Bandmaterial
#1
moin moin,

Da ich beabsichtige auch wieder ein paar Bänder zu bespielen stellt sich die Frage nach Bandmaterial. Bei Thomann findet man noch welches. Welches Band ermöglicht eine hohe Aufnahmequalität? Es sollte für möglichst viele Heimmaschinen geeignet sein, wie Revox A700, A77; Tesla B43, B730, B115, Telefunken M97, Grundig TK845; Philips 4407, 4512 und vielleicht auch für ein altes Smaragd.
Die dickeren Bänder sind wohl eher für Studiomaschinen geeignet. RTM LPR35 und RTM LPR90 scheinen für meine Zwecke interessant, was der Unterschied zwischen beiden ?
Würde mich gern auf eine Sorte festlegen und alle Maschinen dann darauf einmessen.

Viele Grüße aus Sachsen
Uwe
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#2
LPR35 und LPR90 von Thomann sind beide Top.
LPR90 bringt noch etwas mehr Höhen. Die Maschine muß aber darauf eingemessen werden.
Ich empfehle LPR35. Damit machst du nichts falsch.

Gruß, Jan
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#3
Ich schließe mich meinen Vorredner an.
Für deine Geräte benötigst du Langspielbänder, die dicken Studiobänder sind eher ungeeignet.
Das LPR35 ist der Klassiker und uneingeschränkt zu empfehlen.
Das LPR90 ist die Langspielvariante vom SM900, welches ebenfalls sehr gute Ergebnisse liefert.
Entscheide dich für eins davon und lass deine Maschinen darauf einmessen.
Das LPR35 bekommst du ein klein wenig günstiger, daher würde ich es dem LPR90 vorziehen.

Gruß Steffen
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#4
Bei Thomann ist der Preisunterschied zwischen LPR35 und LPR90 gering ( bei 18 cm Spulen ist komischer Weise LPR90 günstiger) wenn es keine Einschräkungen bei alten Geräten und Ostblockgeräten gibt würde ich mich für LPR90 entscheiden. (bessere Höhenwiedergabe) Aussteuerbarkeit, Rauschabstand gibt es da unterschiede ?
Viele Grüße Uwe
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#5
Ich habe alle meine Maschinen, von der A810 über die PR 99, AS 6000er, B77.... auf LPR35 eingemessen. Ist mein Standardband.
Kaufe ich Neu, wie auch gebraucht.
Beim LPR 35 hat man Langzeitstabilität, beim LPR90 weiß wirklich Niemand, wie sich das Band in 10 oder 15 Jahren verhält.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#6
(07.03.2023, 22:47)R@lly schrieb: Beim LPR 35 hat man Langzeitstabilität

Ääähhhhmmmm, wieso?
Ich meine, wie sich ein heute hergestelltes Band in zig Jahren verhält weiß man ja heute noch nicht.
Nur daß Hersteller vor zig Jahren ein Band hinbekommen haben, das sich noch nicht auflöst, heißt ja nicht automatisch, daß das bei heutigen Bändern, mit anderer chem. Zusammensetzung, sich das gleich verhält.
Oder ist wirklich die gesamte Rezeptur gleich geblieben?
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#7
Langzeitstabilität könnte der Grund sein sich doch für LPR35 zu entscheiden, schade das man erst in vielen Jahren wissen wird was das LPR90 taugt. LPR35 wird wohl auch von Revox empfohlen.



Leider erfährt man nichts genaues nicht über Rezeptur und Chemie. Beim LPR90 findet man nicht wirklich technische Daten.
Ob nun Ralf oder Kuni rechtig liegt werden wir wohl erst in vielen Jahren wissen.

Viele Grüße Uwe
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#8
die Haltbarkeit der magnetisch gespeicherten Information dürfte kein Problem sein, wenn man nicht gerade echtes Chromdioxid verwendet; und Soja-Lecithin als Dispergiermittel für die Magnetpartikel, so wie einst in den ranzig schmierenden, klebenden und müffelnden Ampex- und Revox-Bändern, dürfte ja hoffentlich der Vergangenheit angehören

(ist LPR90 nicht die Langspielversion von SM900? das gibt es ja auch schon länger)

https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=22248
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#9
Hallo!

