JFET Arbeitspunkt
#1
Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Ich habe eine Mikrofonschaltung für ein Kondensatormike, bei der ein Trimmer R17 für die Einstellung des FET-Arbeitspunktes vorhanden ist. Unten habe ich den Eingangsteil der Schaltung mal angehängt (Bitte entschuldigt meine Schmiererei, ich habe das eben nur frei Hand auf dem Tablet um die Mikrofonkapsel und ein paar Verbindungen ergänzt...).
An U3 unten links liegt die von einem Oszillator erzeugte Polarisationsspannung von ca. 60 V für die Kapsel an. Die Schaltung wird ansonsten über Phantomspeisung mit 48 V versorgt.

Leider schreibt man in der Dokumentation nichts darüber, wie man den Arbeitspunkt des JFET sinnvollerweise einstellen soll. Kann mir das einer der Schaltungsprofis erläutern? 

Es handelt sich um einen Platinensatz, mit dem man verschiedene Schaltungsvarianten (Elektret- und extern polarisierte Mikros) aufbauen kann. Schaltpläne, Stücklisten, alles dabei, nur dieses Trimmpoti und seine Benutzung wird nicht erwähnt...

LG Holgi

   
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#2
Die Dimensionierung ist etwas ungünstig gewählt. 
Stell mal so ein, dass über R10 20V anliegen.
Günstiger wäre ein Drainstrom von ca.3,2mA für Aussteuerbarkeit.
Aber erstmal testen.

Gruß Mani 

Kai meldet sich bestimmt noch
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#3
Hallo Mani, 

bevor ich testen kann, müssen erst mal die 1 Gigaohm-Widerstände da sein, die wohl zu Fuß zu mir unterwegs sind...  Angry

Gruß Holgi
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#4
Denk dran die Widerstände nach dem Einlöten mit Isopropanol und Wattestäbchen zu reinigen und sie dann nicht mehr anzufassen. Ein Fingerabdruck da drauf wäre ähnlich einem Kurzschluß.
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#5
Ja, ist mir klar. Ist auch nicht mein erstes Eigenbau-Mikro... Shy
Ich entferne natürlich auch das Flussmittel von der Platinenunterseite und sprühe das fertige Produkt mit Isolierspray ein.

Hier schon mal ein vorläufiges Foto der Oszillatorplatine (links) für die Polarisationsspannung und des Impedanzwandlers nebst Symmetrierung (rechts). Die GΩ-Widerstände R18 und R19 oben fehlen noch.

   
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#6
Was hast du schon an Mikros gebaut? Dein aktuelles Projekt kenne ich noch garnicht. Auf welchem Mikro basiert das? Und baust du auch eine bessere Kapsel ein?

Fragen über Fragen... :-)
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#7
Eigentlich hat das Ganze damit angefangen:

https://tonbandforum.de/showthread.php?t...+bauen+uns

Als das erfolgreich abgeschlossen war (das Mikro ist eines meiner bestklingenden und rauschärmsten!), habe ich noch ein t.bone Röhrenmikro SCT-800 etwas getunt. Andere Röhre (Spanngitter-ECC83, mikrofoniearm), ein paar Teile durch höherwertige ersetzt, einige weggelassen. Kapsel gegen einen U47-Nachbau ersetzt.... 

Auch ein t.bone Retro junior hat einige Umbauten über sich ergehen lassen müssen, die den Rauschpegel deutlich gesenkt haben. Die Kapsel konnte drinbleiben (Bauart U67, mit leichtem Höhenboost), aber wie bei allen Billigmikros habe ich den keramischen Eingangskondensator gegen eine hochwertige Styroflexausführung ersetzt. 

Andere Mikros bekamen bessere Kapseln oder hochwertige Elkos.

Das jetzige Projekt habe ich eigentlich mehr zur Ablenkung von meinen starken Schmerzen und als Beschäftigungstherapie angefangen. Es wurde wieder ein chinesisches NW800 (Foto) als Gehäusespender genommen — die Dinger kosten mit Spinne und Popschutz 15-20 €. Darin sitzen eine Elektretkapsel und ein einfacher FET-Impedanzwandler, die ich natürlich rausgeschmissen habe. Die Nierenkapsel ist ganz ordentlich und wandert erst mal in die Bastelkiste.

   

Gereizt hat mich die Tatsache, dass der komplette Platinensatz aus GB ohne Bestückung auch nur 15 Euronen gekostet hat. Dabei hat man mehrere Optionen zum Aufbau: Mit extern polarisierter oder Elektretkapsel, nach Schoeps-Schaltung oder Eigenentwicklung des englischen Ingenieurs, mit npn- oder pnp-Transistoren. Wenn man die Elektretversion bauen will, benötigt man natürlich nur die Hauptplatine, ohne den Oszillator für die Kapselvorspannung.
Großmembrankapseln habe ich noch ein paar liegen, also legte ich los. Leider benötigt die Firma RS-COMPONENTS sehr lange, um ein paar Widerstände zu verschicken. Am 10.3. bestellt, bis heute nicht angekommen... Angry

Aber der Oszillator, getestet mit 9 V-Batterie, oszilliert schon mal und lässt sich bis auf eine Ausgangsspannung von etwa 62 V einstellen. 
Wenn die 1 GΩ-Dinger eintrudeln, geht es weiter im Text. Die korrekte Einstellung des Arbeitspunkts für den FET kommt mir allerdings zum ersten Mal unter. Leider erwähnen die mitgelieferten Unterlagen diesen Punkt nicht.

LG Holgi
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#8
Das Problem mit RS kenne ich. Bei meinen Gefell-Neumännern (CMV563) musste ich auch mal die Hochohmwiderstände tauschen. Das hat auch gedauert, bis die da waren.

Bei einem habe ich letztes Jahr aufgrund eines knackenden Nebengeräuschs versuchsweise den originalen Styroflex Kondensator gegen einen neuen getauscht. Das hat leider den Sound komplett verändert. Glücklicherweise war der Kondensator nicht das Problem, so daß ich ihn wieder zurückbauen konnte. Aber spannend ist es schon, dass trotz dass der Ersatz auch Styroflex war, der Klangunterschied (im Vergleich zu meinem zweiten CMV gehört) so eklatant war.

Mein aktuelles Reparaturprojekt ist mein UM57. Da hat sich die Bespannung von der Kapsel gelöst. Dafür habe ich eine Thiersch blue-line Kapsel geordert. Außerdem will ich die Schaltung auf die Version von Oliver Archut umbauen. Einen Ersatztrafo von AMI habe ich schon seit einiger Zeit herumliegen. Es bleibt spannend....
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#9
Ich hatte ja auch gehofft, dass sich der liebe Kai hierzu noch meldet, aber der macht sich in letzter Zeit rar. Ich hoffe, bei und mit ihm ist alles ok! Undecided
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