Erinnerungen an Eduard Schüller
#1
Hallo in die Runde,

der Begründer unserer Magnettonbandtechnik 


Eduard Schüller
wurde am 13. Januar 1904 in Liegnitz geboren.

Mit seiner Diplomarbeit erregte er das Interesse der AEG. In diesem Unternehmen arbeitet er bis zu seiner Pensionierung und schuf rund 100 Patente.
 

Seinen Lebensweg kann man sehr gut nachlesen in Friedrichs Buch Zeitschichten ab S. 72.

Engel, Kuper, Bell, MünznerZeitschichten - Magnetbandtechnik als Kulturträger (Vierte Ausgabe 2020)

Das Buch kann als Pdf-Datei bestellt werden:
https://www.beam-shop.de/sachbuch/film-m...neuausgabe


Leider kann ich erst jetzt so spät hier an diesen großen Erfinder erinnern.


Viele Grüße
Manfred
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#2
Danke für die Erinnerung!

Einige Bilder und Dokumente zu diesem großen Pionier der Magnetbandtechnik ...

   

   

   

   


Angehängte Dateien
.pdf   AEG_066_Schüller_Geschichte_des_Magnettons_1973.pdf (Größe: 1.07 MB / Downloads: 48)
.pdf   DE721198 Schüller - Dehnerkopf (1938).pdf (Größe: 604.8 KB / Downloads: 25)
.pdf   DE000000927999B Schüller - Schrägspuraufzeichnung.pdf (Größe: 646.31 KB / Downloads: 22)
.pdf   DE000000972166 Schüller - Löscheinrichtung für Magnetbänder.pdf (Größe: 273.37 KB / Downloads: 26)
.pdf   DE000001018638B Eduard Schüller - Klebeschiene.pdf (Größe: 229.35 KB / Downloads: 31)
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#3
Ganz tolle Infos und Fotos!
Danke!
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#4
Archivdienst Ruhrberg!
VG Jürgen
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#5
Wer hätte 1973 gedacht, dass die Digitaltechnik, die sich damals noch der Magnetbänder als Datenspeicher bediente, die Magnetbandaufzeichnung in Kürze auf allen Gebieten komplett ersetzt haben wird.
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#6
Danke Manfred und Peter für diesen Thread.
Das war noch ein wahrhaftiger Ingenieur und Tüftler.

Gruß Jan
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#7
(14.01.2023, 14:34)Sonicman schrieb: Wer hätte 1973 gedacht, dass die Digitaltechnik, die sich damals noch der Magnetbänder als Datenspeicher bediente, die Magnetbandaufzeichnung in Kürze auf allen Gebieten komplett ersetzt haben wird.

Das halte ich aber für ein Gerücht! LTO und Bandroboter sind immer noch im Einsatz und bei großen Datenmengen günstiger als Festplatten.


Viele Grüße

Joachim
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#8
Das Zeug fliegt gerade reihenweise raus und wird durch Flash- und Cloud Speicher ersetzt. Drum schreibe ich „in Kürze“. Ich habe unser PACS System auch gerade umstellen lassen. Um die komplexen rechtlichen Auflagen zu erfüllen kommt man fast nicht umhin sich eine standardisierte Lösung zu suchen. Die Karawane zieht halt weiter.
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#9
Danke Manfred und Peter für die Erinnerung an den 119. Geburtstag eines der größten Pioniere unseres Hobbies.

Schöne Grüße
Frank
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#10
Lieber Manfred,

Dank für diese Erinnerung. Schüller hat sie wahrlich verdient.


Um Missverständnissen vorzubeugen: Die ZEITSCHICHTEN sind insofern mein Buch, als ich neben eigenen Beiträgen auch die Schlussredaktion hatte. Den biographischen Schüller-Text ab Seite 72 hat Gerhard Kuper geschrieben, der bei AEG die Position als (einer der) Schüller-Nachfolger hatte. Gerhard Kuper hat mit großer Energie und Arbeit die Verbindung zu Schüllers Familie hergestellt (Kuper wie Schüller wohn(t)en in Wedel) und kam so zu biographischen Details, die bisher nicht veröffentlicht waren.

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#11
(14.01.2023, 17:45)Sonicman schrieb: Das Zeug fliegt gerade reihenweise raus und wird durch Flash- und Cloud Speicher ersetzt. Drum schreibe ich „in Kürze“. Ich habe unser PACS System auch gerade umstellen lassen.

Zur Langzeitspeicherung ist "Flashspeicher" überhaupt nicht geeignet und und was glaubst Du, wie Backups in der Cloud realisiert werden.

https://www.computerweekly.com/de/defini...Bibliothek

https://www.it-zoom.de/dv-dialog/e/lto-n...der-30322/

https://www.datacenter-insider.de/warum-...-a-855997/


(14.01.2023, 17:45)Sonicman schrieb: Um die komplexen rechtlichen Auflagen zu erfüllen kommt man fast nicht umhin sich eine standardisierte Lösung zu suchen. Die Karawane zieht halt weiter.

https://de.insight.com/content/dam/insig...g_2015.pdf

LTO ist eine "standardisierte Lösung", die Du von verschiedenen Herstellern kaufen kannst und die auch für rechtliche Anforderungen wie nur einmal beschreibbare Speicher eine Lösung ist.

Und zur Cloud noch ein interessanter Artikel:
https://www.heise.de/hintergrund/Automat...24608.html


Viele Grüße

Joachim
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#12
Das wird jetzt sehr OT, also schau Dir einfach z. B. den ersten von Dir verlinkten Artikel, Stichwort VTL an. Genau das, was ich gesagt habe.
Grüße Gerhard
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#13
(14.01.2023, 19:36)Sonicman schrieb: Das wird jetzt sehr OT, also schau Dir einfach z. B. den ersten von Dir verlinkten Artikel, Stichwort VTL an. Genau das, was ich gesagt habe.
Grüße Gerhard

Also wenn dies das Einzige ist, was Du aus den Artikeln entnehmen kannst, dann bist Du für Argumente nicht zugänglich.
Zitat:
Die Kosten für eine Bandbibliothek sind im Allgemeinen geringer als die von Festplatten- oder Flash-Systemen. Festplatten beispielsweise sind für die Archivierung teuer, da sie sowohl Vorlauf- als auch Betriebskosten verursachen.

Tape ist auch wegen seiner Haltbarkeit und Lagerfähigkeit attraktiv. Im Falle einer Katastrophe ist das Band ein nützliches Instrument zur Wiederherstellung von Daten.

Bandbibliotheken enthalten Kapazitäten für riesige Datenmengen, auf die nur selten zugegriffen wird oder die nur selten geändert werden. Eine LTO-7-Bandkassette fasst beispielsweise bis zu 6 Terabyte (TB) an nativer Kapazität oder 15 TB komprimiert. Angesichts der Datenexplosion greifen Unternehmen für die Langzeitarchivierung häufig auf Bänder zurück. Der Abruf von Daten aus einer großen Backup-Bandbibliothek kann sogar schneller sein als der Abruf von Daten aus der Cloud.
Ende Zitat.


Viele Grüße

Joachim
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#14
Moin,
vielen Dank (Magnetonmanni und Peter Ruhrberg) für den tollen Thread, ich kannte zwar ein wenig von Eduard Schüller, aber vieles ist neu für mich.
Es macht Spass zu lesen.
VG von der pustigen Nordseeküste
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#15
Hallo in die Runde,

vielen Dank für die netten Rückmeldungen und für die Ergänzungen von Peter und Friedrich.

Ich habe hier noch einen Text vom Erfinder höchstpersönlich über die ersten 20 Jahre der Entwicklung seines Magnetophons in der für ihn charakteristischen, unaufgeregten Art der Darstellung.
Es ist ein Beitrag aus: Forschen und Schaffen, Herausgegeben von der AEG, Berlin 1965, Band 3, S. 428 ff
https://www.cryptomuseum.com/covert/rec/...tophon.pdf
Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Im Moment bin ich nicht gut auf Deck. Wenn es mir wieder besser gehen wird, will ich hier mein von Eduard Schüller im o.g. Artikel am Schluß erwähntes Magnetophon T 9u einmal ausführlich vorstellen. 
   
Diese Gerät war seinerzeit das absolute Spitzenmodell von Telefunken für Rundfunksender und Tonstudios und wurde in seinen technischen Daten und seinen betriebliche Eigenschaften damals vermutlich von keinem anderen Gerät des Weltmarktes übertroffen.

Viele Grüße
Manfred

P.S. Es dürfte hinlänglich bekannt sein, 
daß Ede Schüller und seine Mannen 
die T9u ursprünglich als Karussell für 
kleine Puppenfiguren von Kindern konzipiert hatten. 
   
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#16
Hallo Manfred,
Danke für den Link!

(16.01.2023, 03:05)Magnettonmanni schrieb: Dieses Gerät war seinerzeit das absolute Spitzenmodell von Telefunken für Rundfunksender und Tonstudios und wurde in seinen technischen Daten und seinen betrieblichen Eigenschaften damals vermutlich von keinem anderen Gerät des Weltmarktes übertroffen.

Obendrein war das schwere Biest (allein das Laufwerk wiegt 63 kg) für die Ewigkeit gebaut, sodass AEG Telefunken Ende der 1960er Jahre damit begann, noch funktionsfähige Geräte zurückzukaufen und sofort in die Schrottpresse zu geben, weil der Absatz der M15 anfangs nicht vorankam (Info von Klaus Matthes, der selber bis zum Lebensende 2012 eine T9u zum Schneiden verwendete).
Grüße
Peter


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Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#17
(13.01.2023, 23:51)Magnettonmanni schrieb: Hallo in die Runde,

der Begründer unserer Magnettonbandtechnik 


Eduard Schüller
wurde am 13. Januar 1904 in Liegnitz geboren.

