Bandmaterial - wenn ab Werk der Inhalt schon nicht zur Verpackung passt.
#1
Tongue 
Hallo Zusammen,

Ich habe mir mal 4 neue Pancakes mit LPR90 von RTM bestellt.
Heute kam das Paket an und auf dem ECO-Pack steht LPR35.
Auf der Rückseite findet sich dann ein Aufkleber der auf LPR90 verweist.

[Bild: mobile.26mid6u.jpeg]

[Bild: mobile.27i1crw.jpeg]

Da ich eh gerade am sortieren meines Fundus bin, ist mir ein AGFA Band in die Hände gefallen, welches auch nur mit Anpassung zur Verpackung passen wollte.

[Bild: mobile.28oyiml.jpeg]

[Bild: mobile.30fcigd.jpeg]

Scheint so, als hätte AGFA das PEM269 in den Hüllen vom PEM268 ausgeliefert.
Auf dem Deckel hat man es noch gekonnt überklebt, im Inneren ist noch der Einleger vom 268 drin.
Das Band ist laut Vorlaufband ein PEM269.
Da ich es seinerzeit nicht neu gekauft habe, im Gegensatz zum LPR90 oben, sind das aber nur Vermutungen.

Gruß Steffen
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#2
Hallo!

(17.01.2023, 21:57)Steffen87 schrieb: Hallo Zusammen,

Ich habe mir mal 4 neue Pancakes mit LPR90 von RTM bestellt.
Heute kam das Paket an und auf dem ECO-Pack steht LPR35.
Auf der Rückseite findet sich dann ein Aufkleber der auf LPR90 verweist.

Wo hast du das bestellt? Bei Thomann? Das sind bestimmt keine LPR90 sondern LPR35! RTM beschriftet die Kartons mit Sicherheit nicht falsch. Du kannst ja mal die Chargennummer vom Karton mit der auf den Klebestreifen vergleichen, die sind bestimmt gleich.
Bei Thomann kommt es immer mal wieder vor, dass die was falsch katalogisieren. Ich habe auch schon mal LPR35 bestellt und LPR90 bekommen. Da war's mir egal, weil LPR90 teurer ist, aber in deinem Fall wurde dir das günstigere Produkt geschickt. Ich würde das baldmöglichst reklamieren. Der Aufkleber stammt von Thomann und zeigt die Bestellnummer des LPR90. Nur hat der Lagerist da einen Fehler gemacht und damit ein LPR35 belabelt. Die Bänder sehen leider alle gleich aus, wenn man da nicht genau hinsieht, ist das schnell falsch einsortiert.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#3
Hallo Wayne,

wenn ich so drüber nachdenke, dann fürchte ich fast du hast recht.  Big Grin
Ich schaue mir heute Abend mal die Nummern auf den Aufklebern auf dem Band an.
Das der Aufkleber auf dem Karton vom Thomann ist und nicht von RTM, darauf bin ich nicht gekommen, klingt aber logisch.
Reklamieren werde ich jetzt aber wegen 4x 2€ nicht, da ist das Klebeband fürs Paket ja schon fast teurer und am Ende ist das LPR35 genauso gut verwendbar für mich.
Ich werde Thomann aber mal anschreiben, als ich mal etwas im Paket hatte das ich nicht bestellt hatte (zusätzlich zu meiner vollständigen Lieferung) und ich es zurück gesendet hatte, haben sie mir zum Dank eine 30€ Gutschrift geschenkt. Vllt springt jetzt auch was dabei raus, wenn nicht ist es eine Anekdote wert und gut ist.  Tongue

Gruß Steffen
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#4
ein wenig OT:
haben die Chargennummern bei RTM eigentlich noch den gleichen Syntax wie bei BASF, Emtec und (NL-) RMG?
Einen Buchstaben für die Gussmaschinennummer gibt es wohl nicht mehr.
Wenn ja, dann müssten die oben gezeigten LPR mit der 215207 ja von der 21. KW 2015 sein.
Ich dachte jedoch, dass die französischen LPR-Bänder von Mulann im RTM-Design erst 2016 auf den Markt kamen?

Ich selbst habe nur ein französisches Pyral / RMG LPR35 und jenes hat die 419015, müsste jedoch etwa von 2014, 2015 oder 2016 stammen.
Vielleicht ist ja nun die erste Ziffer das Jahr?

