Sicherungen Grundig TK 47
#1
Guten Abend,



jetzt also ein Grundig TK 47, das laut Verkäufer eine "selten angebotene Rarität im Top Zustand" sein soll und vor zwei Monaten noch benutzt wurde, aktuell aber keine Aussagen über genauere Funktionstüchtigkeit gemacht werden können, da gerade "kein Band zur Verfügung" stehe.




Als völlig ungeübter Schaltplanleser eine Frage an die besser Geübten und/oder Kenner des Grundig TK 47:




Das Foto zeigt die Sicherungshalter dicht am Netzteil eines TK 47. Welchen Absicherungswert muss die rechts im Bild vorgesehene Sicherung haben?





   




Link zum Plan:




https://drive.google.com/file/d/1IsMaZY5...sp=sharing






Vielen Dank im Voraus



und viele Grüße




Christian
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#2
Hallo Christian,

die Primärsicherung hat 400mA (träge) und die Sekundärsicherung 160mA (träge).
Ich kann aber leider nicht erkennen welche von beiden fehlt.
Unter der linken Sicherung steht ein N, eventuell heißt N = Netz = Primär?
Wofür dann das A bei der anderen stehen könnte, weiß ich leider nicht.
Am besten du schaust mal wieviel mA die linke Sicherung hat.
Die Sicherungshalter sollten aber mindestens gründlich gereinigt werden.

[Bild: mobile.16fjex4.jpeg]

Gruß Steffen
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#3
Hallo Steffen,

vielen Dank.

Ja, die linke Sicherung ist mit dem Netz verbunden. So zumindest für mich vom Augenschein sichtbar. Der kleine Draht in der Sicherung ist auch sehr "dick". Rechts könnte das A vielleicht für Anodenstrom stehen? Ich komme darauf, weil die Endstufe keinen Ton von sich gibt, das magische Band nicht leuchtet und das Gerät sonst aber läuft. Die rechte Sicherung ist auch völlig zerstört, so dass ich den Wert nicht mehr ablesen kann.

Nochmals Dank und Grüße
Christian
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#4
Ist immer blöd, wenn die Lösung unter Fragen fehlt. Daher noch eine Antwort zur Sicherung und ihrer Funktion.

Die rechte Sicherung hat den Wert 160mA und das magische Band leuchtet, die Lautsprcher rauschen. Sicherungshalter sehr gründlich gereinigt.
Leider gab es eine halbe Stunde später nur noch Schall und (weißen) Rauch. Aber das ist dann eine andere, neue Schwierigkeit.

Viele Grüße
Christian
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#5
Die A-Sicherung wird für die Anodenspannung der Röhren sein. Das hat Grundig gerne gemacht, z.B. auch bei der TK 8. Da hat man dann den Effekt bei platter A-Sicherung, dass zwar der Motor einwandfrei funktioniert, aber alle Röhren samt magischem Auge schweigen. Du lagst mit deiner Vermutung in der vorletzten Nachricht also richtig.

Du schreibst was von, dass es "Schall und weißen Rauch" gab, kannst du noch lokalisieren, aus welcher Ecke des Gerätes der Rauch kam? Irgendein Bauteil sollte da jetzt ja entsprechend aussehen. Achja, die etwaigen Papierkondensatoren hast du getauscht? Weiß gerade nicht ob die TK46 noch welche hatte, die TK41 hatte noch zwei.


Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
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Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
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#6
Nachtrag,

Alexander hat Recht, A steht für Anodenstrom- und N für Netzsicherung.

Schau mal nach woher der Rauch kommt und ob es auch raucht wenn man es ohne die Anodensicherung (die 160mA) betreibt.

Von wem war nochmal der Spruch "Alte Geräte funktionieren mit Qualm. Denn wenn der Qualm entweicht, funktionieren sie danach nicht mehr"?

:-)

VG Stefan
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#7
:-) Danke für die Hinweise. Der ätzende helle Rauch kam aus der linken Ecke. Habe lieber schnell alles ausgeschaltet.

Leider hat das Gerät noch weitere Fehler. Optisch sah es gut aus und der Anzeigentext las sich auch so vielversprechend.
Nun klemmt der Umschalter Mikrofon/Radio bombenfest. Das runde Rad zum Ein - und Ausschalten mag auch den Netzkontakt nicht mehr zuverlässig herstellen. Beim normalen Vorlauf wird das Band zu einem kleinen Faden zerknittert und die Andruckrolle ist hart wie Stein. Was für ein fieses Monster!

Ich muss auch mal aufgeben können. Sonst beherrschen diese verdammten Kisten irgendwann meine ganze freie Zeit. Das Gerät habe ich inzwischen verschenkt. Es machte mir sehr schlechte Laune.

Zum Glück habe ich noch zwei sehr gut funktionierende (kleinere) Geräte mit Röhren im Holzkoffer.

Viele Grüße
Christian
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#8
Du Armer!

Bei den Dingern kann man ein super Teil erwischen, oder eine Ruine mit 'zig Baustellen.
Der hammerfeste Umschaltknebel (Zinkpest würgt die Achse) ist ein erstes Zeichen, dass sich im Innern
mehr Ungemach verbirgt. Es gibt heimeligere Grundig-Geräte, die dauerhafter sind, aber selten als Stereo-Version.
Die letzten TK 320 oder so mit dem Chassis sollen besser sein, ich habe aber keines davon.

Der Verschenk war eine gute Sache, kein Ärgern mehr.
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#9
Danke für Dein Mitgefühl, PSMS! Ein Klotz am Bein weniger. :-) Ich schaue mir mal ein Grundig TK 320 an.

Viele Grüße

Christian
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#10
Hallo Christian,

die Zinkpest tritt bei Geräten der 40er Serie in den Baujahren 1961 bis 63 auf, die späten Exemplare sind nicht mehr betroffen.
Die 300er Reihe (TK/TS/TM 320/340/321/341) sind die direkten Nachfolger, Baujahr 1965 bis 1968 und als "de luxe" mit Instrumenten von 1968 bis 1969.
Die 300er sind mechanisch zu 99 Prozent mit 46/47 identisch. Elektrisch bis auf die Endstufen auch (Ausnahme: 321/341 Endstufe wie bei 46/47) Nur tritt bei ihnen keine Zinkpest mehr auf.
Zur Orientierung, die mittlere Ziffer in der Bezeichnung steht für die Zahl der Spuren.

VG Stefan
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