wenig Brauchbares.
Da ein passendes Sinterlager zu finden ist auch nicht einfach.
Die besten Chancen hat man in UK.
Vor 3 Jahren habe ich bei Servicesound eine neu vulkanisierte Andruckrolle für einen Ferrographen
im Austausch gegen meine alte Rolle preiswert erhalten.
Das sollte für die Brenell auch möglich sein.

Gruß Jan
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#17
Hi Andre und Jan,

erst einmal danke für Eure Beiträge.
Schön das man hier so viel positive Beachtung findet und hilfreiche Tipps bekommt!

@Jan: Geoff hat meine Anfrage inzwischen wie folgt beantwortet:
"Sorry I can’t help you with this. I specialise in Ferrograph.
Your best bet is to send your old pinch roller to Terry’s Rubber Rollers who will rebuild it for you."
Die dazugehörige Adresse lautet:
https://www.terrysrubberrollers.com/

Vielleicht nutzt das zur Abwechslung ja mal dem ein oder anderen hier!

Die von mir gemessenen Maße des Pinch Rollers sind übrigens:
Außen D. ca. 25,7mm
Innen D. ca 6,6mm (schwer genau zu messen)
Welle TB ca. 6,4mm
Innen zu Außen )-) ca. 9,65mm
Dicke/Höhe ca 12,9mm

Ich vermute mal das sind tatsächlich teilweise inch Maße (25,4mm / 12,7mm / 6,35mm)

Anbei noch ein Bild. Ich tippe mal auf Sinterlager. Was sagen die Profis ?

Cheers Chris


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#18
Hallo Chris,

wegen Neuvulkanisierung kannst Du auch hier in D mal anfragen:
https://www.gummiwalzen-fender.de/
Ich hatte da schon mehrfach Rollen machen lassen.

Die Gummibezeichnung lautet:
Mischung:
E80S-FG6240-02, EPDM, 80 ±5 Shore A, schwarz, antistatisch

oder etwas weicher:
Mischung:
E60S-FG6240-02, EPDM, 60 ±5 Shore A, schwarz, antistatisch

Kannst ja auch hier im Forum mal nach "Fender" suchen...
Viele Grüße,

Matthias
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#19
Hallo Matthias,

klingt schon irgendwie einfacher als die GB Variante.

Werde gleich mal im Forum auf die Suche gehen.

Danke für den Tipp !

Cheers Chris
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#20
So, hab die Firma Fender mal angeschrieben. Mal schauen was dabei rauskommt...
Ich stell mal eben noch ein paar Aufnahmen ein um Euch hoffentlich bei Laune zu halten (lacht)
Hat jemand einen Tipp was auf dem Verstärkermodul (Rückansicht) die beiden schwarzen Drehrädchen darstellen könnten?
Cheers Chris


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#21
Hallo Chris,
du brauchst dringend ein Servicemanual oder zumindest einen Stromlaufplan für diesen Brenell.
Hast du mal auf der Brenell Homepage geschaut wer so etwas haben könnte?
Zumindest steht da daß Geoff alle Brenells für den Autor repariert hat....

Ich vermute bei den nur von innen zugänglichen  schwarzen Drehknöpfen handelt es sich um 2 Widerstandstrimmer.
Ich würde vorerst da nicht dran herum drehen.
Genau herausfinden lässt sich das erst wenn du die Unterseite dieses Chassis mit den Röhrensockeln vor dir hast.
Notfalls ist Reverse Engineering angesagt.

Da du alle Katodenelkos und Koppelkondensatoren wechseln musst ist das ohnehin unvermeidbar wenn du keinen Stromlaufplan hast.

Gruß Jan

Edit: ich habe mit einen alten Stromlauf angeschaut, vermutlich ist ein Trimmer für die Vormagnetisierung (Bias) zuständig, der andere vielleicht für den Löschstrom .
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#22
(09.04.2023, 07:09)Ferrograph schrieb: du brauchst dringend ein Servicemanual oder zumindest einen Stromlaufplan für diesen Brenell.
...
Notfalls ist Reverse Engineering angesagt.

Hallo Jan,
mein nimmer müder Ritter in glänzender Rüstung ! Big Grin 

Habe bisher leider noch nichts finden können. Es wird wohl tatsächlich auf RE hinauslaufen.
Da das alles für mich ziemliches Neuland ist, wird es aber etwas dauern, da ich erst mal mein armseliges Halbwissen aufpeppen muss...
Die zu wechselnden Bauteile hab ich natürlich auch (noch) nicht. Gut das es damals nicht allzu verschwenderisch zuging...

Kurz gesagt traue ich mir das (bisher zumindestens) zu und keine Angst, um die Gefahren des elektrischen Stromes und ganz besonders bei Röhren weiß ich sehr wohl.

Danke auch noch für die Ersteinschätzung der schwarzen Drehsteller...
Es scheinen bei näherer Betrachtung im nicht zerlegten Zustand tatsächlich Potis zu sein.
Einer führt in Reihe mit einem Kondensator zur Mullard EL 84, der andere scheint zur Brimar 8D8 (EF86) zu führen.

Cheers Chris

Edit: Werde aber nochmals bei Geoff anfragen, da es bisher ja nur um den Pinch Roller ging !
Edit 2: Ansonsten sind übrigens noch eine ECC81, ein magisches Auge (Typ noch nicht einsehbar) und eine U709 / LF 9 (am Trafo) verbaut
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#23
Geoffs Antort bezüglich der Schaltpläne fiel leider negativ aus :
"Sorry I don’t have the circuit for the MKII. Just change all the capacitors and that should put everything right."

Da ja das TR Mk. II wenn ich das recht verstehe, nach dem "Soundmaster" Bausatz, das erste Modell unter Brenells
eigenem Namen war, dürfte die Auflage entsprechend gering gewesen sein und dementsprechend auch dessen Dokumentation.
Und schon im Jahr darauf, also 1957, kam ja das legendäre Mk. IV ...

Dann gehts halt in kleinen Schritten weiter...

Cheers Chris

Note: Bestehender, aus versehen gesendeter Doppel Post wurde hiermit recycelt!
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#24
Habe heute ein Angebot der Firma Fender bezüglich der Andruckrolle bekommen,
incl. Empfehlung für folgende Mischung:
E60S-FGKHZ0, EPDM, 60±5 Shore A, schwarz, antistatisch
90 Euro solls kosten und wenn ichs richtig verstehe müsste ich das Sinterlager (wenns den überaupt eins ist) vorher selbst demontieren
bzw. noch einen Aufpreis ungenannter Höhe für die Demontage dort draufpacken.

Gibt es hier Erfahrungen ob und wie das aus- und einbringen eines solchen Lagers gelingt bzw. wie groß die Chance ist das Lager dabei zu zerstören ?

Danke schonmal fürs lesen und ggf. für Eure Tipps und Tricks

Cheers Chris



*Achtung, bitte das Rollenzubehör / Sinterlager demontieren.
Eine Bearbeitung ist sonst gegebenenfalls nicht möglich bzw.
Beschädigungen bei unserer Demontage nicht auszuschliessen.
Bitte Kugellager, Sicherungsringe, Achsen und weiteres
Walzenzubehör demontieren, da die Walze bei ca. 150°C im
Sattdampf vulkanisiert wird und Beschädigungen sowie
Korrosion nicht ausschließbar sind. Weiterhin kann auch die
Folgebearbeitung erschwert werden. Falls das Zubehör nicht
von Ihnen demontiert wird, kann dies von uns demontiert und
beigelegt werden. Der Mehraufwand wird Ihnen berechnet.
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#25
Das Sinterlager ist die eingepresste Hülse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese ohne Presse auszudrücken ist. Oft muss man das äußere Material erwärmen. Ich würde anrufen und fragen, was sie denn genau meinen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Maßnahme erwartet wird.
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#26
Danke für Deine Einschätzung !
Werde dort nochmal genauer nachfragen...

Cheers Chris
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#27
Hallo!

Habe letzte Woche aus GB zwei gut erhaltene schwarze 7" Ferrograph-Spulen bekommen.
Waren nicht preiswert. Versand und vor allem Zollgebühren haben den Kaufpreis mehr
als verdoppelt! Na ja, man gönnt sich ja sonst nix...

   

Die Spulen werden sich zweckentfremdet auf meiner B&O Beocord 1600 drehen. Weil ich
kein Ferrograph Tonbandgerät habe.

