Sony CV 2100 Als man zuhause das erste mal Videos aufnehmen konnte
#1
Guten Tag zusammen,

Ich habe hier mal wieder was auf ebay gefunden und habe es mit viel viel arbeit wieder zum laufen bekommen.

Es handelt sich hier um eine Sony CV 2100 Maschine aus dem Jahr 1965 und ist somit das zweite Modell nach dem CV 2000 von 1964 um zuhause für den Privaten Gebrauch Videos aufzunehmen. Was damals revolutionär war.

Das CV stand für "Consumer Video" die Maschine braucht 1/2 Zoll Chrom Band um Bild und Ton aufzunehmen (keine Farbe, nur Schwarz/Weiß) und ein Band hielt 40 Minuten. Das Verfahren war schon Schrägspur für das Video. Die Maschine wiegt stolze 25 Kilo im Holzgehäuse und hatte damals einen Preis von 4000 Mark.

Da ich fast gar nichts zur Maschine gefunden habe, musste ich mich selber einfuchsen wie man die auseinander nimmt und wie man die Riemen wechselt. Die waren beide Leider gerissen. Habe aber 2 passende aus einer 70er Grundig Tonbandmaschine gefunden.

Zum jetzigen Stand Video und Ton nimmt sie auf und gibt sie wieder. Die Sony Bänder sind aber alle klebrig von mir. Habe einen Karton von Memorex bestellt. Vielleicht sind die besser.
Im Anhang sind ein paar Bilder Smile und bei Fragen schreibt gerne.

Viele Grüße Eiliko


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#2
Tolles Gerät! Das stand aber nicht zu Hause sondern der Aufschrift nach bei der Siemens Reaktortechnik. Siemens hat ja damals auch einen Schulungsreaktor betrieben. Wenn Deine Klebebänder dabei waren, versuche diese einmal zu „backen“, vielleicht ist da zeitgenössisches Material drauf. Dann gleich digital sichern, so oft kann man gebackene Klebebänder nicht abspielen.
Grüße Gerhard
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#3
(31.12.2022, 13:48)Sonicman schrieb: Tolles Gerät! Das stand aber nicht zu Hause sondern der Aufschrift nach bei der Siemens Reaktortechnik. Siemens hat ja damals auch einen Schulungsreaktor betrieben. Wenn Deine Klebebänder dabei waren, versuche diese einmal zu „backen“, vielleicht ist da zeitgenössisches Material drauf. Dann gleich digital sichern, so oft kann man gebackene Klebebänder nicht abspielen.
Grüße Gerhard

Hallo Gerhard,

Ja das Gerät von mir stammt aus der Siemens Reaktortechnik. Eigendlich waren die für zuhause gedacht, aber 4000 Mark im Jahr 1964 konnte sich kein Haushalt mal so leisten. 

Zu den Bändern, das Band was noch drauf war von Scotch war noch gut. Da ist was drauf wie eine Person vorne steht und über Sachen diskutiert wie Erziehung oder Sonntagsfahrverbot. Auf den Sony Bändern ist nur eine alte Serie drauf.

Viele Grüße
Eiliko
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#4
(31.12.2022, 13:07)MrPlymouth1998 schrieb: die Maschine braucht 1/2 Zoll Chrom Band um Bild und Ton aufzunehmen 

Könnte man ein paar VHS-Bänder aneinanderkleben und darauf aufnehmen? Sind das nicht auch Chrome-Bänder?

(01.01.2023, 00:31)MrPlymouth1998 schrieb: Auf den Sony Bändern ist nur eine alte Serie drauf.

Welche Serie? Vielleicht eine verschollene Doctor Who Folge? Wink

Gruß
Robert
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#5
Da werden Erinnerungen wach. Damit hat für mich alles angefangen. Der Beginn meines Studiums WS 1976. Als damals technisch affiner Student in einem technikfernen Studienfach ...
   
Im Studio wurde noch auf open-reel-1"-MAZen in s/w aufgezeichnet. Im Regal die obere Reihe zeigt die zugehörigen Tapes.
Ab 1977 kam für den mobilen Einsatz das hier erwähnte 1/2"-s/w-open-reel-Format zum Einsatz von National zum Einsatz,
   
Geschnitten wurde auf das hier leider verschlossen gezeigte Standgerät gleichen Formats, ebenfalls von National, was allerdings schon Farbe konnte. Der Schnitt war abenteuerlich, es gab ja keine Schnittsteuerung. Wir hatten da so ein selbstgebasteltes Gerät, was die Synchronimpulse der am Schnitt beteiligten Videorekorder auslesen konnte. Zwei LED-Reihen mit jeweils 8 roten LEDs. Alle Geräte wurden per Hand gleichzeitig eingestartet und nach acht Sekunden wurde das aufzeichnende Gerät auf Aufnahme geschaltet.  Klappte irgendwie, halbwegs punktgenau ... es gab ja keine wirkliche Synchronisierung. Die Bänder stehen in der 2. und 3. Reihe des Fotos.

Für bessere Qualiäten wurde ab 1977 U-matic eingeführt. Durchgängig in Farbe. Die Kassetten stehen im oberen Bild in der untersten Reihe rechts. Das Bildsignal einer schweren JVC-drei-Röhrenkamera (war ganz in rot), aufgezeichnet wurde auf einer tragbare Sony U-matic.
   
Der Schnitt erfolgte dann mit zwei National U-matic-Recordern, eines steht im Foto hinter mir. Hier gab es dann auch erstmalig eine elektronische Schnittsteuerung, mit der Schnitte simulierbar waren und sauber ausführbar.

Alles war sauschwer, auch wenn es tragbar genannt wurde. Wir machten damals für die Stadt von einer Gartenausstellung in einem der großen Parks einen Film. Wir bekamen einen kleinen Tieflader als Hänger (auf dem die Kamera mit großem schweren Stativ und Zubehör stand und uns als Bedienpersonal), der von einem Unimog durch den Park gezogen wurde Smile Finde leider keine Fotos. Extrem lustig und sorgte für Aufmerksamkeit ...

Heute hat man ein Smartphone, was alles, wirklich alles besser kann, um zu einem deutlich niedrigeren Preis zu Smile
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#6
Hallo Eiliko!

Wenn's interessant waere: es gibt ein (NL-)Sony-Katalog auf Hifiengine.com, worin dieses Modell offenbar erwaehnt wird:

https://www.hifiengine.com/search_results.php?q=cv2100

Dirk
Anfänger-Bastler, Spezialität: Sony TC-366/377/378/399. PLZ NL-3511 Utrecht.
A-3300SX, TC-377, EW 5512, N4404, TCD330, 680ZX, UDR-F07 und noch so was.
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#7
(01.01.2023, 13:50)Ickxsz schrieb: Könnte man ein paar VHS-Bänder aneinanderkleben und darauf aufnehmen? Sind das nicht auch Chrome-Bänder?

Habe ich versucht, aber die sind viel zu Dünn Allgemein und reißen schnell zudem sind die klebriger und fester wenn man es aufspult 

Welche Serie? Vielleicht eine verschollene Doctor Who Folge? Wink

Irgendwie was was in der Schweiz spielt über Ein Dorf.

Grüße
Eiliko
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#8
Hallo Eiliko,

bis zur E180 sind die VHS-Bänder dicker als die längeren Spielzeiten, bei Betamax bis zur L500. Sony Betamax Cassetten hatten anfangs Chromband, später dann die in Japan entwickelten kobaltdotierten Eisenoxydbänder (FeCo). Vielleicht gehen die Bänder aus den deutschen VCR oder VCR-Longplay Cassetten, die dicken Cassetten, wo die Wickelkerne übereinander liegen. Das war 1/2 Zoll Chromband.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#9
Bei VCR dann aber auch die frühen Versionen mit kurzen Spielzeiten und vollem Wickel, sowas wie VC 45 oder VC 60. Genau weiß ich's nicht, aber die dürften auch Band mit ungefähr E-180-Stärke haben. Die LVC 180 jedenfalls hatte ein sehr dünnes Band, das BASF später - natürlich mit ein paar Verbesserungen - für die VHS-Cassetten der Länge E-300 verwendet hat. Nachzulesen in den "Zeitschichten".

