Revox B215 Kassettenrekorder
#1
Moin.
Nach vielen Jahren habe ich meinen B215 aus dem (trockenen) Kellerraum geholt. Leider brennt beim Einschalten sofort eine Sicherung am Netzteil durch (T1A). Im Schaltplan ist das Sicherung F3, Platine 1.721.210.00. Ich habe die Sicherung ersetzt, mit dem gleichen Ergebnis, brennt beim Einschalten sofort wieder durch.

Natürlich hat Ferndiagnose immer etwas von Kaffeesatz lesen, aber vielleicht hatte jemand das gleiche Problem.
Viele Grüße
Dietmar
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#2
Hallo Dietmar,

leider brauchen die B215 inzwischen alle eine Elko-Kur.
Weder die Frako-Kondensatoren in den älteren Geräten, noch die Philips in den neueren haben sich als besonders Langzeitstabil erwiesen.
Das gilt vor allem für die großen Siebkondensatoren im Netzteil.

Das muss zwar nicht zwingend der Grund für die defekte Sicherung sein, ich würde hier aber ansetzen.

Ansonsten hilft nur messen und prüfen.

Nach mehreren revidierten B215 kann ich sagen, dass an den Geräten eigentlich kaum mal was wirklich großes Defekt es. Es sind eigentlich meistens müde Bauteile, vor allem Elkos.

Gruß Steffen
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#3
Da wird wohl mindestens ein Elko außerhalb seiner Spezifikation sein, nichts ungewöhnliches bei Revox.
Bei der Gelegenheit sollte man gleich alle "üblichen Verdächtigen", sprich die goldenen Frakos und die blauen Philips erneuern.
Viele Grüße
Jörg
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#4
Hallo Steffen, hallo Jörg.
Danke für die schnelle Antwort. Hatte ich schon vermutet. Da werde ich mal auf die Suche gehen. Das Gerät ist wenig benutzt und hat vor seiner Einlagerung noch eine Überholung durch Firma van Bevern in Essen bekommen, wie z.B. neue Andruckrollen. Die Firma ist 2005 erloschen, also schon einige Zeit her.
Viele Grüße
Dietmar
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#5
Wenn Du nur mal sehen willst, wie und ob es läuft, wirf die ganz dicken Elkos im Netzteil raus! Die werden kurz sein, zumindest einer.
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#6
Gedankenübertragung?
Ich habe mir gerade die großen Elkos bei Conrad.de angesehen. Die beiden liegenden mit 2200 MFD finde ich sofort. Den stehenden, ohne Beschriftung, finde ich nicht. Nach Schaltplan ist da C11 mit 4.7 mF und 16V (siehe Foto). Mit den Angaben ist der Elko winzig bei Conrad.de. Vermutlich übersetze ich mF nicht richtig.

Die beiden kleinen blauen von Philips wollte ich auch noch tauschen. Sie finde ich auch C15 und C24 mit 220 uF und 10 V.


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Viele Grüße
Dietmar
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#7
4,7mF sind 4700 Mikrofarad.

VG Ingo.
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#8
Hallo DietmarP,

Damit nicht doch was falsches im Gerät verbaut wird, sind die Kapazitätsangaben in Deinen Beiträgen eher auf ein Benutzerproblem mit Deinem Rechner begründet oder hast Du eher ein Problem die Kapazitätsangaben im Servicehandbuch bzw. den Aufdruck am physischen Kondensator zu interpretieren?

Denn die gehen bei Dir doch um Faktor 1000 auseinander.

Die Einheit für die Kapazität ist F(arad),

vorangestellt ist in der Regel eine Potenzfaktor in Form von Kleinbuchstaben.

Gebräuchlich sind:

p für 10 hoch -12
n für 10 hoch -9
µ für 10 hoch -6
m für 10 hoch -3
k für 10 hoch +3
M für 10 hoch +6
G für 10 hoch +9

all diese Zeichen sind in der Regel Bestandteil der deutschen Tastatur!

