Mischpult für Röhrentonbandgeräte
#1
Lightbulb 
Ich wünsche allen Tonbandfreunden und Freudinnen ein gutes neues Jahr.



Inzwischen habe ich ein wenig gebastelt und möchte das Ergebnis vorstellen. Vielleicht ist es für Fans der ganz alten und einfachen Tonbandgeräte von nutzen.





Retro-Mischpultkonsole für Mono-Röhrentonbandgeräte



Röhrentonbandgeräte verfügen meist nicht über Möglichkeiten zur Tongestaltung und zur Entzerrung von Tonfrequenzen schon während einer Aufnahme. Das ist insbesondere bei Aufnahmen mit Mikrofonen jedoch häufig notwendig. Ebenso bedarf es regelmäßig der Anpassung von „modernen“ Mikrofonen an die Technik der 50er Jahre durch die Vorschaltung von Vorverstärkern und zur Phantomspeisung bei Mikrofonen, die lediglich mit einer Spannungsversorgung funktionieren. 



Wie sich diese Anpassungen mittels eines kleinen, preiswerten Mischpultes vornehmen lassen, wird nachfolgend kurz mit einigen Fotos und Bildunterschriften beschrieben.



   


Für den Funktionstest wurde ein Grundig TK 20 (links im Bild) mit der Selbstbaukonsole (rechts im Bild) verbunden. Damit das „Retro-Gefühl“ nicht auf der Strecke bleibt, wurde das kleine Mischpult herausnehmbar in ein Grundig TK 20 Holzkoffer versenkt. Das Netzteil findet im Inneren des Koffers Platz. Hinzu ist sind ein VU-Meter im Retrostil sowie ein Mono-Main-Out als Diodenanschluss gekommen. Das alles geht natürlich auch ohne die Bastelarbeit mit dem Umbau eines Grundig Tonbandholzkoffers.




   



Das VU-Meter zeigt den Mono Main Out des Mischpultes an. Das weiße Schaltfeld ist u.a. für Mono-Kopfhörer und Zuschaltung eines Monitor-Lautsprechers reserviert und noch nicht fertig verdrahtet. Die Diodenbuchse Mono Main Out (unten rechts im Bild) wurde mit Lastwiderständen „Stereo auf Mono“ versehen.




   






Als Mischpult wurde das „Behringer Xenyx 802“ (herausnehmbar) eingesetzt. Es verfügt über einen Preamp mit Phantomspeisung für Mikrofone. Mit dem 3-Band-Equalizer (EQ) ist es möglich, den Frequenzverlauf, also von tiefen bis hohen Klanganteilen, anzuheben oder abzusenken. Das bedeutet, es ist möglich, bestimmte Bereiche, wie z. B. die Bässe, in ihrer Lautstärke zu verstärken oder zu reduzieren. 3-bändig heißt, es sind drei Regler für die Teilbereiche Bässe, Mitten (mittlerer Frequenzbereich) und Höhen einstellbar.



   




Fazit




Sucht man die Verbindung der alten Röhrentonbandgeräte mit „moderneren“ Komponenten, ist so ein Mini-Mischpult praktisch. Es enthebt einem zahlreicher, oft zermürbender, Anpassungsprobleme zwischen sehr alten und neuen Technikstandards. Für Musiker ist so eine Konsole auch zudem gut für ein unproblematisches "Einschleifen" von Effektgeräten, wie etwa Spring Reverbs.



Beinhaltet so ein Mischpult auch noch eine USB-Schnittstelle (das hier gezeigte Pult hat so eine Schnittstelle nicht), kann das Röhrentonbandgerät der 50er mit der digitalen Technik der Gegenwart wunderbar genutzt werden. Sowohl Aufnahmen mit Mikrofonen als auch die Erstellung  von Tonbandaufnahmen von YouTube Musikvideos  machen Spaß.  Wenn man den "richtigen" Sound für sein Gerät zuvor mit dem EQ und Main-Out-Regler „eingepegelt“ hat, ist es erstaunlich, was die alten Röhren-Kisten für einen schönen warmen und klaren Sound hervorbringen können. 




Viele Grüße aus dem Norden




Christian
Drummer machen Fehler, die meistens laut sind. www.stompology.org
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste