BASF Cassetten Ableger aus Japan
#1
Hallo,

welche Bänder stecken eigentlich in den Japan Versionen der BASF Cassetten drin. Grund meiner Nachfrage ist die BASF pro I aus Japan. Das Bezugsband ist hier R 723 DG, welches ja eigentlich der grünen ferro super LH I entsprechen sollte, aber was für ein Band steckt dann hier drin. Die Kurve ist ja nicht deckungsgleich?


[Bild: JrK4FhnAAAAAElFTkSuQmCC]
Viele Grüße,

Michael
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#2
Zitat:...welches ja eigentlich der grünen ferro super LH I entsprechen sollte,

Der Knackpunkt hier ist dass in den grünen Super wohl insgesamt drei verschiedene Bänder stecken.
Das R 723 DG ist eine Charge aus der 2. Version von 1979 und die Pro I aus Japan hat die letzte Version von 1981.
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#3
Auf der LH super I (Modell 1982-84) ist ein Höhenanstieg gegenüber dem IEC-Rferenzband ebenfalls angegeben:
http://agfabasf.com/images/content/40102114491.jpg

Woher allerdings dieser Buckel zwischen 10 und 20 kHz bei der PRO I kommt, bleibt wohl das Geheimnis des japanischen Grafikers. Das zieht sich dort auch durch die komplette Serie:
http://agfabasf.com/catalog/basf/basf-1982-jap/

Viele Grüße,
Martin
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#4
Hier noch die amtliche Version von 1982, in der die Abweichungen zum R 723 DG sehr schön aus den Empfindlichkeitswerten ablesbar sind:


Angehängte Dateien
.pdf   BASF TP 18 LH Super I (1982).pdf (Größe: 548.34 KB / Downloads: 11)
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#5
Zitat:Woher allerdings dieser Buckel zwischen 10 und 20 kHz bei der PRO I kommt, bleibt wohl das Geheimnis des japanischen Grafikers.
Der entsteht wohl durch die andere Teilung und dem Abfall ab 16k, wo der deutsche Schrieb schon abgeschnitten ist, ganz genau werden beide Abbildungen nicht sein.
Beide passen aber ausreichend genau zum Datenblatt.  Grundempfindlichkeit +0,5db, 10k +1db und auch die +1.3db bei 12,5kHz lassen sich in beiden Kurven ablesen.

Hier noch mal die deutsche Kurve in groß... da werden die +1db schon bei 6kHz erreicht, bei 10k sind es schon +1,3db.
https://ez647.sk/cc/bb/basf_fslhi9081bb.JPG
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#6
Ja, das schon - nur ist der Buckel bereits beim Referenzband eingezeichnet. In den Diagrammen der anderen Modelle ebenso, von IEC I bis III (von der PRO IV gibt es leider keine Rückseitenansicht). Das ergibt für mich keinen Sinn, mal abgesehen von Marketing.

Viele Grüße,
Martin
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#7
Klar, die Kurve des Referenzbandes sollte eigentlich genau glatt sein, der +0,2db Buckel beim 723 ist wohl künstlerische Freiheit.
Diese Linealglatte Linie erhält man ja auch nur einmal wenn man das Referenzband das erste Mal misst und die Kurve gerade zieht, indem man sagt das ist jetzt das neue Referenzband.
Bei jeder Folgemessung hätte man ebenso solche Abweichungen, aber du hast recht eigentlich ist diese Darstellung völlig unüblich und glaube auch nicht, die haben den Referenzrekorder nochmal ausgepackt und das 723er nochmal neu gemessen.

Selbst CD Spieler habe gößere Abweichungen bei Frequenzgang und Kanalgleichheit, die liegt bei fast allen Geräten mindestens um die +-0,3db.
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#8
Solche Grafiken auf den Verpackungen sollte man nicht allzu ernst nehmen. Sie wurden meist nach Vorlagen aus den Labors gemacht (und welche Charge man dort für die Messung verwendet hat ...) und dann von Grafikern und/oder Managern auf Optik getrimmt. Ich habe da ein abschreckendes Beispiel gesehen, das erst im letzten Moment vor dem Seriendruck gestoppt werden konnte.

