A77 MK IV Geschwindigkeitsregelung
#1
Hallo, bin neu im Forum und hoffe ich mach alles richtig:-)
Ich hab eine Revox A77 MK IV mit der "neuen" Geschwindigkeitsregelung 1.077.724 (mit den integrierten Bausteinen).
Nach vielen Jahren prima Funktion ist die Geschwindigkeitsregelung ausgefallen, der Capstan ist gestanden.
Ich hab mal alle Elkos und das Poti auf der Regelplatine durch neue ersetzt. Resultat: der Capstan läuft wieder, aber zu schnell.
Keine Reaktion auf den Geschwindigkeitsschalter und das Poti.
Hab dann den Timer-IC202 (NE555) und den Leistungstransistor Q205 ersetzt, keine Besserung.
Hab dann mit dem Oszi die Prüfpunkte A-H angeschaut.
A-E schauen gut aus, allerdings ist natürlich die Frequenz an diesen Punktion zu hoch: T=350us an A und B, T=700us an C, D und E (alles in Betriebsart "fast").
An F ist kein Signal, permanent 0V. Dh der Timer NE555 kriegt ein vernünftiges Signal, am Ausgang kommt nichts raus. Die Komponenten in der Peripherie des NE555 hab ich geprüft,
kein offensichtlicher Fehler.
Wenn ich den NE555 nicht grad erst ausgetauscht hätte, würde ich sagen er ist kaputt.
Hat jemand eine Idee, was ich machen könnte?
Im Service-Manual heisst der IC202 "NE555 V". Den mit "V" hab ich nicht gekriegt, sondern den "NE555 DIP" von Reichelt. Sollte kompatibel sein, oder täusche ich mich da?
Wäre toll, wenn jemand im Forum einen guten Hinweis hätte!
Viele Grüsse
Bernhard
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#2
(23.01.2023, 18:45)dranreb2003 schrieb: Hat jemand eine Idee, was ich machen könnte?

Überprüfen, ob die Spannung an Pin 2  1/3 der Betriebsspannung unterschreitet.
Signal an Pin 6/7 des NE555 angucken.
Spannung an Pin 5 messen.
Was passiert, wenn du die Verbindungsstelle von R221, C215 & Pin 5 von IC201 über 4.7 kOhm mit der Betriebsspannung (21V) verbindest ?
Dito, wenn du die Verbindungsstelle von R227 & C219 & der Basis von Q204 über 4.7 kOhm mit der Betriebsspannung verbindest ?

MfG Kai
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#3
vielen Dank Kai,
- ja das Signal an Pin 2 unterschreitet 1/3 Vcc (ca 4,5V) für ca 15us in jedem Takt.
- an den Pins 3, 6, 7 lag Gleichspannung 0V, kein Signal
- an Pin 5 lag Gleichspannung, die erwarteten 2/3 Vcc (ca 9V)

Ich wollte dann die von Dir vorgeschlagene Messung machen: P5 von IC201 mit 21V verbinden, dabei bin ich auf einen ganz peinlichen Fehler gestossen: C215 war verpolt eingelötet. Ich hatte letzte Woche alle Elkos und die "Knallfrösche" ersetzt und alle anderen Kondensatoren ausgelötet und ausgemessen. Dabei hab ich die kleinen grünen Tantals nicht als Elkos erkannt und wieder eingelötet, weil die Kapazitätswerte ok waren. Und den C215 hab ich falsch rum eingelötet. Das hab ich jetzt korrigiert. Resultat: die Maschine läuft nur noch extrem langsam, fast Stillstand.

Jetzt geht die Suche wieder von vorn los. Wo würdest Du anfangen?

Viele Grüsse
Bernhard
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#4
Hallo,

Tantals nehmen Falsch-Polung übel.
Den würde ich durch einen 1 µF Folien-Kondensator ersetzen.
Dann kann man sicher sein, daß er sich ordentlich verhält.
Wie hoch ist die Spannung an G ?
Hat sie sich durch die Aktion verändert ?
Schau dir mal im Datenblatt des NE555 den typischen Spannungsverlauf  an Pin 6,7 an.
Das Unterschreiten von 1/3 der Betriebsspannung an Pin 2 soll den Timer triggern.
Dann sollte wohl an Pin 6,7 das typische exponentielle Umlade-Verhalten zu sehen sein.
Liegt da etwa ein Kurzschluß vor ,
oder ist die Widerstandskette R217--R218 unterbrochen ?
Hat der OpAmp das Löten an C215 überlebt ?

MfG Kai
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#5
Hallo Kai,
vielen Dank!
- Den 1uF Folienko muss ich noch besorgen. Muss also gar kein Elko sein?
- R217/218 sind ok.
- Op-amp ok? Wie kann ich das prüfen - oder siehst Du das an den Diagrammen?
Aufgrund Deiner Hinweise zum NE555 hab ich den nochmal ausgetauscht (ich hatte gleich 2 gekauft). Grosser Teil-Fortschritt: die Regelung reagiert jetzt auf den Geschwindigkeitswahlschalter. In der langsamen Geschwindigkeit (slow) lässt sich mit dem Poti auch die richtige Geschindigkeit einstellen (800Hz an Pin3 des NE555). Bei "fast" läuft die Maschine immer noch zu schnell, reagiert nicht auf den Poti und es gibt kein Ausgangssignal an Pin3 des NE555. Ich hab mal für "slow" und "fast" die gemessenen Diagramme fotografiert, siehe Anlage.
Hab zusätzlich die die Signale für Pin6/7 beigefügt; bei "fast" gibts da kein Signal.
Der Geschwindigkeitsschalter geht: 
Fast: AE1=0V, Basis von Q203=0V
slow: AE1=21,5V, Basis von Q203=0,7V

Viele Grüsse
Bernhard


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#6
Schön gemacht,
aber:
ist bei den beiden Bildern für (E) Unterkante bei 5V ?
Wie groß ist Ub des 555 ? (Pins 4 & 8)
Die sofortige kurzschlüssige Deutung wäre, daß die Pulse nicht weit genug runter gehen bei "Fast" (< Ub/3)
und deshalb den Timer nicht triggern.

MfG Kai
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#7
Wird Pin2, Triggern, weit genug auf low gezogen?
Kein trigger= kein high an Pin3.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#8
Hallo Bernhard,
nur OT, was ist das für ein Oszi der die Zeitbasis und den Spannungsbereich einblendet?

Gruß Jan
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#9

wir hatten vor Jahren mal so einen Fall mit untauglichen, nagelneuen 555-ern: Lazarus...


2023 dann Lazarus -III & IV (nach meiner internen Zählung, s.u.)... Bernhards IC 555 & seine ursprüngliche Platine befindet sich mittlerweile in meinem Sammelsurium... Seine Maschine läuft... Und Kai hat schon recht, wenn er bemerkt:

(22.07.2023, 14:55)kaimex schrieb: [...] Im Prinzip sollte die Geschwindigkeits-Regelung mit jedem dieser ICs funktionieren.
Es muß nur mal jemand heraus knobeln, was der "kleine Unterschied ist" bei denen, die es nicht auf Anhieb tun.

mfg Pit

PS 30.09.2023: eine Nullnummer hatten wir auch schon 2006: Lazarus-0 TD20A made by Tandberg; dazu: Tonkopfwechsel & more... Nützliches... Recycling...

Wie an anderer Stelle vermerkt, werden 'wir' die Lazarus-Thematik mit Marino Ludwig [Lu] vor Ort diskutieren, wenn wir das nächste Mal beisammensitzen. Die B-77 Steuerungen laufen, bei den A-77 Varianten gibt es die mysterösen Aussetzer, nach vielen, vielen Jahren. Im letzten link wird dann auch das Ergebnis eingeflochten werden, wenn es einmal eines geben wird...

Lazarus-Zählung:
I. 2013-2014 MartinF.
II. 2021 Dieter (war kein 'echter' Lazarus-Fehler, Tantal Geschichte) dafür gibt's im Faden das Lu-Paper [Lu]
III. 2023 Bernhard
IV. 2023 <hansi9990>

Holgi u.a. 2018 zur 555-Steuerung

©DK1TCP TD20A
(2024)  A-810 live-Reparatur;
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#10
Da sollte ein Tektronix 2445 oder 2455 sein . Nur warum steht Kanal 2 auf 50 Ohm Abschluß? Wenn man so mit diesem Kanal in einem hochohmigen Bereich der Schaltung misst bringt man sie "durcheinander".
Gruß Ulrich
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#11
Hallo,
wenn ich nun mal annehme, daß die untere Linie bei 0V liegt und das Scope auf 5V/Div eingestellt ist,
dann sollten die im Bild (E) "Fast" sichtbaren Pulse zum Triggern ausreichen.
Falls es 555er gibt, die das nicht tun, sollte man andere verwenden.