Mit seiner Diplomarbeit erregte er das Interesse der AEG. In diesem Unternehmen arbeitet er bis zu seiner Pensionierung und schuf rund 100 Patente.
 

Seinen Lebensweg kann man sehr gut nachlesen in Friedrichs Buch Zeitschichten ab S. 72.

Engel, Kuper, Bell, MünznerZeitschichten - Magnetbandtechnik als Kulturträger (Vierte Ausgabe 2020)

Das Buch kann als Pdf-Datei bestellt werden:
https://www.beam-shop.de/sachbuch/film-m...neuausgabe


Leider kann ich erst jetzt so spät hier an diesen großen Erfinder erinnern.


Viele Grüße
Manfred

Wow, das ist ja  mal ein klasse Werk. Das würde ich gern im Original durchblättern, *. pdf ist nix. 
Werde ich mich mal auf die Jagd begeben.  Smile
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#18
Kannst du Manfred sagen, wo deine abfabgs eingestellte pdf ursprünglich veröffentlicht wurde?
Aus dem Schriftbild und Layout würde ich auf eine AEG-Telefunken interne Quelle tippen, offensichtlich nach 1961 publiziert (siehe Schrifttum, letzter Eintrag).
Grüße
Peter


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#19
Erstveröffentlichung: Schüller, Eduard, Das "Magnetophon", in: Forschen und Schaffen (AEG), Ausgabe 1957, S. 32 ... 36

Erweiterte Fassung 1965: Schüller, Eduard, Das Magnetophon, in: Forschen und Schaffen. Beiträge der AEG zur Entwicklung der Elektrotechnik bis zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, hrsg. von der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft, bearbeitet von Bruno Schweder, 3 Bde., Berlin 1965; Band 3, S. 428

(von Schüller korrierte Fassung liegt vor: KSS 0808 mit Korrekturen für die Ausgabe 1965)


F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#20
Herzlichen Dank!
Habe den Beitrag mittlerweile in gekürzter Form in deinen Unterlagen wiedergefunden.
Grüße
Peter


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#21
Hallo Peter,

vielen Dank für die Patentschriften von Eduard Schüller. Beim Lesen der Patentschrift zur Schrägspuraufzeichnung von Videosignalen habe ich mich sehr gewundert, dass da 35mm Magnetfilm/Perfoband als Aufzeichnungsmedium erwähnt wird. Magnetfilm ist doch viel steifer und unflexibler als normales Magnetband. Auf jeden Fall waren das die Grundlagen für eine Vielzahl von Videoformaten. Leider waren deutsche Hersteller nicht in der Lage, das daraus zu machen, was dann den amerikanischen und japanischen Herstellern gelang. Ist eigentlich irgendwie bekannt, ob Telefunken von anderen Herstellern, die später Videorecorder mit Schrägspuraufzeichnung gebaut haben, Lizenzgebühren bekommen hat ? Das waren ja nicht wenige Hersteller.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#22
Hallo Tobias,

alles ist fein säuberlich erklärt in

https://www.beam-shop.de/sachbuch/film-m...neuausgabe

Ich kann's - man verzeihe es mir - nicht oft genug wiederholen!

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#23
Hallo Friedrich,

ich besitze das von dir genannte Ebook, habe es aber noch nicht komplett durchgearbeitet. Kannst du mir vielleicht mit einer Seiten- oder Kapitel- Nummer weiter helfen ?

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#24
Hallo Tobias,

also, das musste gestern etwas rasch gehen.  Wenn ich DE000000927999B S. 2, ab Zeile 50, richtig  deute, dient der Magnetfilm 35 mm nur als Vorlage für ein Rechenbeispiel. Übrigens ist damit über die Dicke des Magnetfilms nichts gesagt, Schüller könnte da durchaus an eine für Videoaufzeichnungen optimierte Dicke gedacht habe. "Rechenbeispiel" auch deshalb, weil ab Zeile 90 von "unperforierte[m] Band, welches um 360° um die Walze herumgelegt ist", die Rede ist, womit der (damals noch etwa) 125 µm dicke Azetat-Magnetfilm ja wohl auszuschließen ist.

Ansonsten: ZEITSCHICHTEN (IV), ab S. 550


F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#25
Hallo Friedrich,

vielen Dank für deine Erklärungen zum Patent, Rechenbeispiel war auch meine Vermutung.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#26
Hallo in die Runde,


ich hole diesen Faden wieder nach oben, 
weil besagter Eduard Schüller vor just 120 Jahren in Liegnitz geboren wurde.




Viele Grüße
Manfred
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