(08.03.2023, 06:48)Heinz Anderle schrieb: (ist LPR90 nicht die Langspielversion von SM900? das gibt es ja auch schon länger)

Ja, LPR90 ist die Langspielvariante vom SM900 und LPR35 die Langspielvariante vom SM911, zumindest was die aktuelle Generation angeht.

LPR35 oder LPR90 ist eigentlich egal. Letzteres hat elektroaktustisch leicht bessere Eigenschaften, ist dafür aber etwas teurer. Ob das in der Praxis auffällt, sei mal dahingestellt.

SM911 gibt es seit 1986, SM900 seit 1995. So kann man bei SM911/LPR35 auf etwas längere Erfahrungswerte zurückgreifen.

EDIT: Als Langspielalternative zu LPR35/90 gäbe es auch noch das Darklab PE3035M. Das ist aber aktuell anscheinend nicht lieferbar.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#10
(08.03.2023, 08:02)The_Wayne schrieb: Hallo!

Ja, LPR90 ist die Langspielvariante vom SM900 und LPR35 die Langspielvariante vom SM911, zumindest was die aktuelle Generation angeht.

LPR35 oder LPR90 ist eigentlich egal. Letzteres hat elektroaktustisch leicht bessere Eigenschaften, ist dafür aber etwas teurer. Ob das in der Praxis auffällt, sei mal dahingestellt.

SM911 gibt es seit 1986, SM900 seit 1995. So kann man bei SM911/LPR35 auf etwas längere Erfahrungswerte zurückgreifen.

EDIT: Als Langspielalternative zu LPR35/90 gäbe es auch noch das Darklab PE3035M. Das ist aber aktuell anscheinend nicht lieferbar.

Also gibt es LPR90 schon über 25 Jahre, ist da was negatives bekannt geworden ? Ob man inzwischen bei LPR 90 oder LPR35 an der Rezeptur oder Herstellungstechnologie was geändert hat ist kaum zu erfahren. Bin mir also nach wie vor unsicher. Gibt es vielleicht eine Meinung von Hernn Ruhrberg dazu ? konnte mit der Suchfunktion im Forum nichts finden.

Was ist den generell bekannt über die Alterung magnetischer Aufzeichnungen hinsichtlich Tonqualität (Stärke der Magnetisierung, Verlust von Höhen, gibt es da Diagramme ? Habe gelesen das man beim einstellen der Maschine für Aufzeichnungen die man auch nach Jahren noch nutzen will (was für mich ja zutrifft) die Höhen etwas anhebt , um spätere Verluste etwas auszugleichen.

Viele Grüße Uwe
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#11
(08.03.2023, 09:03)Amethyst schrieb: ... Habe gelesen das man beim einstellen der Maschine für Aufzeichnungen die man auch nach Jahren noch nutzen will (was für mich ja zutrifft) die Höhen etwas anhebt , um spätere Verluste etwas auszugleichen. ...

Wo steht denn so etwas?

Gruß Jan
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#12
Wenn man das machen muss, taugt das Band nichts oder die Einmessung ist vollkommen daneben. Nachträglich Höhen reindrehen würde ich wenn dann eher bei der Wiedergabe am Equalizer. Auf das Band sollte immer eine neutrale Version.

Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#13
Hallo Uwe,
wenn du die Höhen bereits bei der Aufnahme anhebst, hast du evtl. ein Problem mit der Höhenaussteuerbarkeit, d.h., du müsstest den ganzen Pegel etwas absenken, um in den Höhen nicht vorzeitig zu übersteuern. Daher halte ich Alexanders Tipp für zielführender: dumpfe Aufnahmen durch Einsatz z.B. eines Equalizers oder Höhenreglers bei der Wiedergabe aufhellen.
Liebe Grüße
Thomas
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#14
Das mit dem leichten Anheben der Höhen bei Aufnahme hab' ich auch schon ein paarmal gelesen, inbesondere bei Cassettendecks und Bandmaterial Chromdioxid. Hier lassen die Höhen auf dem Band mit der Zeit nach. Und deshalb soll es nicht schaden, bei Aufnahme die Höhen um 1 - 2 dB anzuheben.

Gruß
Wenni
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#15
(08.03.2023, 09:03)Amethyst schrieb: Also gibt es LPR90 schon über 25 Jahre, ist da was negatives bekannt geworden ? Ob man inzwischen bei LPR 90 oder LPR35 an der Rezeptur oder Herstellungstechnologie was geändert hat ist kaum zu erfahren. Bin mir also nach wie vor unsicher. Gibt es vielleicht eine Meinung von Hernn Ruhrberg dazu? konnte mit der Suchfunktion im Forum nichts finden.

Viele Grüße Uwe

RTM bedient eine Nische, ich denke nicht, dass hier viel Spannweite für großartige Neuentwicklungen vorhanden ist.
Man wird versuchen, soviel wie möglich gleich zu machen, um Produktionskosten zu reduzieren.
Die Bänder werden das gleiche Trägermaterial, die gleichen Binder, etc… verwenden.
Gäbe es hier chemische Probleme, die zu schmieren, Ablösungen oder Ähnlichen führen, sind bestimmt alle Typen betroffen.

Ansonsten weiß ich nicht genau, was jetzt deine Erwartungshaltung ist.
Niemand, nicht mal der Hersteller selbst, wird dir sagen können, wie sich die einzelnen Typen in 20 oder 30 Jahren verhalten. 
Das hängt auch mit der Nutzung und der Lagerung zusammen.
Die akustischen Unterschiede zwischen LPR35 und LPR90 sind aus meiner Sicht relativ gering.
Ich habe im Zuge der Justierung meiner TD20A mit beiden Typen gespielt (jeweils zwei Spulen neu nur für diesen Zweck gekauft). Bei beiden ließ sich der Frequenzgang bis weit über 20kHz glatt einstellen.
Ob die Kurve nun bei 23kHz oder 24kHz abfällt, muss man erstmal raushören.
Die Differenzen in der Einmessung waren auch relativ gering, kann man die Vormagnetisierung von außen anpassen oder bietet die Maschine die Möglichkeit zwischen zwei Einstellung zu wählen, dann kann man auch beide Typen nutzen.

Bezüglich einer Höhenanhebung bin ich auch der Meinung, aufgenommen wird unbeeinflusst und möglichst linear, beim abspielen kann man dann ggf. Gegensteuern.
Eine ordentliche Aufnahme sollte aber auch in 20 Jahren noch nicht merklich eingebüßt haben.

Gruß Steffen
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#16
Also ich habe noch über 200 Cassetten, auf denen zum Teil 40 Jahre alte Aufnahmen von mir sind.
(Alle mit AKAI GXC-725D gemacht) Da fehlen keinerlei Höhen.
Was aber bei allen BASF CrO² Cassetten passiert ist, davon habe ich zum Glück nicht so viele,
der Pegel über den gesamten Frequenzbereich ist um ca. 3-4 dB geringer geworden.
Ich habe mich irgendwann gewundert, nach dem Motto: So niedrig habe ich früher ausgesteuert?
Die Aufnahmen sind aber deswegen nicht dumpf, da es ja Höhen wie Tiefen betrifft.
Schnappe ich mir heute so eine Cassette und nehme was darauf auf, dann ist der Pegelabfall ebenfalls der selbe.
Damals war das nicht so. Also ist das Bandmaterial irgendwie gealtert.
Die BASF Cassetten entsorge ich deswegen nach und nach, nachdem ich die Aufnahmen,
sollte ich sie nicht auf Platte oder CD haben, irgendwie gesichert habe.
(Und wenn mich die Musik heute noch interessiert, was nicht immer der Fall ist)
Habe ich auch schon woanders gelesen, daß dieser breitbandige Pegelverlust bei BASF Chrom-Cassetten von anderen Leuten festgestellt wurde.
Bei meinen TDK und Maxell Cassetten ist alles noch bestens.

Gruß, Jan
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#17
(08.03.2023, 09:03)Amethyst schrieb: Also gibt es LPR90 schon über 25 Jahre, ist da was negatives bekannt geworden ? Ob man inzwischen bei LPR 90 oder LPR35 an der Rezeptur oder Herstellungstechnologie was geändert hat ist kaum zu erfahren. Bin mir also nach wie vor unsicher. Gibt es vielleicht eine Meinung von Hernn Ruhrberg dazu ? konnte mit der Suchfunktion im Forum nichts finden.

LPR90 gibt es seit 2016, SM900 seit 1995, aber die Rezeptur beider Bänder ist die gleiche.
LPR35 gibt es hingegen schon über 50 Jahre. Hier wurde die Rezeptur mehrfach geändert. Aber ich denke, seit EMTEC-Zeiten auch nicht mehr.


(08.03.2023, 09:03)Amethyst schrieb: Was ist den generell bekannt über die Alterung magnetischer Aufzeichnungen hinsichtlich Tonqualität (Stärke der Magnetisierung, Verlust von Höhen, gibt es da Diagramme ? Habe gelesen das man beim einstellen der Maschine für Aufzeichnungen die man auch nach Jahren noch nutzen will (was für mich ja zutrifft) die Höhen etwas anhebt , um spätere Verluste etwas auszugleichen.

Höhenverluste ergeben sich in der Regel nur durch magnetische Einflüsse von außen auf das Band oder durch Materialabtrag beim Abspielen. Letzeres kann durch Alterserscheinungen begünstigt werden.

Echte Chromdioxidbänder bilden hier eine Ausnahme, wie hier schon geschrieben. Aber die sind im Senkelbereich eine absolute Ausnahme, mir ist nur ein Typ bekannt.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#18
(08.03.2023, 12:50)The_Wayne schrieb: LPR35 gibt es hingegen schon über 50 Jahre. Hier wurde die Rezeptur mehrfach geändert. Aber ich denke, seit EMTEC-Zeiten auch nicht mehr.

Sorry wenn ich blöd nachfrage:
Daß die magnetischen Eigenschaften reproduzierbar über 50 Jahre herstellbar sind glaube ich gleich, aber wurde denn der Rest der Rezeptur von EMTEC an RTM übergeben ?
Ich meine nur das würde ja dann gewährleisten, daß das Band im Alter nicht zerbröselt, schmiert und klebt.
Falls RTM die magnetischen Eigenschaften "kompatibel" gestaltet, aber ansonsten eine andere Rezeptur entwickelt hat, dann wäre ja eben NICHT gewährleistet, daß sich das Band im Alter allmählich "verdünnisiert".
Gruß, Kuni
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#19
Ja Kuni, RMG und später RTM haben die Rezepturen offenbar von BASF / EMTEC übernommen.
Soweit ich erkennen kann, hat sich das Datenblatt des LPR35 seit 1996 nicht mehr verändert.

Auch wenn ich selbst noch kein LPR90 versucht habe und einige bereits von ihren positiven Erfahrungen berichten:

Ist es aber nicht so, dass SM900 bzw. LPR90 zwar hochkoerzitiver (stärker magnetisierbar) sind, dafür jedoch nicht mehr so recht kompatibel mit dem IEC-Referenzleerband?
Sprich: dass für eine korrekte Einmessung nicht nur die Vormagnetisierung (Bias) angepasst, sondern auch der Aufnahmefrequenzgang angepasst werden müsste, was die meisten Amateur- und Semiprofi-Maschinen (Ausnahme z.B. Revox) NICHT bieten?
Deshalb nahm ich bislang davon Abstand.

Schöne Grüße
Frank
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#20
(08.03.2023, 16:09)kesselsweier schrieb: Ist es aber nicht so, dass SM900 bzw. LPR90 zwar hochkoerzitiver (stärker magnetisierbar) sind, dafür jedoch nicht mehr so recht kompatibel mit dem IEC-Referenzleerband?
Sprich: dass für eine korrekte Einmessung nicht nur die Vormagnetisierung (Bias) angepasst, sondern auch der Aufnahmefrequenzgang angepasst werden müsste, was die meisten Amateur- und Semiprofi-Maschinen (Ausnahme z.B. Revox) NICHT bieten?
Deshalb nahm ich bislang davon Abstand.

Schöne Grüße
Frank

Daher werde ich mich wohl für LPR35 entscheiden, damit eine Bandsorte die auch auf älteren einfachen Maschinen ohne viel Abgleichmöglichkeiten passt.

