Suche BDA zur Technics SA-K6 Tapedek-Radiokombi
#1
Mahlzeit...

Ich bin nicht sicher, ob ich hier im Forum schonmal geschrieben habe und wenn, ist das wohl sehr lange hehr. Big Grin
Ursprünglich habe ich ja bis etwa 2003 viele große Bandmaschinen restauriert.

Nachdem ich "die Tage" ein paar "ordentliche" Tapedecks ( CT-S610, CT-959, Kenwood KX-1100HX usw) restauriert habe, habe ich mich noch eines alten Dingens angenommen, ein Technics SA-K6, welches mechanisch nur noch am klackern war. Die Gummis waren am Ende, wer hätte das gedacht.... Big Grin 
In meinem vor Jahren angelegten Fundus an Gummis (einige Hundert Stück) fanden sich passende und nachdem ich noch einen Konstruktionsfehler (geplante Obsoleszenz?) gefixt hatte, spielt das Teil wieder wie am ersten Tag.
Nun, doch nicht ganz!
Die Aufnahmefunktion startet nicht Huh 
Drückt man auf Record startet es zunächst in die Pausefunktion und eigentlich sollte mit Druck auf die Play-Taste die Aufnahme starten. Doch das genau passiert nicht.
Leider liegt mir nur das Englische Servicemanual vor (habe ich auch in den Downloadbereich hochgeladen), in diesem ist die Bedienung nur rudimentär beschrieben.
Etwas irritiert bin ich über diese "Synchrofunktion", dabei startet die eigentliche Aufnahme erst, wenn der angeschlossene (Technics) Plattenspieler ein Signal an eine hintere Buchse ausgibt. Doch eigendlich sollte diese Funktion bei Aufnahmen von Tuner oder Aux deaktiviert sein.

Vielleicht erklärt ein "Deutsches" Handbuch das besser, habe ich aber nicht.

Real werde ich wohl kaum damit Aufnahmen machen, dafür habe ich ja potentere Decks, doch mich stört es immer, wenn eine Funktion nicht geht.
Das Technics soll oben in meine Werkstatt einziehen, dafür taugt es allemal noch. Es war mein erstes mit Mikroprozessorsteuerung und kam gebaucht irgendwann vor der Wende(?) ins Haus. Darum hat es noch einen Ehrenplatz, anderes Kassetten-Geraffel liegt längst auf dem Wertstoffhof Big Grin

Also, hat vielleicht irgendwer so ein Teil oder eine Bedienungsanleitung?

Old-Papa
Zitieren
#2
Hallo
Ich hab ein SA-K6L grad zerlegt auf dem Tisch, da der Balance-Regler Kontaktprobleme hat.
Eine Bedienungsanleitung habe ich leider auch nicht, zu Deinem Problem mit der Aufnahme kann ich im Moment leider nichts sagen und auch nichts ausprobieren wegen der Zerlegung.
Interessanterweise sind bei meinem die Antriebsriemen noch original und funktionieren ordentlich. Zwar nicht mehr ganz straff, aber ausreichend. Am Zählwerk hängt ja noch ein Optosensor, der Zählwerksriemen muss also auch funktionieren.
Aus Interesse: Welchen Konstruktionsfehler hast Du noch entdeckt? Vielelicht muss ich da auch noch nachschauen. Danke vielmals zum Voraus.
Als Nebenschauplatz will ich noch das Power-Lämpchen (Kassettenfachbeleuchtung) gegen LED austauschen.
Viele Grüsse, Sebastian
Zitieren
#3
Hallo,

ein schönes Gerät, mit dem ich frühe Kindheitserinnerungen verbinde. Ich glaube, es war das einzige Cassettengerät in meinem Umfeld, bei dem die Laufwerkstasten nicht mechanischer Art ("piano key"), sondern als Drucktasten ausgeführt waren, und es war also immer was Besonderes, wenn ich mal dran rumdrücken durfte Smile

Das Gerät selbst habe ich nicht (es ist nicht mehr in der Familie, und bisher konnte ich der nostalgischen Versuchung widerstehen, mir selbst wieder eins zu kaufen), allerdings habe ich Lautsprecher aus derselben Ära hier, die SB-F3.

Die Serviceanleitung habe ich auch bei Hifiengine finden können, da steht zwar "en", aber einige Seiten darin sind auf Deutsch.

Habe ich deine Fehlerbeschreibung wie folgt richtig verstanden: du kommst manuell zwar in die Aufnahmepause, aber kannst die Aufnahme nicht manuell starten; wenn du aber einen Plattenspieler mit Synchronkabel anschließt, dann läßt sich die Aufnahme vom Plattenspieler starten und pausieren, und zwar unabhängig davon, welche Eingabequelle gewählt wurde?

Falls ja, dann wage ich einen Schuß ins Blaue: kann es sein, daß Q406 defekt ist? Das ist der Transistor, über den die Synchrobuchse mit dem Logik-IC verbunden ist, und dessen Basisspannung vom "Phono"-Eingangswahlschalter mitgeschaltet wird. Welche Spannung liegt denn an Pin 11 ("SYNCHRO DET") von IC402? Wenn da aus irgendeinem Grund ≥5V anliegen, bedeutet das wohl "synchro recording in 'stand-by'", was erklären könnte, warum das Deck dich die Aufnahme nicht starten läßt.

Viele Grüße
Moritz
Zitieren
#4
(19.01.2023, 15:09)ser schrieb: Hallo
....
Interessanterweise sind bei meinem die Antriebsriemen noch original und funktionieren ordentlich. Zwar nicht mehr ganz straff, aber ausreichend. Am Zählwerk hängt ja noch ein Optosensor, der Zählwerksriemen muss also auch funktionieren.
Aus Interesse: Welchen Konstruktionsfehler hast Du noch entdeckt? Vielelicht muss ich da auch noch nachschauen. Danke vielmals zum Voraus.
Als Nebenschauplatz will ich noch das Power-Lämpchen (Kassettenfachbeleuchtung) gegen LED austauschen.

Mein Flachriemen war zwar noch irgendwie machbar (nach Reinigung), doch da ich welche in den Kouverts hatte.... Der Zähler- und der "Reelriemen" waren aber ausgeleiert. (Ja, ich lagere Riemen wegen der Gummipest immer in Briefkouverts)
Konstruktionsfehler ist ohne Fotos schwer zu beschreiben (hatte keine gemacht), der "Einrasthebel" (Teilnummer 158) hat zwei winzige Stifte an einem Ende. Einer gibt das Halbzahnrad für FF frei, gleichzeitig ist der zweite nach unten in eine winzige Öffnung im Chassis gerichtet. Soweit, so gut... Doch der Anzugsmagnet ist etwa 1mm zuweit nach rechts montiert und der Ankerweg wird nur durch den unteren kleinen Stift (ca. 0,5mm Durchmesser) in der Chassisöffnung begrenzt. Das funktioniert eine ganze Weile, doch irgendwann ist er ab oder zumindest (wie bei mir) soweit abgenutzt, dass der Hebel (Teil 158) sich unter dem Halbrad verklemmt. Folge: Selbst bei "Stopp" kullert der Aufwickeldorn mit voller Drehzahl weiter. Wenn man den Anker wieder händisch wegflipp oder mal herzhaft auf das Gerät kloppt ist wieder Ruhe.
Ich habe zwei Maßnahmen durchgeführt:
1. Den Magneten demontiert und den Anker rausgezogen, dann beide Befestigungsbohrungen auf etwa 3mm aufgebohrt. Zusätzlich noch etwas als Langloch gefeilt, so kann man den Magneten weiter nach links schieben und er begrenzt den Anzugsweg des Hebels 158.
2. Da sich der Hebel noch immer etwas nach oben verklemmte (muss sich duch die jahrelange Zwangslage etwas verzogen haben) habe ich mit einem winzigen Stück Federbronze, befestigt mit der in der Nähe liegenden Schraube, so angeordnet, dass der Hebel immer ganz schwach Richtung Chassis gedrückt wird.

Ist schwer zu beschreiben, doch funktioniert bestens.

Old-Papa
Zitieren
#5
(19.01.2023, 16:00)Joseph von Arimathäa schrieb: Hallo,

Die Serviceanleitung habe ich auch bei Hifiengine finden können, da steht zwar "en", aber einige Seiten darin sind auf Deutsch.

Habe ich deine Fehlerbeschreibung wie folgt richtig verstanden: du kommst manuell zwar in die Aufnahmepause, aber kannst die Aufnahme nicht manuell starten; wenn du aber einen Plattenspieler mit Synchronkabel anschließt, dann läßt sich die Aufnahme vom Plattenspieler starten und pausieren, und zwar unabhängig davon, welche Eingabequelle gewählt wurde?

Falls ja, dann wage ich einen Schuß ins Blaue: kann es sein, daß Q406 defekt ist? Das ist der Transistor, über den die Synchrobuchse mit dem Logik-IC verbunden ist, und dessen Basisspannung vom "Phono"-Eingangswahlschalter mitgeschaltet wird. Welche Spannung liegt denn an Pin 11 ("SYNCHRO DET") von IC402? Wenn da aus irgendeinem Grund ≥5V anliegen, bedeutet das wohl "synchro recording in 'stand-by'", was erklären könnte, warum das Deck dich die Aufnahme nicht starten läßt.

