Inflation
#51
Dann sollten wir es mit Joschka Fischer halten. Der wurde nach seiner liebsten Regierungsform gefragt: „Anarchie! Mit einem starken Anarchen an der Spitze“ …
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#52
Auch ne klasse Reaktion.
Wenn die eigene Ansicht nicht geteilt wird, kann der Andersdenkende nur "Anarch(ist)" sein.
Sehr schlüssig.
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#53
(25.07.2023, 09:47)Sonicman schrieb:
(25.07.2023, 06:39)PeZett schrieb: ... Was mich bei der ganzen Sache ein wenig "stört" ist unsere bornierte Politik, die noch immer wie eine Monstranz die Mär von "einer der grössten Volkswirtschaften der Welt" vor sich her trägt und Geld verschleudert, statt sich in Demut ins Kämmerlein zu verziehen, um die Hausaufgaben zu erledigen. ...

Wir leben in einer Demokratie und unsere Politiker sind die, die wir mehrheitlich gewählt haben. Die Aussage müsste also lauten: "... sind unsere bornierten Wähler, die noch immer die Mär ..."

Ich kann nicht erkennen, dass in Deutschland eine Politik gegen die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger gemacht wird. Es suhlt sich halt so schön in Selbstgerechtigkeit ...

Sorry aber nach meiner Ansicht schätzt du den Wählerwillen als zu mächtig ein. Die Zeiten absoluter Mehrheiten sind lange vorbei, weil es keiner Partei mehr gelingt, auch nur ansatzweise einen grossen Teil der Wählerschaft hinter sich zu bringen. * Da klingt schon die Bezeichnung "Volkspartei" wie ein Witz. Aber unabhängig davon, wie dann Regierungs-"Mehrheiten" zusammen gestoppelt werden - der Wähler wird ohnehin nur alle 4 Jahre mit Versprechungen zur Wahlurne gelockt. Was danach von den Versprechen übrigbleibt, zeigt sich dann in der folgenden Legislaturperiode. Während dieser Zeit hat der Wähler zu schweigen.
OK, so geht nun mal das Spiel und ich bin auch bereit, das soweit zu akzeptieren, solange etwas dabei herauskommt, das mittel- bis langfristig möglichst vielen Bundesbürgern nützt. Aber was da so seit einigen Jahren entschieden wird, scheint mir mehr und mehr in eine Richtung abzudriften, die mir Sorgen macht. Und das sowohl hinsichtlich einzelner Entscheidungen als auch hinsichtlich der gesamten Richtung. Deshalb bleibe ich dabei:  "bornierte Politik". 

Gruß
Peter

edit: *wer's genau wissen will: Deutscher Bundestag - Bundestagswahlergebnisse seit 1949 – Zweitstimmen
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#54
Nach @PeZett s Statistik wählen noch immer 60% C-Parteien, SPD und FDP. Im großen und ganzen vertreten diese die gleichen Werte und machen auch die gleiche Politik. Das merkt man immer dann, wenn mal die "anderen" am Ruder sind und sich trotzdem nicht viel ändert. Kurzum, wir haben schon die Politiker und Politikerinnen die wir gewählt haben. Dass diese borniert sind, teile ich, allerdings gilt das m. E. auch für das Wahlvolk!
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#55
Zu dem Thema-

 Politiker,-Anspruch und (brachale)Wirklichkeit:


bornierte, weltfremde Politik(er*innen)?

Das erklärt vieles.....

.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


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Gruß
Ralf
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#56
Ja der Artikel bringt es auf den Punkt
Ich verstehe nur nicht, weshalb das viele erst jetzt erkennen
Es mußte jedem klar sein, wohin die Reise mit Rot/Grün geht
Viele Grüße
Jörg
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#57
Der Artikel ist unehrlich von Anfang bis Ende. Der Autor tut so, als hätten wir eine komplett andere Politik als die, welche die Wähler gewählt haben. Das stimmt aber nicht. Die Mehrheit (siehe die hier eingebrachte Statistik der Wahlergebnisse weiter oben) hat die Parteien gewählt, die nun gescholten werden, und zwar immer wieder. Die Mehrheit kann nicht z. B. gegen Asyl sein und gleichzeitig C, S, F oder G gewählt haben. Keine dieser Parteien hat sich vor den letzten 10 Wahlen dagegen ausgesprochen. Sollten die Wähler aber tatsächlich gegen Kernpunkte der etablierten Politik sein, und diese Parteien trotzdem wählen, sind die m. E. nicht zu bedauern. Für jeden der im Artikel genannten Problempunkte gibt es Parteien, die sich deren Lösung auf die Fahne geschrieben haben. Nur alles gleichzeitig zu lösen, was teils diametral ist, geht faktisch nicht.
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#58
(26.07.2023, 21:36)Sonicman schrieb: Der Artikel ist unehrlich von Anfang bis Ende. Der Autor tut so, als hätten wir eine komplett andere Politik als die, welche die Wähler gewählt haben. Das stimmt aber nicht. Die Mehrheit (siehe die hier eingebrachte Statistik der Wahlergebnisse weiter oben) hat die Parteien gewählt, die nun gescholten werden, und zwar immer wieder. Die Mehrheit kann nicht z. B. gegen Asyl sein und gleichzeitig C, S, F oder G gewählt haben. Keine dieser Parteien hat sich vor den letzten 10 Wahlen dagegen ausgesprochen. Sollten die Wähler aber tatsächlich gegen Kernpunkte der etablierten Politik sein,...