Beste Grüße

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#9
Danke das hilft. Die Einheiten im Schaltplan kann ich kaum entziffern. Ich nutze mein Handy als Vergrößerungsglas. Statt µ steht ein u im Schaltplan. Aber mit den Angaben komme ich jetzt klar und gehe bei Conrad.de auf die Suche.
Viele Grüße
Dietmar
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#10
Im Servicehandbuch sollten auch Stücklisten mit dabei sein.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#11
Ich habe aktuell gerade zwei B215 komplett revidiert. Eins stand ca. 15 Jahre ungenutzt im Schrank. Dem fehlten vom Netzteil die -15V für den Audioteil....war komplett stumm, also keine Wiedergabe, kein Input.

Auf der Input / Output Karte, sowie auch auf der Record Karte habe ich einige taube Philips Elkos gefunden oder welche mit nur noch halber Kapazität.

Beide Tapedeck haben einen kompletten Austausch der Elkos bekommen, + Laufwerkswartung. Beide laufen nun wieder perfekt.

Lohnt sich also, da es hervorragende Tapedecks sind mit einer sehr guten automatischen Einmessung.
Gruß André
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#12
(29.03.2023, 18:28)hyberman schrieb: … Lohnt sich also, da es hervorragende Tapedecks sind mit einer sehr guten automatischen Einmessung.

Jupp. Und klasse Laufwerk mit cooler Locator Funktion.
Nur die Studer-/Revox-typische Funktion der Pause-Taste ist gewöhnungsbedürftig…
Grüße
Jay
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#13
Hallo!

Ich habe ja bei meinem B215 vor ein paar Jahren ebenfalls eine Elko-Kur gemacht. Das habe ich damals hier dokumentiert:

Revox B215 Revision - was ist alles zu tun?

Vielleicht hilft das etwas. Dort habe ich auch eine Elko-Liste gepostet und eine der Trimmpotis.

Zum Tausch der Trimmer sei aber gesagt, dass danach das Gerät neu eingemessen werden muss und dazu ist ein Einmessadapter notwendig. Der ist der Serviceanleitung beschrieben, so dass man sich den nachbauen kann. Außerdem sollte man ebenfalls eine Messkassette haben, mit den üblichen Testfrequenzen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#14
Vielen Dank für eure Unterstützung.
Ich bin von der Vielzahl der Bauformen bei identischer Leistung überrascht. Der große silberne Elko auf dem Foto macht mir immer noch Probleme. Die Daten habe ich aus dem Schaltplan und er taucht auch in der Liste von Wayne auf. C11, 4,7 mF (4.700 µF), 16 V. Mit eurer Hilfe stimmt jetzt auch die Einheit der Leistungsangabe.

Er hat ca. 2 cm Durchmesser und ist 3.5 cm hoch. Kann mir jemand mit dem Typ helfen, bei dem die Beinchen in die Platine passen? Ich habe noch nix ausgebaut und kann den Abstand nicht messen. Der Kandidat bei Conrad, den ich mir ausgesucht habe, ist 1,6 cm x 3,5 cm groß. (siehe Foto). Würde er auf die Platine passen? Kann ich den nehmen? Ansonsten wäre ich für Vorschläge dankbar.
[Bild: PwA0qln8Iy+DAAAAAElFTkSuQmCC]
Die beiden kupferfarbenen Elkos habe ich gemessen und für tot befunden.

(30.03.2023, 06:38)The_Wayne schrieb: Hallo!

Ich habe ja bei meinem B215 vor ein paar Jahren ebenfalls eine Elko-Kur gemacht. Das habe ich damals hier dokumentiert:

Revox B215 Revision - was ist alles zu tun?

Vielleicht hilft das etwas. Dort habe ich auch eine Elko-Liste gepostet und eine der Trimmpotis.

Zum Tausch der Trimmer sei aber gesagt, dass danach das Gerät neu eingemessen werden muss und dazu ist ein Einmessadapter notwendig. Der ist der Serviceanleitung beschrieben, so dass man sich den nachbauen kann. Außerdem sollte man ebenfalls eine Messkassette haben, mit den üblichen Testfrequenzen.

Prima, danke. Ich wollte nur das "Notwendigste" tauschen. 
Bei meiner A77 habe ich zu lange gewartet und jetzt verstehe ich, woher die Bezeichnung "Knallfrosch" kommt. Meine B77 ist abgeraucht, der Entstörkondensator ... 
Hier habe ich die "üblichen" Kondensatoren getauscht und beide laufen wieder. Die A77 brummt etwas, ich bin mir nicht sicher, ob sie das nicht schon immer gemacht hat. War lange aus. Notfalls müssen halt die Motor-Kondensatoren auch noch raus. 
 