   

Gruß
Wolfgang
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#28
Hallo Wolfgang,
Gratulation zu den wunderschönen Spulen.
Danke für die Fotos, ein echter Hingucker!
Cheers Chris
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#29
Hallo Chris,
darf ich fragen wie weit du mit der schönen Brenell gekommen bist?

Gruß Jan
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#30
(27.05.2023, 20:39)Ferrograph schrieb: Hallo Chris,
darf ich fragen wie weit du mit der schönen Brenell gekommen bist?

Gruß Jan

Na, aber gerne doch!
Viel gibts dazu leider aber noch nicht zu berichten.
Im Moment warte ich auf die Endrechnung der Firma Fender für die Andruckrolle und deren anschließenden Rücklieferung.
Nach der Einsendung bekam ich die Auftragsbestätigung mit der unheilvollen Info das für 2,50 Euro zusätzlich das Sinterlager ausgebaut wurde
und "Sinterlager wird beigelegt und nicht wieder montiert"
Mal schauen wie die Nummer am Ende ausgeht. Ich tippe mal auf Gummi neu aber Rolle nicht mehr nutzbar, da das filigrane Lager beim wieder einsetzen zerbricht.
Werde berichten...
So weit erstmal
Cheers Chris
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#31
Hallo Chris,
weshalb Fender das Lager demontiert weiß ich nicht.
Nachdem du ggfs. neues Sinterlageröl "eingekocht" hast und das Abkühlen auf Zimmertemperatur erfolgt ist kannst das Sinterlager vor dem Einsetzen in den Tiefkühler legen.
Vielleicht reicht das schon aus um das Lager passend und zerstörungsfrei einzudrücken.
Ich übernehme aber keine Garantie daß das Lager nicht eventuell versprödet und bricht....
Ich drücke die Daumen daß du eine funktionierende Andruckrolle zurück erhältst.

Gruß Jan
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#32
(28.05.2023, 18:02)Ferrograph schrieb: weshalb Fender das Lager demontiert weiß ich nicht.

Gruß Jan

Meine Vermutung: entweder sind beim Einspannen in die Drehbank um die Rollen zu schleifen zu viele Sinterlager zerbröselt oder da das neue Gummi ja mit Dampf aufvulkanisiert wird, trocknen die Lager aus und quillen sodaß sie nicht mehr auf die Wellen passen.
Eigentlich sind ja Sinterlager Standardteile, sodaß es mMn. eh sinnvoll wäre, ein neues einzusetzen....außer es ist was mit zöllischem Maß...
Viele Grüße,

Matthias
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#33
Ja Matthias die Welle hat ein imperiales Maß.
Deshalb muß das Sinterlager heil bleiben.

Gruß Jan
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#34
Danke Euch beiden für die Anteilnahme !
Bis jetzt habe ich den folgenden wachsweichen Plan:
- Sinterlage mit Motoröl (Viskosität) in eine kleine Spritze und durch Erzeugung eines Unterdrucks das Öl ins Lager zu ziehen, bzw. die Luft aus den Poren damit das Öl dann da rein kann.
- geöltes Sinterlager in die Tiefkühltruhe (zum leichten schrumpfen)
- Andruckrolle etwas erwärmen (ausdehnen). Da fehlt mir aber bisher noch das Gefühl wie genau und welche max. Temp. wegen des Gummis
- mal schauen ob das ggf. schon reicht, ansonsten versuche ich irgendwie eine Zentrierung zu basteln damit es beim einfügen nicht verkantet
Spannend wirds auf jeden Fall (lacht)

Cheers Chris
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#35
Auch imperiale Sinterlager sind doch Standardteile und müßten doch neu zu kaufen sein.....

https://www.igus.de/product/2?artNr=GSI-0203-03
Viele Grüße,

Matthias
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#36
Hallo Chris,

die Methode mit der Spritze hast du sicher aus einem Youtube Video. Da wird auch beschrieben, wie man zuerst das alte Öl aus den Sinterbuchsen entfernt. Das bedingt aber einen zerstörungsfreien Ausbau der Sinterbuchsen aus der Andruckrolle. Das funktioniert nur mit einem exakt passenden Ein- und Auspressdorn.

Die von MatthiasB verlinkten imperialen Gleitlager bestehen nicht aus Sinterbronze !

