21.03.2023, 11:52 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2023, 11:54 von janbunke.)
Ich wollte mal hier in die Runde fragen, wie ihr zur Loudness Funktion steht, die ja bei vielen Verstärkern vorhanden ist und leider auch bei manchen Geräten per Zwang verordnet wird. Also nicht abschaltbar.
Ich selber höre niemals meine Musik mit Loudness, auch bei geringer Lautsärke nicht.
Ich werde bei meinem Braun A 501, den ich gerade mal wieder angeschmissen habe, das Loudness komplett stillegen, so wie ich es bei meinem Regie 450S bereits erledigt habe.
Es nervt mich einfach. Ich würde trotzdem gerne eure Meinung/Vorlieben dazu hören.
Früher habe ich es genutzt, inzwischen nicht mehr. Wobei zumindest einer der Gründe dafür ziemlich banal ist: Mein Yamaha-Verstärker einen ziemlich kleinen und fummeligen Loudness-Regler unter der Klappe. Das ist mir schlichtweg zu aufwendig. Der Technics hat gar keinen.
Die Loudness-Funktion ist ja an sich dazu da, die Musik gehörrichtig bei jeder Lautstärke hören zu können. Die Funktion ist bei den meisten Verstärkern aber ungenügend umgesetzt, da sie nur über einen Taster ein- oder ausgeschaltet werden kann (oder gar nicht ausgeschaltet). Dadurch wird der Wirkungsgrad des Lautsprechers nicht berücksichtigt und damit ist die Wiedergabe nicht zwingend gehörrichtig. Die Lösung mit einem Loudness-Regler, wie z.B. bei Yamaha ist da deutlich besser.
Ich nutze aber kein Loudness, da ich mir den Frequenzgang ohnehin mit einem Equalizer so hinbiege, wie ich es hören will. Außer mit dem Kopfhörer, da höre ich linear. Und hier passt die Loudness-Funktion auch meist nicht zum Wirkungsgrad des Kopfhörers.
Ich sehe die Loudness Funktion ähnlich wie HDR für Bild u. Video. Könnte man haben, ich vermisse es nicht.
Ehrlicher Weise sollte man aber auch sagen, wenn man gute Komponenten hat, vermisst man die Erweiterung zwei mal nicht. Lieber eine digitale Korrektur der Frequenz.
Erlaubt ist, was gefällt!
Bei mir wechselte das im Lauf der Jahre mehrmals
Als Jugendlicher hab ich das gerne benutzt, dann kam die "puristische Zeit", bei der sogar sämtliche Regler "verboten" waren
Mittlerweile sehe ich das lockerer und schalte es - falls vorhanden - mal ein und mal nicht
Beim konzentrierten Hören allerdings eher nicht
21.03.2023, 13:12 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2023, 13:15 von janbunke.)
Bei den Braun Geräten kann man zwar Loudness in der Weise regeln, daß man den Volume Regler ziemlich weit aufdreht und dafür die Level Regler ganz weit runterdreht.
Dann ist aber die Balance kaum noch vernünftig einstellbar.
Ich habe gerade auch bei dem Braun A 501 die Funktion stillgelegt.
Einfach die markierten Widerstände mit einem Bein ausgelötet.
Kann man also jederzeit wieder rückgängig machen.
...genau, zur leisen Berieselung auf dem Sofa, bzw. beim Home Office in meinem Arbeitszimmer wird es genutzt. Dort steht die Anlage aus der Jugendzeit mit einem Fisher CA-9060. Den habe ich auch früher schon mit Loudness betrieben, die Quadralboxen wummerten dann immer so schön... Bleibt aus Nostalgiegründen so.
Die Studiomaschinen an der großen Anlage im Keller laufen ohnehin über einen Mixer und an den aktiven Geithain- Boxen gibt es natürlich keinen Loudness- Schalter...
Moin, ich musste erstmal nachschauen ob meine Geräte das überhaupt haben. Tatsächlich doch bei den meisten Geräten vorhanden, lediglich der Denon DAP5500 hat sowas nicht, der hat aber auch ausser Balanceverstellung gar keine Klangregler.
Selbst der T+A im Wohnzimmer hat sowas.
Bewusst war mir das nur bei dem Denon PRA1500, da ist die drehbar, u. beeinflusst den Klang in einer merkwürdigen Art. Auch da ist das immer aus, obwohl da eher einfachere Lautsprecher dran hängen.
Im Grossen u. Ganzen kann man da wohl drauf verzichten.
Wenn vorhanden, dann gehört sowas abschaltbar und nicht per Zwang verordnet.
Keine Ahnung, wieso die Ingenieure bei den Braun Geräten (A 501, Regie 450S) darauf verzichtet haben.
Bei meinem uralten CSV 500 von Braun ist das noch schaltbar.
21.03.2023, 21:18 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2023, 21:20 von RevoxIngo.)
Hallo,
mein erster neu gekaufter Verstärker von Sony hat eine Loudness-Taste, die aber nur unabhängig von der Stellung des Lautstärkereglers die Bässe und ein wenig die Höhen anhebt. Das hat mir nicht gefallen.
Ich habe mir dann eine Schaltung so dimensioniert, daß beim Hören von (halbwegs) weißem Rauschen der Klangeindruck beim Verstellen des Lautstärkereglers konstant bleibt. Bedingt durch das (mein) menschliche Gehör klingt das Rauschen bei geringerer Lautstärke dumpfer und mit weniger Bass.
Inzwischen nutze ich einen Revox-Verstärker (B250S), der eine echte gehörrichtige Lautstärkeregelung besitzt (abschaltbar) und bin mit der Wiedergabe über den gesamten Lautstärkebereich zufrieden. Als Bewohner einer Mietwohnung kann ich die Lautstärke leider nicht zu allen Zeiten so aufdrehen, wie ich es gern würde. Da bin ich sehr froh auch bei kleiner Lautstärke ein angenehmes Klangerlebnis (subjektiv) zu erreichen. Deshalb nutze ich diese Funktion sehr gern.
Ein Equalizer (Kenwood GE-7030 Stereo Graphic Equalizer) ergänzt die Anlage und wurde so eingestellt, daß bei neutraler Reglerstellung am Verstärker und ohne Loudness, in meinem Wohnumfeld ein halbwegs linearer Frequenzgang am zentral platzierten Meßmikrofon erreicht wurde. Der Equalizer bietet mit seinen speicherbaren Kurven zudem die Möglichkeit, reine Wortbeiträge mit etwas unterdrückten Tiefen verständlicher zu machen (entsprechend früherer "Sprache"-Taste am Klangregister alter Röhrenempfänger).
An meinen Canton-Boxen (Canton Chrono 509.2 DC) klingt das Ganze ausgezeichnet.
(21.03.2023, 21:18)RevoxIngo schrieb: Inzwischen nutze ich einen Revox-Verstärker (B250S), der eine echte gehörrichtige Lautstärkeregelung besitzt (abschaltbar) und bin mit der Wiedergabe über den gesamten Lautstärkebereich zufrieden. Als Bewohner einer Mietwohnung kann ich die Lautstärke leider nicht zu allen Zeiten so aufdrehen, wie ich es gern würde. Da bin ich sehr froh auch bei kleiner Lautstärke ein angenehmes Klangerlebnis (subjektiv) zu erreichen. Deshalb nutze ich diese Funktion sehr gern.
Exakt so ist es bei mir im Wohnzimmer auch. Der B250 ist und bleibt ein Traumteil.
Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
ich finde die Loudnesssteuerung beim Braun A501 und den regie 450 und weiteren eigentlich ganz gut, weil so, wenn gewünscht, die Loudness stufelos regelbar ist und eben auch ausgeregelt werden kann.
Von Zwangsloudness kann also nicht gesprochen werden
22.03.2023, 20:44 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.2023, 20:44 von Spitzenwitz.)
In der Jugend hätte ich auf den Loudness-Schalter niemals verzichten können, auf die Bass- und Höhenregler ebenfalls nicht.
Heute höre ich nur noch über Verstärker, die beides nicht bieten.
Natürlich hat das was mit der Qualität der Geräte, der Lautsprecher und der akustischen Begebenheiten der Hörumgebung zu tun.
Ich bin dauersolo und kann Lautsprecher in jeder Größe stellen wie und wo ich möchte.
Davon, dass ich nichts vermisse, möchte sich Holger (uhrjeckholgi) in den nächsten Tagen bei mir vor Ort überzeugen.
Zwei Dinge wollte ich dann doch noch anmerken. Aber zuerst: Mein Verstärker (ein Krell KAV 500i) hat keinerlei Möglichkeit zur Klangregelung. Der Vorgänger, ein Onkyo Verstärker, hatte eine Loudness Funktion und ich habe sie praktisch immer genutzt. Aber heute kümmert mich das nicht mehr. Das könnte aber auch folgenden Dingen liegen:
1.) Mir ist beim Ahören älterer Aufnahmen (80er, 90er Jahre) aufgefallen wie Bassarm die Aufnahmen im Vergleich zu neueren Aufnahmen (inbesondere ab den 2010er) sind. Heute wird das ganz anders produziert und der Tiefbassanteil ist viel größer. Da noch Loundness drauf, das wäre zu viel.
2.) Die heutigen Lautsprecher und Kopfhöhrer sind viel mehr in der Lage tieffrequentes Material (und natürlich auch die Höhen) präzise wiederzugeben ohne zu brummen oder zu dröhnenn und auch ohne krasse Spitzen in den Höhen zu erzeugen.
Konsequenz: Ich habe eigentlich über das Thema Loundness schon lange nicht mehr nachgedacht und vermisse es auch überhaupt nicht.
22.03.2023, 21:34 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.2023, 21:36 von Spitzenwitz.)
Die Klangqualität in den 80er Jahren war weitgehend unterirdisch. Keine Dynamik, Kompression ohne Ende.
Nur wenige Produktionen aus diesem Jahrzehnt sind wirklich gut, die meisten davon aus dem Jazz-Bereich.
Die Aufnahmen der 50er, 60er und 70er Jahre sind in der Regel deutlich besser.
Heute gibt es viel audiophiles Material, welches wirklich gut ist, diese Qualitätsstufe macht aber nur einen ganz kleinen Teil aus.
Bei den Lautsprechern widerspreche ich. Ich habe schon diverse aktuelle hochpreisige Lautsprecher nach einer Testphase wieder
abgegeben und meine IMF Transmissionline Monitore aus den späten 70ern wieder an ihren Platz gestellt.
(22.03.2023, 20:44)Spitzenwitz schrieb: Davon, dass ich nichts vermisse, möchte sich Holger (uhrjeckholgi) in den nächsten Tagen bei mir vor Ort überzeugen.
Jaaaa, da ich ja Klangfetischist bin, werde ich das auch gerne tun und freu mich schon drauf.
Wie schon mal erwähnt benutze ich ebenfalls keine Klangregler egal welcher Art und Loudness schon erst recht nicht......
das hängt bei mir davon ab, welche Gerätekette ich mir gerade zusammen gesteckt habe (...das wechselt bei mir des öfteren) und natürlich auch vom Quellmaterial.
Bei der Wiedergabe von gut aufgenommenem und abgemischtem Quellmaterial, konzentriert gehört über eine einigermassen gute Gerätekombination, komme ich gut und gerne ohne Loudness aus, zumal das Ganze bei diesen Gelegenheiten ohnehin bei höheren Pegeln stattfindet. Beim "Kopfhörern" meist auch. Am "kleinen Besteck" hintergründig dudelnd darf es aber auch durchaus mit Loudness sein. So pauschal beantworte ich das also heute gar nicht mehr... ...am Schluß zählt, ob mir das Ergebnis das Gehör "umschmeichelt" (= gefällt).
Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
So, der Besuch beim Michael ( Spitzenwitz ) hat sich gelohnt.
Zum einen war es ein schöner, netter Nachmittag,
zum zweiten hat Michael nicht zu viel versprochen.
Der Klang seiner Anlage kann sich mehr wie sehen, bzw. hören lassen.
Echt beeindruckend.
Sehr gut gefallen haben mir seine IMF Lautsprecher.
Auch sonst schien die Chemie zwischen uns beiden zu stimmen, soweit ich das nach dem ersten Treffen, zumindest von meiner Seite aus, beurteilen kann.
Naja, vielleicht gibt es ja irgendwann eine Wiederholung.......
Also ich habe die Loudnesfunktion generell drin, ab und zu schiebe ich mit dem EQ dann noch nach, wenn es ganz flach wird - hauptsächlich, wenn ich CD höre.
Also meine 80er Platten (die, die ich noch habe), hören sich jetzt im Vergleich gar nicht schlecht an, wie ich finde (zumindest mit Loudness ), vor allem Brian Ferry, Talk Talk, Simple Minds und Tears for Fears (alles von Vinyl) gehen schon ordentlich ab.
Hatte kürzlich Talk Talk von Platte laufen und hab mir danach Phil Collins - Serious Hits Live auf CD reingelegt da dachjte ich, die Anlage ist kaputt, so schei...bescheiden hat das geklungen.
Einen Tag später war es dann etwas besser, aber da musste trotzdem wieder der EQ ran....
Muss auch dazu sagen, dass mein Gehör jetzt nicht mehr das Frischeste ist, da muss man ab und zu schon nachhelfen...
(28.03.2023, 11:57)Boxerdad schrieb: Also ich habe die Loudnesfunktion generell drin, ab und zu schiebe ich mit dem EQ dann noch nach, wenn es ganz flach wird
Wenn es einem schwächelnden Gehör geschuldet ist, kann man sich so selbstverständlich gut helfen.
Ich würde mit Loudness und Equalizer laufen gehen, wenn wir von einer hochwertigen Anlage ausgehen.
28.03.2023, 21:21 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2023, 21:23 von Boxerdad.)
Haja, hochwertig war sie mal. Ich find halt, es muss für mich klingen. Kommt ja auch immer auf die Boxen an oder - wie bei mir halt oft - die Kopfhörer (da die Frau ja auch mal schlafen möchte)
Und selbst bei meinen Sennheisern mit offenem Rücken kann ein wenig mehr Bums durch Loudness nicht schaden.
Mein EQ hat auch noch eine Hallfunktion (jetzt bin ich komplett unten durch ), die setze ich bei alten Klassikscheiben oder eben 90er CD Aufnahmen gerne ganz dezent ein.
So "original wie es aufgenommen wurde" bekommst du es ja eh nicht hin, ohne genau das Studiosetup 1:1 in deinem Musiksaal stehen zu haben (behaupte ich jetzt mal)
(28.03.2023, 21:21)Boxerdad schrieb: So "original wie es aufgenommen wurde" bekommst du es ja eh nicht hin, ohne genau das Studiosetup 1:1 in deinem Musiksaal stehen zu haben (behaupte ich jetzt mal)
Das ist richtig, ich bemühe mich aber, mich möglichst nah am Original zu orientieren.
(21.03.2023, 13:12)janbunke schrieb: Bei den Braun Geräten kann man zwar Loudness in der Weise regeln, daß man den Volume Regler ziemlich weit aufdreht und dafür die Level Regler ganz weit runterdreht.
Dann ist aber die Balance kaum noch vernünftig einstellbar.
Ich habe gerade auch bei dem Braun A 501 die Funktion stillgelegt.
Einfach die markierten Widerstände mit einem Bein ausgelötet.
Kann man also jederzeit wieder rückgängig machen.
Lässt sich die Loudnessfunktion beim Braun CSV13 ähnlich leicht deaktivieren?
Zwei Verstärker von mir, haben eine Loundnesstaste/-regelung, zwei weitere nicht. Da ich in der Regel mit gehobener Zimmerlautstärke höre (gerne auch mal mehr), vermisse ich die Loudnessfunktion eher nicht.
