Denon DR-750 von 1978 ..eine seltenes Tapedeck
#1
Hier möchte ich ein Tapedeck vorstellen, dass sicher viele noch nie gesehen haben.
Es war in Europa nicht zu kaufen und tauchte auch bei DENON nur in einem Katalog auf "DENON Professional Audio Component" 1978

Auffällig ist die großzügige Ausstattung mit den Relaistasten der DENON Bandmaschinen und die optische Gestaltung als "Bandmaschine"

Grüße
Jan


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#2
Optisch ungewöhnlich und professionell, von der Ausstattung aber bis auf die Relaistasten und den Bias-Fine-Regler scheinbar eher Standard.

Wofür ist die Stellung "Co" bei "Tape Select"? Für FeCo-/ Chromsubstitut-Bänder?
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#3
(03.01.2023, 00:45)timo schrieb: Optisch ungewöhnlich und professionell, von der Ausstattung aber bis auf die Relaistasten und den Bias-Fine-Regler scheinbar eher Standard.

Wofür ist die Stellung "Co" bei "Tape Select"? Für FeCo-/ Chromsubstitut-Bänder?

Hallo Timo,

leider findet man nicht viel über das Gerät. Es war wohl für die japanischen Tonstudios im Rundfunk oder anderweitig gedacht, aber auch 1978 nicht mehr wirklich interessant.

Es ist halt ein Teil der Zeitgeschichte mit aufwändigen Ideen und der Umsetzung, die nicht mehr zeitgemäß war, so würde ich den geringen Erfolg bewerten.

Für mich persönlich ist es was anderes, ich höre nur noch mit dem DENON Kassetten!...er klingt sehr gut! und macht einfach Spaß!....meinen Nakamichi benutze ich nur noch für wichtige "Überspielungen"....

Grüße
Jan
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#4
Was auffällt ist, es gibt keine Schublade oder Fach, was sich öffnet, es ist nur ein Plexiglasfenster nach oben zu verschieben. Alles Andere ist wie in Beton gegossen und so perfekt zu justieren, ohne Spielraum durch Verschleiß einer Mechanik im Kassettenfach.
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#5
Ein hübsches Teil. Ich denke, man hat sich damals vom Nakamichi 700 bzw. 1000 inspirieren lassen. Diese sogenannte "vertical Tapedeck" Bauform haben im Laufe der 70er einige Hersteller aufgegriffen. Man denke nur an Akal GX-C 510 und 570, an das ultra seltene Teac A 860 oder das Philips N2521.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
(03.01.2023, 07:25)PeZett schrieb: Man denke nur an Akal GX-C 510 und 570

... und das 505, und Tandberg hatte auch so einiges, was in die Richtung ging, z.B. das TCD 310 (die konnte man m.W. sowohl vertikal als auch liegend betreiben).

Schien aber nur eine kurze Mode Mitte der 1970er Jahre gewesen zu sein, für die Aufstellung im Wohnzimmer war die Bauweise wohl zu platzraubend. Vor allem das TEAC A-860 hat ja gigantische Ausmaße und wiegt auch mit 18 kg so viel wie ein Kleinspuler.
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#7
Tolles Gerät, noch nie gesehen. Sieht zumindest zu dem Teac-Monster wesentlich eleganter aus.
Was mich wundert ist Dual Capstan aber kein 3-Kopf Gerät. Sollte 3 Kopf im Studiobereich, möglichst mit Einmessmöglichkeit, nicht Mindestanforderung sein?

Aber was solls, hübsches Teil.
Gruss
Rainer
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#8
3-Kopf war zu der Zeit noch ganz wenigen Geräten vorbehalten. Das gab es bei Nakamichi und vielleicht noch ein paar anderen, vereinzelten High-End-Modellen. Insofern ist dieses schicke Denon mit Doppelcapstan, Sendust-Kopf, Bias-Regler, FeCr-Position und elektronischer Laufwerksteuerung für seine Zeit schon sehr ordentlich ausgestattet.