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#37
(29.05.2023, 22:01)MatthiasB. schrieb: Auch imperiale Sinterlager sind doch Standardteile und müßten doch neu zu kaufen sein.....

https://www.igus.de/product/2?artNr=GSI-0203-03

Danke für den Tipp! Falls alle Stricke reißen ggf. eine Alternative. Auf Originaltreue käms mir da jedenfalls nicht an. Bin mir aber nicht wirklich sicher ob der Durchmesser tatsächlich Imperial ist oder eventuell sogar willkürlich. Das Dingen ist schließlich Bj.1956

(30.05.2023, 09:09)bitbrain2101 schrieb: Hallo Chris,

die Methode mit der Spritze hast du sicher aus einem Youtube Video. Da wird auch beschrieben, wie man zuerst das alte Öl aus den Sinterbuchsen entfernt. Das bedingt aber einen zerstörungsfreien Ausbau der Sinterbuchsen aus der Andruckrolle. Das funktioniert nur mit einem exakt passenden Ein- und Auspressdorn.

Die von MatthiasB verlinkten imperialen Gleitlager bestehen nicht aus Sinterbronze !

MfG, Tobias

Danke für die Infos und ja, das mit dem Öl hab ich tatsächlich aus dem Netz, wobei ich nicht mehr sicher bin obs YT war.
Das mit dem alten Öl ist aber kein Problem, da ich das vor dem einsenden zur Rep. schon mit Isopropanol und Unterdruck gereinigt habe.
Hat tatsächlich trotz aller Vorsicht natürlich das alte Gummi leicht angelöst. Wäre mit neuem Gummi und noch montiertem geölten Lager also unmöglich.
Beim alten Gummi wars mehr oder weniger egal und ich wollte vermeiden das beim vulkanisieren mit eingebautem, geöltem Lager das Öl verkokt oder sonstwas blödes damit passiert.
Inzwischen ist das Lager aber wie beschrieben eh ausgebaut. Das bedeutet, ich kanns gemütlich mit der Spritzen Methode nochmal ordentlich säubern und ölen um es danach beim einpressen zu zerstören (lacht)

Cheers Chris
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#38
Hallo Chris,
ich glaube der Durchmesser der Achse auf der die Andruckrolle läuft ist 1/4 Zoll.
Das hattest du ja in deinem Eingangspost ebenfalls vermutet.
Weshalb sollten die Briten kurz nach dem Krieg irgend etwas willkürlich in mm festlegen?
In 14 Tagen könnte ich auch mal die Andruckrolle und deren Achse bei einem Ferrograph 7 nachmessen,
vielleicht passen ja auch diese Rollen auf die Brenell.
Aber bis dahin wirst du ja hoffentlich glücklicher Nutzer deiner Maschine sein.
Ich drücke dir die Daumen daß beim Montieren alles funktioniert.

Gruß Jan
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#39
(30.05.2023, 21:54)Ferrograph schrieb: Hallo Chris,
ich glaube der Durchmesser der Achse auf der die Andruckrolle läuft ist 1/4 Zoll.
Das hattest du ja in deinem Eingangspost ebenfalls vermutet.
Weshalb sollten die Briten kurz nach dem Krieg irgend etwas willkürlich in mm festlegen?
In 14 Tagen könnte ich auch mal die Andruckrolle und deren Achse bei einem Ferrograph 7 nachmessen,
vielleicht passen ja auch diese Rollen auf die Brenell.
Aber bis dahin wirst du ja hoffentlich glücklicher Nutzer deiner Maschine sein.
Ich drücke dir die Daumen daß beim Montieren alles funktioniert.

Gruß Jan

Hhmm, ja, die Welle ist ziemlich sicher 1/4". Also muss das Lager innen auch für 1/4" sein. Soweit so gut, aber was ist mit dem Lager Außendurchmesser ? Der muss ja auch passen, sonst machts ja keinen Sinn. Das kann ich aber erst nachmessen wenns wieder da ist.
Vorauseilenden Dank schonmal fürs nachmessen und Daumendrücken...
Cheers Chris
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#40
Wollte nur mal anfragen wie es dem Patienten geht...

Gruß Jan
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#41
(18.07.2023, 07:25)Ferrograph schrieb: Wollte nur mal anfragen wie es dem Patienten geht...

Gruß Jan

Moin Jan,
danke der Nachfrage!
Wollte die ganze Zeit schon einen kurzen Zwischenbericht geben, komme aber leider zu nix im Moment.
Da Du ja aber schon fragst...
Die Andruckrolle kam von der Rep zurück.
Optisch sehr gute Arbeit IMHO.
Sie kam mit ausgedrückter Buchse wie erwartet.
Buchse wurde mit Spritzenmethode und Isoprop mehrfach gesäubert.
Mit Heißluftpistole und moderater Temp restlichen Isoprop ausgetrieben und über Nacht noch weiter austrocknen gelassen.
Buchse wurde mit Motoröl und Spritzenmethode mehrfach gesättigt.
Buchse unter leichtem Unterdruck in Plastiktüte und für eine Stunde ins Tiefkühlfach.
Leicht konischen Austreiber in Buchsenaufnahme gesteckt und am Ende mit einem Gaslötkolben moderat erwärmt.
Kalte Buchse und warme Aufnahme optisch so gut es ging vermittelt und mittels einer kleinen Schraubzwinge eingepresst.
Ging soweit recht leicht, ist aber mangels Sicht nicht zu hundert Prozent perfekt geworden. Buchse steht auf einer Seite minimal weiter raus als auf der anderen.
Da ich glaube das das nicht wirklich dramatisch ist, hab ich es dann lieber so belassen bevor noch was schiefgeht.
Andruckrolle montiert und Probelauf durchgeführt.
Band wird gefühlt gut mitgenommen allerdings eiert die Rolle heftig.
Zumindest wirkt es so, da der federgeführte Andruckhebel wie eine Nähmaschine auf und abgeht.
Ich mach demnächst mal ein kurzes Video davon zur Verdeutlichung.
Bin mir noch nicht sicher obs an der Rolle selbst liegt oder am Gerät dessen Antrieb inzwischen noch kaftloser wirkt als zu Anfang.
Muss jetzt mal schauen das ich erstmal an die Kondensatoren gehe. 
Davor graut es mir aber gerade irgendwie...

Soweit erstmal...

Cheers Chris
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#42
Hallo Chris,
ich habe die GA-Rolle für einen Ferrograph 7 ausgemessen.
Die kam aus England vom Ferrograph Spezialisten.

Wenn du zwischen den beiden Achsen der GA-Rolle und der Tonwelle mindestens 15mm Platz hast wird diese Rolle des Ferrograph 7 passen.
Die Buchse ist für 1/4 Zoll Tonwelle gefertigt, genau wie bei deiner Brenell.

       

Zeig mal bitte das Video mit der jetzt eingebauten Rolle.

Gruß, Jan
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#43
Moin Jan,
sorry das ich erst jetzt dazukomme zu antworten!
Erstmal herzlichen dank fürs Ausmessen und die Bilder!
Von Mitte Andruckrolle bis Rand des Capstan messe ich ca. 16mm. Das entspricht genau dem halben Durchmesser Deiner Rolle.
Könnte eventuell gerade eben so passen nur mit dem Band dazwischen einfädeln wärs spannend...
Wenn dann müsste man wohl das Gummi ggf. irgendwie abdrehen.
Hier mal noch zwei Bilder...
Mit dem Video muss ich mal schauen wie ich das eingestellt bekomme.
Cheers Chris


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#44
Moin,
wie angekündigt hier nun das kurze Video...

https://youtu.be/I5WCW-KzgRQ

Cheers Chris
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#45
Das kann so nicht bleiben.
Wenn du die ausgebaute Rolle gerade über einen Tisch rollen lässt bleibt die dann in der Spur?
Steht die Achse gerade?
Wenn du die GA nicht andrückst ist da ein Seitenschlag zu sehen?
Wenn du die Tonwelle frei laufen lässt gibt es da Seitenschlag?

Gruß Jan
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#46
Moin Jan,

habe mal verschiedene einfache Tests gemacht.
IMHO erscheint mir die Rolle selbst nicht 100% perfekt rund, sondern hat eine Stelle wo sie einen klitzekleinen Hauch dicker zu sein scheint.
Werde sie die Tage mal genauer prüfen...

Cheers Chris
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