Dreifachband - Nachteile?
#1
Habe einen Stapel Maxell UD 18-180 bekommen.
Erster optischer Eindruck ist gut, (fast) alle waren bspw. glatt gewickelt.
Möchte die auf einer ASC 5002 Halbspur mit 19 cm/s einsetzen.
Mit welchen Nachteilen/Kompromissen habe ich zu rechnen?
VG Jürgen
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#2
Hallo Jürgen,

ich setze diese Bänder auf genau der von dir genannten Maschine ein. Ich würde vielleicht keine leise Kammermusik auf die eine und Heavy Metal auf die andere Seite aufnehmen, aber meiner Erfahrung nach sind die Bänder -speziell mit der guten Bandzugregelung der ASC- gut brauchbar. Ich habe ca. 40 Jahre alte Aufnahmen, die frisch klingen wie am ersten Tag.

Gruß, Ralf

P.S.: Sehe gerade, deine ist auch Halbspur, dann entfällt das "Durchhörproblem"
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#3
(26.01.2023, 18:58)wiral schrieb: P.S.: Sehe gerade, deine ist auch Halbspur, dann entfällt das "Durchhörproblem"

Ist denn das Durchhören der Gegenspuren bei Dreifachspielband überhaupt stärker als bei dickerem Bandmaterial? Ich dachte immer, das sei bei Viertelspur mehr eine Frage der Geschwindigkeit (und natürlich, wie Du schon schreibst, eine Frage des aufgenommenen Materials und der Aussteuerung).
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#4
(26.01.2023, 18:26)JUM schrieb: Mit welchen Nachteilen/Kompromissen habe ich zu rechnen?
Bei höherer Aussteuerung musst Du mit geringerer Kopierdämpfung rechnen.

Bernd
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#5
"Dünnere" Bass-Wiedergabe

MfG Kai
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#6
Geringere Aussteuerungsreserven durch die dünnere Schicht. Mechanisch sehr empfindlich gegen Knicke und Überdehnung.
Stärkerer Kopiereffekt.
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#7
Hallo!

(26.01.2023, 19:16)timo schrieb:
(26.01.2023, 18:58)wiral schrieb: P.S.: Sehe gerade, deine ist auch Halbspur, dann entfällt das "Durchhörproblem"

Ist denn das Durchhören der Gegenspuren bei Dreifachspielband überhaupt stärker als bei dickerem Bandmaterial? Ich dachte immer, das sei bei Viertelspur mehr eine Frage der Geschwindigkeit (und natürlich, wie Du schon schreibst, eine Frage des aufgenommenen Materials und der Aussteuerung).

Ja, das ist auch so. Das Bandmaterial spielt da eine untergeordnete Rolle.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#8
Nach meiner Erfahrung ist Dreifachspielband deutlich besser als sein Ruf. Ich habe mir mehrere 26,5er Spulen mit 2100 Meter fertig gemacht, die ich auf meiner Teac A3300 SX-2T nutze. Da drauf ist jeweils Orwo 130, was sich bei mir als sehr zuverlässig herausgestellt hat. Auf die gesamte Spielzeit (gut 3 Stunden pro Spur!) habe ich dort bisher keinen einzigen Dropout erlebt - und das will schon was heißen! Auch die Höhenwiedergabe ist einwandfrei.

Man sollte aber aufgrund der geringen Dicke etwas vorsichtiger damit umgehen als mit den dickeren Sortrn. Dass man sowas wie Schnitt damit nicht machen sollte, versteht sich denke ich mal von selbst.

Gerade in mobilen Geräten wie z.B. Uher Report spielt Dreifachspielband seine Stärken natürlich voll aus - 540 Meter auf 13er Spuile ist schon ein Argument!

Also wie gesagt, wenn man nicht zu viel dran rum reißt, sind diese Bänder (zumindest bei Orwo 130) absolut zuverlässig, aber man sollte halt wirklich schauen, dass man sie mechanisch mit Respekt behandelt. Sowas wie der hohe Bandzug eines Großspulers ist aus meiner Erfahrung keinerlei Problem für diese dünnen Bänder, das Problem ist eher, wenn man mit der Hand dran rumreißt.