Ab heute ist die A700 dran. Diesmal warte ich nicht, bis es knallt oder raucht. Big Grin


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Viele Grüße
Dietmar
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#15
Hallo!

(30.03.2023, 09:08)DietmarP schrieb: Er hat ca. 2 cm Durchmesser und ist 3.5 cm hoch. Kann mir jemand mit dem Typ helfen, bei dem die Beinchen in die Platine passen? Ich habe noch nix ausgebaut und kann den Abstand nicht messen. Der Kandidat bei Conrad, den ich mir ausgesucht habe, ist 1,6 cm x 3,5 cm groß. (siehe Foto). Würde er auf die Platine passen? Kann ich den nehmen? Ansonsten wäre ich für Vorschläge dankbar.

Ja, der sollte schon drauf passen. Ich weiß jetzt nicht, was der Alte für einen Pitch hat, aber wenn der beim Neuen anders wäre, kann man ja die Drähte passend biegen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#16
Als Ersatz habe ich immer den hier verwendet:

https://www.reichelt.de/elko-radial-4-7-...ol_5&nbc=1

Der von dir ausgesuchte sollte aber auch passen, wie Wayne schon schrieb, die Beinchen lassen sich etwas zurecht biegen.

Gruß Steffen
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#17
Prima und vielen Dank. Ich melde mich, sobald die Lieferung angekommen und eingebaut ist. Ich war überrascht, dass Conrad nur noch 4 Filialen in Deutschland betreibt. Also bleibt der Postversand und das dauert.
Viele Grüße
Dietmar
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#18
Du schreibst, du willst nur das "notwendigste" machen. Kann ich verstehen, wenn man ein Laie ist. Aber ich denke auch, das sich das irgendwann rächen wird.
Die Frako und Philips Elkos sollten wenigstens alle erneuert werden.

Beim ausbauen und löten bitte beachten (besonders bei der Netzteil / System Control Karte) sich ESD konform zu erden.
Manchmal läuft es dumm und dann zerstört man durch statische Aufladung ICs. Also aufgepasst bei einer KüTiBa.
Gruß André
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#19
Genau, dass ist der Plan und richtig, ich bezeichne mich als Laie, der Bauteile tauschen kann. 

Vermutlich verselbständigt sich das Thema und ich investiere mehr als geplant, wie z.B. in ein neues Multimeter, meins ist 40 Jahre alt ... aber nix hält ewig und 33 Jahre sind schon ordentlich, für einen Kassettenrekorder. Vielleicht kann ich uns noch ein paar Jahre schenken, mit neues Elkos.

Aktuell bestellt sind die 3 großen Elkos. Bleibt dann die Sicherung drin, sehen wir weiter. Die 2 kleineren Philips hatte ich schon gesehen.


Danke für den ESD-Tipp. Ich habe die kleinen Hinweiskleber schon gesehen.

[Bild: ABGbuUXNMz+X1GnGOFku8aCAAAAAElFTkSuQmCC]
Stimmt, sollte sich ein IC verabschieden wäre es das Ende der Reparatur

Irgendwann werden die Potis aufgeben bzw. sich die Kohlestifte auflösen. Ich könnte die Potis ersetzen, beim Einmessen wäre aber für mich Schluss und eine Fachwerkstatt, so es noch eine gibt, muss übernehmen. Spätestens dann wird die Kosten-Nutzen-Rechnung, Hobby hin oder her, nicht mehr passen. (Ich hatte schon überlegt mir die Werte zu notieren, jetzt, wo sie noch gut aussehen.)

In den Foren habe ich viel gelesen, u.a. von Elkos in Audio-Qualität die bei Vollmond hergestellt werden. Erinnert mich an früher, wo es alle möglichen Theorien zu Kabeln gab, welche die Besten sind, egal ob Lautsprecher-, Chinch- oder sogar Netzkabel. Ich habe damals keinen Unterschied gehört und jetzt erst recht nicht mehr.