Kleines Repertitorium:
R 723 DG war (zeitweise) das IEC-Referenleerband I (NICHT Bezugsband), in den offiziellen Verkauf ist so gut wie nie gekommen, dafür war es einfach zu sündhaft teuer. Außerdem hatte es ein paar Macken, über die aber der Mantel des Vergänglichen bzw. des Vergessens gebreitet werden soll.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#9
Zitat:Außerdem hatte es ein paar Macken, über die aber der Mantel des Vergänglichen bzw. des Vergessens gebreitet werden soll.

Vielleicht auch ein Grund 1994 nochmal das Y 348 M nachzuschieben, wenn man gemerkt hat, so langsam scheint das R 723 DG nicht mehr sicher in seinen Eigenschaften zu sein?
Oder man musste bereits soviel aussortieren, dass der Vorrat zu Ende ging.
Ich habe auch einige Meter des R 723 DG hier und die messen sich noch recht plausibel im Vergleich zum Y 348 M.
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#10
Ja, vermuten darf man immer.

Wieder (nur) aus meiner Erinnerung: das Y 348 M repräsentierte zur Zeit seiner Einführung den aktuellen technischen Stand in der Klasse IEC I, und da traf es sich gut, dass man seitens BASF alle Probleme (insbesondere Lieferbarkeit) des schon betagten R 723 DG gleich elegant mit-erledigen konnte.

Ich wollte keine Romane zur Geschichte des Cassetten-Magnetbands schreiben, aber die Archivierungs-Beflissenheit der BASF-Magnetbandproduktion ließ in den letzten Jahren doch sehr zu wünschen übrig (und das Tohuwabohu der letzten Jahre tat sein Übriges) - und ohne eindeutige Unterlagen schreibt's sich halt immer nur mit Vorbehalt.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#11
Martin, hier die Rückansicht für die pro IV:

   

Leider ohne Bezug zu einem Referenzband, zumindest nicht grafisch. Mag sein dass etwas im Text steht, aber da kann ich leider nicht helfen Huh.

@Friedrich: Sorry wenn ich eben Bezugsband und Referenzband durcheinander gebracht hatte.

Wir hatten es bestimmt schon einmal, aber ich füge es einfach mal hinzu. Man sieht auch sehr schön, wie Olli schon erwähnte, den Vergleich zwischen T 308 S und R 723 DG.


.pdf   R 723 DG.pdf (Größe: 2.61 MB / Downloads: 9)


.pdf   R 723 DG Seite 2.pdf (Größe: 1.94 MB / Downloads: 7)
Viele Grüße,

Michael
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#12
Potzblitz, bei der Pro IV ist der Buckel im Frequenzgang nicht vorhanden. Danke für das ergänzende Bild. Im deutschen Marketing war auch bei Typ IV das Referenzband der Erwähnung wert - die demgegenüber um ca. 3 dB erhöhte Empfindlichkeit des BASF-Bandes über fast das gesamte Frequenzspektrum hinweg verorte ich gerne unter "nicht allzu ernst nehmen":
http://agfabasf.com/images/content/img8381.jpg

Viele Grüße,
Martin
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#13
Als die BASF ferro super LH I auf den Markt kam, fing ich ja gerade mal an Cassetten zu kaufen, wenn vom wenigen Taschengeld noch genug da war. Da war ja meistens nur die LH oder ferro super LH möglich. Die ferro super LH I war ja doch noch recht teuer, vor allem im  Geschäft um die Ecke, selbst mit Nachbarskind Rabatt. Erinnere ich mich recht, dass die BASF ferro super LH I mit folgendem Gehäuse und Label 1977 gestartet ist:

       Erste Version, 1977.