Ja, Co war wahrscheinlich die Schalterstellung für kobaltdotierte Eisenoxidbänder, von Denon selbst gab es da z.B. die DX 7. Bemerkenswert ist hier die zusätzliche Einstellung für Chromdioxid. Diese getrennte Einstellmöglichkeit war eigentlich eher eine Spezialität von europäischen Decks aus der Zeit. Japanische Geräte aus der den späten 70er Jahren beschränkten sich normalerweise auf eine "High" position, was meistens einer Einmessung auf SA oder UD-XL II entsprach. Aber auch in Japan verkaufte ja vor allem Sony Cassetten mit Echtchrom-Band. Da hat also bei Denon jemand mitgedacht.

Viele Grüße,
Martin
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#9
(03.01.2023, 13:56)Kirunavaara schrieb: 3-Kopf war zu der Zeit noch ganz wenigen Geräten vorbehalten.

Och, soo selten schien das aber 1978 nicht mehr zu sein. Kurzer Blick in einige Hersteller-Kataloge aus dem Jahr zeigt:

Aiwa 6900
Akai GXC-570, GXC-750, GXC-740, GXC-325
Pioneer CT-F 1000, CT-F 900
Tandberg TCD-330
Technics RS-686DS

TEAC aus dem Jahr fehlt im HiFi-Archiv, die hatten aber mit Sicherheit was. Yamaha, Onkyo und Denon hatten tatsächlich noch nichts. Der Sony-Katalog ist mir zu kompliziert, hab' nur NRW-Abitur. Huh
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#10
Naja, nach High-End sieht Dieses doch auch aus u. war sicher auch ähnlich teuer.

3 Kopf Geräte gabs aber schon. ich hatte vor Urzeiten selbst ein pioneer CT-/ 1000 , das hatte definitiv 3 Kopf, das hatte ich ende 79 als Vorführgerät gekauft, war auch BJ. 78. Alternativ hätte ich ein Akai gxc-750D haben können, fand das Pio aber schicker , obwohl deutlich teurer.
Leider habe ich das vor vielen Jahren wieder verkauft,(schmerzt mich Heute noch) weil dauernd irgendein defekt. Damals war aber noch nicht soviel mit basteln.
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#11
Von SONY gab es schon 1974/75 das schicke Pultdeck TC 177 SD mit Doppelcapstan und drei Köpfen.

Das Hochformat-DENON gefällt mir optisch sehr gut !

Groetjes, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#12
Okay, das war mir nicht so bewußt, danke für die Nachhilfe! (Trotz RLP-Abi haben wir in der Schule leider nix über Cassettendeck-Historie gelernt...)

Viele Grüße,
Martin
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#13
Martin liegt mit seiner Vermutung Co ist für Kobalt beschichtete Bänder richtig.

Auf der japanischen Webseite " DENON Museum - Model History" ist das Tapedeck als Gerät aus dem Jahr 1977 angegeben.
Den Text habe ich mir ins Übersetzungprogramm geladen. Da steht auch, warum das Gerät doch nicht 3 Köpfe bekommen hat, sondern diesen neuen Sendust-Kopf.

https://www.denon.jp/ja-jp/museum/products/dr750.html

Grüße
Jan
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#14
(03.01.2023, 15:32)Rainer von Bargen schrieb: ... u. war sicher auch ähnlich teuer.

3 Kopf Geräte gabs aber schon. ich hatte vor Urzeiten selbst ein pioneer CT-/ 1000 , das hatte definitiv 3 Kopf, das hatte ich ende 79 als Vorführgerät gekauft, ...

Internetquellen nennen für das Denon Deck einen damaligen Listenpreis von 1400 $. Das zeitgenössische Nakamichi 700 (3 Kopf) war 200 $ günstiger. 

Ende der 70er gab es in der Tat bereits etliche 3-Kopf-Decks, eigentlich fast von jedem Hersteller. Nur so ganz billig waren die da noch nicht.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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