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit den Sorten Orwo 130 und BASF PES 18. Die Sorten von Agfa habe ich noch nie ausprobiert, aber die sind sicher auch nicht schlecht.


Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#9
Ich gehe mal davon aus, daß Timo in #3 das seitliche Übersprechen bei 4-Spur gemeint hat und nicht das Übersprechen vom darunter und darüber liegenden Bandabschnitt.
Das seitliche übersprechen wird in Peter v. Bommel's "Die Entzerrung in der magnetischen Schallaufzeichnung", AGFA-GEVAERT 1973, mathematisch quantitativ für das Beispiel Magnetton-Film auf den Seiten 43-46 beschrieben, kann sinngemäß aber auch auf den Fall 4-Spur Tonband angewandt werden.
Die Schichtdicke steht zwar in der ersten Gleichung drin, geht aber in das Endergebnis nicht ein.

Anders ist es natürlich beim "Print-Through" der Nachbar-Windungen des Bandes.

Besondere "Freude" macht Dreifachband, wenn es sich nach schnellem Vor- oder Rücklauf bei abruptem Stop-Versuch  durch Schlaufenbildung um eine Achse oder den Capstan wickelt.

MfG Kai
Nachtrag: Im Grunde erfordert Dreifachband eine andere Entzerrung wegen der "dünneren" Tiefton- Wiedergabe.
Das Ausmaß des Unterschiedes hängt allerdings von der Breite des Wiedergabe-Kopf-Spaltes ab. Der Unterschied dürfte bei sehr schmalen Spalten japanischer Köpfe geringer sein als bei breiten Spalten von Geräten für 19 ... 38 cm/s.
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#10
Also zumindest bei meiner Teac (gut, da haben wir wieder die angesprochenen japanischen Köpfe) ist die Basswiedergabe ganz normal, selbst bei Hiphop, HandsUp und House fehlt nichts an Bass. Dort merkt man das ja sofort wenn er fehlt, diesen Genres fehlt dann so gut wie alles.

Das Übersprechen zwischen den Wicklungen habe ich auch noch nie erlebt, aber das wird ja massiv auch vom Pegel abhängen, ich gehe bei so dünnem Band selten über 0 dB Peak. Dass man die nicht so zusättigen kann wie ein Studioband sollte ja klar sein.


Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
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Dreifachspielband: Orwo 130
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#11
(27.01.2023, 08:54)kaimex schrieb: Ich gehe mal davon aus, daß Timo in #3 das seitliche Übersprechen bei 4-Spur gemeint hat und nicht das Übersprechen vom darunter und darüber liegenden Bandabschnitt.

Genau so war's gemeint. Beitrag #2 klang für mich so, als sei das Spurübersprechen bei Dreifachspielbändern größer als bei dickeren Bändern, was mir neu gewesen wäre und mich gewundert hätte.

Ich habe nicht viel Erfahrung mit Dreifachspielband, aber unter den Typen, die ich bisher ausprobiert habe (Maxell UD18, BASF TP - näherer Typ unbekannt - und Agfa... PE66?) schien das Maxell klanglich auf meinen Maschinen (TEAC und Akai) das beste zu sein. Von den BASF hatte ich mal einen ganzen Stapel, von denen interessanterweise keins geschmiert oder sonstige Probleme gemacht hat.
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#12
Ich habe zweimal in meinem Leben Dreifach-Band gekauft, eins von BASF (TP18) und eins von AGFA (PE65) , in der zweiten Häfte der 60er Jahre.
Das Gerät (Uher Royal 784S) war auf flachen Frequenzgang mit BASF Doppelspielband getrimmt.
Mit Dreifachband hatte der Frequenzgang von den Höhen zu den Bässen eine leichte Abwärts-Neigung.
Wie Holger schrieb, geringere Aussteuerungsreserven im unteren Bereich und entsprechend geringere Dynamik.

Das mag aber heutzutage bei der Speicherung von aktueller Pop-Musik mit geringer Dynamik nicht so relevant sein wie vor 50 Jahren.

Ich habe dann nur noch Doppelspielband verwendet.

MfG Kai
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