(21.03.2023, 13:12)janbunke schrieb: Bei den Braun Geräten kann man zwar Loudness in der Weise regeln, daß man den Volume Regler ziemlich weit aufdreht und dafür die Level Regler ganz weit runterdreht.
Dann ist aber die Balance kaum noch vernünftig einstellbar.
Ich habe gerade auch bei dem Braun A 501 die Funktion stillgelegt.
Einfach die markierten Widerstände mit einem Bein ausgelötet.
Kann man also jederzeit wieder rückgängig machen.
Lässt sich die Loudnessfunktion beim Braun CSV13 ähnlich leicht deaktivieren?
Gruß
Robert
Ja klar.
Den Lautstärke-Regler über den Loudness-anzapfungspunkt aufdrehen (irgendwo bei "14 Uhr") und ab dann die Pegel mit den beiden "balance" Potis regeln.
Dann läuft er Linear und man hat viel mehr zu bedienen .
Ich habe bei meinem CSV13 vor mehr als 20 Jahren die Bauteile an der Anzapfung vom Lautstärkepoti hochgelötet, so dass die Loudnessfunktion am wirklichen "Lautstärke"-Regler abgeschaltet ist.
Meiner Meinung nach und nach meinem Empfinden, Loudness im Auto ! und da unbedingt, weil hier vom Fahrzeug
viele tieffrequente Schwingungen erzeugt werden welche die ebenso tieffrequenten Anteile der Musik
(bei moderater Lautstärke, also mehr die „Hintergrundbegleitung“) überlagern können.
Ich habe Loudness an meinem Technics Verstärker zuschaltbar. Der ist eigentlich immer an. Ich glaube hier funktioniert das dynamisch. Bei höheren Lautstärken regelt sich die Bassverstärkung herunter. Ich finde das bei meiner Technicsanlage sehr gelungen. Hatte aber auch nie etwas anderes, deshalb kann ich zu den anderen Herstellern nicht viel sagen. In meiner aktiven Zeit hatten wir PA Systeme von Zeck. Diese hatten auch ein dynamisches System, welches wir immer eingesetzt hatten.
Grüße Andre
(16.02.2024, 09:20)Hasen70 schrieb: Bei höheren Lautstärken regelt sich die Bassverstärkung herunter. Ich finde das bei meiner Technicsanlage sehr gelungen.
Grüße Andre
Das ist immer so -- deshalb haben die Lautstärke-Potis ja die Anzapfung (auf 10 oder 12 Uhr), wo die entsprechende Anhebungsbeschaltung dran ist.
Hmmmm ickweessnich... ich hatte bei egalwelchen Geräten Loudness zuletzt bewusst Anfang der 90er aktiv - zusammen mit relativ schmalbrüstigen Kopien der JBL Control 1 (wurden in jenen Tagen zu lächerlichen Kursen bei Bühler Elektronik durchgeschoben - man (ich) war halt noch "preisbewusst" aber ansonsten überwiegend ahnungslos unterwegs.
Seit Umstieg auf ernstzunehmende Hardware (Luxman, Yamaha, JVC, NAD um nur die besseren Vertreter zu benennen) hab ich den Schalter konsequent ausgelassen (zum Glück war's immer ein Schalter und er war nie "per default" an). Natürlich muss man dann auch von "Brüllwürfel" auf richtige Lautsprecherboxen wechseln - soweit kein Problem. Dann aber gibt's für mich nur zwei Ansätze: "Source direct" (also unverfälschtes Signal soweit irgendwie möglich) auf Stereo, oder mit einem _ordentlichen_ Klangfeldprozessor (was bei meinem Hörgeschmack fast zwangsweise auf Yamaha hinausläuft - ich hab mal Onkyo und Denon probiert aber wir wurden keine Freunde) auf 5 (oder mehr) .1 - auch da ohne Gefummel an Bass- und Höhenreglern, allenfalls die Cutover-Frequenz für den Sub (seit Anno '94 ein YST-SW120 - mehr braucht meine Hütte nicht) und die Lautstärke desselben wird ggfs. etwas nachgeregelt.
Was vielleicht noch einer "Loudness-Funktion" nahe kommt (kann ich mangels Kenntnis der Interna nicht genau bestimmen) sind die Audio-Settings der Grundig SpaceFidelity PA3, die ich mal extrem günstig geschossen habe (geschenkt mit defektem CD-Wechsler, den hab ich dann zu angemessenem Preis überholen lassen) - aber wenn ich die benutze soll's halt auch eher mal etwas "wummsiger" sein. Steht die meiste Zeit eher so als Dekostück rum weil sie einfach wirklich eine Design-Ikone ist (über die technischen Finessen und vor allem deren "Shortfalls" reden wir mal an anderer Stelle )
Loudness ist ja keine Mogelfunktion sondern eine Unterstützungsfunktion damit man überhaupt etwas hört.
D.h. dass gerade bei kleinen Hörpegeln die tieffrequenten Anteile unterhalb der Hörschwelle liegen und für einen geringeren Grade auch die hohen Frequenzen.
Damit sich dann bei Zimmerlautstärke das ganze noch irgendwie ähnlich wie gewollt anhört aktiviert man eben Loudness um die Tiefen und Höhen im Pegel anzuheben.
Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!
21.04.2024, 21:04 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.04.2024, 21:05 von Peter Ruhrberg.)
Sehr wirkungsvoll war 1973 für mich die unten abgebildete variable Contour-Regelung in einem Selbstbauverstärker, da die Lautstärke erheblich vom Wirkungsgrad der Lautsprecher/Kopfhörer abhängt:
Grüße
Peter
_____________________
Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
<Philosophieschalter an>
Oh Leuts -- das ist doch alles eine Philosophiefrage.
Die HIFI oder noch mehr die High-End-Szene beschäftigt sich vor allem mit dem "linearen" Frequenzgang. Ich selber bin auch fan davon und höre mit Quad-Elektrostaten (ESL63). Traumhaft -- aber die entlarven alles an Fehlern in jeder Aufnahme.
Gleichzeitig -- und da bin ich denke auch einer von vielen: Soooo viele Leute reden von den tollen alten Röhrenradios und dem tollen warmen Klang, die die hatten und haben (ich habe selber noch 3 hier im Haus laufen).
Warum war das so?
Ganz einfach: Die hatten nicht nur ein Loudness laufen (nicht abschaltbar), sondern die hatten ganz speziell auf die eingebauten Lautsprecher und dieses Gehäuse abgetüftelte Klangregelnetzwerke.
Da war gar nix linear.
Macht aber nix. Klingt trotzdem Klasse!
</Philosophieschalter aus>
Nee -- meine ich Ernst: Es gab und gibt ne Menge Loudness-Schaltungen. Aber was bringt es mir, wen ich nen Extra Sub irgendwo hinstellen muss oder das halbe Zimmer umräumen muss um die Boxen näher in die Ecke zu bringen, wenn ich das gleiche Ergebnismit ein Drück auf das Loudness-Knöppkes auch zur Zufriedenheit finden kann?
(21.04.2024, 21:51)ted_am_see schrieb: Nee -- meine ich Ernst: Es gab und gibt ne Menge Loudness-Schaltungen. Aber was bringt es mir, wen ich nen Extra Sub irgendwo hinstellen muss oder das halbe Zimmer umräumen muss um die Boxen näher in die Ecke zu bringen, wenn ich das gleiche Ergebnismit ein Drück auf das Loudness-Knöppkes auch zur Zufriedenheit finden kann?
22.04.2024, 13:46 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.04.2024, 13:51 von DropOut.)
Moin!
Interessiert sich jemand für die Theorie vons Janze? Issn janz alter Hut, von 1933 und nennt sich Fletcher Munson Diagramm:
Dit zeicht frequenzabhängige Kurven gleichen Lautstärkeempfindens. 20 phon is so wat wie Flüstern und bei 80 phon Mucke in der Bude klopft dann der Nachbar. Der Hund is da begraben, wo man sich die Unterschiede anguckt:
Also wenn ick janz leise höre, müsst ick die Bässe 20 bis 30 db lauter uffdrehn als wie bei vollet Balett. Detwegen hieß Loudness im Osten ooch "physiologische Lautstärkeregelung". Jar nich so doof. Bei den Höhen jibts den Effekt ooch n bisschen, aber erst weit oben und ooch nich so dolle.
Wenn man dis nu korrekt umsetzen will, jehört dazu unbedingt, dass man einstellen kann, wenns los jeht oder besser, wenns wieder uffhörn soll, also abhängig von der Lautstärke was der Verstärker und die Boxen so in meiner Bude raushaun. So wie in #39 etwa.
Allet klar Kumpels?
Bis denne
Frank
In Rust We Trust! T e s l a B 1 1 6 (A.D.), R E V O X B 7 7
(21.04.2024, 21:04)Peter Ruhrberg schrieb: Sehr wirkungsvoll war 1973 für mich die unten abgebildete variable Contour-Regelung in einem Selbstbauverstärker, da die Lautstärke erheblich vom Wirkungsgrad der Lautsprecher/Kopfhörer abhängt:
Weswegen sind die 100µF in der Betriebsspannungsleitung dem Rotstift zum Opfer gefallen?
23.04.2024, 09:15 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2024, 09:16 von DropOut.)
Kurzer Nachtrag zu #43:
Was bedeutet das nun in der Praxis?
HiFi heißt möglichst originalgetreue Wiedergabe. Eine den eigenen Ansprüchen genügende Anlage vorausgesetzt gilt, dass es beim Hören mit original - Lautstärke (wie im Konzertsaal oder im Studio beim Abmischen) nichts am Klang zu drehen gibt. Auch die Loudness sollte sich ab da komplett raushalten. Das dürften dann so um die 40...50 phon sein. Hört man lauter als beim Original, müssten die Bässe sogar etwas abgesenkt werden (macht wohl niemand). Dreht man leiser, kommt stetig zunehmend eine Bassanhebung zum Tragen mit +20dB bei 60Hz bei Flüsterlautstärke.
Also muss ich die Loudness so einstellen können, dass sie erst unterhalb 40 phon einsetzt. Die wenigsten Anlagen machen das so, übertreiben in der Regel maßlos. Da greift man besser selbst dezent zum Bassregler, wenn man leise hört.
Ach, und wenn man so alte Ohren hat wie ich, darf man auch die Höhen aufdrehen, bei jeder Lautstärke.
So long
Frank
In Rust We Trust! T e s l a B 1 1 6 (A.D.), R E V O X B 7 7
Ich bin jetzt ü mitte 60. Habe Glück angesichts der Belastungen, die ich meinem Hörapparat zugemutet habe. Die Höhen oberhalb 10...12kHz sind natürlich flöten.
Da denkt man als junger Mensch überhaupt nicht dran. Die Generation Techno wird das noch spüren.
In Rust We Trust! T e s l a B 1 1 6 (A.D.), R E V O X B 7 7
23.04.2024, 11:20 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2024, 11:21 von Peter Ruhrberg.)
(22.04.2024, 14:14)Ferrograph schrieb:
(21.04.2024, 21:04)Peter Ruhrberg schrieb: Sehr wirkungsvoll war 1973 für mich die unten abgebildete variable Contour-Regelung in einem Selbstbauverstärker, da die Lautstärke erheblich vom Wirkungsgrad der Lautsprecher/Kopfhörer abhängt:
Weswegen sind die 100µF in der Betriebsspannungsleitung dem Rotstift zum Opfer gefallen?
Gruß Jan
Das kann ich nach so langer Zeit nur vermuten, nämlich dass ich die drei durchkreuzten Elkos ausgewechselt habe. Die Betriebsspannung dieses Vorververstärker-Teils liegt bei 24V, unten sind die zur Contour-Regelung gehörigen Frequenzkurven. Das Ganze ist übrigens eine Siemens-Applikationsschaltung.
Grüße
Peter
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Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)