Das ist mir von dir zuviel Schwarz/Weiß-Malerei. Ich glaube, hier liegt eine Missdeutung des Wählerwillens vor: die Mehrheit der Wähler ist nicht grundsätzlich gegen die Inanspruchnahme von Asyl, gegen den Ausbau klimafreundlicher und ressourcenschonender Energieträger oder gegen den Tierschutz und gegen den Schutz von Minderheiten, gleich welcher Hautfarbe, welchen Geschlechts oder gegen was auch immer (die Liste der Aufgaben ist lang...). Und daß das nicht ohne Opfer zu machen ist, dürfte jedem klar sein. Die Frage ist, wie diese Aufgaben angegangen werden. (Dass man beim Baden naß wird, ist allgemein anerkannt aber man möchte eben nicht dabei ersaufen) Daran reibt sich m.E. der Wählerwille - und zwar deutlich. Die Zahlen der Statistik (...die im Übrigen nicht "meine Statisk" ist...), zeigen nur, dass es eben keine Parteien gibt, die sich die Lösung der Problempunkte auf die Fahne geschrieben haben. Die "Großen" hingegen haben genau dies versprochen (...sonst wären sie nicht gewählt worden...), tun es aber nicht bzw. versuchen es auf eine Weise, die den Wähler, die Wirtschaft und unsere europäischen Nachbarn auf das Äusserste verunsichern und die manchesmal gesunden Menschenverstand und Berücksichtigung globaler Zusammenhänge (...in Weltpolitik, Geschichte, Naturgesetzen etc. etc.) vermissen lassen. EDIT: Mal abgesehen davon, dass die "Mehrheit" eben nur zustande kommt, in dem sich mehrere Parteien zusammentun, um dann die 60% von denen du sprichst, zusammen zu bekommen. Ob das Ergebnis dieser "Zwangsheirat" dann im Sinne der 20% derer ist, die ihre Stimme den einzelnen Parteien gegeben haben, darf man zumindest teilweise anzweifeln.

Die Art und Weise, wie das gemacht wird, erschreckt. Zu allem Überfluss werden die Maßnahmen als alternativlos angesehen (...Zitate von Politikern, die es zu Hauf gibt, spare ich mir hier...) und jeder, der die Art und Weise der Maßnahmen in Zweifel zieht, wird verteufelt, diffamiert, als Nazi, Klimaleugner, Ignorant und was weiss ich bezeichnet. Sprich: Einwände werden regelrecht niedergebrüllt. Dinge dürfen nicht mehr benannt, harmlosen Begriffe nicht mehr verwendet werden. Ein "Querdenker", wie er früher in einer innovatiiven Gesellschaft als wertvoll angesehen wurde, wird heutzutage mit einem Anarchisten und Systemverweigerer (oder Schlimmerem) gleichgestellt. Schwarz/Weiß-Malerei eben. Und dies im Übrigen nicht erst seit die "Ampel" regiert, sondern das Ganze fing schon weit früher unter der "festen Führung" einer gewissen Dame an, der man noch heute unverständlicherweise den roten Teppich ausrollt. Aber in letzter Zeit ist die Kurve des politischen Dilettantismus steiler geworden.
In Firmen und Behörden werden Wistleblower-Portale eingerichtet (das ist ein Muß!) und in Schulen wird unverholen politische Agitation "für die gute Sache" betrieben - vor 40 Jahren noch ein Ding der absoluten Unmöglichkeit! Damit man nur ja den freien Willen schon von der Basis her umkrempelt.
Und das soll noch Demokratie sein? Wer hier nicht erkennt, in welche Richtung das Ganze abdriftet, dem ist nicht zu helfen. Das erinnert mich an Zeiten, die man in Deutschland (ehemals Gesamt und in der späteren DDR) über Jahre gehabt hat und deren "erfolgreiche Folgen" hinlänglich bekannt sind.

„Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“ (Heinrich Heine, 1844)

Sorry für das abermalige Abdriften...

...aber nun höre ich auch auf.

Der Tag ruft, ich muß Geld verdienen... ...macht's gut, werte Tonbandfreunde.

Peter
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#59
Das Problem der Deutschen ist der Mangel an politischem Engagement. "Man" wählt, und erwartet dann ein entsprechendes Ergebnis, welches natürlich nicht eintrifft. Danach ist Jammern angesagt. Politik muss man auch gestalten wollen, jeder, jeden Tag. Natürlich kann man das nicht auf allen Gebieten, aber man sollte es auf dem eigenen Gebiet, auf dem man sich auskennt, tun.
Und die ganzen "Denksperren" sind nur auf den ersten Blick ein deutsches Problem: "Geben Sie Gedankenfreiheit Sire" hat schon Schiller gefordert. Der heutige Gender, "Me To" und Wokeness Wahnsinn geht aber auf die USA zurück. Von dort überschwemmt er die Welt und destabilisiert die Gesellschaften. Allen voran die USA selbst mit der Unversöhnlichkeit von republikanischen Trumpisten und Woken Demokraten. Nun beginnt Israel zu brennen, weil die gewählte Regierung der Meinung ist den Willen des ganzen Volkes zu repräsentieren, obwohl sie nur mit Mühe die Hälfte hinter sich vereint.
Von beidem sind wir Gott sei Dank noch weit entfernt, Toleranz mit denen, die die eigenen Meinung nicht vertreten, ist das Zauberwort. Schauen wir mal wie lange wir das noch so praktizieren.
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#60
"Das deutsche Volk hat mehrheitlich diese Politiker gewählt " u.ä. wird hier mehrfach behauptet

Nun , das bundesdeutsche, repräsentative Wahlsystem erlaubt auch es reversibel, also umkehrbar zu betrachten.
Stellen wir doch einmal die Frage, WER denn diese Politiker NICHT gewählt hat.?

Beispielhaft nehme ich jetzt einmal Robert Habeck ,- ich könnte auch jedes Andere Regierungsmitglied nehmen.

Die GRÜNEN erreichten bei der letzten Bundestagswahl ca. 17% aller abgegebenen Stimmen, was schon einmal
bedeutet, 83% aller Wahlberechtigten haben R. Habeck NICHT GEWÄHLT.
Die Wahlbeteiligung lag bei ca. 76% aller Wahlberechtigten, also ca. 1/4 der Berechtigten haben nicht gewählt, auch nicht
R. Habeck,- denn hätten sie den gewollt hätten sie gewählt.
Ziehe ich nun von den 17% der GRÜNEN noch einmal 1/4 der Nichtwähler ab, bleiben gerade noch 12% die R. Habeck gewählt haben.

Nun wird jeder "echte, auf Linie liegende Demokrat " sofort einwenden:" Jaaa, aber.. wir haben ja eine repräsentative Demokratie, der
"Wählerwille" wird deshalb von den gewählten Vertretern bestimmt...."
Was ein Blödsinn! - ca. die Hälfte aller Abgeordneten wird von Niemanden gewählt, die werden über s.g. "Listenplätze" in Partei Hinterzimmern
nach Quote, Proporz und dem System ""gibst Du mir, geb ich Dir"" ausgekungelt.`
Glaubt denn irgend Jemand, z.B. die "wirtschaftsnahen" Wähler der FDP hätten R. Habeck gewählt, hätten sie eine diesbezügliche Wahl gehabt?
Dennoch verhelfen auch dies Stimmen der (z.B.) FDP Wähler einem "Nichtgewollten" zum Ministersessel

Zusammenfassend- um beim Beispiel R. Habeck zu bleiben, gewählt von gerade einmal 12% der Wahlberechtigten - 
Fast 9 von 10 Bundesbürger wollten den Vettrenwirtschaftler nicht, bzw. haben nicht GRÜN gewählt- Das ist Fakt!

Wie war das? - """vom deutschen Volk mehrheitlich gewählt""" - 

.
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" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


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Gruß
Ralf
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#61
Hier offenbart sich ein eigenartiges Verständnis von Demokratie!

Natürlich werden dank der Verhältniswahl alle Politiker entsprechend der Stimmverteilung vom Volk gewählt. Dafür gibt es die Listenplätze. Das hat nichts mit "Hinterzimmern", "Kungeleien" oder "Vetternwirtschaft" zu tun. Ich wähle z.B. eine Partei und ein von ihr vertretenes Programm. Die Personen sind mir komplett egal - wenn sie für diese Partei stehen. Wenn Robert Habeck nach der Zählung "von Rolly nur 12% der Wahlstimmen bekommen hat, ist das ausreichend genug. So funktioniert Demokratie.

Politik ist in einer Demokratie vor allem die Findung von Kompromissen. Ich durfte erstmals 1976 wählen. Und klar war, die Bürger in ihrer Mehrzahlt wählten nie das, was ich wollte. Obwohl ich Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Angelika Merkel und aktuell Olaf Scholz nie als Bundeskanzler wollte, kam ich damit klar. Für mich waren sie also "nicht gewollt." So funktioniert Demokratie. Deswegen stellte ich doch unsere Konstitution nicht in Frage.

Unsere Politik, unsere Regierung, unser Wahlrecht infrage zu stellen macht doch nur für den Sinn, der seinen Willen durchsetzen will. Das wäre nach meiner Meinung undemokratisch!
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#62
Ich halte die Überlegungen hier zur Frage, inwieweit eine Regierung den Wählerwillen widerspiegelt, für teilweise an der Realität vorbeigehend.

Wir wählen keine Regierungen und auch keine Minister oder Kanzler.
Wir wählen einen Bundestag oder einen Landtag.
Es ist die Zusammensetzung dieser Parlamente, die den Wählerwillen widerspiegelt.
Anschließend ist es Sache der Abgeordneten, auf Grundlage der gegebenen Kräfteverhältnisse eine mehrheitsfähige Koalition zu bilden, wenn laut Wählerwillen keine Partei die absolute Mehrheit errungen hat.
Der Kanzler bzw. Ministerpräsident wird dann vom Parlament gewählt, nicht von uns Wählern. 
Der Kanzler bzw. Ministerpräsident sucht sich dann seine Ministerriege zusammen, nicht wir Wähler.
Zumindest auf Bundesebene ist es dabei laut Grundgesetz überhaupt nicht notwendig, gewählt  zu sein.
Deswegen spielt es keine Rolle, wieviele Prozent Herrn Habeck gewählt haben.
Was ist mit Verteidigungsminister Pistorius? Der ist nicht mal MdB, wurde also von 0 % gewählt. Gleiches gilt für Frau Faeser.
Auch der Bundeskanzler muß nicht zwingend MdB sein, wenngleich dieser Fall bisher nur einmal vorkam: Kurt Georg Kiesinger war in der Zeit seiner Kanzlerschaft kein MdB.

Was R. Habeck angeht, so halte ich die Überlegungen zur Zahl seiner Wähler übrigens für falsch. Herrn Habeck konnten nur die Wähler seines Wahlkreises wählen oder eben auch nicht. Alle anderen konnten nur seine Partei wählen. 

Gruß
TSF
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#63
@ Olllafff -

Zitat von Dir: " ....Wenn Robert Habeck nach der Zählung "von Rolly nur 12% der Wahlstimmen bekommen hat, ist das ausreichend genug. So funktioniert Demokratie. " Zitat Ende
So, so , 12% reichen also um den Rest der Bevölkerung zu belehren, zu tyrannisieren....- Das ist also Dein ""Demokratieverständnis"""?
Gott bewahre uns vor ""Demokraten"" wie Dir!

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Gruß
Ralf
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#64
Ne, aber 44% reichten für einen Weltkrieg!
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#65
(27.07.2023, 10:14)Sonicman schrieb: Und die ganzen "Denksperren" sind nur auf den ersten Blick ein deutsches Problem: "Geben Sie Gedankenfreiheit Sire" hat schon Schiller gefordert. Der heutige Gender, "Me To" und Wokeness Wahnsinn geht aber auf die USA zurück. Von dort überschwemmt er die Welt und destabilisiert die Gesellschaften. Allen voran die USA selbst mit der Unversöhnlichkeit von republikanischen Trumpisten und Woken Demokraten.

