17.01.2023, 11:06
Hallo DL9SDL,
willkommen im Forum! Leider gab es bisher keine Reaktionen auf Deine Anfrage - vermutlich ist Dein Messplatz eher unbekannt. Auch ich kenne das Gerät nicht.
Zum Tonband-Anteil Deiner Frage kann ich aber ein paar Hinweise geben: Der "Klirrfaktor" beim Tonband ist dominierend k₃ - also eine Oberwelle mit der dreifachen Frequenz des Grundtons (für Organisten eine Quinte 2 2/3'). Bei 1 kHz Bezugsfrequenz (üblich ab 19 cm/s und darüber, darunter sind es 315 Hz) ist also der gesuchte Teilton bei 3 kHz zu finden. Das Verhältnis von 3 kHz zu 1 kHz-Pegel ist der Klirrfaktor (mit subtilen Unterschieden in der Definition, die hier erstmal egal sind). Er steigt mit zunehmendem Pegel deutlich an, hängt vom Band und besonders auch vom Zusammenspiel von HF-Vormagnetisierung ("Bias") und Band ab. "Vollaussteuerung" ist der Pegel, bei dem der Klirrfaktor 3% (je nach Definition, manchmal auch 1% oder 5%) erreicht; das ist typischerweise irgendwo "in der Nähe von 0 dB am Aussteuerungsinstrument" - bei modernen Bändern und passender Einmessung eher 5-10 dB darüber.
Wenn Du also bei der A77 "mal was messen" willst, dann würde ich so vorgehen - natürlich angenommen, dass das Gerät an sich einigermaßen ohne große Defekte funktioniert, also aufnehmen und abspielen kann:
Erzeuge einen Sinus-Ton mit 1 kHz, nimm ihn bei 19 cm/s auf Band auf, Aussteuerung so, dass die Instrumente 0 dB anzeigen. Hinter Band (also während der Aufnahme, Monitorschalter auf "Tape") kannst Du das resultierende Signal im Analysator darstellen. Im Spektrum solltest Du dann außer dem 1 kHz-Peak eine Menge Rausch-Untergrund sowie einen klaren 3 kHz-Peak erkennen, bei ungefähr 1% Klirr, oder eben ca. 40 dB unter dem 1 kHz-Signal. Der Abstand sollte sich mit steigendem Pegel verkleinern.
Ansonsten wäre es noch interessant, was Du eigentlich erreichen willst. Dabei ist die Antwort "nichts besonderes, einfach nur ein bißchen messen und verstehen" vollkommen legitim
Viele Grüße
Andreas
willkommen im Forum! Leider gab es bisher keine Reaktionen auf Deine Anfrage - vermutlich ist Dein Messplatz eher unbekannt. Auch ich kenne das Gerät nicht.
Zum Tonband-Anteil Deiner Frage kann ich aber ein paar Hinweise geben: Der "Klirrfaktor" beim Tonband ist dominierend k₃ - also eine Oberwelle mit der dreifachen Frequenz des Grundtons (für Organisten eine Quinte 2 2/3'). Bei 1 kHz Bezugsfrequenz (üblich ab 19 cm/s und darüber, darunter sind es 315 Hz) ist also der gesuchte Teilton bei 3 kHz zu finden. Das Verhältnis von 3 kHz zu 1 kHz-Pegel ist der Klirrfaktor (mit subtilen Unterschieden in der Definition, die hier erstmal egal sind). Er steigt mit zunehmendem Pegel deutlich an, hängt vom Band und besonders auch vom Zusammenspiel von HF-Vormagnetisierung ("Bias") und Band ab. "Vollaussteuerung" ist der Pegel, bei dem der Klirrfaktor 3% (je nach Definition, manchmal auch 1% oder 5%) erreicht; das ist typischerweise irgendwo "in der Nähe von 0 dB am Aussteuerungsinstrument" - bei modernen Bändern und passender Einmessung eher 5-10 dB darüber.
Wenn Du also bei der A77 "mal was messen" willst, dann würde ich so vorgehen - natürlich angenommen, dass das Gerät an sich einigermaßen ohne große Defekte funktioniert, also aufnehmen und abspielen kann:
Erzeuge einen Sinus-Ton mit 1 kHz, nimm ihn bei 19 cm/s auf Band auf, Aussteuerung so, dass die Instrumente 0 dB anzeigen. Hinter Band (also während der Aufnahme, Monitorschalter auf "Tape") kannst Du das resultierende Signal im Analysator darstellen. Im Spektrum solltest Du dann außer dem 1 kHz-Peak eine Menge Rausch-Untergrund sowie einen klaren 3 kHz-Peak erkennen, bei ungefähr 1% Klirr, oder eben ca. 40 dB unter dem 1 kHz-Signal. Der Abstand sollte sich mit steigendem Pegel verkleinern.
Ansonsten wäre es noch interessant, was Du eigentlich erreichen willst. Dabei ist die Antwort "nichts besonderes, einfach nur ein bißchen messen und verstehen" vollkommen legitim
Viele Grüße
Andreas