Ich finde es großartig, dass es Foren wie dieses gibt und bin für jeden Hinweis dankbar. Parallel bin ich auch an der A700, siehe A700. Die Hinweise und Tipps sind auch wertvoll für mich und haben mir viel Zeit erspart, z.B. der Ausbau der Audio-Einheit, die nur mit 4 Schrauben befestigt ist. Einfach, wenn man weiß, wie es geht.
Viele Grüße
Dietmar
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#20
Potis habe ich beim B215 oder dem Studio-Pendant Studer A721 noch nie getauscht und sehe da auch keinen Bedarf dafür. Die sind nicht anfällig. Drehen tut man hier ja eh nur an dem für die Endabschaltung und ggf. an denen für output Pegel und Treble.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#21
Ah, gut zu wissen. Nix ist schlimmer als Halbwissen, irgendwo habe ich etwas von zerfallenden Kohlestiften gelesen. 

Bei Wayne habe ich gerade nochmal nachgelesen, was er bei der B215 alles ersetzt hat, und er hat die Potis bedacht, dann aber unverändert belassen.
Viele Grüße
Dietmar
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#22
So sieht es aus! Die Potis an einem B215 musste ich auch noch nie ersetzen, die sind unkritisch.

Bitte dringend aufpassen beim auslöten der Elkos! Die Leiterbahnen und Lötaugen sind sehr empfindlich und lösen sich gern mal ab, wenn man zu lange und mit zuviel Hitze lötet.

Ich habe erst kürzlich einen Fehler gesucht, wo beim Input kein Signal mehr rein kam. Eine unterbrochene Leiterbahn an einem gewechseltem Elko war die Ursache. Selbst unter der Lupe war das nicht zu sehen. Erst nach dem wieder auslöten des Elkos und mit dem Durchgangsprüfer war die Unterbrechung zu finden. Hier ist also gutes Equipment Pflicht.
Gruß André
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#23
(02.04.2023, 18:56)DietmarP schrieb: Bei Wayne habe ich gerade nochmal nachgelesen, was er bei der B215 alles ersetzt hat, und er hat die Potis bedacht, dann aber unverändert belassen.

Ja, richtig, bei mir sind auch noch die originalen Trimmer drin. Ich hab mir zwar Ersatztrimmer bestellt und auch sämtliche Teile um den Einmessadapter zu bauen, umgesetzt habe ich es dann aber nie.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#24
Hallo.

(30.03.2023, 09:08)DietmarP schrieb: Er hat ca. 2 cm Durchmesser und ist 3.5 cm hoch. Kann mir jemand mit dem Typ helfen, bei dem die Beinchen in die Platine passen? Ich habe noch nix ausgebaut und kann den Abstand nicht messen. Der Kandidat bei Conrad, den ich mir ausgesucht habe, ist 1,6 cm x 3,5 cm groß. (siehe Foto). Würde er auf die Platine passen? Kann ich den nehmen? Ansonsten wäre ich für Vorschläge dankbar.

Ja, der sollte schon drauf passen. Ich weiß jetzt nicht, was der Alte für einen Pitch hat, aber wenn der beim Neuen anders wäre, kann man ja die Drähte passend biegen.[/quote]

Heute kam die Lieferung. Wie vermutet macht mir der stehende Elko immer noch Probleme. Siehe Foto, er sieht ganz anders aus. Wo kann ich den denn herbekommen? 
[Bild: JdwAAAABJRU5ErkJggg==]
Passt der bestellte Elko trotzdem? (plus in der Mitte, minus zu einem der 3 Beinchen von dem Originalteil).
Sieht auf dem Bild von Wayne jedenfalls so aus:

.jpg   B215-Elko.jpg (Größe: 26.43 KB / Downloads: 620)
   
Viele Grüße
Dietmar
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#25
Genau, plus in die Mitte und minus zu einem der drei Minus-Anschlüsse, die sind ja eh auch über eine Leiterbahn miteinander verbunden. Du brauchst keinen vierbeinigen Elko.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#26
Danke für die superschnelle Antwort.
Richtig, aber Revox wird sich sicher was dabei gedacht haben, das Ding so zu kapseln.

Big Grin Motor dreht, VU-Meter ist beleuchtet, rote LED zur Bandendabschaltung leuchtet. Ich gehe jetzt mal auf die Suche nach den Kassetten. 

Vielen Dank für eure/deine Hilfe!!!
Viele Grüße
Dietmar
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#27
Na ja, die Lötpunkte werden halt beim Transport weniger belastet, wenn der waagerecht hängende Elko an vier Stellen verlötet ist. Die auf der Platine liegenden großen Elkos sind aus diesem Grund häufig auf der Platine verklebt.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#28
Richtig, waren verklebt und sind jetzt mit Kabelbindern fixiert. 

[Bild: AkH2aQk9Bzy6AAAAAElFTkSuQmCC]

Erster Druck auf die Play-Taste: an und sofort wieder aus. Genauso beim Spulen nach links oder rechts. 
Augenblick gewartet und nochmal versucht. Play-Funktion und Spulen funktioniert jetzt. Hat sich wohl erschrocken, nach 30 Jahren aus dem Schlaf geweckt.

Jetzt, wo diese Hürde genommen ist, kann ich über die kleinen Elkos nachdenken und mir nochmal die Beschreibung von Wayne ansehen.
Viele Grüße
Dietmar
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#29
An und gleich wieder aus - das liegt vermutlich an den Blattfederschaltern zur Erkennung einer eingelegten Cassette. Deren Silberkontakte haben gerne eine Sulfidschicht bekommen im Lauf der Jahre. Aber wenn es nach ein bisschen Üben geht, ist das ja erstmal gut.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#30
Interessant, was es alles gibt. Also die Kassette läuft durch. Halte ich bei einer C90 bei ca. 5 Min. Restspielzeit an, startet die Wiedergabe nicht mehr (an und gleich wieder aus). Damit kann ich leben....
Viele Grüße
Dietmar
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#31
Das kann auch mal am Band bzw. der Cassette liegen. Beobachte das mal weiter, auch mit verschiedenen Cassettentypen.  Normal sollte das nicht passieren.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#32
ok, ist eine Maxell XL II-S, da habe ich eine ganze Menge von...
Viele Grüße
Dietmar
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#33
Wie sieht es mit dem schnellen Vorspulen bei 5min. Restspielzeit aus?
Funktioniert das oder tut sich das Gerät schwer?
Dann liegt es wohl an den Wickelmotoren.
Das ist bei meinem auch noch eine ungelöste Baustelle  Sad
Viele Grüße
Jörg
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#34
Spulen funktioniert in beiden Richtungen, auch am Bandende bzw. Bandanfang.
Viele Grüße
Dietmar
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#35
Das durchaus auch an der Lichtschranke liegen. Ist jedenfalls definitiv bei meinem B215 so. Die erkennt Bandende (Vorspannband) und schaltet ab.

Gruß Ingo.
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#36
Falls du dann mal die Taster der Cassettenerkennung putzen willst - an die "locking unit" kommst du am sichersten ran, wenn du die Front abbaust. Dazu ist der nach rechts führende Kabelstrang auszustecken und auszufädeln und natürlich das Flachbandkabel von der Platine zu ziehen.
Die Front kann man dann evtl. nach Lösen weiterer Kabel nach links wegklappen:

   

und nach Entfernen der Abdeckung kommt man an die 3 Schrauben, mit der die locking unit an das Laufwerk geschraubt ist. Die Schraube oben hat eine Isolier-Beilagscheibe.

Nach Ausbauen der locking unit sieht es dann so aus:

   

Auf der Rückseite der l.u. sind die Blattfederschalter. Die gibt es mit Silberkontakten und nur ganz selten mit Goldkontakten. Bei letzteren ist natürlich nichts zu tun.

   

Zum Entfernen der Sulfidschicht bestreiche ich beide Seiten eines Streifens dünne Pappe mit "Poliboy Silber Intensiv-Pflege" und wische den Überschuß ab. Dann schiebe ich den Streifen zwischen die habkugeligen Kontakte und bewege den Streifen unter leichtem Druck auf den oberen Kontakt.

   

Danach pinsele ich mit einem wassergetränkten Pinsel die Reste des Poliermittels weg. Zum Schluss wird dann noch mal mit Isopropanol das Wasser weggepinselt.