Auf der Rückseite dieser Cassette gibt es eine (nicht ganz vollständige) Übersicht der verfügbaren Spielzeiten für VCR, VCR Long Play und SVR, mitsamt Angabe, wie lang das jeweilige Band auf welchem System läuft. Interessanterweise sind bei der LVC 180 keine Zeiten für VCR und SVR angegeben. Ob es daran lag, daß deren Band zu dünn war, um in den Recordern dieser Systeme halbwegs betriebssicher zu laufen?
https://vhsmester.com/vcr/#jp-carousel-4492

Ich würde auch nach E-180 aus den 80er bis frühen 90er Jahren suchen. Später wurde nämlich gerne einfach das dünnere E-240-Band auch in die E-180 gespult. Vorzugsweise BASF und Scotch, da diese rückseitenbeschichtet sind, was für den Betrieb auf offenen Spulen von Vorteil sein kann. Andererseits sind die BASF mit ihren Chrombändern mehr oder minder von Alterung betroffen und bringen vielleicht nicht mehr die volle Leistung, und bei Scotch gibt es Berichte über stark schmierende Bänder. Also vielleicht doch eher auf die "sichere Bank" der japanischen FeCo-Bänder setzen? Maxell, Sony, TDK, Fuji, JVC... qualitativ gut waren die ab spätestens 1987/88 alle. Einfach mal etwas ausprobieren mit verschiedenen Sorten.

Viele Grüße,
Martin
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#10
(06.01.2023, 09:23)Kirunavaara schrieb: Bei VCR dann aber auch die frühen Versionen mit kurzen Spielzeiten und vollem Wickel, sowas wie VC 45 oder VC 60. Genau weiß ich's nicht, aber die dürften auch Band mit ungefähr E-180-Stärke haben. Die LVC 180 jedenfalls hatte ein sehr dünnes Band, das BASF später - natürlich mit ein paar Verbesserungen - für die VHS-Cassetten der Länge E-300 verwendet hat. Nachzulesen in den "Zeitschichten".

Auf der Rückseite dieser Cassette gibt es eine (nicht ganz vollständige) Übersicht der verfügbaren Spielzeiten für VCR, VCR Long Play und SVR, mitsamt Angabe, wie lang das jeweilige Band auf welchem System läuft. Interessanterweise sind bei der LVC 180 keine Zeiten für VCR und SVR angegeben. Ob es daran lag, daß deren Band zu dünn war, um in den Recordern dieser Systeme halbwegs betriebssicher zu laufen?
https://vhsmester.com/vcr/#jp-carousel-4492

Ich würde auch nach E-180 aus den 80er bis frühen 90er Jahren suchen. Später wurde nämlich gerne einfach das dünnere E-240-Band auch in die E-180 gespult. Vorzugsweise BASF und Scotch, da diese rückseitenbeschichtet sind, was für den Betrieb auf offenen Spulen von Vorteil sein kann. Andererseits sind die BASF mit ihren Chrombändern mehr oder minder von Alterung betroffen und bringen vielleicht nicht mehr die volle Leistung, und bei Scotch gibt es Berichte über stark schmierende Bänder. Also vielleicht doch eher auf die "sichere Bank" der japanischen FeCo-Bänder setzen? Maxell, Sony, TDK, Fuji, JVC... qualitativ gut waren die ab spätestens 1987/88 alle. Einfach mal etwas ausprobieren mit verschiedenen Sorten.

Viele Grüße,
Martin

Moin Martin,

alles werde ich mal schauen. Ich habe aus den USA einen ganzen Karton Memorex Bänder gefunden. Vielleicht taugen die was. Meine 8 Spur Kassetten haben von der Marke nichts. Ich drücke da mal die Daumen das die noch gut sein.

Viele Grüße
Eiliko
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