Das ist zwar richtig, aber die deutschen ÖRs machen da (Wokeness, Klimapanik usw.) fleißig mit. Ohne die Präsenz in ARD und ZDF, inkl. der Beschimpfung der Kritiker, wäre das kein so großes Thema.

https://youtu.be/LpkfgfzJd3Q


Es merken aber immer mehr Menschen. Hier ein sehr schönes Interview mit Dieter Nuhr:

https://youtu.be/4gVtsjUfuB8


Viele Grüße

Joachim
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#66
Damit hast Du natürlich recht, aber das ist das Geschäftsmodell der Journaille: „no news is good news“. Wenn es überhaupt so etwas wie Volksverhetzung gibt, dann kommt es m. E. nicht von denen die „Jehova“ sagen, sondern von den Medien, die mit regelmäßigen Sticheleien den „Volkszorn“ erst schüren, um sich dann, wenn er ausbricht, daran abzuarbeiten. Natürlich mit der gebotenen Objektivität und moralischen Überlegenheit.
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#67
(27.07.2023, 18:24)96k schrieb: Das ist zwar richtig, aber die deutschen ÖRs machen da (Wokeness, Klimapanik usw.) fleißig mit. Ohne die Präsenz in ARD und ZDF, inkl. der Beschimpfung der Kritiker, wäre das kein so großes Thema.
...

Hi Joachim,

ich muss dir in deiner Aussage recht geben, allerdings muss ich was hinzufügen: Meiner Meinung nach sind es nicht nur die Öffentlich Rechtlichen, sondern das Social Media ist da zumindest in meiner Generation der Hauptgrund. 
Viele Leute aus meiner Klasse(Zwischen 15&17 Jahre) hängen den ganzen Tag nur noch am Handy und vergleichen sich damit sehr stark. Dadurch haben viele natürlich Probleme was selbstwert etc. angeht. Aber ich schweife ab. In den "Sozialen" Medien ist das Thema Wokeness und Klima auch sehr präsent, wenn es nicht sogar das Hauptthema ist. Dadurch das nun viele das übermäßig Konsumieren werden viele ziemlich heftig an das Thema geführt. 
Dadurch gibt es dann natürlich auf dem Pausenhof sehr viele Leute die sich damit Schmücken, grade Klimaolitik und Gendern sind gefährliche Themen. Wenn man dazu mal einen leicht Kritischen Witz macht oder mal daran zweifelt, dann wird man immer sofort in die Rechte Ecke gestellt und ist direkt ein Nazi, nur weil man den Kopf geschüttelt hat, als eine 13 Jährige aus der 7. Klasse sich als Trans geoutet hat und eine Hormontherapie Anfangen will. 
Und wenn man das dann nicht voll unterstützt, sondern mal hinterfragt, dann ist man direkt raus.
Meiner Meinung nach sollte jeder in dem Bereich tuen was er will, aber grade was heranwachsende angeht bin ich Empfindlich und was mich auch sehr stört ist eben das es da nur das Schwarz/weiß denken gibt, also Guter Mensch/Schlechter Mensch. Das hat nach meinem Verständnis nicht soviel mit Demokratie zu tun wenn es da nur eine Richtige Meinung zu gibt.
Außerdem ist das mittlerweile so erhitzt, das da auch nichts mit Humor oder so ist, das ist völlig Humorbefreit und vorallem oft weit weg von der Realität.
Das selbe ist auch beim Thema Umwelt, wenn man nicht die Meinung Teilt, das die Welt morgen untergeht wegen der Erderwährumg, dann ist man direkt der Außenseiter und bei den meisten durch. Leider fehlt da komplett der Dialog, den ich hier so schätze. 

Also wiegesagt, in der älteren Generation ist das mit dem ÖR vielleicht wahr, aber in meiner Generation(Werde im September 17) ist das "Social" Media.
Ich muss übrigens dazu sagen, das mich Social Media garnicht (mehr) Reizt, ich selber habe Seit April kein Smartphone mehr und bin wenn ich unterwegs bin ohne Telefon. Ich kann meine WhatsApps nur noch daheim am PC lesen und ins Forum kann ich auch nur am PC/Laptop(den ich wie heute auf langen Zugfahrten dabei habe) schreiben. Aber aus dem "Social" Media habe ich mich fast komplett rausgezogen.

Soviel zu meiner kleinen Beschiedenen Meinung...

Viele Grüße
Joni

PS: Ein Kumpel und ich hatten mal eine Studie gemacht, die Ergeben hat das bei uns an der Schule über 1/3 der Mädels Regenbogenarmbänder Tragen, deswegen, das ist echt ein gefährliches Feld in meiner Generation
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#68
Kurz zu Jonis PS:
Ein Drittel der "wahrscheinlich überwiegend Weiblichen" tragen Regenbogenarmbänder.
Die Mehrheit, nämlich zwei Drittel, schlottert wahrscheinlich vor Angst, den Fehler ihres Lebens zu begehen.
Das ist die heutige "Demokratie", und das einfache Beispiel sagt schon mal viel aus.
Dabei kann das Vertreten des eigenen Standpunktes gegen verordneten Schwachsinn absolut charakterbildend sein :-)
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#69
Ein weiteres Beispiel zur Inflation bzw. zum 'Entsparen'.

Habe einen Golf mit Keyless Start-Stopp-Taster statt Zündschloss.
Dieser Taster geht gerne kaputt, weil er zunehmend unter 'Kontaktschwäche' leidet.
Dann dauert es schon mal fünf Minuten, bis man den Motor gestartet oder abgestellt hat...

Vor sechs Jahren hatte der Taster bei VW 44€ brutto gekostet.
Heute soll er 104€ netto kosten, in der Bucht gibt es ihn für 89€ brutto zzgl. Versand.

Habe den mal aufgemacht.
Ist die gleiche 'Kontaktmechanik' wie bei einer Fernbedienung.
Kontaktflächen sauber gemacht und wieder eingebaut - geht wieder.

VG Jürgen


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#70
Ob man hier aber wirklich komplett von Inflation sprechen kann?
Es ist vor allem bei Ersatzteilen im Automobilsektor nicht ungewöhnlich, dass Teile die irgendwann nicht mehr in Serie ge- und verbaut werden sondern nur noch als Ersatzteile vorgehalten werden im Preis steigen.
Wie der Taster genau so (gleiches Teil, Typ, Nummer etc…) noch in aktuellen Modellen verbaut?
Ein gewisser Anteil an Inflation spielt natürlich mit rein aber alles?

Gruß Steffen
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#71
Die Ersatzteilpreise haben seit Jahren (Jahrzehnten?) wenig mit den tatsächlichen Kosten der Lagerhaltung und Logistik zu tun. Die Autohersteller setzen Software ein, welche die Preise dahin gehend optimiert, so viel wie möglich daran zu verdienen. Das heißt vereinfacht, der Preis wird so hoch angesetzt, daß eine kritische Masse der potentiellen Kunden noch zähneknirschend bezahlt. Es gab darüber vor 1-2 Jahren einen interessanten Bericht im Spiegel. Zusätzlich wird es Drittanbietern schwer gemacht, alternative Teile auf den Markt zu bringen, und so für immer mehr Teile ein Monopol aufgebaut.

Es hat nicht jeder Zeit und Muße, nach alternativen Teilequellen zu suchen und das Glück, gute freie Werkstätten zu finden. Das führt dann auch zu so absurden Situationen, daß Autos weggeworfen werden, weil der Ausfall eines simplen, aber HU-relevanten ABS-Sensors einen wirtschaftlichen Totalschaden darstellt.

Grundsätzlich ist es einem Unternehmen ja nicht zu verübeln, seinen Gewinn zu maximieren, andernfalls könnte es langfristig nicht überleben. Aber ob sie hier nicht übers Ziel hinaus schießen? Solange genug Kunden mitspielen, wird sich wenig ändern. Andererseits, wenn es mehr oder weniger bei allen Anbietern ähnlich läuft, welche Alternative hat man dann noch?

Viele Grüße,
Martin
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#72
Weiteres zu Inflation...

Hier in Aachen drehen nach dem Ende der Sommerferien die Bäcker - alle gleichzeitig(!)- am Inflationsrad. Beispiele folgen.
- Brötchen (Schrippen, Semmeln) lange auf 1,30€ für fünf Stück.
  In der Coronazeit 'sanfte Preisanpassung' auf 1,50€.
  Seit Anfang dieser Woche 2,10€...
- Roggenbrot, 1kg, von 2,70€ auf 3,90€...
- Laugenecke von 1,20€ auf 1,70€.
- Die Krönung aber bei Kuchen.
  Eine Pflaumenschnitte (ca. 12cm x 6cm Blechkuchen, Quark-Öl-Teig) von 1,80€ auf 2,90€.
  Der zugehörige runde Pflaumenfladen (Durchmesser ca. 20cm) auf 9,75€.

Leute, protestiert an der Theke!
VG Jürgen
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#73
Ich fürchte die Bäckereien können nicht viel dafür.
Die Schuld ist bei dieser völlig außer Rand und Band agierenden Regierung mit ihren verrückten Energiekurs zu suchen.
So lange hier keine Vernunft einkehrt, wird sich da nicht viel ändern.
Viele Grüße
Jörg
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#74
Da bringt auch protestieren an der Theke nichts.
Für den Großteil der Kostenerhöhung können die Bäckereien nichts.
Hier werden nur die exorbitant gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten weitergereicht.
Hinzu kommen noch gestiegene Lohn- und Nebenkosten.
Des Weiteren dürfte der durchschnittlichen Bäckereifachverkäuferin jeglicher Protest ziemlich egal sein.  Big Grin
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#75
Hier ist eine Beispiel-Kalkulation für ein (Bio-)Roggenbrot.
Der weit überwiegende Anteil der Kosten liegt nicht in den Rohstoffen, auch nicht in der Energie (Stand Januar 2023).
Zu beachten ist, dass für unseren Heimbäcker gegenüber diesem Beispiel 'Auslieferung' entfällt und 'Handel' geringer ausfällt.
Und die Lohnkosten sind auch nicht um 40% gestiegen...
Nee, nee, hier dreht eine Innung am Rad...
VG Jürgen

Hier noch Statistik: Erzeugerpreis 2019 bis 2022 von 2,12€ auf 2,31€ / kg.
Eine Preissteigerung beim Verkaufspreis von 2,70€ (2022) auf 3,90€ (2023) zeichnet sich da eher nicht ab...
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#76
Das ist ganz einfach Gierflation: Mitnahme des höchsten Gewinnes.
Wird ja von Konzernen vorgelebt, warum soll es da der Bäcker nicht auch machen?
Einfachste Lösung ist, dort nicht mehr zu kaufen.
Sind meistens ja keine regionalen (Klein-) Bäcker mehr sondern größere Bäckereien mit x-Backshops... da kann ich das auch gleich bei Aldi und Co kaufen.
90% der Bäcker machen eh keine eigene Ware mehr sondern bekommen fertige Teiglinge oder Mehlmischungen angeliefert, sieht man daran daß die Brötchen  dann überall gleich aussehen ( dasselbe sieht man auch beim "Metzger" an der Wurst...).
Ich hole mir immer im Netto entweder die Brötchen aus der "Backstube", die sehen auch nicht anders aus als das was der "Bäcker" im Eingangsbereich anbietet-zum doppelten Preis-oder gleich TK-Ware zum Fertigbacken.
Viele Grüße,

Matthias
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#77
Ich kaufe unser Brot und unserer Brötchen beim regionalen Bäcker um die Ecke.
Der betreibt eine Hand von Filialen hier im Umkreis und backt alles, vom Brötchen, übers Brot bis zum Kuchen selbst.
Hier weiß ich, dass die Produkte nicht von der Großindustrie kommen.
Dafür gebe ich gerne mehr Geld aus.
Bevor ich so einen Kram aus den SB Auslagen der Supermärkte esse, lasse ich es lieber ganz oder backe selber.
Wie sich die Preise bei „meinem“ regionalen Bäcker genau zusammen setzen ist mir eigentlich Wurscht, solange es schmeckt.
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#78
Wenn Du es glaubst, ist es ja o.k.
Fakt ist jedoch, daß die Bäcker über ihre Innung letztendlich dasselbe Mehl bzw. Backmischungen geliefert bekommen und max. nur noch Wasser dran rühren und das ausbacken, oft sogar fertige Teiglinge zum Aufbacken.
Bei uns gab es bis Nov.21 noch einen "richtigen Dorfbäcker"-mitten in der Stadt-, der hat wirklich noch alles von Hand gemacht.
Das sah man aber den Brötchen und Brot auch an, da war keins wie das andere. Auch waren das keine solche "Luftteiglinge" wie heute in den Warmluftbäckereien.
Der hatte dann aber auch nur 2 Sorten Brötchen und 2 Sorten Brot und noch etwas Kuchen, der aber auf derselben Grundlage, meist was mit Streuseln und Früchte oder Puddingfüllung bestand.
Schau heute mal, wieviele Brötchensorten da schon beim Bäcker liegen, wie soll der das nachts alles mit ner Handvoll MA schaffen?
Bestes Beispiel war dieses Frühjahr so Ende April rum, da gab es auf einem Schlag von heute auf jetzt bei keinem !!!! Bäcker mehr hier in der Stadt Pfannkuchen (Berliner) zu kaufen, alle sagten unisono: "Das ist Saisonware-die gibts jetzt nicht.".....verm. weils in Großhandel ab einem Stichtag den Teig dafür nicht mehr zu kaufen gab.
Viele Grüße,

Matthias
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#79
Ich glaube das, will es so ist.
Gut dass du es besser weißt, obwohl du noch nie bei unserem Bäcker warst.
Er hat eine Handvoll Brötchensorten, welche sich meist nur durch Zugabe von diversen Körnern, Kümmel oder Sesam unterscheiden.
Genauso ist es beim Brot.
Kein Brötchen oder Brot sieht aus wie das andere, genau wie beim Kuchen.
Und das Sortiment findet man nirgendwo anders.
Auch selbst gemachte Obstböden gibt’s immer mal wieder zu kaufen.
Allerdings genau wie alles andere solange der Vorrat reicht.
Ich weiß, diese Handwerksbäcker sind selten geworden, es gibt sie aber noch.
Und hier ist mir jedes Brötchen, jedes Brot und jedes Stück Kuchen sein Geld wert.
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#80
(12.08.2023, 20:03)Steffen87 schrieb: Da bringt auch protestieren an der Theke nichts.
...
Des Weiteren dürfte der durchschnittlichen Bäckereifachverkäuferin jeglicher Protest ziemlich egal sein.  Big Grin

genauso lange bis sie keine Bäckereifachverkäuferin mehr ist.
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#81
Es gibt übrigens noch eine andere Inflation, die sich nicht an den Preisen zeigt:
Die kann man in Hamburg an Franzbrötchen beobachten.
Um 2010/1 konnte man noch für 1 € etwa 2-Handteller große Franzbrötchen in der Unterführung zwischen Hauptbahnhof und (Sat...)  erwerben und dabei zwischen mindestens 1/2 Dutzend Varianten mit Apfel, Kirsch, Pfirsich u.a. wählen.
Heutzutage bekommt man bei Aldi-Nord für 79 Cent ein pappiges verhutzeltes Teil von nicht einmal Handteller-Größe, das keinem Bäckergesellen zur Ehre reichen würde - und das auch dem Zahnarzt keine Freude macht, weil sogar am Zucker gespart wurde.
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#82
(04.08.2023, 07:18)Kirunavaara schrieb: Die Ersatzteilpreise haben seit Jahren (Jahrzehnten?) wenig mit den tatsächlichen Kosten der Lagerhaltung und Logistik zu tun. Die Autohersteller setzen Software ein, welche die Preise dahin gehend optimiert, so viel wie möglich daran zu verdienen. Das heißt vereinfacht, der Preis wird so hoch angesetzt, daß eine kritische Masse der potentiellen Kunden noch zähneknirschend bezahlt. Es gab darüber vor 1-2 Jahren einen interessanten Bericht im Spiegel. Zusätzlich wird es Drittanbietern schwer gemacht, alternative Teile auf den Markt zu bringen, und so für immer mehr Teile ein Monopol aufgebaut.

Es hat nicht jeder Zeit und Muße, nach alternativen Teilequellen zu suchen und das Glück, gute freie Werkstätten zu finden. Das führt dann auch zu so absurden Situationen, daß Autos weggeworfen werden, weil der Ausfall eines simplen, aber HU-relevanten ABS-Sensors einen wirtschaftlichen Totalschaden darstellt.

Grundsätzlich ist es einem Unternehmen ja nicht zu verübeln, seinen Gewinn zu maximieren, andernfalls könnte es langfristig nicht überleben. Aber ob sie hier nicht übers Ziel hinaus schießen? Solange genug Kunden mitspielen, wird sich wenig ändern. Andererseits, wenn es mehr oder weniger bei allen Anbietern ähnlich läuft, welche Alternative hat man dann noch?

Viele Grüße,
Martin

ich denke, dass das eher mit der allgemeinen Faulheit, Verdummung und Verzagtheit zu tun hat, und dem absurden Überfluss, in dem wir leben. Mir fällt jetzt im Moment kein Auto ein, wo ein ABS-Sensor so teuer wäre, dass man einen wirtschaftlichen Totalschaden daraus machen kann, und auch kein Sensor, den man nicht mit ein paar Klicks bei Autodoc und Co. finden kann - inkl. Empfehlungen für freie Werkstätten.

Ich hatte erst vor ein paar Wochen so einen Fall - der Vater einer Schulkollegin meiner Tochter hatte einen Opel Meriva, ehemals vom TÜV geehrt wegen seiner Zuverlässigkeit. Der war TÜV-fällig, und sägte im Leerlauf. Der Mann hat im Gegensatz zu  mir Zugang zu einer Hebebühne und einem Schrauberkollegen mit Opel Kenntnissen, und der Fehler ist typisch für einen defekten oder verdreckten Luftmassenmesser. Genau den Tipp habe ich ihm auch gegeben - mit einem Diagnosegerät den Luftmassenmesser checken und die Werte der Lambdasonde prüfen. Was sie dann gemacht haben, war, Löcher in den ( intakten ) Kat zu bohren, weil sie der Meinung waren, es käme zu wenig Abgas raus, und als es dann immer noch nicht ging, haben sie die Kiste zum Schrott gefahren, und er hat sich für 5000 Euro wieder eine alte Karre gekauft, statt ein Drittel davon in seinen an sich gut erhaltenen Meriva zu stecken.