Viele Grüße
Moritz

Hallo,

zunächst konnte ich überhaupt nichts aufnehmen. Dann habe ich in die rückseitige "Sync-Buchse" ein paar mal einen Stecker gestöpselt und wieder gezogen (3,5mm Klinke), der innere Umschalter könnte ja gaga sein.
BINGO! Das war wirklich so, nun kann ich (wenn ich Phono auswähle) auch die Aufnahme starten.
Doch eben nur bei Phono, der Rest (AM, FM, AUX) noch immer nicht. Das Schaltbild an Q406 ist etwas verwirrend, an allen drei Pins soll immer das gleiche Potential liegen (s. Foto), das halte ich für nicht möglich, es ist auch nicht so. Direkt am Emitter passt das zu den Angaben.

   

Weiter habe ich noch nichts vermessen.

Das Servicemanual habe ich seit gut 25 Jahren in Papier, damals für teuer Geld beim Lange in Berlin gekauft. Leider hat Lange das ziemlich rigoros auf A4/A3 zerschnitten, zumindest in den Schaltplänen fehlt was. Diese werde ich nochmal (dann in Farbe) ausdrucken und zusammenkleben.

Old-Papa
Zitieren
#6
Vielen Dank für die Darstellung des Konstruktionsfehlers.
Das Fehlerbild habe ich zum Glück nicht, klingt aber kompliziert genug...
Ist die betreffende Mechanik hier im Anhang dargestellt? Kann es sein, dass die Teilnummer 156 statt 158 ist? Den Arm / Hebel habe ich rot eingekringelt.
   
Viele Grüsse, Sebastian
Zitieren
#7
Ja, das ist das Teil, könnte aber auch 153 sein.
Im Bild kaum zu sehen sind die beiden "Stifte" nach oben und unten.

Old-Papa

Hier noch ein Bild mit den beiden "Öffnungen", in die jeweils ein Stift reinragt.
Bei mir war eben an der FF-Seite der Weg zum Anker vom Magneten größer als der Spielraum in dieser Öffnung zuließ. Den Stift hat es langsam abgenuddelt.

   
Zitieren
#8
So, es ist vollbracht!

Wie das?

Zunächst habe ich mir den Schaltplan komplett in A4-Schnipseln ausgedruckt und zusammengeklebt.

   
Die entstandene Tapete dann auf dem Küchentisch ausgebreitet und die Leitungsführung verhirnt.

   
Nachdem ich zu keinem tragfähigen Ergebnis gekommen bin, habe ich T406 durch einen R mit 1k ersetzt. Diese Phono-Sync-Funktion benötige ich nicht, habe ja keinen passenden Player.
An T406 wird bei eingeschaltetem "Phono" die Betriebsspannung über R485 und R486 geteilt an dessen Basis gelegt, er schaltet die am Emitter liegenden 2,5V zum Pin11 des Logikcontrol-ICs durch. Dieser ist Recordbereit und gibt intern irgendwie die Playtaste (bzw. deren Port zum Magneten) frei.
In allen anderen Stellungen des Eingangswahlschalters hängt die Basis über R485/486 auf Masse, T406 sperrt. Das hat aber zur Folge, dass Pin11 vom Logik-IC in der Luft hängt und hochohmig gemessen auf etwa 4,3V floatet.
Entweder er ist intern irgendwie gaga oder ich habe noch irgendeine Windung im Schaltplandrahtverhau übersehen.

Zumindest funktioniert jetzt alles bis auf die (für mich sinnlose) Sync-Fuktion zum Plattenteller.

   
Realisierte Variante. Cool Der Ordnung halber den rausgepusselten T406 "beigelötet", so geht er nicht verloren und kann bei Bedarf (und Schaltungserleuchtung) wieder eingelötet werden.

Old-Papa
Zitieren
#9
(19.01.2023, 21:47)Old-Papa schrieb: Ja, das ist das Teil, könnte aber auch 153 sein.
Im Bild kaum zu sehen sind die beiden "Stifte" nach oben und unten.

Old-Papa

Hier noch ein Bild mit den beiden "Öffnungen", in die jeweils ein Stift reinragt.
Bei mir war eben an der FF-Seite der Weg zum Anker vom Magneten größer als der Spielraum in dieser Öffnung zuließ. Den Stift hat es langsam abgenuddelt.

Alles klar, danke. Das Hebelchen 153 könnte für "rew" rückwärts spulen und das Hebelchen 156 für "f. f." vorwärts spulen zuständig sein. Ich hab mein Laufwerk nicht so weit zerlegt, kann mir die Stifte an den Hebelenden also nicht ansehen. Ich hoffe, ich komme auch nicht in die Verlegenheit, das mal auseinandernehmen zu müssen.
Viele Grüsse, Sebastian
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste