Bilder aus meinem Kofferraum
#1
Vorgestern war ich wieder auf Sammeltour.
Es ist erstaunlich was sich in alten Lagerhallen für "nen Appel und nen Ei" anfindet....

   

Das wird auf jeden Fall eine funktionierende Sander und Janzen SJ103/1.

   

Ich freue mich wie ein Schneekönig über diese zwei 50 kg Teile.
Das zweite Chassis wird als Teileträger dienen.

   

Der Aufnahme- und Einbaurahmen liegen in einem fragmentierten Regietisch auch mit im Transporter.
Die Einschübe sind diesmal in Vollröhrentechnik V86a, V87a, und N29 als Netzteil mit dabei.

Jetzt suche ich nur noch Unterlagen zum Laufwerk und der Verkabelung inclusive der Stromlaufpläne der Aufnahme- und Wiedergabeverstärker.
Das besondere an der Konstruktion der Maschinen ist, daß durch bloßes Wählen des Bandpfades Bänder in internationaler oder deutscher Schichtlage ohne Verschränkung abspielbar sind. Die Wickelrichtung der Motore wird dann automatisch umgeschaltet.
Gebremst wird sicherlich in guter Sander und Janzen Manier rein elektrisch, also ohne Verschleißteile.
Lediglich der 3 Stufige Reibradantrieb könnte viel Zuwendung benötigen

Gruß Jan
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#2
Hi,
es macht mir immer wieder Freude, diese Maschinchen - ob nun im Rohzustand oder bereits restauriert - zu betrachten. Danke dafür.
Was für Boliden!

MfG,
Binse
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#3
Schön, daß auch diese beiden Stücke ostdeutscher Maschinenbaukunst zu Dir gefunden haben!
Hast Du denn überhaupt noch Platz in Deiner Tonbandhöhle ? :-))
Viele Grüße,

Matthias
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#4
(29.11.2022, 20:04)MatthiasB schrieb: Hast Du denn überhaupt noch Platz in Deiner Tonbandhöhle ? :-))

Ein Teil muß dann wohl oder übel in den Keller umziehen.

Gruß Jan
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#5
Hallo Jan,

wie sehr beineide ich Bewohner von Häusern mit einem Fahrstuhl, wenn ich nur daran denke, die Maschinen müßten mal eine Wartung haben.

Weiterhin viel Sammlerglück....

Viele Grüße
Manfred
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#6
(30.11.2022, 13:50)Magnettonmanni schrieb: wie sehr beineide ich Bewohner von Häusern mit einem Fahrstuhl, wenn ich nur daran denke, die Maschinen müßten mal eine Wartung haben.
Das kann ich verstehen, bei meinem Opa in meiner Studioecke steht ja einiges an Schweren Sachen(Rack etc.(Das gabs übrigens mal aus dem Metallcontainer, sollte weg kommen  Confused )). Allerdings war der Transport in den 3 Stock (Ohne Erdgeschoss das über 3 Meter hoch ist(Alte Mühle) keine Freude durch das Treppenhaus. Da wäre ein Aufzug super.

Viele Grüße
Joni

PS: Zum Thread:
Jan die Geräte sind super, deine Sammlung ist generell super Spannend, wenn man sich anschaut was du immer an Land ziehst.
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#7
Tja geholt ist das schnell, aber ich muß auch noch die Zeit finden aus den Fragmenten etwas Funktionsfähiges zusammen zu bauen.
Ich nehme mir öfters vor, jetzt ist Schluß.
Noch macht es Freude zu zusehen wenn die alten Eisenschweine wieder zum Leben erwachen.
Aber ich denke, daß geht hier ganz vielen so im Forum.

PS: Die Stromlaufpläne für die Verstärkereinschübe suche ich noch, beim Laufwerk hat mir Rainer bereits geholfen, Danke dafür...

Gruß Jan
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#8
Hallo Jan,

Glückwunsch zu diesen beiden Oldtimern  Cool das war nach der R28...28c das Solideste, was Sander & Janzen bzw. dann später Thurow gebaut haben. Wenn die Maschinen laufen, laufen sie gut. Aber bis dahin scheint mir noch etwas Arbeit vor Dir zu liegen. Und nun muss ich leider auch etwas Wasser ins Feuer Deiner Begeisterung gießen: 
Du hast dort keine R29a (SJ103a) sondern eine R29 (ohne weitere Buchstaben). Das ist die allererste Maschine der R29- Gruppe. Die erste Maschine der Serie zu haben ist prinzipiell nicht schlecht. Hier hat es aber einen gewaltigen Nachteil, denn wenn Du ihn nicht abgenommen hast, hat diese Maschine keinen Kopfträger.

Du sagst jetzt bestimmt: Na und, nehme ich eben den von der R29b... Tja, da muss ich Dich enttäuschen: Die beiden sind NICHT kompatibel !
Zur R29 gehört ein Kopfträger R11, R11/1, R11/2....R11/15. Kannst Du auch in den Braunbuch- Blättern nachlesen. Die R29b (und auch bereits die R29a !) verlangen aber einen Kopfträger R13, R13/1...usw. 
Wenn Du die Kopfträger beider Maschinen abnimmst, dann siehst Du auch, warum das nicht passt: Die R29 hat eine ausschwenkbare Brummklappe, die bei Aufnahme oder Wiedergabe aus der Frontplatte ausschwenkt und den Wiedergabekopf abdeckt. Dafür hat die MU- Metall- Abschirmung des W- Kopfes vorn auch eine Abflachung, an die sich jene Klappe bündig anlegt. 

Bei der R29b gibt es keine Brummklappe mehr. Die wurde dort komplett eingespart, dafür ist das MU- Metallgehäuse eine komplette, runde "Büchse", welche diese Abflachung des älteren MU- Metallgehäuses eben nicht mehr hat. Auch die Anordnung der Köpfe ist etwas anders, da es beim Kopfträger R11 noch eine Bandberuhigungsrolle gibt. Auch diese wurde im neueren Kopfträger eingespart. Und damit passt der Kopfträger dann tatsächlich nicht...

Du könntest hier natürlich auf die Stereo- Köpfe umbauen und die MU- Metallabschirmung weglassen. Aber will man das ? Wäre irgendwie schade...
Wenn Du Details des Kopfträgers R11 suchst, kann ich Dir gern Bilder schicken. Ich selbst habe nämlich ebenfalls eine R29 (ohne weitere Buchstaben) und eine R29b...

Welche Kopfträger hast Du eigentlich zur R29b dazu ? Die Vollspurvariante R13a sehe ich im Foto. Hast Du auch den Stereo- Kopfträger R13/3 ?

Grüße, Rainer
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#9
Hallo Rainer, 
die erste Maschine R29, auf der Saja  Synchron draufsteht, hat leider keinen Kopfträger mehr.
Die werde ich als Teileträger benutzen müssen.

Auf der 2. Maschine mit dem Schild R29b ist der Kopfträger 13a drauf.
Der ist aber bereits auf Stereoköpfe umgebaut.
   
Übrigens kommen die Maschinen ursprünglich aus dem ehemaligen Sendehaus Schwerin.

Gruß Jan
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#10
Hallo Jan,

ja, genau das meinte ich. Weil es in Deinem ersten Post so klang, als wolltest Du die R29 lauffähig machen und die R29b als Teileträger nutzen. Das geht ja aus genannten Gründen nicht, daher meine Einwürfe.

Hier übrigens nochmal zur Ansicht, wie die einzelnen Kopfträger aussehen, da sieht man gut die Unterschiede. Zuerst der R11 (Vollspur) der R29:

         

Man stoße sich bitte nicht daran, das der Löschkopf fehlt und ein Stereokopf als A- Kopf verbaut ist. Das muss ich noch zurückrüsten.

Dann hier der R13b (Vollspur) der R29b. Man sieht gut die Unterschiede der beiden MU- Metallgehäuse zwischen R11 und R13b:

         

Zum Schluss der R13/3, also die Stereo- Version der R29b mit den älteren Stereo- Köpfen. Dein Kopfträger hat ja schon die moderneren Köpfe:

         


Bitte beachte, das Du von der R29 nicht alles für die R29b verwenden kannst. Auch die Konstruktion der Reibräder ist etwas anders, die kann man also auch nicht austauschen...
Falls Du das R29 Laufwerk abgeben willst, kannst Du mir gern Bescheid geben...  Wink 

Grüße, Rainer
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#11
Hallo Rainer,
eine Frage wäre da noch:
Die Maschine bremst ja wieder elektrisch über zusätzliche Gleichspannung.
Bei den späteren Maschinen (T221) gibt es eine Glimmlampe die anzeigt, wie herum der Netzstecker eingesteckt werden muß
Bei den R29b Laufwerken finde ich die Glimmlampe nicht, stattdessen eine Bemerkung im Manual:
   
Weißt du was es mit dem symmetrischen Netzanschluß auf sich hat?
Kann ich ein einen normalen Schutzkontaktanschluß verwenden und spielt die Polung von P und N eine Rolle für die Funktion und Betriebssicherheit?