Danach kam dann folgendes Label, welches meiner Meinung nach direkt mit dem Panoramafenster kam. Das sollte so um 1979 gewesen sein. Ein Gehäuse mit ovalem Fenster ist mir, im Gegensatz zur BASF ferro super LH, nicht bekannt:

       Zweite Version 1979,  mit  Referenzband R 723 DG.

Wurde dann mit folgendem Label und dem Schriftzug "new quality" auf der J-Cardin das Band ähnlich dem zum Referenzband R 723 DG eingespult? Diese Version müsste so Ende 1980, 1981 rausgekommen sein:

       Dritte Version, 1981,  mit Höhenanstieg im Vergleich zum Referenzband R 723 DG, enthält das TP18 LH super I  Band. Auch enthalten in der japanischen BASF pro I.

Die letzte Version wäre dann die in LH super I umbenannte Cassette , 1982,  beinhaltet bis zum Schluss TP18 LH super I Band. Die Bilder der Gehäuse von 1982 und 1984 hat Oli bereits gepostet, danke.

BASF LH super I von 1982 und 1984

Volker hat ein Bild der vierten und letzten Version der BASF ferro super LH I hier gepostet:

BASF ferro super LH I, vierte Version

Änderungen hoffentlich richtig eingefügt. Habe es noch einmal geändert. Ich hoffe es ist jetzt korrekt.
Viele Grüße,

Michael
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#14
Das Band aus dem die Charge des R 723 DG stammt sollte in den Cassetten ab 1979 drin sein. (2. Version)
Das Band aus der jap. Pro mit dem zum 723er abweichendem Hochtonanstieg kam schon 1981 in der Ferro Super LH I 
Das Band in der LH Super I  sollte dann noch das gleiche sein, die kam ja auch schon 1982.
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#15
Von den Ferro Super LHI hab ich genau die gleichen Modelle wie du.
Von den LHSuperI hab ich eine 1982er und eine 1984er...
   
   
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#16
Hallo Zusammen,

ich glaube die Variante fehlt hier noch (mal von den BASF-typischen Mix-Varianten abgesehen). Das wäre dann die vierte ferro super LH I Version.

   

Ich vermute aber mal das dort das gleiche Band wie in der dritten Version verwendet wurde?

Viele Grüsse

Volker
Womit ich derzeit Musik höre: 
Kenwood KA-801 | KT-815 | KX-1060 | KD-4100R | Lautsprecher NUMAN Retrospective 1977
SONY TA-FE510R | ST-SE500 | TC-K690 | TC-KE600s | CDP-XE220 | MDS-JE330
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#17
Hallo Volker,

ja die fehlte, das war die letzte BASF ferro super LH I, danach wurde der Name geändert.
Viele Grüße,

Michael
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#18
...hat sich erledigt...
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#19
Zwischen Version 1 und 2 kam noch diese hier. Sie ist, zumindest in Deutschland, auch wesentlich häufiger anzutreffen als die Version mit Ovalfenster:
http://agfabasf.com/images/content/img8320.jpg

Ich habe mal versucht, anhand meiner Bestände die Wechsel des Bandmaterials zeitlich einzugrenzen. Das hat sich als gar nicht so einfach herausgestellt, weil die Beschichtung scheinbar nicht immer gleichzeitig mit dem Design umgestellt wurde. Dazu habe ich auch wieder zwei Arten Band parallel über mindestens zwei Serien hinweg gefunden. Ich muß das mal, wenn Zeit dafür ist, systematischer angehen und Bilder machen, wie bei der Geschichte mit den FE I, Sound I und Verwandten. Verschiedene Produktionsorte waren auch beteiligt.

Die im Beitrag von Michael als zweite Version bezeichnete gab es übrigens wirklich mit Ovalfenster, Das sind dann allerdings Exemplare aus dem Montagewerk in Spanien, sowie eine falsch etikettierte LH oder ferro super LH :-)

Viele Grüße,
Martin
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