Fragen:
Was ist da auf dem Bild "Fast" (B) zu sehen ? Springt da der High-Pegel ständig zwischen 6 und 21 V hin und her ?

Laut Service-Manual soll der Pegel an (G) bei eingeschwungener Regelung etwa 13-14V betragen.
Wieso sind dann auf dem Bild (G) "Slow" 20 V zu sehen trotz Aussage "slow geht".

MfG Kai
Nachtrag: Was bedeutet die am oberen Bildrand eingeblendete Spannung ?
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#12
an Jan: das ist ein Tektronix 2445 150MHz Oscilloscope, uralt.
an Ulrich: ich messe im Kanal 2 nicht, der steht auf Ground und zeigt nur die 0V-Linie. im Kanal 1 messe ich DC und hab vorher den Kanal 1 auf die gleiche Nulllinie gestellt.

an Kai,
erstmal wieder vielen Dank!
Die untere Linie ist die 0V-Line, d.h. das Signal geht von 15V auf 0V und damit unter die untere Triggerschwelle von Vcc/3 (ca 4,5V). Ich hab das mal rausgezoomt, das E-Signal (Pin 2) liegt ca 13us unter 4,5V, habs aber nicht fotografiert.
Die Versorgungsspannung des NE555 (Pin 8) ist ca 14V.
Was ich noch nicht verstehe: bei fast und bei slow liegt an E ein Puls an, der für mehr als 10us unter Vcc/3 liegt. Bei slow krieg ich ein Ausgangssignal an Pin 3, bei fast nicht.

Viele Grüsse
Bernhard
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#13
Warum sieht "H" so komisch aus? Da fehlt doch eine Halbwelle?

Gruß Ulrich
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#14
Tatsächlich,
wieso ist mir das nicht aufgefallen ?

Da muß wohl mal die Gleichrichterbrücke überprüft werden.

MfG Kai
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#15
vielen Dank!
das mit der fehlenden Halbwelle war mir schon aufgefallen, ich wusste nur nicht was tun. Danke für den Hinweis - ich werde als nächstes die Gleichrichterbrücke prüfen.

Vorab an Kai,
ich hatte Deine Antwort #11 vorhin nicht gesehen. Du hast gut beobachtet. Bin gleich nochmal in den Keller.
- das komische Signal bei B fast kann ich mir nicht erklären. Nochmal nachgemessen, jetzt schauts vernünftiger aus (Anlage)
- 20V an G ist wohl auch ein Messfehler, sorry. Ich hab G nochmal für fast und slow nachgemessen (Anlage), jetzt schauts zumindest für slow besser aus.
Bin halt doch ein HW-Anfänger...


viele Grüsse
Bernhard


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#16
Hallo,
ich nehme an die Gleichrichterbrücke ist die D208 - BY159/400, richtig?
Ich hab sie ausgelötet. Wenn ich mit dem Multimeter den Widerstand zwischen allen Beinchenkombinationen in beiden Richtungen messe, ist er immer hochohmig (grösser als 150kOhm).
Ist die Brücke dann ok oder muss ich anders prüfen?
Falls defekt: ich kann den BY159 in keinem Versandshop finden. Gibts evtl einen verfügbaren Ersatztyp?
Danke und viele Grüsse
Bernhard
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#17
(25.01.2023, 18:54)dranreb2003 schrieb: Ich hab sie ausgelötet. Wenn ich mit dem Multimeter den Widerstand zwischen allen Beinchenkombinationen in beiden Richtungen messe, ist er immer hochohmig (grösser als 150kOhm).
Ist die Brücke dann ok oder muss ich anders prüfen?

Das mit dem Multimeter als Widerstandsmessung zu machen sollte ok sein.
Hat Dein MM keinen eingebauten Diodentester ?