Meine Mutter hat letztens ihren Siemens Staubsauger entsorgt, weil die Teleskopstange defekt war, obwohl ich ihr schon 1000 mal erzählt habe, dass es für sowas bei Siemens und Co. einen Online Ersatzteilshop gibt. Ein Kollege von mir hat für 400 Euro einen scheckheftgepflegten Golf 4 vom Schrott geholt, den die Nachkommen des verstorbenen Erstbesitzers - man höre und staune - auf den Müll geworfen haben, weil die Funk ZV und ein Fensterheber defekt waren. Das Vergnügen hat inkl. TÜV Abnahme weitere 250 Euro und einen Samstag nachmittag gekostet, dann stand ein neuwertiger Golf 4 mit gerade mal 100tkm Laufleistung in schwarz mit guter Soundanlage und Klimautomatik in der Einfahrt. Für den Sohn meines Kollegen, für den das Auto eigentlich gedacht war, war das dann nicht genug Motivation, den Hintern in die Fahrschule zu schwingen, und jetzt fährt ihn die Frau als rollende Einkaufstasche - ich gehe davon aus, dass der Wagen in zehn Jahren immer noch fährt.

Derartige Geschichten kann ich haufenweise erzählen, und nie liegt es an den Möglichkeiten, sondern immer daran, dass die Leute mittlerweile zu bequem sind, die einfachsten Aktivitäten zu ergreifen. Was mich dabei besonders erstaunt, ist, dass auch teure Dinge wie Autos schnell und gedankenlos entsorgt werden, während die Menschheit gleichzeitig klagt, sich ihr Leben nicht mehr leisten zu können. Da stimmt doch was nicht, oder ? Mich hat die allgemeine Teuerung dazu gebracht, noch stärker als früher darauf zu achten, altes Zeug weiterzuverwerten.

Gruß Frank
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#83
Ich habe inzwischen keinen Überblick mehr, wieviele Backöfen und Kochfelder ich im Freundes- und Verwandtenkreis in den letzten Jahren repariert habe, obwohl die Profis einen wirtschaftlichen Totalschaden diagnostiziert haben.
Ein Heizelement kostet als original Ersatzteilen zwischen 50 und 100 Euro, der Austausch dauert etwa eine halbe bis eine Stunden, einschl. aus- und einbauen des Gerätes.
Unser Geschirrspüler hat ebenfalls vor kurzem den Dienst quittiert, nach knapp sieben Jahren täglichen Betriebes. Auch hier war die Heizung war defekt.
Das Ersatzteil kostet original von Bosch 70€, der Tausch dauerte 2 Stunden, da man das Ding fast komplett zerlegen muss.
Ich bin immer bestrebt, die Geräte solange wie möglich zu nutzen und so oft wie sinnvoll zu reparieren.
Warum nicht einen 20 Jahren alten gepflegten Herd nochmal für 50€ reparieren, anstatt für 500€ einen Neuen zu kaufen. 
Das sehen aber die wenigsten so.
Meine Eltern haben letztens ihre 4 Jahre alte Samsung Waschmaschine entsorgt, weil sie nicht mehr abgepumpt hat. 
Leider hatte ich nicht mal die Chance bekommen mir das Teil mal anzusehen.
Einmal einen Fehler angezeigt, gleich zum Doof-Markt gefahren und eine neue einschl. Altgeräteentsorgung bestellt. 
Das ist leider die traurige Realität. 
Ich habe mich so aufgeregt!
Auf der anderen Seite meckern sie in einer Tour über die gestiegenen Lebenshaltungskosten.
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#84
Bei Haushaltsgeräten schaue ich auf den Energieverbrauch. Wenn die Neugeräte signifikant weniger brauchen, entsorge ich schon einmal ein prinzipiell reparables Gerät. Vor kurzem z. B. die Kühl- Gefrierkombination und auch der Backofen fliegt in nächster Zeit raus, moderne Heissluftöfen (nicht mit Umluft verwechseln) sind wesentlich effizienter.
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#85
(13.08.2023, 16:26)Steffen87 schrieb: ...
Warum nicht einen 20 Jahren alten gepflegten Herd nochmal für 50€ reparieren, anstatt für 500€ einen Neuen zu kaufen. 
Das sehen aber die wenigsten so.
Meine Eltern haben letztens ihre 4 Jahre alte Samsung Waschmaschine entsorgt, weil sie nicht mehr abgepumpt hat. 
Leider hatte ich nicht mal die Chance bekommen mir das Teil mal anzusehen.
Einmal einen Fehler angezeigt, gleich zum Doof-Markt gefahren und eine neue einschl. Altgeräteentsorgung bestellt. 
Das ist leider die traurige Realität. 
Ich habe mich so aufgeregt!
Auf der anderen Seite meckern sie in einer Tour über die gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Fairerweise muss man sagen, dass es für viele Menschen in den wenigsten Fällen jemanden gibt, der so ein Haushaltsgerät durchchecken und möglichst schnell die Fehlerursache diagnostizieren kann. Die sogenannten Spezialisten schreiben so ein Gerät schnell kaputt. Ich habe bei unserer Spülmaschine auch schon die Pumpe getauscht, statt neu zu kaufen aber bei 2-3 Stunden Arbeitszeit und 60 € Teilekosten kommt man durchaus ins Grübeln, wenn das Gerät a) 4 Jahre alt ist und b) für knapp 500,- € neu zu kaufen ist. 
Würde man die Arbeitszeit einem Handwerker bezahlen müssen (zuzüglich 2facher An- und Abfahrt, denn die Reparatur kann ja erst nach der Diagnose erfolgen...) dann ist der Zeitwert schnell überschritten.
Ganz abgesehen davon, dass man bis zur Lieferung des Ersatzteiles eine Woche zu warten hatte. 

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#86
Einen hab ich noch...
Komme gerade vom VW-Händler bzw. -Service.
Klimacheck am Golf 6.
Der Check hatte einen fairen Preis: 99 € für Absaugen, Auffüllen, Desinfizieren.
An der Kasse aber die Stundenlohn-Tafel: 269 € / h!
Für alle Gewerke (Mechanik, Elektrik, Karosserie, Lack) gleich.
VG Jürgen
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#87
99,- für den Klimaservice ist OK
Der Stundenlohn allerdings ein schlechter Witz.
Außer bei Reklamationen oder Rückrufaktionen habe ich aber so gut wie nie eine Vertragswerkstatt aufgesucht.
Kleine "Familiäre" Betriebe gibt's kaum mehr und die Qualität bei den Großen ist unterirdisch,
von den Preisen ganz zu schweigen.
Viele Grüße
Jörg
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#88
Die kleinen sind da mMn auch nicht viel besser.
Bsp Service an einem Suzuki Burgman 400 meines Kumpels.
- Wechsel von Öl, Ölfilter, Luftfilter, Kerze
- neuer CVT Riemen

= 800€

Ich hab das schon einige Male selbst gemacht, auch an Rollern. Das sind ca. 2h Arbeit und Material für vlt. 100€

Daß der hintere Reifen nicht mehr Mindestprofil hatte, hat man ihm beim Abholen gesagt (wieso nicht während des Service und dann gleich mitwechseln nach Ok des Besitzers ?).

Hintere Bremsbacken waren runter, hat die Werkstatt wohl nicht gesehen Angry .
Hat mein Kumpel jetzt selbst gemacht, weil das war billiger und auf keinen Fall schlechter.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#89
Das hört sich auch derb an.
Bei meiner Werkstatt Kost die Stunde knapp 100,-
und auf die Teile schlägt er glaub so 20% auf.
Früher hab ich auch viel selbst gemacht, heute hab ich darauf keinen Bock mehr.
Viele Grüße
Jörg
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#90
(17.08.2023, 12:41)Kuni schrieb: ...
Ich hab das schon einige Male selbst gemacht, auch an Rollern. Das sind ca. 2h Arbeit und Material für vlt. 100€

...

Nicht alle Roller sind gleich. Je nach Konstruktion muss man ersteinmal auf teilweise umständlichste Weise die Verkleidungen lösen - da geht schon mal schnell ein gutes Stündchen nur für das "Nackichmachen" drauf.
Und was die Schätzung zum Material angeht, wirst Du bei der Aufzählung mit 100,- wohl kaum auskommen. Ich schätze, dass allein der Riemen im Einkauf (!) bei 40...50 € liegt (Originalteil versteht sich). Manchesmal müssen auch Spannrollen mit getauscht werden.
Die Ersatzteile sind saftig teuer geworden.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#91
Ja, vlt ein wenig optimistisch gerechnet.
Ich hab schon an mindestens 5 Rollertypen geschraubt, die japanischen Großroller sind gut zugänglich.
Öl, Kerze, Luftfilter machst Du durch Serviceklappen, bzw von unten. Da muß keine Verkleidung ab.
Für den Riemen, ja, da muß die linke Seite ab. Ist aber meiß tauch nicht so aufwendig wie gedacht, nur eben viele Schrauben und Clips.
Den Riemen habe ich in der Tat unterschätzt, der kommt auf 80-100€ falls Marke.
Rollen wurde nicht gemacht, die tauschen wir jetzt auch noch hinterher.

Also, dann laß Teile 200€ sein und 3h Arbeit, dann sind die 800€ immer noch dicke - das wären ja dann auch 200€/h, ähnlich wie in der genannten VW Werkstatt.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#92
Hab mal den VW-Händler angefragt:

Sehr geehrter Herr,

in unserem Hause werden für spezifische Arbeiten individuelle Verrechnungssätze angezogen, die orientieren sich nach Art und Komplexität der Arbeit, aber auch am Baujahr.
Wir sind rechtlich angehalten den höchstmöglichen Verrechnungssatz auszuweisen, dieser beträgt aktuell 269€ brutto/h. Dieser findet in der Regel bei Unfallinstandsetzungen Anwendung.

In der Lohnrechnungsdienstleistung werden alle Kosten, beispielsweise Miete, Gehälter des Kundenkontaktpersonals, alle Investitionen in Schulungen und Spezialwerkzeug  in den zu berechnenden Arbeitslohn eingerechnet.
Dadurch entstehen in Vertragsgebundenen Werkstätten diese Beträge.

Mit freundlichen Grüßen


VG Jürgen
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#93
Habe auch einmal den Innungsmeister angeschrieben...

Sehr geehrter Herr

ich kann Ihre Verwunderung grundsätzlich verstehen. Die Ermittlung des Stundenverrechnungssatzes für die jeweilige Werkstatt ist ein hochkomplizierter Prozess.
...
Inwieweit die ausgehängten Stundensätze (269,--€ inkl. MwSt.) tatsächlich mit dem Kunden abgerechnet werden, kann ich nicht beurteilen, jedoch hat mir der Serviceleiter des von Ihnen genannten Betriebes mitgeteilt, dass von den ausgehängten Stundenverrechnungssätzen abgewichen wird. Hier sollten Sie vor Ihrem nächsten Besuch ein konkretes Angebot einholen.

Mit freundlichen Grüßen

Zur Grundfrage, dass ein Mechaniker 13 h oder mehr Stunden arbeiten muss, um eine einzige seiner eigenen Arbeitsstunden bezahlen zu können, habe ich von beiden keine Antwort bekommen...


VG Jürgen
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#94
Heute beim "Aachener Traditionsbäcker Nobis-Printen" (eine Backfabrik mit knapp 50 Filialen in der Region).
Christstollen, 500 gr: 14,50€, 1000 gr: 26,50€ ...
VG Jürgen
P.S. Bei Aldi - 1000 gr: 9,99€ ...
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