Hallo zusammen,
ich bin hier neu aber wollte mal nach Rat fragen.
Aktuell ist unser jüngster auf den ??? Hörspiel Geschmack gekommen, und da ich noch die alten Kassetten mit der originalen alten Musik besitze, benötige ich ein Gerät zum Abspielen.
Damit das Retro Gefühl auch wirklich passt und vor allem, weil der Ton bei den alten Geräten und die Verarbeitung auch besser ist als bei Neugeräten habe ich mal etwas recherchiert.
Zuerst kam ich auf das weit verbreitete Gerät von ITT Modell SL 585, welches ich aus der Kindheit selber kannte.
Nun las ich des öfteren, dass die Teile von Grundig doch besser seien (ausser das ITT SL 700, das ich aber nicht so gut finde optisch).
Daher kam ich eher auf das Grundig CR 590 bzw. auch auf das Modell 105, die ebenfalls weit verbreitet waren und gebraucht in gutem Zustand erworben werden können.
Hier las ich noch, dass auch das ältere Grundig Modell 485 ganz gut sei, allerdings auch das Zahnrad Problem kommen kann.
Da ich ja erstmal möglichst günstig ein vernünftiges Abspielgerät benötige meine Frage: Kann mir jemand von einem der Modell deutlich abraten oder sogar eines empfehlen?
Ein halbwegs vernünftiger Lautsprecher in dem Gerät wäre halt gut.
also was Deinen Wunsch nach einer Aussage über Qualitätsunterschiede der von Dir genannten Geräte angeht, kann ich Dir nicht weiterhelfen. Das Grundig CR485 (Stereo) Cassettengerät hatte ich vor vielen Jahren für unsere Kinder gekauft:
Es ist relativ groß (z.B. im Vergleich zum CR105), hat aber dafür durch den großen Breitbandlautsprecher einen guten Klang. Allerdings kann ich mich noch gut daran erinnern, dass der CR485 häufig Probleme mit dem Spulen hatte (viel zu langsam). Gebaut wurde der CR485 in Japan (vermutlich Sanyo); interessant vor allem deshalb, weil es gerade in der Serie der sogen. Pultgeräte durchaus auch Modelle gibt, die von Grundig selbst in United Kingdom produziert wurden. Insgesamt ist der CR485 aber ein recht robustes Gerät und auch die Klangregelung verfügt über einen vernünftigen Regelbereich, so dass man in einem gewissen Bereich auch "dumpf" aufgenommene Kassetten durch Verstellen besser anhören kann.
Den CR105 von Grundig kenne ich selbst aber nicht; ich kann mir aber aufgrund des kleineren Gehäuses sowie Lautsprechers nicht vorstellen, dass er einen so vollen Klang hat wie der CR485.
wenn es ein Stand Alone Gerät sein soll, und stereo nicht unbedingt nötig ist, kann ich nur zum Grundig C6200 raten - der ist öfter noch preiswert zu haben, und klanglich gehört er zum besten, was ich an Henkelgeräten kenne. Das Laufwerk ist zwar aus Vollplastik, aber relativ robust, Probleme mit zerbröselnden Zahnrädern gibt es hier noch nicht.
Generell musst Du aber bei Geräten aus dieser Ära damit rechnen, dass das Laufwerk reparaturbedürftig ist, oder relativ schnell rumzickt, wenn es im Alltag genutzt wird. Wenn Du nicht reparieren kannst bzw. willst, kann es sinnvoller sein, nach einem CD Radiorecorder dern neunziger Jahre zu schauen. Hier waren die Cassettenteile noch relativ hochwertig, wurden aber oft kaum noch genutzt - ich habe schon Mini Anlagen aus der Zeit auf dem Tisch gehabt, wo die CD-Teile total abgenudelt waren, und die Cassettenteile nicht mal Bandlaufspuren an der Andruckrolle hatten, also wahrscheinlich nie genutzt wurden.
Das ist ja lustig, den Wunsch nach so einem Gerät hatte ich kürzlich auch. Die ITTs haben tolle Laufwerke und die beste Ausstattung bis hin zu Metallbandentzerrung und 2 Instrumenten zur Aufnahmeaussteuerung. Ich glaube so ein hochgezüchtetes Gerät in der klassischen Bauform mit eingebautem Lautsprecher gibt es von keinem Anderen Hersteller. ITT hatte offenbar längere Zeit eine Art Monopol auf solche Liegerecorder mit gehobenen Eigenschaften.
Klanglich sind die über den eingebauten Lautsprecher allerdings echt alle nur mäßig bis schlecht. Es ist eben dieser typische Quäkelsound. Erst an einem externen Lautsprecher oder einer HiFi Anlage oder Kopfhörern entfalten diese Geräte ihr ganzes Potenzial. Für Hörspiele reicht das natürlich trotzdem. Ich hatte mir einen ITT SL 65 Studio Recorder gekauft, einfach, weil mir das Design gut gefiel und er eine automatische Chromumschaltung hat, die (wie ich dann fest gestellt habe) offenbar nur aufnahmeseitig umschaltet. Die Aufnahme und Wiedergabe sind erstaunlich gut. Die Eigenschaften des Laufwerks ebenfalls. Wenn man das Gerät an einem externen Lautsprecher betreibt klingt das schon HiFi mäßig.
Die internen Lautsprecher sind beim Grundig CR 590 am Besten. Der ist zwar nur auf Ferrrobänder ausgelegt, hat aber eine Loudness, einen Basisverbreiterung und recht starke Endstufen für so ein kleines Gerät. Auf die Korrekte Entzerrung bei Typ II und IV kann man aber bei sowas auch verzichten und dreht zur Not die Höhen etwas zurück, was dort mit der Klangwaage möglich ist.
Der CR 590 ist der Einzige mir bekannte Recorder in dieser Bauform mit Stereoendstufen und Lautsprechern. Für den Zahnradfraß gibt es Ersatz. Das Laufwerk ist servicefreundlich und leicht zu reparieren. Die Elektronik ist meist noch voll intakt, bis auf Kontaktschwierigkeiten in den Flachbahnreglern. Wir hatten so ein Gerät in der Grundschule. Ich erinnere mich noch, dass das für seine Größe und Bauform sehr gut klang!
Achtung! Ich habe letzen Sonntag auf dem Flohmarkt ein CR550 gekauft.
Nach anfänglicher Begeisterung fraß das Gerät plötzlich Band weil der rechte Wickeldorn nicht mehr angetrieben wird.
Das Zahnrad besteht (so wie ich verstehe) zur Laufruhe aus einer Art Gummi.
Ansonsten hat das Gerät einen sehr guten Klang und ist gut und hochwertig verarbeitet. Mit echtem Löschkopf und nicht nur Permanentmagnet.
Die betreffenden Zahnräder gibt es allerdings als Ersatzteil.
15.06.2023, 21:28 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2023, 09:14 von Wenni.)
nick_riviera schrieb:...kann ich nur zum Grundig C6200 raten - der ist öfter noch preiswert zu haben, und klanglich gehört er zum besten, was ich an Henkelgeräten kenne. Das Laufwerk ist zwar aus Vollplastik, aber relativ robust, Probleme mit zerbröselnden Zahnrädern gibt es hier noch nicht.
Hallo Frank,
das mit den Zahnrädern stimmt nicht, da sind zwei zerbröselnde Nylon - Zahnräder drin, diese hier. Entweder hattest Du Riesenglück oder Du meinst ein anderes Gerät. Ich hatte die letzten Jahre kein C6200 oder laufwerkgleiche Geräte auf dem Tisch, bei dem die nicht zerbröselt waren.
18.06.2023, 11:22 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.06.2023, 11:28 von nick_riviera.)
bei mir waren die noch nie kaputt, ich habe aber bestimmt vor mehr als fünf Jahren das letzte Mal so ein Ding auf dem Tisch gehabt. Mein eigener C6200 läuft noch mit den Originalzahnrädern, der hat aber auch in den letzten fünf Jahren maximal 20 Betriebsstunden hinter sich bringen müssen. Wo ich schon häufiger Probleme hatte, sind die neueren Grundig Laufwerke, z.B. im Party Center 2000. Die sind eigentlich immer kaputt.
Unabhängig davon halte ich es für keine besonders gute Idee, alte Hörspielcassetten zusammen mit einem >40 Jahre alten Cassettenrecorder dem Jüngsten zum Alltagsgebrauch zu überlassen. Dafür ist die Technik zu alt und zu grazil, und Ersatzteile, um so ein Gerät richtig solide für harten Dauereinsatz wieder aufbauen zu können gibt es quasi keine mehr. Und was die Qualität von neuen Cassettenrecordern angeht, die kann man gut einschätzen, wenn man bedenkt, dass es heute schon als herausragend gilt, wenn so ein Gerät keinen Permanentmagneten zum löschen hat, sondern einen echten Löschkopf.
Eine gute Idee für kleinere Kinder ist m.E. diese Tonie Box. Da kann man die Hörspiele auf Figuren mit eingebautem Festspeicher überspielen, und die Kinder haben nur noch eine Kiste im Zimmer stehen, auf die sie die Figur stellen, die sie hören möchten. Im Tiptoi Stift von Ravensburger ist auch mittlerweile ein mp3-Player für Hörspiele eingebaut. Und wenn die Kinder in der Altersklasse angekommen sind, wo sie mit Medien umgehen können, ohne sie kaputtzumachen, haben sie heute meist schon ein Smartphone oder Tablet, womit man alle Hörspiele aus dem Internet saugen kann.