Messung geht von den beiden ~ jeweils ein Mal nach + und ein Mal nach -.
Dabei muß eine Richtung hochohmig sein, die andere zeigt einen Widerstand, beim Diodentester irgendwas um 0,65V (Diodendurchlasspannung).
Wenn Du so immer hochohmig misst, dann ist der hin.

(25.01.2023, 18:54)dranreb2003 schrieb: Falls defekt: ich kann den BY159 in keinem Versandshop finden. Gibts evtl einen verfügbaren Ersatztyp?

Ein BY159/400 ist angegeben mit 400V/800mA. Jeder Gleichrichter mit mindestens diesen Werten paßt.
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
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#18
Das kann so nicht stimmen, denn dann wäre gar keine Halbwelle durch gekommen.
Entweder das Dioden-Paar rechts-oben links-unten oder links-oben rechts-unten (im Schaltbild) muß ok sein.

Ein Ohm-Meter zeigt nur Durchgang an, wenn die Mess-Spannung >0,65 V ist.

Als Ersatz kannst du auch vier 1A Dioden aus der 1N400x Serie nehmen.

MfG Kai
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#19
Hallo,
ich hab eine neue Gleichrichterbrücke besorgt, Typ B250C800. Genau die gleiche war übrigens schon verbaut anstelle des B159 lt Manual, hab ich jetzt erst gemerkt.
Aber - keine Änderung. Nach wie vor fehlen die Halbwellen sowohl bei "fast" wie auch bei "slow". Bei "slow" erreiche ich trotzdem die korrekte Geschwindigkeit, bei "fast" nicht.
Hat jemand eine Idee wie ich weitermachen sollte?
Viele Grüsse
Bernhard
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#20
(25.01.2023, 15:37)ManiBo schrieb: Wird Pin2, Triggern, weit genug auf low gezogen?
Kein trigger= kein high an Pin3.

Zeig doch endlich mal das Signal an Pin2.
Pin4 ist definitiv high?
Legst du Pin2 auf Masse muss Pin3 auf high gehen.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#21
Prüfe mit dem Oszillographen, ob zwischen Masse und Kollektor von Q205 bzw an C220 beide Halbwellen vorhanden sind.

MfG Kai
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#22
an Kai:
Nein, die unteren Halbwellen fehlen auch am Kollektor des Q205, und zwar in beiden Geschwindigkeiten. Soll ich Oszillogramme hochladen?

an Manibo:
das Signal an Pin 2 des NE555 ist weiter oben in den Oszillogrammen enthalten (Pin2=Messpunkt E): "24.1.23 Fast E" und "24.1.23 Slow E".
das Signal an Pin 3 ist auch in den Oszillogrammen enthalten: "24.1.23 Fast F" und "24.1.23 Slow F". Und bei beiden ist was faul. Wenn ich Pin2 an Masse lege geht (bei slow) das Rechtecksignal auf 0V und die Maschine läuft schneller.  

Viele Grüsse
Bernhard
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#23
Bei Fast E fehlt doch ein Triggerimpuls.
Deshalb ist bei Fast F auch kein high.
Wenn du Pin 2 auf Masse legst, muss der Ausgang auf high gehen.
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#24
Kommt an der Platine Wechselspannung an ?

MfG Kai
Nachtrag: Was soll "untere" Halbwellen heißen ?
Hinter dem Gleichrichter sollte es nur obere positive) Halbwellen hintereinander ohne Lücke geben.
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#25
an Kai:
ja, ich messe 120V Wechselspannung von blue E8 nach Black E7 (auf der Platine gemessen).

an Manibo
wenn ich Pin2 des NE555 an Masse lege, ist der Ausgang Pin 3 bei 0V. Sieht nach defektem NE555 aus? Ist allerdings schon der dritte. Bevor ich nochmal tausche, würde ich natürlich gern verstehen, warum die immer kaputt gehen.

viele Grüsse
Bernhard

an Kai zum Nachtrag: Du hast recht, ich hab mich falsch ausgedrückt. Ich sollte sagen: jede zweite Halbwelle fehlt.
Gruss
Bernhard
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#26
Was kommt an E4 an ?
Genauer gesagt, was kommt an E8 & E4 bezüglich Platinen-Masse an ?

MfG Kai
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#27
Hallo Kai,
E8 gegen Platinenmasse liegt nichts an (<1V AC),
ebenso E4 gegen Platinenmasse.
Motor läuft, zwischen E8 und E7 messe ich immer noch über 120V

Gruss
Bernhard
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#28
Das kann gar nicht sein,
dann wäre am Kollektor von Q205 auch nie was.

MfG Kai
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#29
Wie immer, ein Schaltbild würde helfen.
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#30
Hallo Kai,
ich hab die AC-Messungen die ich mit dem Multimeter gemacht habe nochmal wiederholt und nichts anderes gemessen.

Die Oszillogramme zeigen dann aber doch Signale, siehe Anlagen.
Q205, Collector, fast: Pulse von ca 75V (!) peak
Q205, Collector, slow: Pulse von nur ca 2,5V peak
An E4 bei slow ein nahezu-Rechteck von ca 1,5V pp
an E4 bei fast: sehr ähnlich wie bei slow, etwas anderes Tastverhältnis.
o je...

an Manibo:
ich hab nur das Schaltbild aus dem Servicemanual, darauf beziehen sich alle Bezeichnungen - oder meinst Du etwas anderes?

Danke und viele Grüsse
Bernhard

sorry jetzt hab ich im Text (nicht in den Bildern) slow und fast verwechselt.
Die hohe Spannung am Collector von Q205 ist in Betriebsart slow, die niedrige in fast.
-B


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#31
In den beiden Fotos zu Q205C stehen auf dem Bildschirm
bei FAST kleine Spannungen,
bei SLOW hohe Spannungen,
du schreibst das Gegenteil.
Was stimmt ?

Hat jemand eine Diode in Serie mit dem Motor geschaltet ?

Kannst du mal den Motor von E4 abklemmen und durch eine kleine Glühlampe (25W) zwischen E7 und E4 ersetzen ?
Kommen dann beide Halbwellen hinter dem Gleichrichter an ?

MfG Kai
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#32
Hallo Kai,
- du hast recht, ich hatte im Text slow und fast verwechselt. Die hohe Spannung liegt bei slow an, wie in den Bildern
- Diode in Serie mit dem Motor? ich sicher nicht
- für den Glühlampentest muss ich erst eine Glühlampe besorgen, hab nur noch LEDs im Haus. Melde mich dann

danke und viele Grüsse
Bernhard
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#33
Die Frage
"Hat jemand eine Diode in Serie mit dem Motor geschaltet ?"
war eine implizite Aufforderung, wenn möglich, zu prüfen,
ob der Motor von E7 nach E4 Wechselspannung oder nur Halbwellen weitergibt.

Die Spannung an E8 & E4 müßte pro Halbwelle zwischen -0.7V und positiver Spannung hin- und  her springen.
Auf deinen Fotos kann ich nicht erkennen, wo 0V ist.

Wie du an Manibo's Reaktion erkennen kannst, würde die Abbildung der Schaltung eventuell noch andere erfahrene Forianer motivieren, sich an der Fehlersuche zu beteiligen. Du kannst nicht erwarten, daß jeder ständig im Manual (falls überhaupt vorhanden) nachschaut, wovon die Rede ist.

MfG Kai
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#34
Wenn der Gleichrichter in Ordnung ist kann das doch nur noch ein eingebauter Fehler sein. Irgendeine Lötbrücke/ Kurzschluß eingebaut? Wenn man z.B. die "0 V" Leitung vom Trafo auf Schaltungsmasse legt passiert genau das, auf der Platine ist das E3, E7 und EJ1.

Gruß Ulrich
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#35
Hallo Ulrich,

wenn E7 durch eine Brücke an Masse liegt, dann wird jede negative Halbwelle des Trafo kurzgeschlossen.
Dann läge an E7-E8 kein 50 Hz Sinus, wie hier behauptet wurde.
Das würde sich dann auch anderswo mit Merkwürdigkeiten niederschlagen, wenn von 110V jede zweite Halbwelle kurzgeschlossen wird, es sei denn, die Diode in der Gleichrichter-Brücke wird sofort weggeschossen.

Merkwürdig an den letzten Oszi-Bilder ist noch, daß die Spannung am Q205 Kollektor höher ist als an den beiden Gleichrichter-Eingängen.
Das geht eigentlich nicht.

MfG Kai
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#36
Mit den ganzen Buchstaben und Zahlen ist doch Käse hoch3.
Schaltbild aus dem SM her und richtige Bauteilbezeichnungen.
Ausserdem wie Kai sagte hat nicht jeder ein SM. Ich hab keins.
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#37
alles klar, hier ist der Stromlauf


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#38
So:
Hausaufgaben:
1. Prüfe, ob zwischen E7 und Platinen-Masse ein Kurzschluß vorliegt.
2. Wieso ist die Spannung am Kollektor von Q205 bei Slow größer als an beiden Gleichrichter-Eingängen (E4 & E8) ?
Sind die Oszi-Bilder dazu korrekt ?

MfG Kai
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#39
Beim Schaltbild sollt man dann das noch dazu nehmen

   

Dort sieht man oben rot unterstrichen als 0 V bezeichnet die Schaltungsmasse, unten blau unterstrichen auch mit 0 V bezeichnet den Trafonullpunkt. Diese beiden Punkte sind nicht miteinander verbunden.
Beim messen sollte man auch den korrekten Bezugspunkt wählen, nimmt man den unteren Trafopunkt als Bezug (Oszimasse) misst man Gleichrichterausgang (Q205) auch nur eine Halbwelle obwohl es mit richtigem Bezug zwei sind.

Gruß Ulrich
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#40
Wenn E7 mit Platinen-Masse verbunden wäre, würde meiner Ansicht nach gar kein Strom durch den Motor fließen.
Da käme eher ein Kurzschluß von E8 in Frage.
Die Spannung an E8 gegen Masse ist wohl nicht nicht betrachtet worden.

MfG Kai
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#41

(28.01.2023, 17:48)ManiBo schrieb: [...] Ausserdem wie Kai sagte hat nicht jeder ein SM. Ich hab keins.  [...]

Einfach downloaden, siehe meine Signatur. Sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben...

Ersatzlink...

©DK1TCP
(2024)  A-810 live-Reparatur;
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#42
Und hier noch die Soll-Signalformen an den Testpunkten A-H aus dem Servicemanual.
Die Bezeichnungen meiner Oszillogramme weiter oben beziehen sich auf die Namen der Testpunkte (A-H).

Dabei ist mir aufgefallen, dass bei den Oszillogrammen grundsätzlich was faul ist.
Beispiel A slow: lt Manual solll die Schwingungsdauer 2T sein, das wären für die 1.007.024-Version also 2500us.
Das Oszillogramm zeigt aber 635us. Läuft der Capstan also um den Faktor 4 zu schnell? Bin ganz verwirrt.
Beispiel A fast: hier zeigt das Oszillogramm 350us statt 1250us.
Ich hatte ja gemeint, dass die Maschine bei slow richtig läuft, zumindest lässt sich mit dem Poti die korrekte Frequenz lt Manual einstellen, nämlich 800Hz an Pin3 des NE555 (Bei  "fast" läuft die Maschine zu schnell, reagiert nicht auf den Poti und es gibt kein Ausgangssignal an Pin3 des NE555.) Langsam hab ich Zweifel ob die Maschine bei slow wirklich richtig läuft.

So, heut hab ich leider keine Zeit mehr, ich mach dann morgen weiter.
(Kai, die 25W Glühbirne hab ich schon besorgt).

Viele Grüsse
Bernhard



[Bild: UcMxFIBBKBRCARSAQSgR0gkIHiDpiUJCYCiUAikA...VORK5CYII=]
Lt Manual soll die Dauer einer Schwingung 2T sein,


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#43
An den Messpunkten C oder D hat man bei 9,5 cm/s 400 Hz, bei 19 cm/s 800 Hz.

MfG Kai
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#44
danke Kai!
bin doch noch mal schnell in den Keller:
1) hab im ausgeschaltenen Zustand den Widerstand von E8 gegen Masse gemessen: 47kOhm (also kein statischer Kurzschluss an E80
2) Messpunkt C: die Periode des Signals ist laut Oszillogramm oben 1207us, also etwa 800Hz. d.h die Maschine läuft bei "slow" doppelt so schnell wie sie soll.
ich muss weg
viele Grüsse
Bernhard
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#45
Da passt in der Tat irgendetwas nicht zusammen. Messe doch mal bitte den Durchmesser der Tonwelle,  nicht das du versucht eine langsame A77 (4,75 cm/s und 9,5 cm/s) auf die Geschwindigkeit einer "normalen" A77 abzugleichen.

Gruß Ulrich
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#46
Die Tachos liefern bei allen "normalen" Revox-Maschinen mit 2 Geschwindigkeiten 800Hz bei slow und 1600Hz bei fast. Bei fast wird jeder zweite Tachoimpuls unterdrückt, sodass sich als "Synchronfrequenz" am Ausgang des NE555 immer 800Hz einstellen (so die Schaltung und Regelung funktioniert), mit einem Tastverhältnis von genau 50% (Messpunkt F). Lest mal Abschnitt 5.10 vom Service Manual, da ist genau beschrieben, wie die Regelung im Detail funktioniert bzw. funktionieren soll. Ich würde auch mal die Versorgungsspannung des NE555 checken (12...13V), das ist da etwas abenteuerlich mit Vorwiderstand R219 realisiert. Nicht dass Dir die Teile dadurch kaputt gehen. Der NE555 hält nämlich nur eine Versorgungsspanung von 16V aus und die Schaltung wird mit 21V versorgt.

Viele Grüße
Volker
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#47
Hinter dem Vorverstärker des Tachos sitzt ein Flip-Flop aus zwei Transistoren, der die Frequenz halbiert.
Dessen beide Ausgänge sind mit C & D markiert.

MfG Kai
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#48
Genau und die Vorderflanke triggert dann den NE555, der am Ausgangs einen Impuls fester bzw. einstellbarer Länge erzeugt (Monoflop) dadurch wird die Frequenz wieder auf 800Hz verdoppelt. Regelziel ist Tastverhältnis 50% am Ausgang, Hightphase ist fix durch die NE555 Impulslänge, die Lowphase hängt von der (heruntergeteilten) Tachofrequenz ab.

Viele Grüße
Volker
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#49
Die Messungen in Beitrag 5 zeigen an Punkt "A" Low Speed 635 µs und an Punkt "D" 1270 µs, an beiden Punkten die doppelte Frequenz. Der Regelbereich der Elektronik reicht aber für eine Verdoppelung der (hohen) Geschwindigkeit nicht aus.
Irgendwas stimmt hier zusätzlich zu der fehlenden Halbwelle nicht. Messfehler, Fehlabgleich oder was auch immer.

Gruß Ulrich
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#50
(29.01.2023, 12:52)fostex schrieb: Genau und die Vorderflanke triggert dann den NE555, der am Ausgangs einen Impuls fester bzw. einstellbarer Länge erzeugt (Monoflop) dadurch wird die Frequenz wieder auf 800Hz verdoppelt.

Nicht ganz:
Bei FAST wird von einer Flanke pro Periode getriggert. Dadurch bleibt es bei der Eingangs-Frequenz.
Bei SLOW wird von beiden Flanken getriggert. Dadurch wird die Frequenz verdoppelt.

Die Capstan Speed Control ist bei A77 Mk IV und B77 Mk I & II fast gleich.
Bei der B77 Mk I wurde die "Klemmung" am negativen Eingang von IC2 anders ausgeführt.
Bei der B77 Mk II wurde außerdem der Vorwiderstand in der Versorgung des NE555 von 820 Ohm auf 560 verringert und eine 15V-Zenerdiode parallel zum IC gelegt und der Sieb-Kondensator von 47 auf 22 µF reduziert.
[Normalerweise "geistert" die Betriebsspannung des NE555 bei der A77 bei 12...13 V rum. Eine 12V Zener-Diode wäre bei etwas verkleinertem Vorwiderstand sinnvoller. Allerdings geht die Betriebsspannung sehr wenig in die Pulsdauer des NE555 ein. ]
Vor Eingang 2 des NE555 wurden 2 zusätzliche Dioden gelegt und ein Widerstand nach +, die vermutlich verhindern sollen, daß der Eingang negative Spannungsspitzen verpaßt bekommt.

MfG Kai
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