Revox D36 - Köpfe abgeschliffen oder Elektronikproblem
#1
Hallo zusammen,

ich habe eine mühselig überarbeitete Revox D36 1/2 Spur hier.
Nun ist mir aufgefallen, dass der rechte Kanal (untere Spur) dumpfer ist als der linke.

Also Testtongenerator (PC) und Oszilloskop mit Frequenzzähler und Millivoltmeter angeschlossen.
Ab ca. 3,5kHz zeigt sich ein starker Pegelabfall auf dem rechten Kanal. Ich habe die Schirmbilder mal angehangen.

Ich bin mir nun nicht sicher, ob die Köpfe schon zu sehr abgeschliffen sind oder ob es an der Elektronik (Oszillator) liegt.
Die Spannung am rechten Kanal erscheint höher. Somit dürfte sich ja auch ein höherer Bias mit weniger Höhen ergeben.

Wenn ich die Spannung am linken Kanal auf Maximum und am rechten auf Minimum einstelle, ist die am rechten immer noch höher als am linken.
Ich habe mal zwei Stunden etwas herumgespielt und nach Erhöhung des Bias und spielen mit dem Eingangspegel einen fast linearen Frequenzgang bis 15kHz hinbekommen.

Aber das kann ja nun auch nicht der Sinn sein. Vorher ging es ja offenbar auch so.
Den Azimuth am Aufnahmekopf habe ich korrigiert. Am Wiedergabekopf ist er noch Original.

Es fällt auch auf, dass bereits ab Pegelbezugsband auf dem rechten Kanal 100mV gegenüber dem linken Fehlen.
Ein Testband mit vollen Frequenzspektrum bekomme ich erst in nächster Zeit. Das könnte mehr Klarheit bringen.

Ich habe schon beide Oszillatorröhren (ECL80) gegeinander getauscht, keine Besserung.
Die Kleinsignalröhren (ECC81 und ECC83) hat der Vorbesitzer bereits 2017 erneuert.
Gegentauschen ändert hier auch nichts am Verhalten.

Was meint Ihr?

Elektronik oder Köpfe?
Und habt Ihr noch weitere Ideen zur Fehlersuche?

Bilder der inzwischen gründlich gereinigten und entmagnetisierten Köpfe anbei. Des weiteren des Schaltbildes.
Ebenso Schirmbilder von Signalen am Aufnahmekopf, Löschkopf und an der Einspeisung des NF-Signals in den Oszillator.

Danke schon mal für die Hilfe und schöne Grüße
Micha


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#2

nicht böse sein, das Foto ist nicht ganz eindeutig, aber ich würde es erst einmal mit "gründlich putzen" versuchen! Ich meine die Tonköpfe...

Pit

©DK1TCP
(2024)  A-810 live-Reparatur;
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#3
Neue Bilder, neues Glück....

Und die Erkenntnis, dass 1x 25er Spule Scotch durchlaufen lassen die Köpfe doch recht einsaut.
Ich werde heute Abend nochmal gründlich putzen und dann nochmal testen. Muss nun erst noch bisschen was tun.


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#4
Hallo zusammen,

manchmal ist es doch einfacher als gedacht.
Köpfe gereinigt und Bias laut Service Manual eingestellt.

Nun bei 19cm/s fast linearer Frequenzgang bis 16KHz und ab 18KHz leichter Pegelabfall ab Messband.
Ich bin zufrieden mit der alten Dame, war viel Arbeit aber hat sich doch auch gelohnt.

Was mir noch auffällt. Wenn ich auf einem Band einen scharfen Ton habe und ohne Modulation lösche, hört man das noch leicht im Hintergrund.
Beim zweiten Löschen oder mit Modulation ist es dann weg. Meint Ihr das liegt am Band (PER-368), da die Maschine ja eigentlich nur für nicht Low Noise konzipiert ist?

Ansonsten würde ich die beiden Löschoszillatorröhren ECL80 doch mal probeweise tauschen, sind ja noch die 62 Jahre alten orginalen verbaut.

Schöne Grüße
Micha
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#5
Hallo Micha,

die Koerzivität der modernen Bänder ist höher, das schafft der alte Löschkopf nicht. Ich hatte das gleiche Problem mit PER528 auf einer Revox G36. Diese Bänder gab es ja noch nicht, als diese Maschinen gebaut wurden.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#6
Danke, fast hab ichs mir gedacht.
Dann ist das Gerät nun komplett fertig.
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