Schöne Grüße
Frank
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#5
Hallo Frank!

RTM benutzt, wie schon vorher Mulann und RMG, die Syntax von Agfa. BASF Magnetics bzw. EMTEC hat das nach der Zusammenführung von Agfa übernommen, zumindest bei den Bändern, die aus München kommen. Dabei ist die erste Ziffer das Jahr, die beiden folgenden die KW. Bei 21507 bedeutet das KW15 2022, dein LPR35 dementsprechend KW19 2014. Der Buchstabe für die Gussmaschine fehlt, ja.

Siehe dazu auch hier. Das Thema ist leider bisher nur unzureichend aufgeklärt.
Grüße,
Wayne

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#6
Hallo Wayne,

Dankeschön.
Das gilt also auch für alle BASF-Bänder im grauen Karton der 90er Jahre, welche ja aus München stammen?
Jetzt weiß ich nicht mehr so recht, wie ich darauf kam, dass die dritte Stelle das Jahr kennzeichnet. Blush
Und ja, stimmt, auch bei RMG (NL) fehlte bereits die Maschinennummer.
Interessant auch, dass in Avranches bereits im Frühjahr 2014 produziert wurde. Ich hatte mir, analog zu den beginnenden Diskussionen im Forum, mir ca. Ende 2014 abgespeichert.
Jedoch habe ich hier mehrere Oosterhouter LPR35 mit der Chargennummer 063407. Undecided 63.KW in NL?  Confused

Schöne Grüße
frank
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#7
Hallo Frank!

Das Münchner Werk gehörte ja vorher zu Agfa, und ging dann, nachdem die Magnetbandsparten von Agfa und BASF 1991 ausgegliedert und fusioniert wurden in die BASF Magnetics GmbH über (welche dann nach dem Verkauf von BASF 1996/97 zur EMTEC Magnetics GmbH wurde). Und ich denke in München hat man einfach die bisherigen Prozesse beibehalten.

Die Spulentonbandproduktion wurde ja dann von Willstätt nach München verlagert, so dass dort auch ehemalige BASF-Typen hergestellt wurden. In Willstätt konzentrierte man sich eher auf Consumer- und Videobänder (primär für Kassetten), wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob nicht in München auch noch Kassettenbänder produziert wurden. Sofern dürfte das auch für BASF-Bänder aus den 90ern gelten.

RMGi hat meines Wissens die Bandproduktion 2012 eingestellt und wurde von Pyral gekauft. Im gleichen Jahr ging die Produktion dann noch nach Avranches, Frankreich (wo sie heute noch ist), was aber damals noch zu Pyral gehörte. Interessanterweise gehörte das Pyral-Werk in Avranches schon in den 80er Jahren zu BASF und ging mit in die BASF Magnetics GmbH bzw. EMTEC Magnetics GmbH über, in der es bis zur Liquidation 2004 verblieb. Hier schließt sich der Kreis wieder.

Pyral wurde dann 2015 von Mulann gekauft, die führten später den Markennamen "Recording The Masters" (ab ca. 2016/17) für Audiobänder ein und gingen letztes Jahr insolvent. Nachdem Einstieg eines Investors heißt das jetzt "RTM Industries SAS" und die Fertigung ging mit reduziertem Portfolio und Preiserhöhungen weiter.

Wie man sieht, ist die Magnetbandfertigung in den letzten 20 Jahren geprägt von Insolvenzen und Verlagerungen. Und ich vermute die letztes Jahr war auch nicht die Letzte. Sollte das Werk in Avranches irgendwann geschlossen werden, wird das vermutlich endgültig das Ende der ehemaligen BASF-Bandtypen bedeuten. LPR35 hält sich ja wacker, fast schon 50 Jahre, wenn man die Pause zwischen 2004 und 2007 abzieht. Aber wie sagt man so schön: Totgesagte leben länger.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#8
The_Wayne schrieb:Aber wie sagt man so schön: Totgesagte leben länger.

wollen wir es hoffen, lieber Wayne. Cry

Danke für die tolle historische Darstellung seit den 90ern! Smile

Ich hatte angenommen, dass es nach dem Oosterhouter Aus in 2012 auch eine 1-2jährige Pause vor dem Anlauf in Avranches gab. Das ist dann wohl ein Irrtum. Ich hatte bei meinen LPR-Recherchen in diesem Forum auf die erstmalige Erwähnung von Pyral oder Avranches geschaut, und das war wohl erst Ende 2014...