Dann sollten die Kontakte so aussehen:

   

Blank wird da nur die Spitze der Halbkugel, aber das reicht auch.

Übrigens - auch als Vorbereitung zum Ausbau des Laufwerks ist es nicht verkehrt, die locking unit mit dem empfindlichen Flachbandkabel vorher wie hier beschrieben abzubauen. So viel mehr Aufwand ist das dann auch nicht. Vor dem Umdrehen des Geräts muss man die Front natürlich wieder am Chassis befestigen.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#37
Danke für die Tipps. Insbesondere die Ausbauschritte sind immer sehr hilfreich, aber ob ich mich so tief in die Mechanik traue, wage ich zu bezweifeln. Man muss seine Grenzen kennen.

Ja, die rote LED funktioniert und beim Vorspann schaltet der B215 sofort ab. Nach dem Umdrehen geht es ohne Verzögerung wieder los.

Ich habe jetzt eine Kassette, bei der auch bei 43 Minuten die Wiedergabe gestoppt und wieder gestartet werden kann. Vermutlich lag es vorher an einer etwas schwergängigen Kassette. Ich beobachte weiter, bisher erst 2 Kassetten gehört. 

Verglichen mit den Bandmaschinen ist der B215 unglaublich leise und die Klangqualität erstaunlich gut.
Viele Grüße
Dietmar
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#38
Zur Anmerkung von RevoxIngo: Er wollte bestimmt darauf hinweisen, dass die Endabschaltung eventuell zu empfindlich eingestellt ist. Dafür gibt es R63 auf der System Control Platine. Kann man durch Probieren mit verschiedenen Kassetten auch ohne Messung einstellen - so, dass bei einem matten Vorspannband gerade eben gestoppt wird.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#39
Nach der Reparatur ist einige Zeit vergangen ich hatte Zeit zum Hören. Also, die BASF CR-S II spiele ich am besten ohne Dolby ab, ansonsten sind die Höhen weg. Die Maxell XLII oder TDK SA haben wohl mehr Höhen und ich kann Dolby eingeschaltet lassen, allerdings höre ich Ton-Schwankungen. Der Gleichlauf ist in Ordnung.

Wirklich ok sind die Maxell XLII-S, bespielt ab 1999. Also tippe ich auf die Andruckrollen als Ursache für die Schwankungen. Wie schon erwähnt sind sie aus 2005.

Sollte ich die Kassetten jeweils zuerst umspulen, vor dem ersten Abspielen? Ich habe den Eindruck, dass sich die 2. Seite besser anhört. Also nach dem Umdrehen und Abspielen der jeweils anderen Seite.

Der Preis von 75 Euro für neue Andruckrollen ist abschreckend. Gibt es brauchbare Alternativen?
Viele Grüße
Dietmar
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#40
(18.05.2023, 18:21)DietmarP schrieb: Der Preis von 75 Euro für neue Andruckrollen ist abschreckend. Gibt es brauchbare Alternativen?

Ich kenne keine weiteren brauchbaren Alternativen als vom Anbieter Revox online. Wenn deine A-Rollen "fertig" sind, dann wirst du wohl in den sauren Apfel beißen müssen.
Gruß André
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#41
Danke für die schnelle Antwort. Jetzt versuche ich zu erkunden, wie ich "durch sein" erkenne. Optisch sind sie unauffällig.
Viele Grüße
Dietmar
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#42
Ich habe letzthin das „durch sein“ der Andruckrollen so erkannt: Die untere schmale Blende abschrauben. Dann beim Abspielen die linke Andruckrolle mit dem Finger an der Unterseite leicht bremsen. Wenn sie sich bremsen läßt, also die Capstanwelle durchrutscht, und sich ein Jaulen einstellt bzw. verstärkt, dann brauchst du vermutlich neue Rollen. An die rechte auch noch mal den Finger dranhalten, an der Wiedergabe sollte sich nichts ändern. Kritisch sind meistens die Rollen mit Sinterlager, nicht die mit Kunststofflager, und zwar nicht wegen fehlendem Öl, sondern verhärtetem, „rutschigem“ Gummi.

Das Jaulen ist oft erst gegen Ende der Cassette auffällig.