Viele Grüße Uwe
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#21
(08.03.2023, 16:09)kesselsweier schrieb: Ist es aber nicht so, dass SM900 bzw. LPR90 zwar hochkoerzitiver (stärker magnetisierbar) sind, dafür jedoch nicht mehr so recht kompatibel mit dem IEC-Referenzleerband?
Sprich: dass für eine korrekte Einmessung nicht nur die Vormagnetisierung (Bias) angepasst, sondern auch der Aufnahmefrequenzgang angepasst werden müsste, was die meisten Amateur- und Semiprofi-Maschinen (Ausnahme z.B. Revox) NICHT bieten?
Deshalb nahm ich bislang davon Abstand.

Schöne Grüße
Frank

Warum sollte die Anpassung des Aufnahmefrequenzgangs quasi ein Alleinstellungsmerkmal von Revox sein? Tandberg, ASC, Philips sind nur ein paar Hersteller, bei denen das zumindest bei den großen Semi-Maschinen möglich ist.
Auf der TD20A habe ich die Erfahrung gemacht, dass die notwendige Anpassung des Equalizer sowohl Aufnahmeseitig, als auch Wiedergabeseitig, kaum ins Gewicht fällt.
Möchte man beide Bandtypen nutzen, dann findet sich beim Equalizer ein guter Kompromiss, der höchstens noch messtechnisch nachweisbar ist.
Es sei denn, man hört Frequenzen oberhalb von 22kHz.
Der BIAS hat einen deutlich höheren Einfluss auf das Ergebnis.

Die Frage wäre auch, wie kompatibel das aktuelle LPR35 noch mit einem IEC-Referenzleerband von anno dazumal ist?
Ich habe hier ein paar LPR35 querbeet aus den letzten 40 Jahren.
Von BASF über EMTEC, RMG, Pyral bis zum aktuellen von RTM.
Manchmal muss ich den BIAS zwischen den verschiedenen LPR35 aus unterschiedlichen Epochen stärker anpassen, als beim Wechsel zwischen den aktuellen LPR35 und dem LPR90.
Auch LPR35 ist nicht gleich LPR35.

Gruß Steffen
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#22
Hallo,

wenn man es genau nimmt, können Bänder bekanntlich sogar schon von einer Charge zu nächsten variieren.
Was hier in der Diskussion auch untergeht, ist eine die Qualitätskontrolle bzw Produktüberwachung durch den Hersteller. Ob es da im Argen liegt, wird erst die Zukunft erweisen. Früher hat zumindest bei den Rundfunkbändern wenigstens ab und zu einmal ein Kunde nachgemessen, aber heute ? Da heißt es Augen zu und das Beste hoffen.

Beste Grüße
Arno
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#23
Hallo Steffen,

nun, ich schrieb ja bereits, dass es sich um Mutmaßungen und nicht um Behauptungen bzw. Tatsachenhandelt und das ich selbst noch keine Erfahrungen beisteuern kann. Und von Alleinstellungsmerkmalen sprach ich nicht, hatte aber die in #1 genannten Geräte im Auge.
Aber ich erinnere mich noch gut an Berichte, die von der Problematik einer korrekten Einmessung des SM900 aufgrund dessen Nonkonformität selbst im Profi-Bereich schrieben.
Natürlich hat sich LPR35 seit 1972 weiterentwickelt: https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=22466
aber auch hier mutmaße ich, das der Arbeitspunkt relativ nah am C 264 Z (DP26 LH von 1969) blieb.

Und bei meiner Philips N 4522 habe ich die Anpassungsmöglichkeiten des Aufnahmefrequenzgangs jenseits des Biasreglers noch nicht gefunden. Wink
Dort kann ich den Arbeitspunkt entweder auf eine Kombination von geringstem Klirr und bester Höhenaussteuerbarkeit (reine Lehre) oder auf glatten Frequenzgang optimieren. Im besten Fall, so wie bei den LPR35 der 80er und 90er, ist dies nah beieinander.

Schöne Grüße
Frank
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#24
(08.03.2023, 14:40)Kuni schrieb: Sorry wenn ich blöd nachfrage:
Daß die magnetischen Eigenschaften reproduzierbar über 50 Jahre herstellbar sind glaube ich gleich, aber wurde denn der Rest der Rezeptur von EMTEC an RTM übergeben ?
Ich meine nur das würde ja dann gewährleisten, daß das Band im Alter nicht zerbröselt, schmiert und klebt.
Falls RTM die magnetischen Eigenschaften "kompatibel" gestaltet, aber ansonsten eine andere Rezeptur entwickelt hat, dann wäre ja eben NICHT gewährleistet, daß sich das Band im Alter allmählich "verdünnisiert".

Da war noch der Umweg über RMGi dazwischen. Genau sagen kann das nur jemand, der damals dabei war. Ich glaube aber schon dass es Teil des "Deals" war, dass die Rezepte mit verkauft wurden, anders kann ich mir nämlich nicht vorstellen, dass das funktioniert hätte. Denn das Know-How Magnetbänder zu entwickeln ist heute größtenteils verloren. Die Geschäftspraktik heute ist einfach bestehende und schon in der Vergangenheit entwickelte Produkte weiterzuproduzieren. Neuentwicklungen in diese Richtung sind zusätzlich zur möglicherweise fehlenden Expertise heute finanziell kaum noch möglich, da das Magnetband als Nischenprodukt die Entwicklungskosten nicht mehr hereinholen wird. Das LPR90 ist ja auch keine Neuentwicklung, sondern ein auf Langspielband umgestricktes SM900. Deswegen würde ich die Langszeitstabilität der RTM-Bänder durchaus mit der aus der EMTEC-Zeit gleichsetzen.

Eine Garantie gibt es allerdings nicht. Denn RMGi hatte bei Anlauf der Produktion 2007 Probleme: Bänder begannen bereits nach kurzer Zeit zu schmieren. Allerdings vermute ich hier keine Experimente, sondern dass der Prozess anfangs noch nicht im Griff war (Mischungsverhältnisse falsch, etc.).

Was hingegen die mechanische Bearbeitung angeht, weiß ich nicht, ob das noch vergleichbar ist. SM900 war ja hoch kalandiert, darin konnte man sich ja spiegeln. Ob die Oberflächenvergütung heute noch mit dem gleichen Aufwand praktziert wird und ob das dann analog zum SM900 auch beim LPR90 der Fall ist, kann ich nicht sagen.

(08.03.2023, 16:09)kesselsweier schrieb: Ja Kuni, RMG und später RTM haben die Rezepturen offenbar von BASF / EMTEC übernommen.
Soweit ich erkennen kann, hat sich das Datenblatt des LPR35 seit 1996 nicht mehr verändert.

Ja, ich würde das schon als Indiz dafür sehen, dass die Zusammensetzung nicht mehr geändert wurde, aber unbedingt heißen muss das nichts. Denn die Datenblattherstellung ist nicht trivial und das Know-How dafür fehlt oft. Die Datenblätter heutiger Magnetbänder sind daher entweder uralt oder sehr einfach gehalten.

Eines muss man sich aber klar sein: Über der Magnetbandproduktion hängt heute ein Damoklesschwert. Solange noch ausreichend Stückzahlen abgefragt werden um mit ausreichender Rentabilität produzieren zu können, wird das gemacht. Investiert wird aber nicht mehr groß, weil dann die Gewinnspanne weg ist. Ein kleines Problem wie der Ausfall einer Maschine, die aufgrund fehlender Ersatzteile nicht mehr repariert werden kann oder Wegfall notwendigen Materials von einem Zulieferer kann die Produktion für immer beenden. Kam in der Vergangenheit schon vor.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#25
(08.03.2023, 23:39)kesselsweier schrieb: Hallo Steffen,

Und bei meiner Philips N 4522 habe ich die Anpassungsmöglichkeiten des Aufnahmefrequenzgangs jenseits des Biasreglers noch nicht gefunden. Wink
Dort kann ich den Arbeitspunkt entweder  auf eine Kombination von geringstem Klirr und bester Höhenaussteuerbarkeit (reine Lehre) oder auf glatten Frequenzgang optimieren. Im besten Fall, so wie bei den LPR35 der 80er und 90er, ist dies nah beieinander.

Schöne Grüße
Frank

Hallo Frank,

Ich dachte, man konnte bei der N4522 den Frequenzgang und die Verzerrung sogar je Geschwindigkeit separat anpassen.