Ich habe bei der Recherche nun auch zum ersten Mal die Bedeutung des Markennamens EMTEC gelesen. Er bedeutet "European Multimedia Technologies".

Mit meiner "unstimmigen" RMG-Chargennummer bin ich allein? Postet doch mal Eure RTM-Chargennummern mit Kaufdatum...

Schöne Grüße
Frank
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#9
Hallo Zusammen,

erstmal vielen Dank für die interessanten Diskussionen in diesem Faden.  Tongue

Ich habe mal ein Foto vom Klebeband an Bandanfang gemacht:

[Bild: mobile.312ncf8.jpeg]

Die 215207 vom Karton findet sich auch wieder.
Zusätzlich beginnt das Ganze mit 8035 … ob die 35 generell das LPR35 kennzeichnet?
Jetzt müsste man mal ein neues LPR90 zum Vergleich haben.  Big Grin

Eine Rückmeldung von Thomann liegt auch vor:

[Bild: mobile.32vhcud.jpeg]

Gruß Steffen
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#10
(20.01.2023, 15:17)kesselsweier schrieb: Mit meiner "unstimmigen" RMG-Chargennummer bin ich allein? Postet doch mal Eure RTM-Chargennummern mit Kaufdatum...

Nein, tatsächlich nicht. In der Bändertauglichkeitsliste sind ja ein paar RMG- und RTM-Chargennummern aufgeführt. Auch ich habe aus meinem eigenen Bestand zwei RMG LPR35 mit den Chargennummern "061603 34520" und "062605 34511" eingetragen.
Ich nehme mal an, die Stammen aus 2010, aber die Kalenderwoche lässt sich daraus nicht ablesen. Bei den bisher eingetragenen RTM-Nummern ist diese Unstimmigkeit nicht zu finden.

Theoretisch könnte das ein IT-Fehler sein, wo der Zähler falsch implementiert wurde. Vielleicht zählte der nach erreichen der 52. Kalenderwoche einfach weiter. Dann würden die Bänder aus 2011 stammen. Ist aber eine Mutmaßung.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#11
Guten Abend Steffen,
beim überfliegen hier fällt mir auf: Du würdest das 35 auch anstelle des 90er behalten ...
ist Dir bewußt das das 90 auf der Basis der Formel des SM900 entstanden ist und das 35 auf der Basis des SM911
hierfür wären also unterschiedliche Einmessungen der Maschine sinnvoll
vlt. ist Dir das alles längst klar? dann war mein Komentar überflüssig?

besten Sound vom Senkel - wünscht Ralf
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#12
Hallo Ralf,

die Unterschiede zwischen LPR90 und LPR35 sind mir bewusst.
Da sich der BIAS der Tandberg von außen problemlos einstellen lässt, ist die Verwendung unterschiedlicher Bänder auf der Maschine aber kein Problem.
Bestelle ich mir einen neuen oder alten Schwung Bänder (egal wie viele), dann stelle ich den BIAS der Tandberg via NAK T-100 genau darauf ein, dass geht eigentlich recht schnell.
Dabei fällt auch eine zum Teil bemerkenswerte Streuung innerhalb der Typen auf.
Die notwendige Vormagnetisierung für LPR35 unterscheidet sich zum Teil merklich über die Produktionsjahre (vor allem die letzten 10 Jahre unter RMG, Pyral, Mulan …).
Wird es nicht zu exotisch mit dem Material, dann kommt man mit der Methode ganz gut hin, ein Eingriff in den Aufnahme- und Wiedergabeequalizer oder den Aufnahmepegel ist da nicht notwendig (ist generell auf das aktuelle LPR35 justiert und funktioniert auch mit LPR90 bestens).
Die Differenz zwischen Vorband- und Hinterbandpegel sieht man bei der Kontrolle der Vormagnetisierung via Software auch ganz gut und kann dies beim aussteuern berücksichtigen.

Gruß Steffen
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