Gruß Jan
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#12
Hallo Jan,

das ist eine hervorragende Frage... Antwort: Keine Ahnung was ein symmetrisches Netz sein soll... Ich denke schon, dass die Phasenlage beachtet werden muss. Meine R29b befindet sich in einem Gestellrahmen, welcher mal in einem Ü- Wagen eingebaut war. Spannungsversorgung normal mittels Schuko- Stecker. Funktioniert ohne Probleme. 

Achte beim Anschluss einfach darauf, dass es bei Netzteilen früher meist nur eine Primärsicherung gab und das damit immer die Phase abgesichert wurde. So wie hier im Schaltbild des Gleichrichter- Netzteils der R29b:

     

Wenn ich wieder zu Hause bin, könnte ich auf die Suche gehen wo genau der Anschluss der Phase vom Gestell an das Laufwerk herangeht und Bilder schicken. Dauert aber noch etwas...

Grüße, Rainer
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#13
Es werden einfach 2 Aussenleiter zur Steckdose geführt. Einfach ausgedrückt.
Du hast also auf beiden Leitungen Spannung gegen Erde.
Deshalb ist auch der Trenntrafo wichtig.

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#14
Hallo Rainer und Mani,
danke für die Informationen.
Dem Geschriebenen entnehme ich:
a) daß ich keinen TT benötige (da ja PN-Netz)
b) die Motorbremsfunktion abhängig von der Phasenlage ist.

Gruß, Jan
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#15
Mir ist bekannt, dass es in der DDR Stromnetze mit 2 Phasen mit jeweils 110V~ gab. Vielleicht ist mit symmetrischem Netz so ein Netz gemeint.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#16
Hallo Jan,

wie schon von anderen geschrieben hat ein sysmetrisches Netz zwei "heiße" Leitungen gegen Erde. Das kann man sich zu Hause zum Beispiel so erzeugen. Für den normalen Betrieb mit einem Netztransformator ändert sich dabei nichts.


Wenn du allerdings so ein Netz hättest, bräuchtest du einen Trenntrafo laut Manual.

Bei diesem Prinzipschaltbild sollte die Phase an der richtigen Stelle sein. Nicht unbedingt wegen der Sicherung, denn bei den meisten in Betrieb befindlichen Geräten sieht man auch nicht auf welcher Seite des Steckers die Phase ist. Dem Trafo für die Gleichspannung wäre es egal. Aber wer weiß wohin die 0 führt. Chassis?

Viele Grüße
Martin
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#17
Servus,

alle paar Monate erhebt diese heutzutage hochkritische Konstruktion (Null Volt der Sekundärseite mit Neutralleiter verbunden) ihr gräßliches Haupt Wink

Wenn nicht durch Festanschluß oder eine verpolungssichere Steckverbindung sichergestellt werden kann, daß der Neutralleiter immer an der richtigen Stelle ankommt, besteht das Risiko, auch andere Geräte, die an der Bandmaschine angeschlossen sind, über geschirmte Modulationkabel unter Spannung zu setzen. Das ist besonders fies, weil man den Fehler an der Maschine u. U. nicht bemerkt (oder das Lämpchen ignoriert).
Bei der Leistungsaufnahme von 100-200W sind Trenntrafos nicht so teuer, daß Ihr Eurem Alteisen nicht so ein Ding gönnen könntet.

Für die DDR habe ich keine Unterlagen, aber bei den westdeutschen RAs war das Netz im Ü-Wagen über einen dicken Trafo von der Speisung getrennt! Die Tongeräte waren dann über die Funktionserde miteinander verbunden, wenn nötig. Bei Anschluß "anstaltsfremder Geräte" an den Ü-Wagen waren Trenntrafos für diese oder in der Modulationsleitung vorgeschrieben, um eine Verschleppung möglicher Fehler auf den Ü-Wagen zu verhindern.

Michael
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#18
Heute soll es weiter gehen mit einem kurzen Bericht zur Inbetriebnahme der Sander und Janzen SJ103b

Nach dem mich Rainer (GDR22) mit einigen lebenswichtigen Unterlagen versorgt hatte war mein Mut gestiegen die Bestandsaufnahme und Reparatur zu beginnen.
Das Unangenehmste war die Entfernung von meinem Parkplatz zu meinem Arbeitstisch.
Alleine hätte ich nur mit Sackkarre, Treppensteiger und Flaschenzug arbeiten können...
Und anschließend wahrscheinlich eine Woche Rückenprobleme.

Gestern Abend habe ich mit Hilfe von MatthiasB die erste R29b in meine Werkstatt geschleppt und auf den Tisch gewuchtet.
Ganz großes Danke an Dich dafür, Matthias; die 50kg nur für das Laufwerk hätte ich allein nicht bewältigt!

   

Um die Maschine überhaupt testen zu können bedarf es neben dem 230V Netzanschluß einer kräftigen 70V Gleichspannungsquelle für die Erzeugung der Bremsspannung.
Mechanische Bremsung der Wickelmotoren sucht man bei den meisten Nachfahren von Sander und Janzen, der Thurow KG, oder Tontechnik Berlin, vergeblich.
Glücklicherweise ist die Belegung der 3 Stück 26poligen Messerleisten der R29, R29a, T211, T221 bis auf Feinheiten identisch.
Das spielte mir in die Karten da ich bereits im Projekt Umbau T221 zur Koffermaschine eine entsprechende Netzteil- und Audioelektronik zusammengelötet hatte ...
Zum Test der Funktionen also ein idealer Zustand, ich bin nicht auf die weiteren 50kg Röhreneinschübe angewiesen.

   

Eine andere Besonderheit der Maschine ist der Antrieb der Tonwelle.
Polumschaltbare Motoren gab es zwar bereits, aber für 3 Geschwindigkeiten wäre der Synchron-Motor wahrscheinlich zu komplex geworden.
Also war die Lösung ein 3-fach abgestuftes Reibradgetriebe durch  Kuppelräder mit Gummibelag.
Die Kupplungsräder werden durch 3 kräftige Magnete zwischen Treib- und Tonwelle eingelegt.
Das Getriebe läuft erstaunlich leise.

       

Der Motor läuft auch nicht ständig wie bei der T221 oder T211, er wird nur bei Wiedergabe- oder Aufnahmefunktion eingeschaltet und eingekuppelt.
Die Tonwelle verfügt über eine mechanische Stillstandsbremse, d.h nach Betätigung der Stoptaste wird der Motor ausgeschaltet, das Getriebe ausgekuppelt und die Schwungmasse sehr schnell abgebremst.

Für diese Funktionen sind diverese kräftige Zugmagnete verbaut.

   

Durch zwei Polwenderelais kann die Drehrichtung der beiden Wickelmotore umgeschaltet werden.
Die Umschaltung passiert über die Bandführungsgabel auf der linken Seite.
So ist ein Abspielen der 2 verschiedenen Schichtlagen ohne Verschränkung des Bandmaterials möglich.
Die Bandführung und Umdrehung der Wickelmotore bei Schichtlage innen sieht interessant aus...
Die linke Umlenkrolle ist zusätzlich als Schwungmasse zur Bandberuhigung ausgeführt, sehr durchdacht.

       
       

Neben der Mechlabor STM-210 ist diese SJ103b das massivste Gerät in meinem Fundus,
gefolgt von der Telefunken M5...

Was gab es nun bis zum ersten erfolgreichen Funktionstest zu tun?
Einige Magnete mussten neu eingestellt werden, die Reibungspunke habe ich entfettet und neu geschmiert.
Die riesigen Motoren verfügen über entsprechende Motor-Öler, ähnlich einer Dampflok..
Die Andruckrolle hat einen Depotfilz für Öl.

       

Elektrisch musste ich die Relaiskontakte mittels Kontaktpapier reinigen, es kam vorher zu den eigenartigsten Funktionen.
Als ToDo bleibt noch das Auswechseln aller Funkenlöschkondensatoren, das sind bestimmt 50-60 Stück die ein Abbrennen der Relaiskontakte verhindern sollen.

   

Elektrisch und mechanisch läuft die Maschine auf allen 3 Geschwindigkeiten, sie bremst ohne Schlaufenbildung.

Wiedergabe und Aufnahme habe ich noch nicht getestet, mit meiner "universal Elektronik" erwarte ich keine besonderen Überraschungen.
Ob  ich die Maschine in einen Regietisch oder eine Truhe einbaue entscheidet darüber, ob ich die beiliegende Röhreneinschubtechnik verwende.
Das wäre dann noch ein Röhrenmonster, mal sehen...

Gruß, Jan
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#19
Hallo Jan,

Glückwunsch zur erfolgreichen Inbetriebnahme !
Ein Tip von mir: Nicht mehr einschalten, bevor Du nicht alle Funkenlöschkondensatoren gewechselt hast ! Das sind alles Papier- C´s, in Reihe mit Widerständen. Bei meiner R29b hatten 5 von diesen C´s einen Vollschluss, das hat die zugehörigen Widerstände dann mit ins Jenseits befördert. Also bitte erst wechseln, sonst gibt es zusätzliche Arbeit...

Ansonsten: Ganz großes Kino !  Weiterhin viel Spaß mit diesem "Boat Anchor" :-) 

Grüße, Rainer
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#20
Hallo Jan,

vielen Dank für die Vorstellung der Maschine, sehr interessant. Was ist denn bitte Kontaktpapier, den Begriff höre ich das erste Mal.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#21
Ich würde sagen, eine Art ganz feines Schmirgelpapier, speziell zur Reinigung von Relaiskontakten.
Gab es mal zu früheren Zeiten im Werkstattgebrauch bei der Post...

Grüße, Rainer
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#22
(08.12.2022, 11:16)bitbrain2101 schrieb: Was ist denn bitte Kontaktpapier, den Begriff höre ich das erste Mal.

Hallo Tobias,

Rainer hat das richtig erkannt; die Kontaktstücke an den Relaisfedern bestanden aus verschiedenen Werkstoffen, bei der (DDR) Post war das entweder Silber-Palladium für normale Steuerstromkreise ohne besondere Anforderungen, für Ton oder NF Stromkreise waren vergoldete Kontakte gefordert. (Aber nicht immer eingesetzt)
Zum Reinigen dieser Goldkontakte konnte man keine "Kontaktfeilen" oder noch so feines Schmirgelleinen verwenden da sonst die hauchdünne Vergoldung abgetragen worden wäre.
Dafür gab es dann Papier mit einer speziellen (nichtmineralischen) Beschichtung oder aufgerauten Zeichenkarton.

Um Relaiskontakte von Oxydation zu befreien verwende ich im ersten Schritt immer rauhes Papier, in der Ausbildung hieß das halt Kontaktpapier....

Gruß Jan
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#23
(08.12.2022, 12:43)Ferrograph schrieb: Um Relaiskontakte von Oxydation zu befreien verwende ich im ersten Schritt immer rauhes Papier, in der Ausbildung hieß das halt Kontaktpapier....

Ich laß da immer einen Tropfen Kontaktspray auf Kopiererpapier tropfen, schneide eine Lasche und zieh das durch die Kontakte.
Gruß, Kuni
..............................

http://kuni.bplaced.net/
..............................
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#24
Hallo Jan,

vielen Dank für die Erklärung. Ich benutze für solche Kontakte einen Streifen einer alten Visitenkarte, auf den ich etwas Kontaktreiniger sprühe. Da sieht man anschließend schön den Dreck von den Kontakten auf der Visitenkarte. Die gute alte Post hatte auch im Westen ihre speziellen Pflegemittel. Da gab es das Siemens Wählerfett T für die alten Hubdrehwähler, das war ein guter Oxydationsschutz für frisch gereinigte Kontakte in den VHF-Trommel-Kanalschaltern der alten SW Röhrenglotzen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#25
Hallo Jan, freut micht, daß Du sofort nachdem die Maschine auf Deiner Werkbank "gelandet" war, mit der Wiederbelebung begonnen hast.

Ist schon ein beeindruckendes Teil, welches die Bezeichnung "Bandmaschine" zu recht trägt...
Viele Grüße,

Matthias
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#26
(08.12.2022, 11:08)GDR 22 schrieb: Ein Tip von mir: Nicht mehr einschalten, bevor Du nicht alle Funkenlöschkondensatoren gewechselt hast ! Das sind alles Papier- C´s, in Reihe mit Widerständen. Bei meiner R29b hatten 5 von diesen C´s einen Vollschluss, das hat die zugehörigen Widerstände dann mit ins Jenseits befördert. Also bitte erst wechseln, sonst gibt es zusätzliche Arbeit...

Ich habe Rainers Rat befolgt.
Heute war es so weit: Mögen die Spiele beginnen....

   

So viele Funkenlösch C's hatte nicht mal die Telefunken M5 und die war schon heftig.
Glücklicherweise kam ich erstaunlich schnell durch das Kondensatorgrab.
Dadurch, daß die originalen Kondensatorbeine teilweise als Lötstützpunkte gebogen und genutzt wurden, kam der Seitenschneider sehr oft zum Einsatz.

   

Ende gut alles gut; zum Schluß blieben 500g Kondensatoren als Nachspeise übrig.

   

Und Rainer hatte recht, obwohl ordentlich vergossen haben die alten C's schon Feuchtigkeit gezogen und ihre Werte verändert.

   

Das wäre vermutlich nicht mehr lange gut gegangen...

Gruß, Jan
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#27
....diese C's entstammen einem Werk in der ehem. DDR und sind als heute durch die Bank als "Inkontinente" bekannt
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#28
Hallo Jan,

saubere Arbeit, schön anzusehen, das sieht auch stilgerecht aus. Erklär mal einem technisch nicht so bewanderten Musiker, der zufällig so eine alte Maschine findet, dass da erstmal einiges gemacht werden muss, bevor man die Maschine einschalten kann. Das Schöne ist aber, dass die neuen Teile so ein altes Schlachtross wieder für viele Jahre betriebssicher machen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#29
Hallo Jan, 

was sind denn das für Kondis (Hersteller ?) und wo hast Du diese bezogen ?
Ich hatte bislang immer noch reichlich vorhandene MKTs als NOS- Ware benutzt (die gelben von Koweg), sowas hier: https://www.ebay.de/itm/363771491273?chn...-VEALw_wcB

(Ich habe mit dem Angebot nichts zu tun, wollte aber die Bilder nicht einfach so benutzen)

Langsam gehen aber auch meine Bestände zu Ende, da ist es gut eine alternative Quelle zu haben...

Grüße, Rainer
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#30
Hallo Rainer,

alles was dein Herz begehrt findest du hier im ATR Shop.
Schnelle Lieferung, vernünftige Preise, kann ich empfehlen.

Gruß, Jan
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#31
   
Gruß Detlef
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#32
Die sollten ein/zwei Monate reichen, Detlef  Wink

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#33
Hallo Jan, 

sehr schön, vielen Dank ! :-) 

Detlef, nicht schlecht ! Da hast Du ja bis auf weiteres keine Probleme ! Die Dinger sind super, ich kann mich nicht erinnern, das ich mal bei so einem Kondi einen Ausfall hatte...

Grüße, Rainer
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#34
Hallo zusammen,

für die Interessierten habe ich ein kleines Video zur Inbetriebnahme
dieser schönen SJ103b-Studiomaschine erstellt.


Gruß Jan
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#35
Vielen Dank dafür! Immer wieder ein Genuss, so ner Dampfmaschine zuzuschauen.
In Rust We Trust!
T e s l a  B 1 1 6 (A.D.),  R E V O X  B 7 7
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#36
Hallo Jan,
der Film mit dem SJ103b-Laufwerk ist sehr schön anzusehen. Die Bremsmanöver sind ja beeindruckend.
"Ich möchte nochmal zwanzig sein...." dann würde ich mein Sammelgebiet sofort erweitern. Das sind ja sehr schöne Maschinen.
Ich kann mich gar nicht wieder einfangen.

Meine Glückwünsche zu der schönen Restauration.

Mit den besten Grüßen
Manfred
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#37
Danke an Euch, DropOut und Manfred.
Aber ich bin sicher eure Maschinen haben es genauso in sich.
Ich denke da an Manfreds Telefunken M10 und an die Tonschreibers.

Gruß Jan
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