[Bild: mobile.42oyi4x.jpeg]
Leider fehlt mir die N4522 noch in meiner Sammlung, daher kann ich mich aktuell nur am SM orientieren.
Interessant ist, dass die Anpassung nicht getrennt für die Kanäle erfolgt.
Bei der TD20A habe ich zwei Trimmer je Geschwindigkeit zur Verfügung.

Gruß Steffen
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#26
Hallo Steffen,

(08.03.2023, 21:54)Steffen87 schrieb: Warum sollte die Anpassung des Aufnahmefrequenzgangs quasi ein Alleinstellungsmerkmal von Revox sein? Tandberg, ASC, Philips sind nur ein paar Hersteller, bei denen das zumindest bei den großen Semi-Maschinen möglich ist.

bei ASC ist das nicht so - für die Aufnahme-Entzerrung gibt es keine Einstell-Möglichkeit. Das Service-Manual beschreibt zwar (je nach Version) die HF-Einstellung als Abgleich des Frequenzgangs, das liegt aber nur daran, dass der Bias sozusagen als Höhen-Regler missbraucht wird.

Viele Grüße
Andreas
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#27
Hallo Andreas,

Danke für die Aufklärung, wieder was gelernt.  Rolleyes

Gruß Steffen
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#28
Steffen87 schrieb:Ich dachte, man konnte bei der N4522 den Frequenzgang und die Verzerrung sogar je Geschwindigkeit separat anpassen.

Hallo Steffen,

danke für das Heraussuchen.
Als ich den SM-Auszug betrachtete, wurde mir erst ganz anders. Blush Angel
Ich hatte jenen Schritt seinerzeit übersprungen, da ich noch kein C 264 Z hatte und bei der Verwendung eines anderen Bandes samt Trimmerverstellung ja nicht hätte "zurück" können.
Aber ist es nicht so, dass, wenn man ein anderes, sagen wir mal Referenzleerband-abweichendes Band für diese Messschritte einsetzt, dass bei der Verstellung der Trimmer zwecks K3-Optimierung (3 %)  ggf. die geforderte 2 dB-Abweichung der Frequenzen nicht mehr gewährleistet werden kann?
Da die N4522 mutmaßlich Aufnahmeverstärkerseitig nunmal auf C 264 Z getrimmt ist? Oder ich mache einen Gedankenfehler?
Vielleicht hat ein N4522-Besitzer dies schon einmal probiert?

Ich möchte diesen Faden ob meines einäugigen Verständnisses jedoch nicht kapern. Undecided

Schöne Grüße
Frank
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#29
Hallo,

aber man muss doch ohnehin bei einem vom Referenzband abweichenden Band, also eigentlich jedem, das man auch kaufen kann, den Klirrfaktor über den Bias neu und korrekt einstellen  - oder mache ich da einen Denkfehler Confused ?

Beste Grüße
Arno
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#30
Hallo Arno,

ja, an sich schon - die HF-Arbeitspunkte liegen dann oft dicht beieinander, so dass fast die Streuung zwischen verschiedenen Chargen in der gleichen Größenordnung liegt wie der Unterschied zwischen zwei Bandtypen ähnlicher Generation. Müsste man mal nachmessen…

Was hier - denke ich - gemeint ist, wäre dass die Höhen-Empfindlichkeit und damit die nötige Höhenanhebung im Aufsprechverstärker wieder gleich ist, wenn der Bias eingestellt ist. Das soll beim LPR90 anders sein als bei LPR35 und C264Z. Auch das müsste man mal nachmessen, da es für das LPR90 kein glaubhaftes Datenblatt gibt… es besteht aus Plots anderer Bandtypen…

Viele Grüße
Andreas
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#31
Hmmm,

bei mir liegen 2 LPR 90 Bänder, die ich auf einer A77 Highspeed mit NAB Entzerrung und verstärktem Bandzug einsetzen möchte.

Die A77 HS ist auf SM 911 eingemessen, obwohl das ja ein Standardband ist, da ich das damals gerade bei der Hand hatte.... da muss ich also noch mal ran...eine weitere Tonbandbaustelle...aber wann nur... Angel

Das Tonbandhobby wird nie langweilig

Beste Grüße
Arno
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