Zu dem Höhenverlust: Hast du vor der Aufnahme die ALIGN-Prozedur laufen lassen? Das B215 liefert nach Autokalibrierung meiner Erfahrung nach mit praktisch allen Cassetten sehr gute Aufnahmen.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#43
Danke für die Tipps. Teste ich heute Abend. Ich meine die Rollen haben einen Kunststoffkern. 
Muss ich Align auch nur zur Wiedergabe passend zum Kassettentyp durchführen? Ich dachte immer, Align ist nur zur Aufnahme erforderlich. Außerdem würde es die bestehende Aufnahme mit Testtönen versehen.
Viele Grüße
Dietmar
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#44
Ja, klar, Align ist nur für die Aufnahme. Wenn Cassetten, die auf anderen Tapedecks bespielt worden sind, nicht korrekt klingen, liegt es aber an den Aufnahmen, nicht am Cassettentyp.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#45
Die Andruckrollen haben noch "Haftung", so leicht halte ich sie nicht fest, weder links noch rechts. Ich meine die alten Rollen hatten einen Messingkern. Der Tausch erfolgte 1999 durch van Bevern in Essen. 
   
   
Natürlich vergleiche ich nur Kassetten, die mit dem B215 aufgenommen wurden. BASF hat mich damals schon nicht überzeugt. Ich habe auch noch TDK-Kassetten, die mit JVC und ANRS aufgenommen wurden. Die hören sich erstaunlich gut an. 

Die alten Andruckrollen wollte ich suchen, dabei bin ich auf einen Löschkopf und 2 Aufnahme- und 2 Wiedergabeköpfe für die A77/B77 gestoßen, die nach meiner Einschätzung noch nicht verbraucht sind. Alle 1/4 Spur.

   
Welchen fairen Preis könnte ich dafür im Forum erzielen?
Viele Grüße
Dietmar
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#46
Gute Idee, die Köpfe im Forum anzubieten.
Interesse an einem Paar hätte ich, aber wie ein fairer Preis für die Teile aussieht, weiß ich nicht !  Wink
Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#47
Zitat:Also, die BASF CR-S II spiele ich am besten ohne Dolby ab, ansonsten sind die Höhen weg.


Die BASF Chromdioxid Bänder verlieren nach einiger Zeit deutlich an Pegel und lassen sich daher nicht mehr korrekt mit Dolby dekodieren, sofern damals damit aufgenommen, da der damalige Aufnahmepegel nicht mehr dem aktuellen Wiedergabepegel entspricht.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#48
Danke für den Hinweis und ja, kann ich im Praxistest nachvollziehen. Die Aufnahmen sind von 1987 bis 1989 und "eigentlich" nicht mehr abspielbar. Wie mit Watte in den Ohren, dabei habe ich altersbedingt schon einen Rauschfilter in beiden Ohren.

Die Tonköpfe kopiere ich in die entsprechende Rubrik.
Viele Grüße
Dietmar
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#49
Da der Pegelabfall alle Frequenzen gleich betrifft, sollte die Aufnahme aber nicht dumpfer werden, solang du sie ohne Dolby abspielst. Durch das dann fehlende Dolby solltest du eher noch ein Plus an Höhen dazubekommen.
Da du aber von Tonhöhenschwankungen bei Maxell XL II und TDK SA schreibst - gerade auch diese BASF CR-S / Chrome Super II Bänder ab einer Spiellänge von 90 Minuten sind, was den Bandlauf betrifft, sehr empfindlich. Verschlissene, verstellte oder verdreckte Andruckrollen fallen da sofort auf durch Knittern am Bandanfang, Tonhöhenschwankungen und Höhenverlust.
Viele Grüße aus dem schönen Bayern
Alex
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#50
Stimmt, ohne Dolby klingt die Aufnahme auf BASF-Kassetten "fast" normal. Ich habe jedoch zuerst TDK und Maxell und BASF mit Dolby-C verglichen und da schneidet BASF schlechter ab.

Ich spule die Kassetten jetzt einmal um bevor ich sie abspiele. Da hören sich TDK und Maxell wie "früher" an, klar, transparent und brilliante Höhen, die den Namen verdienen. Bei Zimmerlautstärke und Augen zu könnte auch eine große Bandmaschine laufen.
Viele Grüße
Dietmar
Zitieren


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